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9.181 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: GEZ, Rundfunk, Rundfunkgebühren ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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02.12.2016 um 12:30
Zitat von VltorVltor schrieb: Haser muss schon ein ziemlicher Naivling sein, wenn er glaubt der Rundfunk wäre unabhängig.
Zumindest unabhängiger als wenn ÖR Sender aus Steuermitteln finaziert werden würden. Denn spätestens dann hast du deine staatlich kontrollierten Systemmedien welche insbesondere von der AfD ja eigentlich so geschasst werden.
Nevrion schrieb:
Du glaubst doch nicht wirklich das beim ZDF oder ARD Narrenfreiheit herrscht und jeder tut wie es ihm beliebt?

Aber der Arbeitgeber ist in diesen Fällen nicht wirtschaftlich oder staatlich gezwungen, bestimmte Inhalte zu bringen oder nicht zu bringen. Daher wird die Berichterstattung grundsätzlich besser sein, schlicht weil bestimmte äußere Zwänge weg fallen. Und diese Qualität ist eine Messlatte für andere Medien. Neben wirtschaftlichen Aspekten, die privatfinanzierte Medien zu beachten haben, haben sie nun auch die Nachrichtenqualität unabhängiger Medien bei der Gestaltung ihrer Programme zu berücksichtigen.
So ist es. Über die genaue Ausgestaltung des GEZ-Modells kann sicherlich gestritten werden, grundsätzlich macht sie als finanzierendes Gegengewicht zur überwiegenden Unterhaltungsindustrie aber durchaus Sinn und das sage ich als jemand bei dem der Fernsehschirm so gut wie immer aus bleibt.

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02.12.2016 um 12:39
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das wäre übertrieben. Aber die Aufrechterhaltung einer Instanz, die möglichst unabhängig von staatlichen oder wirtschaftlichen Einflussnahmen Inhalte verbreiten kann, ist durchaus eine Komponente, die maßgeblich zu einer besseren Medienlandschaft beiträgt und die das Risiko minimiert, dass Medien von den genannten Stellen missbraucht werden. Ich sehe es als einen weiteren Sicherungsmechanismus.
Ich bin neugierig. Durch welche Mechanismen erachtest du die ÖR-Nachrichtensender besser durch Einflüsse von Außen geschützt als andere?
ich weiß gar nciht, wie oft ich in diesem Thread zu diesem Thema schon Stellung bezogen habe. Das letzte mal war es hier:
Das ist aber nur eine Frage der Ausgestaltung. Eine Frage des "wie" nicht des "ob".
Ehrlich gesagt ist es ermüdend, die selbe Schiene immer und immer wieder befahren zu müssen. Ich bin sehr dafür, dass die ÖR sich mehr für ihre Inhalte rechtfertigen müssen - aber das hat nichts damit zu tun, ob der Beitrag an sich richtig ist oder nicht.
Ups, ja. Da hast du natürlich recht. Ich hatte das in diesem Moment nicht mehr in Gedanken. Ich hätte mir den Satz also schon sparen können. Immerhin da herrscht bei uns ja Konsens.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber der Arbeitgeber ist in diesen Fällen nicht wirtschaftlich oder staatlich gezwungen, bestimmte Inhalte zu bringen oder nicht zu bringen. Daher wird die Berichterstattung grundsätzlich besser sein, schlicht weil bestimmte äußere Zwänge weg fallen. Und diese Qualität ist eine Messlatte für andere Medien. Neben wirtschaftlichen Aspekten, die privatfinanzierte Medien zu beachten haben, haben sie nun auch die Nachrichtenqualität unabhängiger Medien bei der Gestaltung ihrer Programme zu berücksichtigen.
Welche Sendungen werden denn den Nicht-ÖR-Medien von Seiten der Wirtschaft oder des Staates aufgezwungen? Sender senden, was Quote bringt. Auch die ÖR. Oder glaubst du "Wetten Das?!" wurde nicht abgesetzt weil unter Lanz die Quoten zu schlecht waren?

