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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

04.05.2021 um 23:12
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Im vorliegen Fall besteht zumindest die Möglichkeit dass der Alte überhaupt nicht gescheckt hat wie provozierend die Negerkuss-Benennung bei Herrn Prince wirkt.
Er wurde doch von Herrn Oforie direkt darauf angesprochen und darauf hingewiesen, dass es sich um eine verletzende Bezeichnung handelt.
Wo soll denn da noch Spielraum sein für "nicht gemerkt"?


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05.05.2021 um 07:02
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Es dürfte nicht schwer sein Beispiele zu finden in denen in naher Vergangenheit Menschen heftiger rassistisch angegangen sind ohne dass solche Forderungen erhoben worden sind.
ja und? Gibt es da irgendeine Regel, eine Übereinkunft aller von Rassismus betroffenen Menschen, wie da gefälligst vorzugehen ist? Oder was soll diese Bemerkung?
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Vielleicht waren diese Menschen aber nicht bei Instagram. Die neuen Medien schaffen neue Möglichkeiten sich Gehör zu verschafffen
ja zum Glück. Zum Glück gibt es heute die Möglichkeit, dass sich von Rassismus betroffene Menschen Gehör verschaffen können, es ist ja schon bestürzend, wie lange es gedauert hat, bis überhaupt mal angefangen wurde, sie zu hören, wahrzunehmen. Aber das ist natürlich doof, denn genau das will man ja offenbar nicht.


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05.05.2021 um 08:23
Ich kann echt nicht fassen, wie vehement immernoch versucht wird irgendwelche Rechtfertigungen für das Verhalten des Mannes zu finden, während von Herrn O. gleichzeitig gefordert wird, dass er doch echt mal verständnisvoller reagieren hätte können.. :shot:


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05.05.2021 um 09:07
Zitat von ahriahri schrieb:Ich kann echt nicht fassen, wie vehement immernoch versucht wird irgendwelche Rechtfertigungen für das Verhalten des Mannes zu finden, während von Herrn O. gleichzeitig gefordert wird, dass er doch echt mal verständnisvoller reagieren hätte können.. :shot:
Warum kannst du es nicht fassen?
Es ist doch so, dass die Situation eskaliert ist, und sowas ist sicher kein Einzelfall.
Solche Situationen eskalieren immer wieder, wenn die eine Seite auf etwas besteht, das die andere Seite anders sieht, bzw nicht richtig verstehen kann, warum da irgendwer auf irgendetwas besteht.

In dem Fall war es doch so, dass der Alte offenbar keine Notwendigkeit darin sah, seine Sprachgewohnheiten umzustellen, weil er das veraltete Wort sein leben lang so gesagt haben will. Und zwar wertneutral und nicht rassistisch. Nun ändern sich aber die Ansichtigen der Mehrheitsgesellschaft. Bestimmte Worte werden als rassistisch klassifiziert (was sprachphilosophisch auch durchaus ein Streitpunkt ist, aber seis drum), und man einigt sich darauf, auf sie zu verzichten.

Nun wäre es doch sachdienlich, wenn man es schafft den Alten so zu erreichen, dass er eben die Gegenseite versteht. Durch Aufklärung, durch das Vermitteln von Befindlichkeiten der Betroffenen, durch Empathie. So würde man auf das Ganze eingehen, ohne dass die Situation eskaliert.

Ist doch in unserem ureigenen Interesse als Gesellschaft, dass sowas ruhig und sachlich geklärt wird, und nicht ständig Ärger bringt, oder nicht?

Ist es von dieser Warte aus gesehen wirklich so abwegig zu glauben, dass man mit ruhigen Worten und Aufklärung den Alten eher erreicht, als mit Nachdruck, den er seinerseits auch als anmaßend und respektlos werten kann? Wobei die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass sowas eben immer wieder eskaliert.

Das ist einfach ein soziokultureller Generationskonflikt, und das müssen doch alle erstmal wissen, entsprechend beherzigen und so handhaben, bevor sie in die Welt gehen, und Leuten ihren angestammten Sprachkode verbieten wollen.

Anders, also ohne, dass beide Seiten Verständnis füreinander zeigen, wird man das Thema Rassismus (bzw sog alltagsrassistische Schprachkodes) ohne Gegenwehr nicht aus der Welt schaffen können.

