Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

@Snayder

Okay, aber jetzt ist ja alles geklärt.

SvenLE schrieb:Warum also über mögliche Inhalte und deren Probleme bei der Umsetzung diskutieren, wenn mann doch so schön über andere Themen sich aufregen kann?

Eigentlich könnte man von denen, die ein solches Anliegen haben, erwarten das sie eine Strategie entwickeln um ihr Anliegen an die Adressaten zu bringen. Das ist LG nicht gelungen oder sollte nicht gelingen, who knows.

behind_eyes schrieb:Eigentlich könnte man von denen, die ein solches Anliegen haben, erwarten das sie eine Strategie entwickeln um ihr Anliegen an die Adressaten zu bringen. Das ist LG nicht gelungen oder sollte nicht gelingen, who knows.

die Anliegen sind doch allseits bekannt, man steckt nur den Kopf in den Sand, weil man lieber den Aktivismus scheisse findet.

Ob es die Greta Häme ist, ob alle wie der NABu zum Beispiel oder Greenpeace, die sonst ja auch gerne kritisiert und für doof befunden werden, es geht eh nie um Inhalte.

Wenn dann noch die Medien und Politik das entsprechend befeuern, dann kommt es eben zu shitstorms überall. Geht auch vorüber.

@Tussinelda

AUch schön zu sehen, wie viele Menschen ihre Liebe zur Kunst oder ihren Aktivismus gegen Lebensmittelverschwendung entdecken, wenn es um jemanden geht, den sie nicht mögen.

Tussinelda schrieb:die Anliegen sind doch allseits bekannt, man steckt nur den Kopf in den Sand, weil man lieber den Aktivismus scheisse findet.

Wieso demonstriert man dann?

behind_eyes schrieb:Wieso demonstriert man dann?

ernsthaft?
Weil sich nicht genug tut, ihrer Meinung nach, weil die Politik ihre Zusagen nicht einhält. Weil jetzt gehandelt werden soll.
Die protestieren gegen die Ignoranz und Trägheit der Regierenden, Verleugnung der Realität. Kann man aber alles nachlesen bei denen, wurde ja oft genug verlinkt.

Tussinelda schrieb:Weil sich nicht genug tut, ihrer Meinung nach, weil die Politik ihre Zusagen nicht einhält. Weil jetzt gehandelt werden soll.

Achso, ich dachte:

Tussinelda schrieb:, man steckt nur den Kopf in den Sand, weil man lieber den Aktivismus scheisse findet.

Wenn das so ist, wenn "man" lieber Aktivismus "Fäkalsprache hier einsetzen" findet die aber trotzdem demonstrieren, dann

behind_eyes schrieb:könnte man von denen, die ein solches Anliegen haben, erwarten das sie eine Strategie entwickeln um ihr Anliegen an die Adressaten zu bringen. Das ist LG nicht gelungen oder sollte nicht gelingen, who knows.

behind_eyes schrieb:Wenn das so ist, wenn "man" lieber Aktivismus "Fäkalsprache hier einsetzen" findet die aber trotzdem demonstrieren, dann

lame.
Ihr Anliegen ist klar, es handelt sich um Aktivisten, die protestieren, weil alles andere aus ihrer Sicht zu nichts geführt hat. Also nerven sie, stören, leisten Widerstand auf ihre Art. Durch das Stören des "Alltags" wird eben deutlich gemacht, dass alles normal weiterläuft, obwohl sich einiges ändern müsste, damit es nicht zur ganz großen "Störung" kommt, die dann wirklich alle betrifft.
Das sich darüber aufgeregt wird, welche Aktionen die veranstalten, anstatt darüber, dass das Klima kollabiert zeigt doch super deutlich genau das, was die LG kritisiert.

Tussinelda schrieb:Ihr Anliegen ist klar, es handelt sich um Aktivisten, die protestieren, weil alles andere aus ihrer Sicht zu nichts geführt hat

lame, weil das was jetzt passiert ebenfalls Stand jetzt zu nichts geführt hat.

Tussinelda schrieb:Also nerven sie, stören, leisten Widerstand auf ihre Art.

lame, weiß jeder.