Letztendlich kann die sogenannte Unabhängigkeit ja auch ganz schnell zum Nachteil werden, denn wenn eh egal ist wie viel zuschauen, warum sollte man sich dann noch die Mühe machen qualitativ hochwertige Sendungen oder Nachrichten zu produzieren? Geld bekommt man ja sowieso. Der Anreiz für private Nachrichtenanbieter gute Qualität zu liefern könnte demnach auch wesentlich größer sein, weil sich dies unmittelbar auf Quote und Kauf auswirkt.

Ich kann daher nicht erkennen wieso die Berichterstattung der ÖR grundsätzlich besser als die anderer Medien sein sollte.


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02.12.2016 um 13:03
@Nevrion
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Das ist auch nicht kompliziert, nur weil man davon noch nie was gehört hat. Es ist neu, es ist anders - ja, aber es ist zumutbar.
Eben nicht, es sei denn, Du willst einen nicht geringen Teil der Bevölkerung abhängen.
Die Generation 60+ wird damit nicht mehr viel anfangen können und wollen.


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02.12.2016 um 13:05
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Ich bin neugierig. Durch welche Mechanismen erachtest du die ÖR-Nachrichtensender besser durch Einflüsse von Außen geschützt als andere?
Na durch den Wegfall bzw. durch die Reduktion äußerer Faktoren, die eine Einflussnahme ermöglichen.
Bitte entschuldige, aber ich fühle mich ein wenig veralbert.

Wenn Du ausschließlich Medien hast, die von staatlicher oder wirtschaftlicher Unterstützung unmittelbar abhängig sind - ja ist das in deinen Augen kein Umstand, der an der Zuverlässigkeit dieser Medien Zweifel aufkommen lässt? Wenn bei bestimmter Berichterstattung die Steuerzuwendungen weg brechen oder die Anzeigen nicht mehr geschaltet werden, beeinflusst das nicht die Berichterstattung? Können Staat und Wirtschaft dadurch keinen Druck ausüben?
Sicherlich würde in Deutschland nicht plötzlich die Berichterstattung zusammen brechen - aber woher kommen denn die Regelungen hierzulande? Wie sind denn seriöse deutsche Medien entstanden? Doch weil sie in einem Wettbewerb mit anderen Medien keinen entscheidenden Nachteil dadurch hatten, ausgewogen zu berichten.

Und ja, das Problem haben in Deutschland auch sämtliche privatfinanzierte Medien - aber deren Auflage hängt eben auch von der Art ihrer Berichterstattung ab. Wenn ich in Deutschland (und Österreich, GB ...) den direkten Vergleich zu anderen Medien habe, dann entsteht auch für privatfinanzierte Medien ein faktischer Zwang zu einer ausgewogeneren Berichterstattung, wenn sie nicht wollen, dass ihnen die Abonnenten weg laufen.
Wenn das Niveau aber nicht vorgegeben ist, dann orientieren sich die privatfinanzierten Medien nur noch untereinander. Eine ausgewogenere Berichterstattung hat kaum noch einen Mehrwert, weil dem Konsumenten schlicht der Vergleich fehlt.

Wie gesagt, ich kann Dir nur empfehlen, US-amerikanische Nachrichten im Vergleich zu deutschen oder meinetwegen britischen Nachrichten an zu sehen. Die Unterschiede, was die Auswahl und die Gewichtung der Beiträge an geht, ist augenscheinlich.
Das hat sicher nicht nur etwas mit "Messlatten" zu tun, aber eben auch.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Sender senden, was Quote bringt.
Ja, Quote ist ein Faktor. Quote erzielt man aber besser mit "seichter" Kost. Mit Sport und Unterhaltung, nicht mit Nachrichten und Wissenssendungen. Gerade bei letzterem kann man ja mal Pro7 und die Dritten vergleichen. "Wissenschaftsaction" mit vernachlässigbarer Recherche bringt Quote. Was bedeutet, dass reine Quotenabhängigkeit das Programm vereinheitlichen wird. Dann gibt es nur noch Galileo und kein Quarks&Co.
Quote belohnt Konformität.
Zitat von NevrionNevrion schrieb: Auch die ÖR. Oder glaubst du "Wetten Das?!" wurde nicht abgesetzt weil unter Lanz die Quoten zu schlecht waren?
Sicherlich. Wobei es sich da eben um eine reine Unterhaltungssendung handelt, deren Existenz auch im ÖR fraglich wird, wenn nicht mehr viele Menschen sich unterhalten fühlen.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Welche Sendungen werden denn den Nicht-ÖR-Medien von Seiten der Wirtschaft oder des Staates aufgezwungen?
in Deutschland ist dafür die Hürde hoch. Aber was Medien so alles aufgezwungen wird, wenn die Voraussetzungen andere sind, sieht man doch überall.
Und das liegt doch nicht daran, dass türkische, russische oder us-amerikanische Redakteure so viel mehr integer sind, als ihre deutschen Kollegen.


