Nächste Runde im Kampf der Kulturen

neugierchen schrieb:Pilotprojekte zu erarbeiten, die sich gezielt gegen «Zwangsheiraten» und damit spezifisch an die Migrationsbevölkerung richten, eine solche Gewalt hätte dann nichts mit dem Schweizer Kontext zu tun.

hat auch nie jemand etwas anderes behauptet.

wichtelprinz schrieb:Fakt ist, das ich Dir den Piere Vogel.nur aufgezeigt habe um zu verdeutlichen das Staatszugehörigkeit nicht zwingend einher gehen muss mit Werten.

Also war es falsch.
Ich fragte dich außerdem, ob es einen fall unter Deutschen ohne Migrationshintergrund gibt, wo eine Zwangsehe passiert ist.
Du kannst mir keinen liefern.
Und selbst wenn du es könntest sprechen die Zahlen eine sehr deutliche sprache.

Du willst aber scheinbar nicht wahrhaben, dass ethnische herkunft etwas mit zwangsehen zu tun haben könnte.

wichtelprinz schrieb:Deutschland ist nicht mehr die Mitte der Welt und somit auch nicht das Land aus dem statistische Erkenntnisse universelle Gültigkeit besitzen.

Deutschland ist das Land, auf das wir uns hier beziehen.
In Großbritannien gibt es auch Hindus, die zwangsehen anstreben bzw. Leute aus Indien und Pakistan, etwas, was wir in dieser Häufigkeit hier nicht haben.

Würde ich also über England sprechen, würde ich dir auch dort sagen, dass das ein kultureller Konflikt ist, weil es zu der Kultur der Menschen, die dort zwangsheiraten gutheißen, gehört (denn sowas kennt man sowohl aus indien und pakistan als auch eben, bei uns, aus einigen muslimischen ländern, dass dies ein bekanntes Phänomen ist).

Ein kultureller Konflikt ist es also auf jeden Fall.
Es kommt de facto in Deutschland unter Deutschen ohne Migrationshintergrund nicht vor.
Vielleicht gab es irgendwann mal irgendeinen Einzelfall, aber es ist unter Deutschen ohne Migrationshintergrund nichtmal ein randphänomen, es ist nichtexistent im Horizont der Dinge, die überhaupt in Erwägung zu ziehen wären.

shionoro schrieb:Deutschland ist das Land, auf das wir uns hier beziehen

Geht aus dem Eröffnungsthread nicht hervor mit all den lePen und Orbans.

shionoro schrieb:Ein kultureller Konflikt ist es also auf jeden Fall.
Es kommt de facto in Deutschland unter Deutschen ohne Migrationshintergrund nicht vor.

Es kommt wohl in Deutschland auch bei den meisten Menschen mit muslimischer Herkunft nicht vor.


Das Ding ist, wenn ein paar wenige, seien es Hindus, Orthodoxe oder Muslime eine sehr fragwürdige patriarchische Tradition in einem Land in dem dirs verboten ist trotzfem weiter führen heisst das noch lange nicht das dies ein Kampf der Kulturen sei.

wichtelprinz schrieb:Es kommt wohl in Deutschland auch bei den meisten Menschen mit muslimischer Herkunft nicht vor.

KOmmt aber, wenn es vorkommt, ausschließlich bei leuten aus anderen kulturen vor die diese hierhin importieren und nicht ablegen.
Ist fast überall in der EU dasselbe, wenn es passiert.

Achso, Du findest die zahlen zu gering, und deswegen ist es wohl richtig so, dass mädchen und jungs zwangsverheiratet werden, oder wie soll ich das jetzt verstehen?

@shionoro
Wenn man sich den Diskussionsverlauf anschaut:
Man hat Dir unterstellt Du hättest "alle" gemeint.
Es kamen verschiedene Argumente und Ablenkungsmanöver.
Die Faktenlage ist eindeutig.
Jetzt wird aus "alle" -> "nicht alle" bis "verschwindend gering" bzw. "statistisch nicht relevant"...braucht man nicht drüber reden.
:)

Ich werde den Programmcode um diesen Wechsel zwischen "alle" "nicht alle" erweitern.

Analog könnte man meinen, dass aus dem Fakt, es sei auf den Islam reduzierbar, nun ein "andere Kulturen" wird.

shionoro schrieb:Achso, Du findest die zahlen zu gering, und deswegen ist es wohl richtig so, dass mädchen und jungs zwangsverheiratet werden, oder wie soll ich das jetzt verstehen?

Also wenn Du die Aussage so verstanden hast kann ich Dir wohl nicht helfen.

