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6.042 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Europa, SPD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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02.03.2021 um 21:04
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Ihr Deutschen tickt da etwas anders als wir in Österreich und unsere Sozen sind deutlich erfolgreicher als die deutschen Sozen. Oder guck nach dänischen Sozen.
Ich sehe das eher aus der Perspektive der Wahlmöglichkeiten für den Wähler. Das Parteienspektrums in Österreich ist sehr beschränkt.

Bisher waren immer nur drei Parteien tonangebend. Gegenüber dem Koalitionspartner musste man damit auch etwas für die rechte Klientel anbieten. Mehrheiten wären ansonsten nicht machbar. Seit ein paar Jahren gibt es ja die Grünen und NEOS.

In Dänemark ist so zersplittert, das man mittlerweile 9 Parteien im Parlament hat. Da geht auch nur was, wenn man "mehr" Programm anbietet.

Sollte die SPD sich also dem Rechtspopulismus hingeben um Stimmen zu fangen?

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02.03.2021 um 23:55
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Bisher waren immer nur drei Parteien tonangebend.
Und diese drei Parteien haben fast die gesamte Bevölkerung abgedeckt. ÖVP, SPÖ und FPÖ decken bereits alles von links und mitte-links (SPÖ) bis mitte-rechts und rechts (ÖVP und FPÖ). Wobei die SPÖ und FPÖ eigentlich ein und dieselben Wähler jagen und die Wähler zwischen der SPÖ und FPÖ wechseln. In Deutschland sieht das natürlich anders aus mit solchen Sachen.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Sollte die SPD sich also dem Rechtspopulismus hingeben um Stimmen zu fangen?
Kommt drauf an, die Gesellschaft in Deutschland ist aber ehrlich gesagt linker als die in Österreich. Das merkt man auch an uns Sozialdemokraten.

Die Rechtspopulisten in Deutschland haben sich selbst ins Abseits geschossen im Gegensatz zu jenen in Österreich, Frankreich und co.
Die SPD kann durchaus rechtspopulistische Themen und Argumente aufgreifen, aber der rechte Flügel der SPD ist noch lange nicht auf dem Level von Rechtsflüglern aus der SPÖ, solche wie Boris Pistorius sind eine Ausnahme.


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03.03.2021 um 05:39
@Infidel

Die SPD hat unter anderem folgendes Problem:

Sie haben andere Wähler als sie wollen
Der klassische SPD Wähler ist nun mal ein Stahlkocher aus Recklinghausen-Hochlarmark
der seine Wochenenden im Schrebergarten verbringt. Der hat mal hart geschuftet und kriwgt jetzt ne überschaubare Rente.

Der hat wenig Verständnis für immer mehr Gepamper von immer arbeitsunlustigen Selbstverwirklichern. Dem geht auch der Genderstern auf den Sack. Die Linke hält der zurevht für Landesverräter. Der wählt daher längst was anderes je nach Lage.

Die SPD möchte aber aktuell von den Carola Racketes dieser Welt gewählt werden die tun das aber nicht.

Die SPD ist in der Rolle eines älteren Herrn auf Brautschau der aber nur junge Schnecken in Betracht zieht. Der bleibt dann alleine.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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03.03.2021 um 07:19
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Die SPD hat den Absprung verpasst, zuzugeben, dass Hartz 4 eben nicht das goldene Ei war.
und dann die nochmalige Versteuerung der Betriebsrente von einem schon versteuertem Gehalt, nachdem man lebenslang eingezahlt hatte mit einer defacto irrsinnigen Kürzung.

Dann nochmal die dumme Rentenänderung der Betriebsrente von Nahles, in der man auf Zuwachs nicht unbedingten Anspruch hat, sondern nur auf Eingezahltes.

Man muß wirklich blöd sein, zu glauben, man komme damit durch.


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03.03.2021 um 10:44
So richtig geil ist der aktuelle Ideenkatalog der SPD.
Die wichtigen Themen hat man alle verkackt also wendet man sich konsequent dem Unfug zu.

Recht auf 24 Tage home office pro Jahr.

Klingt ne Sekunde lang gut. Und wie machen das all die Leute die richtig arbeiten:

Altenpflege Kita Gerüstbauer Lagerarbeiter Chirurgen Anästhesisten Gärtner GasWasserScheisse Handwerker Service Techniker Köche Kellner Friseure ?

Gerüstbau online?

