Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

LeeMonade schrieb:eventuell doch nur noch eine Verzögerungstaktik ist!
Umwelt-Update für Juli/August 2023 🏜️ von Mark Benecke aus dem Labor:

Eigentlich können sie das neue GEG gleich noch um Klimaanlagen erweitern, ob wir da auch dann das Problem der Fachkräfte haben werden, zum Glück gute Kombi zu Wärmepumpen... eigentlich Top wenn wir da mit Wärmepumpen schon einmal vorlegen.

Sollte einmal meine morgendliche Buslinie wegen einer LG-Aktion zum Stillstand kommen, dann könnte ich mir vorstellen, dass ich versuche, einen der Aktivisten (die ja festgeklebt sind und nicht ausweichen können) genau nach den konkreten Motiven zu befragen, warum ausgerechnet eine Straße blockiert wird, auf der ÖPNV-Linienverkehr herrscht, und wie das mit dem Wunsch nach Förderung des ÖPNV zusammenpasst. Ich wäre gespannt, ob die Aktivisten auf meine Fragen wirklich eingehen würden.

martenot schrieb:ob die Aktivisten auf meine Fragen wirklich eingehen würden

Werden die nicht, machen die nie.

Da kommt nur ein Sprecher der Volksfront von Judäa, sagt ein Sprüchlein auf und dann werden die weggezogen, verhaftet oder wenn die Polizei zu spät ist (oder im Stau steht) sind sie den Zorn der Bürger ausgeliefert.

xsaibotx schrieb:Werden die nicht, machen die nie.

Vermute ich auch. Dabei fände ich die Aktionen überzeugender, wenn ein ernsthafter Dialog stattfinden würde, statt irgendwelche Standardsprüche übers Klima aufzusagen.

@martenot
Wenn du deine frage loswerden willst, dann versuchs über den offiziellen kontakt. Während einer laufenden protestaktion läßt man sich erfahrungsgemäß nicht auf diskussionen ein. Über den sinn und unsinn von aktionen diskutiere ich bspw auch nicht während einer laufenden aktion. Da kommt man dann vom hundertsten ins tausendste und diskutiert am ende mit 5 personen, die im grunde nur noch auf dich einreden und dich davon überzeugen wollen, dass dein protest scheiße ist, egal, wie du protestierst. Macht keinen sinn, raubt nur kraft, läßt man im allgemeinen bleiben.

gastric schrieb:Während einer laufenden protestaktion läßt man sich erfahrungsgemäß nicht auf diskussionen ein.

Wobei mein Diskussionsbedarf halt überwiegend aus der konkreten Situation heraus entstehen würde. Über irgendwelche offiziellen Kontakte zu gehen, scheint mir da weniger konstruktiv, zumal die offiziellen Kontakte vielleicht nicht im Einzelnen wissen, warum sich die Regionalgruppe für gerade diese konkrete Location entschieden haben, denke ich.

Warum will man sich nicht auf Diskussionen einlassen? Wäre das nicht eine gute Gelegenheit, mit den konkret betroffenen Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen eben zu erklären, warum die Blockade ausgerechnet an dieser Stelle sein muss, auch wenn der ÖPNV somit zum Stillstand kommt? Wenn es dafür gute Gründe gibt, wäre es doch nur sinnvoll, diese den Leuten auch einfach zu erklären, um den Ärger rauszunehmen.

martenot schrieb:Warum will man sich nicht auf Diskussionen einlassen?

Weil diskussionen nicht zielführend sind, eskalieren können, von der eigentlichen aktion ablenken, den fokus des aktivisten auf die diskussion lenken, nicht mehr auf das drumherum. Das halte ich persönlich bei allen demontrationen so, bei denen ich nicht nur "gast" bin, sondern beteiligter aktivist. Dann muss ich meinen "job" machen, dafür sorgen, dass der ablauf reibungslos funktioniert ectpp. Dann bin ich zwar offiziell von "meiner" organisation am ort des geschehens, diskutiere aber nicht über thema, wahl des ortes oder sonst irgendwas.