Tussinelda schrieb:Durch das Stören des "Alltags" wird eben deutlich gemacht, dass alles normal weiterläuft, obwohl sich einiges ändern müsste, damit es nicht zur ganz großen "Störung" kommt, die dann wirklich alle betrifft.

So der Wunsch. Die Realität sieht zum Beispiel so aus, daß mehrheitlich die Aktionen diskutiert werden und nicht das Motiv.
600kEUR werden als nicht versiegende Unterstützung verkauft - tatsächlich sind 600k bei einem so extrem prominenten Phänomen für mich tatsächlich auffallend wenig.

Tussinelda schrieb:Das sich darüber aufgeregt wird, welche Aktionen die veranstalten, anstatt darüber, dass das Klima kollabiert zeigt doch super deutlich genau das, was die LG kritisiert.

Jep, mehr nicht von daher ist das eigentliche Anliegen gescheitert.

Deswegen:

behind_eyes schrieb:könnte man von denen, die ein solches Anliegen haben, erwarten das sie eine Strategie entwickeln um ihr Anliegen an die Adressaten zu bringen. Das ist LG nicht gelungen oder sollte nicht gelingen, who knows.

behind_eyes schrieb:lame, weil das was jetzt passiert ebenfalls Stand jetzt zu nichts geführt hat.

na doch, Menschen sind genervt, werden gestört. Das ist ja auch, was Protest ausmacht, es entsteht dadurch eine Diskussion, es werden geltende Regeln, Prioritäten usw. infrage gestellt. Es herrscht ganz offenbar Unruhe, ausgelöst durch die Proteste, was ja regelrecht lächerlich ist, denn Unruhe sollte wegen anderen Dingen herrschen aber wie gesagt, damit zeigen die LG genau auf, WAS in dieser Gesellschaft das Problem ist.
Kann man als Strategie bezeichnen.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:Das sich darüber aufgeregt wird, welche Aktionen die veranstalten, anstatt darüber, dass das Klima kollabiert zeigt doch super deutlich genau das, was die LG kritisiert.

Ich sehe den dringenden Handlungsbedarf zur Verringerung der eCO₂ Emission sowohl bei der Politik, als auch bei jedem Einzelnen.
Nicht alles wird mit Gesetzen zu regulieren sein.
Aber ich muss Notrufmissbrauch, egal in welcher Form, nicht für eine geeignete Protestform halten.

Snayder schrieb:Aber ich muss Notrufmissbrauch, egal in welcher Form, nicht für eine geeignete Protestform halten.

Du musst natürlich nicht. Verlangt ja auch keiner, weshalb diese Aussage irgendwie mMn sinnlos ist.

shionoro schrieb:Diskutieren tun da sowieso nur dieselben paar Leute.

Genau das ist doch das Problem. Bei diesem Thema müssten noch viel mehr diskutieren und sich eine Meinung basierend auf Fakten bilden. Die Ignoranz der Klimakrise führt doch zu dem störrischen Verhalten der LG. Man greift die Ignoranten da an, wo es Sie stört. Nur führt das zu noch einer größeren Trotzreaktion.

Am wirkungsvollsten sind Protestmittel, wenn sie so gewählt und ausgeführt werden, dass man sie versteht. Ein gutes Beispiel dafür waren die Proteste im Hambacher Forst: Mit ihren Baumhäusern haben die Aktivistinnen und Aktivisten ein konkretes Vorhaben gestört, nämlich dass der Wald abgeholzt wird. Das war eine begrenzte, sehr wirkungsvolle Aktion, die viele Menschen sehr gut verstanden haben, weil der Bezug klar war: Mit unseren Baumhäusern schützen wir den Wald.

Quelle: https://www.gmx.net/magazine/politik/protestforscherin-nina-kathrin-wienkoop-letzte-generation-37581500

Weiter heisst es:

Keinen direkten Rat, ich kann nur zusammenfassen, was für Protestbewegungen normalerweise gut funktioniert: Menschen brauchen eine bildhafte Sprache, sie brauchen Beispiele, warum sie von einem Problem, das die Bewegung lösen will, direkt betroffen sind.