Der Mensch muss zunächst den Menschen sehen, nicht als erstes den Vertreter irgendeiner Minderheit, der irgendwas fordert, was man selbst eben nicht verstehen kann.


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05.05.2021 um 09:16
die Ansichtigen der Mehrheitsgesellschaft


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05.05.2021 um 09:28
@navi12.0
Von Rassismus betroffene Menschen sind weder verpflichtet, noch sollte man das erwarten, anderen Menschen den Anti-Rassismus- Lehrer zu geben. Wer in dem Alter nicht mitbekommen haben will, dass man N**er nicht sagt, weil es ein rassistisches Wort ist, sondern darauf besteht, zu sagen, was er schon immer gesagt hat, den interessiert es wohl sowieso nicht, dass er andere Menschen durch die Sprachwahl - extra noch mehrfach wiederholt - verletzt.
Alte oder ältere Menschen sind weder blöd, noch sind sie unfähig zu lernen oder sich zu informieren. Wissen ist keine Bringschuld Betroffener.
Wenn man keine Absicht hatte, jemanden zu verletzen, dann entschuldigt man sich und zwar erst recht, wenn man sieht/hört/erlebt, wie sehr es die betroffene Person offenbar berührt, verletzt. Aber nein, da kann man sich einfach darauf zurückziehen, dass das schon immer so war.....meinste der alte Herr denkt auch noch er müsse/dürfe erlauben, dass seine Frau ein Bankkonto eröffnet oder arbeiten geht? Oder dass erzwungener Sex in der Ehe keine Verwaltigung ist? Immerhin wurde das Letztere ja erst 1997 zur Straftat.


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05.05.2021 um 09:31
@navi12.0

Meines Wissens nach wurde der Mann zunächst darüber aufgeklärt und hat daraufhin mit Ignoranz und Uneinsichtigkeit reagiert. Ich versteh auch beim besten Willen nicht, wieso das gefühlt ständig nicht berücksichtigt wird.

Natürlich gibt es Menschen, die bereit sind sich da aufklären zu lassen, natürlich kann ein Herr O. (oder andere Personen in ähnlichen Situationen) nun theoretisch bis zum Sankt Nimmerleinstag versuchen mit Engelszungen auf ihn einzureden, aber wenn keinerlei Bereitschaft vorhanden ist, wie es in dem Fall scheinbar war, dann finde ich es absolut vermessen immernoch Szenarien zu konstruieren, die das Verhalten des Herrn rechtfertigen, während man am Verhalten von Herr O. alles mögliche findet, das er hätte „besser“ machen können.

Sachdienlich wäre es mMn gewesen, wenn der ältere Herr nicht direkt in eine Abwehrhaltung gegangen wäre, nur weil man ihn aufklären möchte. Keine Ahnung wieso da niemand ansetzt.

Edit: ich bin nicht erstaunt darüber, dass die Situation eskaliert ist, sondern über die Reaktionen, von denen ich geschrieben hab.


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05.05.2021 um 09:49
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Von Rassismus betroffene Menschen sind weder verpflichtet, noch sollte man das erwarten, anderen Menschen den Anti-Rassismus- Lehrer zu geben.
Das ist auch wieder so paradox.. Betroffene sollen ruhig und gelassen aufklären, weil zb ältere Menschen das halt noch so von früher kennen und sich evtl angegriffen fühlen, wenn ihnen jmd Rassismus unterstellt, yadayada.. dass durch rassistische Aussagen aber auch Gefühle verletzt werden bekommt in der Logik erschreckend wenig Aufmerksamkeit.

Und da denke ich mir, selbst wenn ich der Meinung bin das Wort früher ohne rassistische Absicht gesagt zu haben, dann hör ich doch allerspätestens an dem Punkt auf, an dem ich bemerke, dass es andere nunmal verletzt, auch wenn ich es „ohne böse Intention“ verwende. Da sollte Verständnis erwartet werden und nicht bei den von Rassismus betroffenen Menschen..