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02.12.2016 um 13:14
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und das liegt doch nicht daran, dass türkische, russische oder us-amerikanische Redakteure so viel mehr integer sind, als ihre deutschen Kollegen.
Muss natürlich "so viel weniger integer" heißen.


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02.12.2016 um 13:50
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Na durch den Wegfall bzw. durch die Reduktion äußerer Faktoren, die eine Einflussnahme ermöglichen.
Bitte entschuldige, aber ich fühle mich ein wenig veralbert ...
Du hast meine Frage leider falsch verstanden, was schade ist, da du sehr viel Text aufgewendet hast, der in eine andere Richtung ging. Ich wollte konkret wissen, wie der Staat im hier und jetzt, wie die Wirtschaft im hier und jetzt Einfluss auf ein Nachrichtenmedium nimmt. Beantwortet hast du mir die Frage allerdings dann trotzdem zum Teil (siehe letztes Zitat), wenn gleich du dort indirekt einräumst, dass eine derartige Einflussnahme zur Zeit gar nicht (messbar) existiert.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn Du ausschließlich Medien hast, die von staatlicher oder wirtschaftlicher Unterstützung unmittelbar abhängig sind - ja ist das in deinen Augen kein Umstand, der an der Zuverlässigkeit dieser Medien Zweifel aufkommen lässt?
Doch, aber welche Medien in Deutschland betrifft das konkret und wie definierst du wirtschaftlich in diesem Zusammenhang?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn das Niveau aber nicht vorgegeben ist, dann orientieren sich die privatfinanzierten Medien nur noch untereinander. Eine ausgewogenere Berichterstattung hat kaum noch einen Mehrwert, weil dem Konsumenten schlicht der Vergleich fehlt.
Bisher konnte ich noch nicht erkennen, inwieweit die ÖR ein Leitmedium für andere Medien sein sollten. Selten bis gar nicht beziehen diese Medien ihre Quellenangaben von den ÖR, sondern haben eigene Korrespodenten. Daher bleibt diese Aussage für mich nicht nachvollziehbar und gehört ins Land der Märchen verwiesen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ja, Quote ist ein Faktor. Quote erzielt man aber besser mit "seichter" Kost. Mit Sport und Unterhaltung, nicht mit Nachrichten und Wissenssendungen. Gerade bei letzterem kann man ja mal Pro7 und die Dritten vergleichen. "Wissenschaftsaction" mit vernachlässigbarer Recherche bringt Quote. Was bedeutet, dass reine Quotenabhängigkeit das Programm vereinheitlichen wird. Dann gibt es nur noch Galileo und kein Quarks&Co.
Du unterstellst also Galileo auf Pro7 unwissenschaftlicher und unprofessioneller zu recherchieren als ein ÖR-Sender? Ich hätte ja noch verstanden, wenn du gesagt hättest, die berichten weniger naturwissenschaftlich als die ÖR-Sender, sondern erzielen ihre Quote über Social-Facts, aber darüber hinaus wirkt mir deine Aussage wieder sehr subjektiv.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:in Deutschland ist dafür die Hürde hoch. Aber was Medien so alles aufgezwungen wird, wenn die Voraussetzungen andere sind, sieht man doch überall.
Ja, aber die Voraussetzungen sind doch dafür gar nicht gegeben, zumindest nicht in Deutschland. Staat+Wirtschaft und Medien sind klar getrennt und es gibt keinen erkennbaren Grund zu glauben, das würde sich ändern, wenn sich am ÖR-Modell etwas ändert. Also scheinen mir diese Sorgen doch eher irrational zu sein.