Zudem hilft es, politische Unterstützerinnen und Unterstützer zu generieren und Allianzen zu schmieden. Das ist auch wichtig, damit einer Bewegung nicht über kurz oder lang das Geld ausgeht. Die besondere Herausforderung bei einem Thema wie dem Klimawandel, das ja zudem ein internationales Anliegen ist, ist aber schlicht: dauerhaft präsent zu bleiben.

Quelle: ebenda

shionoro schrieb:Das dann als Beleg zu nehmen, wie die öffentliche Debatte so läuft, ist schon ein wenig haarsträubend.

Gibt es denn eine öffentliche Debatte zum Klimawandel? Wenn, dann findet Sie nicht in den Medien statt, welche sich lieber wie der Rest in die Reihe aufstellen und pöbeln statt zu informieren.

shionoro schrieb:wie viele Menschen ihre Liebe zur Kunst

Das hatten sie schon vorher, oder glaubst Du die Schlangen vorm Louvre oder Picasso Museum sind Erfindungen?

Tussinelda schrieb:Weil sich nicht genug tut, ihrer Meinung nach, weil die Politik ihre Zusagen nicht einhält.

Welche denn? Verlinke mir das mal, würde ich gerne mal durchlesen, sprich: versprochen -> nicht eingehalten.

Tussinelda schrieb:na doch, Menschen sind genervt, werden gestört

Richtig, Ziel verfehlt, deswegen:

behind_eyes schrieb:könnte man von denen, die ein solches Anliegen haben, erwarten das sie eine Strategie entwickeln um ihr Anliegen an die Adressaten zu bringen

Ein entnervter Bürger ist so ziemlich das letzte was man als "für die Sache gewonnen" nennen kann.
Ich weiß aber das diese Holzhammermethode auch in anderen Aktiva benutzt wird, mit ebenfalls schlechten Ergebnissen.

behind_eyes schrieb:Die Realität sieht zum Beispiel so aus, daß mehrheitlich die Aktionen diskutiert werden und nicht das Motiv.

Im Mystery Forum. Ja.

Aber es gibt noch eine Welt außerhalb von Allmystery.
Und dort wird den Aktivist:innen in TV und Radio Sendungen Raum gegeben, um über ihre Anliegen zu sprechen. Und auch in anderen Medien wird nicht nur über ihre Aktionen, sondern auch über ihre Forderungen und die Hintegründe berichtet.
Wenn ich das richtig erinnere, wurde bei Anne Will und auch bei Lanz darüber gesprochen.
Ich bin derzeit in einer Gegend mit schlechter Netzabdeckung. Bei Bedarf verlinke ich später paar Beispiele.

Abahatschi schrieb:Welche denn?

Den Artikel habe ich dir schon einmal verlinkt.
Warum hast du ihn nicht gelesen?

300 Millionen Euro: Deutschland verfehlt Klimaziele – und muss Strafe zahlen
Mangelnder Ehrgeiz, der teuer wird: Deutschland verfehlt seine Klimaziele und muss erstmals dafür zahlen. Die Bundesregierung hat bereits Mittel eingeplant.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland-verfehlt-klimaziele--und-muss-strafe-zahlen-5008465.html

SvenLE schrieb:Gibt es denn eine öffentliche Debatte zum Klimawandel? Wenn, dann findet Sie nicht in den Medien statt, welche sich lieber wie der Rest in die Reihe aufstellen und pöbeln statt zu informieren.

Genau, und hier sehen wir sehr schön, dass auch die Leute mitdiskutieren, die sonst für KLimadebatten gar nicht empfänglich sind. Darum bekommen auch die mehr von dem Thema mit.

shionoro schrieb:Genau, und hier sehen wir sehr schön, dass auch die Leute mitdiskutieren, die sonst für KLimadebatten gar nicht empfänglich sind.

Die Debatten rund um LG sind keine Klimadebatten.
Sie debattieren das Vorgehen der LG und evtl. Rechtsverstöße bis hin zu Windeln aber nicht das Klima.
Bitte nennt das nicht "Klimadebatte".

In den USA wird es aktuell bis zu minus 50 Grad kalt. Im Sommer hatte man es dort teils bis zu 50 Grad plus. Das sind Temperaturschwankungen von 100 Grad.
Aus diesen und anderen Gründe kleben m.E. Demonstranten auf den Straßen und fordern so Sachen wie Tempolimit oder 9-Euro-Ticket.