Wäre ich aktivist bei LG und würde auf dem boden sitzen, dann würde ich aber auch nicht anfangen zu diskutieren. Zu groß die gefahr der eskalation. Die gemüter sind dabei eh schon erhitzt. Zu unschön die erfahrungen, wenn man seine argumente vorbringt, dem gegenüber vor den kopf stößt, weil man gbfs auch noch gute gründe für seinen protest an genau diesem ort hat. Da macht das diskutieren schon im ernährungsbereich keinen spaß... beim klimathema noch viel weniger.

gastric schrieb:Wäre ich aktivist bei LG und würde auf dem boden sitzen, dann würde ich aber auch nicht anfangen zu diskutieren.

Na gut, dann würde ich meine Frage vielleicht ohne Antworterwartung an die Aktivisten richten: "Warum wird ausgerechnet eine Straße blockiert, auf der ÖPNV unterwegs ist? Ist es nicht ein Ziel der LG-Bewegung, die Leute zum Umsteigen auf den ÖPNV zu bewegen? Wäre es dann nicht zielführend, den ÖPNV nicht zu blockieren, um zu signalisieren: wer öffentlich fährt, kommt ans Ziel?" Wenn sie nicht antworten wollen, können sie ja vielleicht trotzdem über den Inhalt der Frage nachdenken.

martenot schrieb:Na gut, dann würde ich meine Frage vielleicht ohne Antworterwartung an die Aktivisten richten: "Warum wird ausgerechnet eine Straße blockiert, auf der ÖPNV unterwegs ist? Ist es nicht ein Ziel der LG-Bewegung, die Leute zum Umsteigen auf den ÖPNV zu bewegen? Wäre es dann nicht zielführend, den ÖPNV nicht zu blockieren, um zu signalisieren: wer öffentlich fährt, kommt ans Ziel?" Wenn sie nicht antworten wollen, können sie ja vielleicht trotzdem über den Inhalt der Frage nachdenken.

Es ist auf sehr vielen Straßen ÖPNV unterwegs. Vorallem auf den eher größeren. Es bringt ja auch nichts eine kleine Seitenstraße zu blokieren, die in einer Sackgasse endet.

Bone02943 schrieb:Es ist auf sehr vielen Straßen ÖPNV unterwegs. Vorallem auf den eher größeren.

Wenn man einen Blick in die Streckennetzpläne der jeweiligen Städte wirft, sollte es kein allzu großes Problem sein, eine größere Straße zu finden, auf der kein ÖPNV unterwegs ist. Auch hier in München wüsste ich auf Anhieb ein paar Beispiele. Das ist nicht allzu schwer, sowas rauszufinden. ÖPNV-Linien fahren nicht zufällig oder ungeplant durch die Städte, sondern auf festgelegten Strecken, die sehr leicht herauszufinden sind.

@martenot
Du kennst in münchen ein paar größere strassen, die nicht vom ÖPNV befahren werden und deren rückstau bei blockade keine strasse beeinträchtigt, auf der ÖPNV fährt oder stört der rückstau weniger, sondern die blockade ist das doofe? Mir fällt in meiner heimatstadt keine einzige strasse ein, auf der weder ÖPNV unterwegs ist, noch, dass ÖPNV bei blockade nicht behindert wird... keine einzige..... naja doch diverse seitenstrassen, die im grunde nur alle paar stunden mal befahren werden.

gastric schrieb:Du kennst in münchen ein paar größere strassen, die nicht vom ÖPNV befahren werden

Mir würde z.B. die lange Dachauer Straße einfallen. Da fährt zwar die Tram in der Mitte, aber gerade weil sie auf einem eigenen Gleiskörper fährt, könnte man wohl die Straße blockieren, ohne die Tram zu behelligen. Ähnliches wäre auch in der Agnes-Bernauer- oder Landsberger Straße möglich.

@martenot
Berichtige mich, wenn ich falsch liege... aber dachauer strasse klingt bekannt.... ich meine da wird "regelmäßig" von LG blockiert. Kann mich aber irren.

Es nimmt kein Ende:

Wieder einmal sorgen die Aktivisten der Letzten Generation mit einer Aktion für Aufsehen. Am Dienstag besprühten sie zwei Jachten in Holstein mit oranger Farbe. Auch das Wasser um sie herum bekam einen neuen „Look“ - giftgrün.

Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/aufstand-gegen-reiche-aktivisten-bespruehen-jachten-mit-farbe-und-faerben-wasser-gruen-ein_id_196931421.html

Wird Zeit das endlich gegen die Klimachaoten rechtlich vorgegangen wird.
Beim Länderspiel flitzten auch 2 Besucher ( einer mit der T-Shirt Aufschrift "Stoppt den fossilen Wahnsinn" in die Arena um sich
am Pfosten festzuketten? kleben? Wie auch immer.

Gwyddion schrieb:Wird Zeit das endlich gegen die Klimachaoten rechtlich vorgegangen wird.

Gibt es etwa keine Anzeigen, Geldstrafen oder gar Gerichtsverfahren?
Mir wäre so, dass über all dies weitreichend berichtet wird.
Von daher verstehe ich nicht wie du darauf kommst, dass gegen Aktivisten der LG nicht rechtlich vorgegangen wird.
Oder wünschst du dir eher ein nichtrechtliches Vorgehen? Alle vorsorglich einsperren bis... ?

Gwyddion schrieb:Beim Länderspiel flitzten auch 2 Besucher ( einer mit der T-Shirt Aufschrift "Stoppt den fossilen Wahnsinn" in die Arena um sich
am Pfosten festzuketten? kleben? Wie auch immer.

Und manche laufen nur zum Spaß auf den Platz oder für den kurzen fame weil es "cool" ist die Ordner blöd datehen zu lassen.

Bone02943 schrieb:Von daher verstehe ich nicht wie du darauf kommst, dass gegen Aktivisten der LG nicht rechtlich vorgegangen wird.

härter... ich hätte schreiben sollen, härter vorgehen. Also nicht nach Aufnahme der Personalien und einem Platzverweis wieder auf freiem Fuß. Es muss auch mal eine Nacht auf der Polizeiwache drin sein.
Ist aber auch egal... passiert denen schon nicht. Kannst also beruhigt sein. Sie werden weiter sprühen....

Bone02943 schrieb:Und manche laufen nur zum Spaß auf den Platz oder für den kurzen fame weil es "cool" ist die Ordner blöd datehen zu lassen.

Das eine relativiert nicht das andere. Diese "Flitzerei" ist sowieso eine Unsitte.

Gwyddion schrieb:härter... ich hätte schreiben sollen, härter vorgehen. Also nicht nach Aufnahme der Personalien und einem Platzverweis wieder auf freiem Fuß. Es muss auch mal eine Nacht auf der Polizeiwache drin sein.

Teilweise mussten schon welche bis zu 30 Tage in sog. Präventivhaft sitzen.

Gwyddion schrieb:Ist aber auch egal... passiert denen schon nicht. Kannst also beruhigt sein. Sie werden weiter sprühen....

Ist ja schon passiert, bringt aber scheinbar auch nichts. Die Ziele sind ihnen wohl wichtiger als solche Sperenzchen.
Warum ich aber beruhigt sein könnte ist mir schleierhaft. Falls du es glaubst, ich bin nicht dafür, dass sie Flugzeuge, Boote, Häuser oder Bars mit Farbe vollsprühen.
Wenn schon gesprühte Farbe, dann vernünftiges Graffiti. Aber das ist ein anderes Thema. ;)

Gwyddion schrieb:Diese "Flitzerei" ist sowieso eine Unsitte.

Eben, weswegen ich mich jetzt sicher nicht genötig fühle mich extra aufzuregen, nur weil von den hunderten Flitzern mal eine Hand voll der LG oder so zuzuordnen sind.

Wer sich wirklich eingehend mit der LG beschäftigen will, dem empfehle ich das Gespräch mit Maria-Christina Nimmerfroh.

Interessantes Kurzvideo im NDR, so 5 Minuten, und Gespräch als Text auch im Link:

Undercover bei der "Letzten Generation"
Stand: 15.03.2023 17:48 Uhr

Die Klimaschutzaktivisten der "Letzten Generation" gehen radikal vor. Die Sozialpsychologin Maria-Christina Nimmerfroh von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat die "Letzte Generation" von innen erforscht: Undercover unter falschem Namen.