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05.05.2021 um 09:58
Zitat von ahriahri schrieb:Und da denke ich mir, selbst wenn ich der Meinung bin das Wort früher ohne rassistische Absicht gesagt zu haben, dann hör ich doch allerspätestens an dem Punkt auf, an dem ich bemerke, dass es andere nunmal verletzt, auch wenn ich es „ohne böse Intention“ verwende. Da sollte Verständnis erwartet werden und nicht bei den von Rassismus betroffenen Menschen
Eben. Man müsste empathisch schon mehr als verstümmelt sein, wenn man weiterhin auf diese Wortwahl besteht.
Ich finde es auch immer noch völliger Unsinn auf das Alter des Herrn zu pochen. 70 ist doch heutzutage kein Alter mehr in dem man nicht mehr lernfähig ist. Zu mal diese Debatte nun auch wirklich nicht völlig neu ist.

Aber ja, es ist doch immer wieder so das Opfer von Rassismus ja eh nur übertreiben, so schlimm ist das ja nicht, sind ja nur Worte und überhaupt... :{


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05.05.2021 um 10:06
@pattimay
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Ich finde es auch immer noch völliger Unsinn auf das Alter des Herrn zu pochen. 70 ist doch heutzutage kein Alter mehr in dem man nicht mehr lernfähig ist. Zu mal diese Debatte nun auch wirklich nicht völlig neu ist.
Zumal man doch, sollte jemand wirklich unwissend sein - wovon ich aber tatsächlich auch nicht ausgehe - eher erwarten sollte, dass die Person dann mit sowas reagiert wie „oh, das wusste ich nicht, tut mir leid“, oder eben ggf. auch nachfragt. Aber nein, da ist dann der Betroffene gefragt.. :shot:

Natürlich sind wir alle nur Menschen und unsere Reaktionen sind nicht immer „perfekt“, aber dass man sich das dann quasi auch noch von der betroffenen Seite wünscht, find ich persönlich schon arg.


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05.05.2021 um 10:10
Zitat von ahriahri schrieb:Zumal man doch, sollte jemand wirklich unwissend sein - wovon ich aber tatsächlich auch nicht ausgehe - eher erwarten sollte, dass die Person dann mit sowas reagiert wie „oh, das wusste ich nicht, tut mir leid“, oder eben ggf. auch nachfragt. Aber nein, da ist dann der Betroffene gefragt.. :shot:
Naja das is halt das idealbild. Menschen reagieren halt oft dumm und irrational, das merke ich alleine bei der Arbeit wo es un Kleinigkeiten gibt..


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05.05.2021 um 10:14
@nocheinmal

Sag ich doch. Dann sollte man aber an der Stelle doch nicht den Betroffenen in die Rolle drängen, die „anders hätte reagieren können“. Wenn man da eine Erwartung hat, dann doch an der Stelle, an der jmd nicht trotzig auf einen Aufklärungsversuch reagieren sollte.


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05.05.2021 um 10:14
Zitat von ahriahri schrieb:eher erwarten sollte, dass die Person dann mit sowas reagiert wie „oh, das wusste ich nicht, tut mir leid“,
Deswegen glaube ich auch nicht das der Herr das völlig wertneutral verwendet hat. Und wenn man in Deutschland lebt, dann hat man mit Sicherheit auch schon mal von Sklaverei und dem ganzen drumherum mal was gehört und weiss, dass das N-Wort eben nicht die beste Hintergrundgeschichte hat.
Wenn es mir dann rausrutscht, oder ich es aus Gewohnheit verwende, mich dann ein schwarzer Mann darauf aufmerksam macht, dann hab ich als anständiger Mensch meine Fresse zu halten und mich zu entschuldigen. Weiss gar nicht was es da zu diskutieren gibt.
Das sind dann aber die, die sich in die Hose machen, wenn irgendein pubertierender Teenie das Wort Alman benutzt.


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05.05.2021 um 10:31
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wissen ist keine Bringschuld Betroffener.
Zitat von ahriahri schrieb:Und da denke ich mir, selbst wenn ich der Meinung bin das Wort früher ohne rassistische Absicht gesagt zu haben, dann hör ich doch allerspätestens an dem Punkt auf, an dem ich bemerke, dass es andere nunmal verletzt, auch wenn ich es „ohne böse Intention“ verwende.
Ich muß mich wiederholen: Wenn man die Gesellschaft als ganzes sieht ziehen niemals alle an einem Strang, sind niemals alle gleicher Meinung. Der Stand der "Aufklärung", des "Wissens" ist ein höchst individueller. Um so mehr, wenn es wie hier um Befindlichkeiten geht.
Ist klar und verständlich dass das einige hier aufregt. Aber solche Mechanismen die immer mit "Da müsste man doch..." anfangen, funktionieren in der Praxis selten. Wie der aktuelle Fall wieder einmal zeigt schaukelt sich die Situation dann hoch und außer großer Empörung ist nichts gewonnen. Das ist jedoch keine Lösung. Die mir übrigens auch nicht einfällt. Vielleicht muß man tatsächlich abwarten. Der Generationenwandel ist zwangsläufig und unerbittlich.