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02.12.2016 um 14:26
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Ich wollte konkret wissen, wie der Staat im hier und jetzt, wie die Wirtschaft im hier und jetzt Einfluss auf ein Nachrichtenmedium nimmt.
Aus eine Reihe von Gründen - wovon einer eben aus dem system ÖR resultiert - kann er das eben nicht. Und deswegen macht er es nicht.
Das ist eine Frage, die sich in den Schwanz beißt.
Genau so könntest Du fragen, warum in Deutschland keine Dissidenten exekutiert werden - weil nach den Gesamtumständen das nicht möglich ist. Und nun kannst Du her gehen und behaupten, wenn das Grundgesetz heute wegfallen würde, würden morgen wohl auch keine Dissidenten exekutiert werden. Das wäre wohl richtig - aber das Grundgesetz ist eben ein Pfeiler des Rechtsstaates, so wie ein von wirtschaftlichen und staatlichen Zwängen möglichst unabhängiges Medium eben ein Pfeiler einer insgesamt freien Presse ist. Ohne diesen Pfeiler stürzt möglicherweise das System nicht sofort ein, aber es wird geschwächt und die Gefahr eines Einsturzes steigt.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:aber welche Medien in Deutschland betrifft das konkret
Keine größeren, selbst Springermedien haben noch Hemmungen. Aber die Frage ist, warum das so ist. Weil deutsche Redakteure so toll sind? Weil der Deutsche an sich wert auf Medienqualität legt? vielleicht auch, aber eben auch, weil es einen Orientierungspunkt gibt, der es dem Medienkonsumenten ermöglicht, einen einfachen Vergleich zu ziehen.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Bisher konnte ich noch nicht erkennen, inwieweit die ÖR ein Leitmedium für andere Medien sein sollten. Selten bis gar nicht beziehen diese Medien ihre Quellenangaben von den ÖR, sondern haben eigene Korrespodenten.
Darum geht es doch gar nicht.
Es geht darum, dass Inhalte vergleichbar werden. Wenn die ÖR von Innen- und außenpolitischen Themen berichten und die Nachrichten auf RTL nur davon, welcher Promi sich getrennt hat, dann würde auch RTL Marktanteile verlieren, weswegen auch RTL "echte" Nachrichten bringt. Sicher in andere Aufmachung und auch inhaltlich nicht identisch - aber grundsätzlich noch als politische Nachricht zu erkennen.
Und erneut - vergleiche das mit den Nachrichten anderer Länder. Da wird dann nämlich wirklich berichtet, wer mit wem schläft und eine Verfolgungsjagt ist das Topthema, nicht Syrien oder die sonstige Lage der Welt oder der Nation (von besonderen Ereignissen, wie Präsidentschaftswahlen mal abgesehen).
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Du unterstellst also Galileo auf Pro7 unwissenschaftlicher und unprofessioneller zu recherchieren als ein ÖR-Sender?
Ja. Da nehme ich mir einfach auch heraus, diese Meinung auf Basis meines Medienkonsums so in den Raum zu stellen.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Staat+Wirtschaft und Medien sind klar getrennt
Ja aber WARUM?? Warum läuft es hier so wie es läuft. Doch nicht, weil es gottgegeben ist, sondern weil die Systematik in Deutschland ist wie sie ist. Und ein Teil davon ist das ÖR.


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02.12.2016 um 14:29
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Du unterstellst also Galileo auf Pro7 unwissenschaftlicher und unprofessioneller zu recherchieren als ein ÖR-Sender?
Das ist keine Unterstellung, das ist Fakt :D Youtube: Galileo erklärt den Magnetismus
Galileo erklärt den Magnetismus
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02.12.2016 um 14:38
@Nevrion
Das Problem ist folgendes:
Dein Grundargument lautet, dass es in Deutschland (grundsätzlich) funktioniert, deswegen bräuchten wir das ÖR nicht.
Du verkennst bei dieser Argumentation aber, dass das ÖR ein Teil der Systematik ist. Und damit ein Teil der Frage, warum es funktioniert.
Das ÖR ist ein (signifikanter) Teil der deutschen Mediensystematik. Und damit auch ein Teil der Frage, warum es ist wie es ist.