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/Undercover-bei-der-Letzten-Generation-Die-Haft-wird-heroisiert,klimaaktivismus102.html

Wer es noch ausführlicher mag: Gespräch mit Frau Nimmerfroh in der Friedrich-Naumann Stiftung (auch über Finanzierung, Organisation, PR-Agenda-Setting, Schulungslogik und noch mehr) -

Videobeschreibung:

Die Letzte Generation ist innerhalb kurzer Zeit die bekannteste Klimaorganisation geworden. Das gelang ihnen mit großem Budget von ausländischen Organisationen, einem gut geplanten Kampagnenmanagement und einer groß angelegten Mobilisierung. Mit den beiden einzigen Zielen der Aktionen, Störung und Aufmerksamkeit, haben sie ständige Medienpräsenz. Die psychologische Wirkung ist enorm: Trotz vordergründiger Ablehnung sprechen sehr viele über die Bewegung und deren Ziele - und über den Mechanismus des Minderheiteneinflusses entsteht signifikanter gesellschaftlicher Einfluss.

Über die Funktionsweise der öffentlichen Debatten, die innere Struktur der Organisation und über die Bindungswirkung der Aktivisten bis ins Gefängnis spricht im Webtalk die Sozialpsychologin Maria-Christina Nimmerfroh von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die die Organisation analysiert hat - von den Trainingsmethoden bis zu Aspekten der Gefährlichkeit.

Inside Letzte Generation

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Ein Kurzfazit davon: Man sollte sie nicht dämonisieren. Ebensowenig aber auch nicht unkritisch die PR-Fassade einer jungen Widerstands- oder auch klimabesorgten Spontanbewegung übernehmen.

Ach, dazu noch

Klimaaktivisten: Wie finanziert sich die "Letzte Generation"?

Mit den Ermittlungen gegen die Letzte Generation rückt die Finanzierung der Aktivisten in den Fokus. Woher beziehen sie ihre Geldmittel, um die Aktionen zu bezahlen? BR24 hat die Hintergründe recherchiert.
Von
Johannes Reichart

Und zum Wandelbündnis

Bekannt ist auch, dass Gelder der US-amerikanischen Stiftung Climate Emergency Funds der "Letzten Generation" zukamen. Die Nichtregierungsorganisation aus Kalifornien finanziert elf internationale Klimaprotestgruppen mit über fünf Millionen Euro.

Die "Letzte Generation" soll 50.000 Euro erhalten haben, allerdings nicht direkt, sondern über den Berliner Verein Wandelbündnis. Dieser arbeitet mit den Klimaaktivisten zusammen, stellt einzelne von ihnen als Mitarbeiter ein für Klimavorträge und Workshops. Das geschieht im Rahmen einer Initiative "Gemeinnützige Bildungsarbeit zur Unterstützung von Letzte Generation". Wie viel die "Letzte Generation" dieses Jahr an großen oder kleinen Spenden erhalten hat, ist nicht bekannt. Die Bitte um ein Interview mit BR24 lehnten die Aktivisten ab.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/klimaaktivisten-wie-finanziert-sich-die-letzte-generation,TfxRCt7

Mira Landwehr hatte sich in der Jungle World die esoterischen Anwandlungen des Wandelbündnis e. V. mal etwas näher angeschaut:

Bündnis mit Verschwörungsbeigabe

Der Berliner Verein Wandelbündnis soll Klimaaktivist:innen der Gruppe Letzte Generation unterstützen, indem er einige von ihnen als Angestellte beschäftigt. Die Organisation vertritt ein esoterisches Naturideal und hat Verbindungen zu Verschwörungstheoretikern.

Von
Mira Landwehr

Quelle: https://jungle.world/artikel/2023/03/buendnis-mit-verschwoerungsbeigabe

Alles etwas undurchsichtig, aber interessant :)

Ich finde ja die Ziele der "LG" zweifelsfrei nicht schlecht, allerdings deren Umsetzung sehr bedenklich. Würde mir hier eine härtere rechtliche Beurteilung wünschen! Man kann sicherlich auch sehr gut für seine Ideale einstehen ohne Straftaten zu begehen und seine Mitmenschen derart zu nerven.... Letztenendlich schaden die Aktivisten mehr den Steuerzahler, als das es einen praktischen Nutzen hätte.