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05.05.2021 um 10:42
Und wie wollen wir uns das schönreden?
Dennis Aogo ist ehemaliger Fußball-Nationalspieler und mittlerweile als Experte beim TV-Sender Sky tätig. Nun sieht er sich Rassismus ausgesetzt - von einem anderen Ex-Nationalspieler: Jens Lehmann. Der diskreditiert Aogo als "Quotenschwarzen". Es ist nicht der erste Aufreger des 51-Jährigen.

Jens Lehmann sorgt wieder einmal für Aufregung. Der frühere Fußball-Nationaltorhüter hat Dennis Aogo als "Quotenschwarzer" bezeichnet. Das machte dieser bei Instagram öffentlich. Aogo postete einen Whatsapp-Chatverlauf, in dem die Nachricht "Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?" zu sehen ist. Aogo war am Dienstagabend als Experte bei Sky im Einsatz.
https://www.n-tv.de/22534147


Screenshot 20210505 104009


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05.05.2021 um 10:45
@pattimay
Ich hasse es wenn bei einem Gesprächsverlauf nur eine Nachricht zu sehen ist... Man sieht überhaupt nicht den Kontext worum es ging...

Gibt es das auch unzensiert?


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05.05.2021 um 10:46
@nocheinmal
Die vorherigen Nachrichten sind von 2019!

Da hat der gute Jens vermutlich das Chatfenster verwechselt. Wie auch immer man so doof sein kann.
Lehmann reagierte mittlerweile via Twitter. "In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden, für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote."
Ähm, ja... Klar.


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05.05.2021 um 10:48
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Die vorherigen Nachrichten sind von 2019!
Das gilt nur für die, die zu sehen sind. Unter den schwarzen Badge ist das Datum unbekannt.

Wie auch immer, soeben wurde seine Kündigung vermeldet.


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05.05.2021 um 10:50
Das sieht man mal wieder, wie wichtig es ist dieses "unter sich darf man alles sagen" eben nicht so hinzunehmen, egal welche Hautfarbe.


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05.05.2021 um 11:05
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Von Rassismus betroffene Menschen sind weder verpflichtet, noch sollte man das erwarten, anderen Menschen den Anti-Rassismus- Lehrer zu geben.
Warum sollte man das nicht erwarten, dass sie anderen Menschen den Anti-Rassismus-Lehrer geben? Immerhin ist es doch ihr ureigenes Anliegen, Rassismus - respektive den entsprechenden Sprachkode aus der Welt zu schaffen, also wäre es doch sinnvoll, wenn sie den Leuten, die das nicht verstehen, erklären könnten, warum sie das wollen.

Weil "man das heute nicht mehr so sagt" ist halt für viele keine ausreichende Erklärung.
Wird entsprechend gerne auch mal als Willkür wahrgenommen.

Insbesondere dann, wenn die Belehrten nicht klar nachvollziehen können, warum man (wer ist das überhaupt, dieser "man" der das nicht mehr sagt? .. so pauschal kann man das schon mal nicht als korrekt werten) das nicht mehr sagt, wo man es doch offenbar in seiner Wahrnehmung sein ganzes Leben lang eben doch so gesagt hat.