Dadurch werden Menschen entlastet die wohl ohnehin eher mäßig belastet sind. Völlig realitätsfremd.

Die gehen das Thema Klassenerhalt ähnlich professionell an wie Schalke.


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03.03.2021 um 11:20
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Recht auf 24 Tage home office pro Jahr.
Wer schützt die Gesundheit der home office worker am heimischen Arbeitsplatz?
Wer kontrolliert den Arbeitsschutz daheim? (zB. passende Bildschirmgröße, ergonomischer Arbeitsplatz, passender Stuhl, gesundheitl unbedenkliche Lichtverhältnisse?)
Wer achtet auf Pausen?
mir ein besonderes Anliegen:
Wer schützt sensible Geschäftsdaten ? Deutschland kriegt wegen Datenschutz keine wirksame Corona-Warn-app hin, die Gesundheitsämter arbeiten mit Fax und Bleistift statt mit Sormas. Menschenleben sind u.a. deswegen zu beklagen.
Datenschutz im home office--war das was??
Viele klein- und mittelständische Betriebe sind kurz vor der Pleite --- da freut sich die Konkurrenz doch, wenn sie mit Blick über die Schulter mal eben Daten ausspähen kann.

Ich finde das äußerst makaber, dass Datenschutz dem Gesundheitsschutz im Weg steht. Dass der sonst überall einzuhaltende Datenschutz aber bei populistischen Forderungen nachRecht auf home- office plötzlich keine signifikante Rolle mehr spielt.

Hauptsache, ne populistische Forderung raushauen, für deren Kosten die mittlerweile teils schwer angeschlagenen Firmen auch noch finanziell aufkommen müssen.

Ich plädiere dafür, dass JEDER Unternehmer selbst entscheidet, ob und in welchem Umfang home office für ihn vertretbar ist

Die SPD sollte , bevor sie populistischeForderungen raushaut, mal bei ihren alten Verbündeten, den Gewerkschaften, anfragen, wie es in Sachen Arbeitnehmerrechte, Arbeitsschutz und Einhaltung der Pausen im home office aussieht.


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03.03.2021 um 11:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Recht auf 24 Tage home office pro Jahr.

Klingt ne Sekunde lang gut. Und wie machen das all die Leute die richtig arbeiten:

Altenpflege Kita Gerüstbauer Lagerarbeiter Chirurgen Anästhesisten Gärtner GasWasserScheisse Handwerker Service Techniker Köche Kellner Friseure ?
Altenpfleger schreiben an 24 Tagen zu Hause die Pflegedokumentation
Anästhesisten machen die Narkoseaufklärung online -- und natürlich im homeoffice -- jeweils 2 Tage im Monat oder 4 halbe Tage im Monat.


Auch der Handwerker muss dann zusehen, dass er seine Rechnungen ausschließlich im homeoffice erstellt und am besten nur noch digital versendet.
Die Friseuse nimmt an 24 Tage im Jahr im home-office Terminbuchungen und Trend/Typberatungen wahr.

passt doch, oder?


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03.03.2021 um 11:39
@Seidenraupe

Jau klingt doch gut durchdacht.

Und Rechtbauf home office heisst ja auch dass der Arbeitgeber dann mal eben einen Arbeitsplatz einrichtet der auch vom Betriebsarzt und der Betriebssicherheit abgenickt wird.

Das heisst Tisch Bürostuhl Profi Monitor Arbeitsplatzleuchte. Die Geräte müssen auch gewartet werden da kommt dann halt jemand raus den andererseits die Angehörigen gar nicht reinlassen müssen. Und die paar Euro die eine top moderne Datensicherheit an hunderten home office Plätzen kostet die haut auch jeder Betrieb ganz locker raus. Und was ist mit Brandschutz im home office. Ach ja und ein abschliessbarer Stahlschrank für physische Daten muss auch noch her.