Ich sagte es besteht wegen dem kein Kampf der Kulturen.

@vincent

vincent schrieb:Analog könnte man meinen, dass aus dem Fakt, es sei auf den Islam reduzierbar, nun ein "andere Kulturen" wird.

ich würde es so ausdrücken: Zwangsehen GEHÖREN (in der Regel) ZU einer anderen Kultur - zumindest nicht zu der hiesigen, wie sie usus ist.

wichtelprinz schrieb:Ich sagte es besteht wegen dem kein Kampf der Kulturen

Das sehe ich ganz anders. Ich hoffe das die westliche Kultur Zwangsehen bekämpft.

Optimist schrieb:ich würde es so ausdrücken: Zwangsehen GEHÖREN (in der Regel) zu einer anderen Kultur - zumindest nicht zu der hiesigen, wie sie usus ist.

Ichbdanke @neugierchen für das Beispiel wie man dem in der Schweiz sagt. Es hat nichts mit dem Schweizer Kontext zu tun.
Man spricht weder von Kultur noch von Leitkultur sondern von einem Kontext.

@vincent

In Deutschland sind zwangsheiraten (im hellfeld, dunkelfeld mag das noch etwas anders sein) zu 83% auf muslime zurückzuführen und zu 9.5% auf Jesiden als zweitgrößte Gruppe.
Der Islam ist, genau wie das Judentum, nicht nur religion, sondern es gibt auch eine kulturelle komponente.
Ich habe niemals abgestritten, dass es auch nichtislamisch geprägte kulturen gibt, die zwangsheiraten kennen (z.B. in Indien).

Was ich aber sage ist, dass in Deutschland zwangsheiraten ein Problem sind, was zum aller größten Teil menschen aus islamischen Kulturkreisen betrifft, wo ich jesiden mit hinzuzähle (in deutschland kommen die aus dem irak, syrien und der türkei in den aller meisten fällen).

Würdest du also sagen, dass diese Zahlen kompletter zufall sind, und die kulturen die in diesen islamisch geprägten ländern vorherrschend sind (oder meinetwegen in Teilen von diesen) nichts damit zu tun haben?

wichtelprinz schrieb:Also wenn Du die Aussage so verstanden hast kann ich Dir wohl nicht helfen.

Ich sagte es besteht wegen dem kein Kampf der Kulturen.

Warum sind es dann zu mehr als 90% Leute aus islamischen Kulturkreisen, die sowas in Deutschland machen und keine Deutschen ohne Migrationshintergrund?

Abahatschi schrieb:Wenn man sich den Diskussionsverlauf anschaut:

Worte auf die Goldwaage legen und anderen zu unterstellen, sie könne nnicht differenzieren, ist auch beliebt.
Wir merken uns: Wenn es nur einen einzigen Fall gibt, bei den ein nichtmuslim eine Zwangsehe erzwungen hat, selbst wenn es mehr 80% Muslime sind, dann darf man schon gar nicht mehr davon reden, dass die Kultur was damit zu tun haben könnte oder die Religion.

@shionoro
Nein, würde ich nicht. Dadurch wird das Problem aber nicht auf den Islam reduziert. Das suggeriert, als sei es die einzige ausschlaggebende Ursache, was eben falsch ist. Da macht sogar der Einwand sinn, dass die Praxis auch in Deutschland herrschte oder noch in GB bei den Hindus herrscht usw. usf.

shionoro schrieb:dann darf man schon gar nicht mehr davon reden

Das Doofe an der NeoLinke ist man weißt wirklich nicht wie sie zu einem Thema stehen, finden sie es gut, schlecht, viel, wenig, normal - ihr Ziel es dass man gar nicht darüber redet, bzw. sie entscheidet worüber geredet wird.

@shionoro
Weil bei Euch nicht milliomen Hindus migrieren?

Ich sag ja, nur an den Zahlen aus Deutschland kann mans nicht nur einer Kultur zuschreiben.

90% tönt natürlich nach viel aber 56/j polizeilich verarbeitete Fälle auf 4,5 millionen Muslime eher wenig, findest Du nicht auch?

@vincent

Wie gesagt meine ich, wenn ich Islam sage, die kulturelle Komponente des Islam.
Das ist zugegebenermaßen irreführend, aber ist schlichtweg kürzer als jedes mal 'Menschen die im islamischen kulturkreis geprägt worden sind' zu schreiben.

Es ist nicht sachlich falsch zu sagen, dass zwangsehen in Deutschland zum aller größten Teil nur unter Muslimen vorkommen, und man das durchaus so als Problem in den Raum stellen darf (meinetwegen sollte man jesiden dabeisagen), während man in GB sicherlich Hindus erwähnen sollte.