Hier fangen ja schon die ersten Probleme in der Kommunikation an, und da müsste man meiner Ansicht nach in die Tiefe gehen. So oberflächlich schafft es offenbar öfter mal Konflikte.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wer in dem Alter nicht mitbekommen haben will, dass man N**er nicht sagt, weil es ein rassistisches Wort ist, sondern darauf besteht, zu sagen, was er schon immer gesagt hat, den interessiert es wohl sowieso nicht, dass er andere Menschen durch die Sprachwahl - extra noch mehrfach wiederholt - verletzt.
Das ist etwas, das man nicht wissen kann. Die Motivation kann hier vielfältig sein, und ich denke, es wird weniger was mit Desinteresse als viel mehr mit Unverständnis zu tun haben.
Das sollte man durch Aufklärung auflösen, wenn man daran interessiert ist, ein umfassenderes Verständnis zu wecken. So ist zumindest meine Vorstellung von gelungener Kommunikation, mit gegenseitigem Respekt, der hier einfach unabdingbar ist, so denn irgendwas davon fruchten soll.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Alte oder ältere Menschen sind weder blöd, noch sind sie unfähig zu lernen oder sich zu informieren. Wissen ist keine Bringschuld Betroffener.
Zunächst kann man das so nicht verallgemeinern. Es gibt sehr wohl auch psychisch kranke, sehr wohl eingeschränkte in der Lernfähigkeit und Blöde, .. auch und gerade auch unter den Alten, weil sie nun mal in der Tendenz eher kognitiv abbauen können, als andere Gruppen. Das muss hier berücksichtigt werden, um auch die Haltung der Gegenseite verstehen zu können.

Wissen ist darüber hinaus auch keine Einbahnstraße, sprich, es kann in so einer Situation nicht einfach vorausgesetzt werden - niemals von niemandem. Hier heißt es immer nachhacken, wenn man jemandem mit bestimmten, ihm offenbar nicht zugänglichen, kulturellen Gepflogenheiten konfrontieren möchte.

Wobei die Behauptung "sagt man heute nicht mehr" auch gar kein Wissen im eigentlichen Sinne ist. Das ist eine Verallgemeinerung, eher eine Halbwahrheit die so einfach nicht als "wahr" gewertet werden muss, weil es durchaus noch Teile der Gesellschaft gibt, in den man es eben heute auch noch so sagt, und es auch ganz leicht nachvollziehbar begründen kann.

Ich würde es also folgendermaßen anbringen:

"Wissen sie, dass der Begriff "Negerkuss" von vielen Schwarzen als diskriminierend gewertet wird, und sich deshalb die Mehrheitsgesellschaft dazu entschlossen hatte, besser darauf zu verzichten?"

Da hätte der Alte kaum einen Punkt, um das aushebeln zu können. Er könnte bestenfalls noch nachfragen: "Ja, warum fühlen sich die Schwarzen so, wo er das doch sein ganzes Leben lang so verwendet hatte, und es niemanden störte" etc.

Dann legt man los, und erzählt ihm was von Assoziationen, die man als Mensch hat, wenn man den Begriff hört. Von den furchtbaren Verbrechen, die an Schwarzen aufgrund ihrer Hautfarbe verübt wurden, wobei diese so abwertend klingenden Worte immer eine deutliche Rolle in der Unterdrückung gespielt hatten, usw. Man weckt hier also das Mitgefühl des Alten, und zeigt ihm, dass man einfach nur ein Mensch ist, der verletzlich in dem Punkt geblieben ist, was doch eine ganz andere Basis für Verständnis schaffen könnte.

Schließlich geht es ja darum, dass Leute im Inneren verletzt werden, und deshalb muss man ihnen klar machen, wo genau und wie das passiert. Man kann ja nicht in den anderen rein gucken, und sieht nicht, warum jemand innerlich aufgewühlt wird.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wenn man keine Absicht hatte, jemanden zu verletzen, dann entschuldigt man sich und zwar erst recht, wenn man sieht/hört/erlebt, wie sehr es die betroffene Person offenbar berührt, verletzt. Aber nein, da kann man sich einfach darauf zurückziehen, dass das schon immer so war.....meinste der alte Herr denkt auch noch er müsse/dürfe erlauben, dass seine Frau ein Bankkonto eröffnet oder arbeiten geht? Oder dass erzwungener Sex in der Ehe keine Verwaltigung ist? Immerhin wurde das Letztere ja erst 1997 zur Straftat.
Keine Ahnung, was der Alte wirklich denkt. Das ist ja gerade das Problem.
Zitat von ahriahri schrieb:Sachdienlich wäre es mMn gewesen, wenn der ältere Herr nicht direkt in eine Abwehrhaltung gegangen wäre, nur weil man ihn aufklären möchte. Keine Ahnung wieso da niemand ansetzt.
Schwieriger Punkt. Vllt kannst du mit den Worten, die ich gerade oben dazu schrieb, was anfangen. Wenn nicht, ist es auch ok. Ich sehe einige Dinge einfach etwas anders, will aber grundsätzlich nicht in Frage stellen, dass man da auch anders reagieren kann.


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