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03.03.2021 um 11:44
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Hauptsache, ne populistische Forderung raushauen, für deren Kosten die mittlerweile teils schwer angeschlagenen Firmen auch noch finanziell aufkommen müssen.
ich finde Deinen post populistisch, ehrlich gesagt. Denn:
Arbeitnehmer sollen nach dem Willen von Arbeitsminister Hubertus Heil künftig einen Rechtsanspruch auf mindestens 24 Tage Homeoffice im Jahr haben - sofern keine nachvollziehbaren Gründe dagegen sprechen. "Dort, wo es möglich ist", sollen alle Angestellten einen solchen Anspruch bekommen, sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag".
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/homeoffice-heil-anspruch-24-tage-100.html#:~:text=von%20zuhause%20aus.-,Arbeitsminister%20Heil%20will%20nun%20einen%20Rechtsanspruch%20schaffen,24%20Tage%20Homeoffice%20im%20Jahr.&text=Arbeitnehmer%20sollen%20nach%20dem%20Willen,keine%20nachvollziehbaren%20Gr%C3%BCnde%20dagegen%20sprechen (Archiv-Version vom 23.01.2021).
Heil begründete seinen Vorstoß auch mit den Erfahrungen der Corona-Zeit. "Das Virus hat uns gelehrt, dass viel mehr mobiles Arbeiten möglich ist als wir dachten. Mobiles Arbeiten ist nicht nur was für junge Leute aus Agenturen, die mit Laptop und Latte Macchiato im Café sitzen. Weil mobiles Arbeiten schon für einige fest zur modernen Arbeitswelt gehört, aber vielen noch nicht ermöglicht wird, braucht es dafür auch ein Gesetz."
Quelle: s.o.
Heil indes will die 24 Tage als Untergrenze verstanden wissen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber könnten sich darüber hinaus individuell in Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen auf mehr Heimarbeit verständigen. "Alle Beschäftigten bekommen das Recht, mit ihrem Chef über mobiles Arbeiten zu verhandeln", so Heil. "Natürlich kann ein Bäcker nicht von zuhause aus Brötchen backen." Für Arbeitgeber sei es damit aber nicht mehr möglich, mobiles Arbeiten aus Prinzip abzulehnen.
Quelle: s.o.


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03.03.2021 um 12:03
@Tussinelda

Das heisst zunächst mal der AG muss ja nicht nur home office durchwinken sondern zu Hause einen Arbeitsplatz 'mit alles' bereitstellen sobald der MA sagt er könne sich vorstellen mal ein paar Tage home office zu machen.

Das heisst der AG kann je nach Arbeit leicht einen fünfstelligen Betrag ausgeben müssen auch wenn der MA vielleicht nur 2 Tage im Jahr und dann mal wieder gar nicht home office machen will. Die sämtlichen Auflagen die mit einem Bildschirmarbeitsplatz verbunden sind müssen dann ja auch zu 100% im home office gelten. Und das sind viele. Das wurde jetzt in einer Sondersitzation lockerer gesehen aber als permanente Einrichtung wird das richtig teuer.

Eine größere Firma mit zB 200 Bildschirmarbeitsplätzen kann da locker 2 Millionen für raushauen.

Es ist natürlich gegenüber allen Menschen die körperlich arbeiten auch extrem ungerecht auch weil das doch oft die ohnehin anstrengenderen Tätigkeiten sind.


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03.03.2021 um 12:16
@sacredheart
ja und? Der Arbeitgeber spart aber auch, zum Beispiel Büroraum, der Arbeitgeber kann ÜBERALL Mitarbeiter haben, wenn diese nicht an einen festen Büroarbeitsplatz gebunden sind. Es wird also leichter, qualifiziertes Personal zu bekommen, da kein Umzug etc stattfinden muss.
Es sind weniger Menschen unterwegs, weniger Staus, weniger Berufsverkehr weniger Verspätungen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es ist natürlich gegenüber allen Menschen die körperlich arbeiten auch extrem ungerecht auch weil das doch oft die ohnehin anstrengenderen Tätigkeiten sind.
das sind dann aber Büroarbeitsplätze generell, egal wo die sind.


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03.03.2021 um 12:24
@Tussinelda

Der AG spart fast keinen Cent. Bei bis 24 Tagen im Jahr home office was ja auch bedeuten kann der MA nimmt 2 Tage im Jahr muss er ja dennoch ein Büro vorhalten. Das kann er ja nicht für 2 oder gesplittete 24 Tage im Monat vermieten. Ee spart allenfalls dadurch dass die Tischleuchte im Büro an den Tagen aus bleibt.

So rechnet halt eine SPD. Der AG muss 10000 Euro ausgeben spart aber jährlich bis zu 40 Cent ein. Passt.

Für AG die ohnehin komplett auf home iffice umstellen wollen ist das Gesetz wenn es denn käme ja völlig bedeutungslos.