In jeden fall muss aber klar unterschieden werden, dass es sich hier um ein Problem, was mit Rollenbildern und Familienbildern zusammenhängt, die es unter Deutschen ohne Migrationshintergrund so nicht gibt.

@wichtelprinz

Ne die gibt es ehrlich gesagt nicht, diese HIndus, da reden wir mal eher über 100.000.

Im übrigen: Das wird im Dunkelfeld nicht besser, das wissen wir von Hilfestellen, wo leute anrufen können ohne dass es polizeiverfahren gibt.

wichtelprinz schrieb:90% tönt natürlich viel aber 56 polizeilich verarbeitete Fälle auf 4,5 millionen Muslime eher wenig, findest Du nicht auch?

Ist es nur interessant wenn es bei der Polizei angezeigt wird? Es ist eine Lebensweise die hier nicht hergehört, die nicht zu tolerieren sind.

Aus einer Beratungsstelle, nur NRW

Die Auswertung unserer eigenen statistischen Werte vom Juni 2007 – Juni 2017 hat ergeben, dass in diesen 10 Jahren über 1600 von Zwangsverheiratung Bedrohte oder Betroffene beraten werden konnten. Somit hat die Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat in Nordrhein-Westfalen monatlich im Durchschnitt etwa 13 neue Beratungsfälle.

http://www.zwangsheirat-nrw.de/infos-zu-zwangsheirat.html#zahlen

Gesicherte Zahlen über Zwangsverheiratungen in Deutschland gibt es nicht. Der Münchner Soziologe Aydin Findikci geht von jährlich 30.000 mit islamistischem Hintergrund aus. Doch die Festlegung ist heikel. Oft kann nur schwer zwischen einer arrangierter Ehe und einer Zwangheirat unterschieden werden.

Fast jede Dritte (27 Prozent) wurde mit einer Waffe oder mit Mord bedroht. Wie Fatma Bläser: Als sie ihrem Vater sagte, sie werde den Verwandten nicht heiraten, antwortete dieser: „Wenn du ihn nicht nimmst, bringe ich dich um.“ Er habe sein Wort gegeben.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article13705727/Zwangsheirat-Jede-Vierte-mit-dem-Tod-bedroht.html

Auch interessant:

Sonja Fatma Bläser war neun Jahre, als sie aus einem kurdischen Dorf in Ostanatolien nach Köln zog. Hier lebten ihre Eltern schon seit fünf Jahren. Angekommen waren sie in Deutschland nicht. Auch der Tochter versuchte der Vater die Integration aus dem Leib zu prügeln. Wenn sie mit Jungen aus ihrer Schule sprach, wenn sie sich die Fingernägel lackierte, als sie den Führerschein machen wollte – immer setzte es Schläge.

Als Bläser 19 war, wollte sie ihr Vater endgültig in Welt seiner Traditionen zurück zwingen: Während eines Urlaubs 1985 in der Türkei wurde Bläser überraschend mit einem Verwandten verheiratet. Sie floh, versteckte sich in Deutschland, überlebte ein Mordkommando, was ihre Familie auf sie ansetzte. 1999 veröffentlichte sie ein Buch über ihr Schicksal: „Hennamond“.

Bläser nimmt durchaus in Kauf, dass sie selbst immer wieder bedroht wird. Ein Mal wurden die Bremsen ihres Autos manipuliert, ein anderes Mal kreuzte bei einer ihrer Lesungen ein junger Türke mit einer Pistole auf. Für ihren Mut wurde Bläser 2006 mit dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.

Wütend macht sie die „falsche Toleranz“, die sie in Deutschland immer wieder erlebt. „Viele Politiker bekennen keine Farbe oder zeigen ein seltsames Verständnis für Traditionen, die die Menschenrechte verletzen.“ In Deutschland könnten sich die Islamisten ihrer Erfahrung nach hervorragend organisieren: „Unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit wird ihnen zuviel erlaubt.“

Rund 300 Betroffene kommen jährlich in Bläsers Beratungsstelle. Es sind junge Mädchen darunter, die vom Vater mit Rattengift getötet werden sollen, weil sie sich nicht Verheiraten lassen. Aber auch junge Männer, die verzweifelt erzählen, dass sie ihre Schwester im Namen der Familienehre umbringen sollen. Das sind Momente, in denen Bläser spürt, dass Aufgeben keine Option ist.

Ist diese Frau Bläser auch eine Rassistin, die keine Ahnung hat und zu unrecht andere Kulturkreise an den Pranger stellt?