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SPD

03.03.2021 um 12:31
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Der AG spart fast keinen Cent. Bei bis 24 Tagen im Jahr home office was ja auch bedeuten kann der MA nimmt 2 Tage im Jahr muss er ja dennoch ein Büro vorhalten. Das kann er ja nicht für 2 oder gesplittete 24 Tage im Monat vermieten. Ee spart allenfalls dadurch dass die Tischleuchte im Büro an den Tagen aus bleibt.

So rechnet halt eine SPD. Der AG muss 10000 Euro ausgeben spart aber jährlich bis zu 40 Cent ein. Passt.

Für AG die ohnehin komplett auf home iffice umstellen wollen ist das Gesetz wenn es denn käme ja völlig bedeutungslos.
und noch einmal, 24 Tage sind das MINIMUM.


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SPD

03.03.2021 um 12:39
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das heisst zunächst mal der AG muss ja nicht nur home office durchwinken sondern zu Hause einen Arbeitsplatz 'mit alles' bereitstellen sobald der MA sagt er könne sich vorstellen mal ein paar Tage home office zu machen.
was meinste, kommt der Betriebsrat dann nach Hause um zu schauen, ob alle arbeitsrechtlichen, datenschutzrechtlichen und arbeitsmedizinischen Vorgaben im home-office eingehalten werden?

Wird bestimmt schick, wenn einmal im Jahr der BR vorbeischneit :)


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03.03.2021 um 12:43
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:was meinste, kommt der Betriebsrat dann nach Hause um zu schauen, ob alle arbeitsrechtlichen, datenschutzrechtlichen und arbeitsmedizinischen Vorgaben im home-office eingehalten werden?
Muss er sogar, allerdings nur bei der Ersteinrichtung. Eine regelmäßige Kontrolle kann vereinbart werden (und ist in beiderseitigem Interesse), ist aber nicht Bestandteil der gesetzlichen Vorgaben.


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03.03.2021 um 12:45
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich finde Deinen post populistisch, ehrlich gesagt
könnte am falschen Verständnis des Begriffes Populismus liegen.

Am Polulismus ist charakteristisch
... eine mit politischen Absichten verbundene, auf Volksstimmungen gerichtete Themenwahl und Rhetorik. Dabei geht es einerseits um die Erzeugung bestimmter Stimmungen, andererseits um die Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen zu eigenen politischen Zwecken. Oft zeigt sich Populismus auch in einem spezifischen Politikstil und dient als Strategie zum Machterwerb.
Wikipedia: Populismus

passt 100% auf die Forderung der SPD nach home office; irgendwie müssen die verlorene Wählerstimmen zurückholen um auf oder über 15% zu kommen

passt 0% zu Seidenraupes Sachkritik an dem Vorschlag
Seidenraupe macht weder Politik noch steht sie zur Wahl :)


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SPD

03.03.2021 um 12:51
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Muss er sogar, allerdings nur bei der Ersteinrichtun
Ernsthaft? Ich muss nervige Betriebsräte in meine Wohnung lassen? Die dürfen sich in MEINEN Räumen umschauen , die dürfen prüfen, ob meine Glühlampen stark genug, der Bildschirm groß genug , der Büroarbeitsplatz ergonomisch ist ?

Wo bleibt da die Unverletzlichkeit der Wohnung wenn das home office an
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:MINIMUM
24 Tagen im Jahr gar zur Pflicht würde, weil der AG sonst angreifbar würde, wenn er es nicht ermöglicht??


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SPD

03.03.2021 um 12:53
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Ernsthaft? Ich muss nervige Betriebsräte in meine Wohnung lassen? Die dürfen sich in MEINEN Räumen umschauen , die dürfen prüfen, ob meine Glühlampen stark genug, der Bildschirm groß genug , der Büroarbeitsplatz ergonomisch ist ?

Wo bleibt da die Unverletzlichkeit der Wohnung wenn das home office an
Die Antwort lautet "Jein":
Geltende Schutzmaßnahmen

Seit Dezember 2016 gelten somit die Vorschriften zur Gefährdungsbeurteilung sowie die eingeführten Rege­lungen der Bildschirmarbeitsverordnung auch für Telearbeitsplätze und sind daher entsprechend von den Arbeitgebern zu beachten. Daraus erwächst die Verpflichtung der Arbeitgeber, genau zu prüfen, ob die Beschäftigten an ihrem Homeoffice-Arbeitsplatz Gefährdungen ausgesetzt sind. Bei der sog. Gefährdungs­beurteilung muss der Arbeitgeber die physischen und psychischen Belastungen – etwa durch störende Geräusche oder ergonomische Mängel – sowie bei Bildschirmarbeitsplätzen insbesondere die Belastungen der Augen der Beschäftigten berücksichtigen.

Bei der Gefährdungsbeurteilung ergibt sich bei der Errichtung und des Betriebs von Telearbeitsplätzen allerdings die für Arbeitgeber wichtige Besonderheit, dass lediglich eine Erstbeurteilung des Arbeitsplatzes durchzuführen ist. Daraus folgt, dass Homeoffice-Arbeitsplätze lediglich einmalig, also bei Aufnahme der regelmäßigen Tätigkeit von zu Hause, auf Gefahren und Sicherheitsrisiken zu überprüfen sind. Von der Implementierung einer Verpflichtung zur regelmäßigen Kontrolle des Telearbeitsplatzes, wie im ursprünglichen Gesetzesentwurf angedacht, hat der Gesetzgeber in der endgültigen Fassung der Novellierung abgesehen.

Zu beachten ist dabei, dass der Arbeitgeber seiner Pflicht zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung – wie bisher – mit Blick auf die durch Art. 13 Grundgesetz garantierte Unverletzlichkeit der Wohnung nur mit ausdrücklicher Zustimmung des betroffenen Arbeitnehmers nachkommen kann. Empfehlenswert ist daher, über das Zutrittsrecht des Arbeitgebers eine vertragliche Regelung zu treffen. Zwar stellt das vertraglich vereinbarte Zutrittsrecht allenfalls eine schuldrechtliche Verpflichtung des Arbeitnehmers dar, sodass ein tatsächliches Betreten der Wohnung durch den Arbeitgeber trotzdem immer der Zustimmung des Arbeit­nehmers bedarf. Die Verweigerung des Zutritts kann aber – bei ausdrücklicher Vereinbarung – ggf. arbeits­rechtliche Konsequenzen für den Arbeitnehmer nach sich ziehen.
Quelle: https://www.roedl.de/themen/arbeitsstaettenverordnung-home-office-versicherung

Es ist z.B. auch möglich, diese Beurteilung durch Dritte, z.B. über ein Zertifikat, zu erledigen.


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SPD

03.03.2021 um 12:55
@bgeoweh danke für den wie immer informativen und sachlichen Diskussionsbeitrag.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Zu beachten ist dabei, dass der Arbeitgeber seiner Pflicht zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung – wie bisher – mit Blick auf die durch Art. 13 Grundgesetz garantierte Unverletzlichkeit der Wohnung nur mit ausdrücklicher Zustimmung des betroffenen Arbeitnehmers nachkommen kann. Empfehlenswert ist daher, über das Zutrittsrecht des Arbeitgebers eine vertragliche Regelung zu treffen
https://www.roedl.de/themen/arbeitsstaettenverordnung-home-office-versicherung
Na dann ist ja gut.


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03.03.2021 um 13:02
Ich sehe da eigentlich eher die Möglichkeit, Arbeitgebern weitere Ausbeute der Arbeitnehmer zu ermöglichen. Wenn ich weiß, mein Lakai sitzt Zuhause und die Arbeitsmaterialien sind auch da, dann wird es Chefs geben, die weniger selbstbewusste Zeitgenossen nötigen werden, "mal eben" "kurz" auch im regulären Feierabend noch mal was zu erledigen.

Überhaupt werden da Kosten abgewälzt - etwaige Zuzahlungen zu Benzin, oder Kantinenessen bekommt der Arbeitnehmer dann nämlich auch nicht ersetzt.

Ich arbeite auf der Arbeit und nur auf der Arbeit. Und Zuhause hat Arbeit nichts verloren, das kann, wie ich mir vorstellen kann, auch nicht gut für die Psyche sein, den ganzen Tag in deinem Büro zu "leben".
Denn die Realität sieht nun mal so aus, dass nicht jeder eigens ein Büro Zuhause unterhält, weil der Platz nicht da ist. Da steht der Rechner dann im Wohnzimmer.

Du kommst dann nie mehr "nach Hause", das sollte einem klar sein. Warum "Homeoffice" als die größte Wohltat des Herrn seit warmen Apfelkompott gehandelt wird, weiß ich beim besten Willen nicht.


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