Würde Deutschland unter gehen, wenn das ÖR weg wäre? Nein.
Würde sich die deutsche Medienlandschaft verschlechtern, wenn das ÖR weg fiele? Wahrscheinlich. Jedenfalls spricht einiges dafür, wenn ein Medium fehlt, das sich nicht durch Steuern oder ausschließlich über Quote oder Werbeeinnahmen finanzieren muss.

Du bist nach wie vor nicht darauf eingegangen, dass die Qualität eines Mediums eine Messlatte für andere Medien ist.
Dein Einwand bezüglich anderer Korrespondenten oder Quellen passt da nicht hin. Es geht nicht um Quellen, es geht um die Auswahl, was ich berichte und was nicht.


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02.12.2016 um 15:33
@Fipse

Gut, ich schaue quasi kein Galileo, aber ich denke, man muss nicht mit zweierlei Maß messen. Soll heißen, das was die ÖR senden, ist in Fragen der Recherche oftmals auch mangelhaft.

Youtube: Killerspiele in ARD, ZDF und WDR
Killerspiele in ARD, ZDF und WDR
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@kleinundgrün
Ich fasse deine Ausführungen mal - sofern ich es richtig verstanden habe - unter folgenden Punkt zusammen: Du vertrittst also die Ansicht, dass die Medienlandschaft in Deutschland so ist wie sie ist, weil es das ÖR als Gegengewicht gibt und die Gefahr subversiver Einflussnahme von Außen bestünde, würde das ÖR-Programm wegfallen. Ich lass das zunächst mal unkommentiert stehen, falls ich es doch falsch verstanden habe.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Würde Deutschland unter gehen, wenn das ÖR weg wäre? Nein.
Würde sich die deutsche Medienlandschaft verschlechtern, wenn das ÖR weg fiele? Wahrscheinlich. Jedenfalls spricht einiges dafür, wenn ein Medium fehlt, das sich nicht durch Steuern oder ausschließlich über Quote oder Werbeeinnahmen finanzieren muss.
Ich kann aber nach wie vor nicht erkennen, woher du den Eindruck nimmst, dass sich andere Medien am ÖR in irgend einer Form orientieren. Das driftet mir fast schon in Richtung Verschwörungstheorie ab, weil ich dafür keine nachvollziehbaren Gründe erkennen kann. Ist zwar nett, wenn du unsere Medienlandschaft mit der ausländischen vergleichst und daraus Folgen für unsere Presse ableitest, aber ich halte es für wenig schlüssig, die vergleichsweise gute Qualität unserer Medien daran festzumachen, dass diese sich in irgend einer Form mit dem ÖR messen müssen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Du bist nach wie vor nicht darauf eingegangen, dass die Qualität eines Mediums eine Messlatte für andere Medien ist.
Dein Einwand bezüglich anderer Korrespondenten oder Quellen passt da nicht hin. Es geht nicht um Quellen, es geht um die Auswahl, was ich berichte und was nicht.
Oh, ich dachte ich wäre darauf eingegangen indem ich sagte, dass ich dafür keinen Zusammenhang sehe. Das beste Gegenbeispiel dafür ist die Bild-Zeitung, die sich überhaupt nicht an anderen, höherwertigen Medien orientiert. Klar ist aber, dass Deutschland kein Land von Bild-Lesern werden sollte, aber darüber entscheidet letztendlich der freie Wille der Menschen. Ein Programm anzubieten, heißt noch lange nicht, das es auch genutzt wird. Jeder Mensch entscheidet für sich selbst, welchen Anspruch er vertritt und Intellektuelle werden nicht auswandern, sondern Paroli bieten, wenn Deutschland mit Schund-Medien überzogen wird. Es gibt immer eine Nische oder ein Bedarf Jenseits von RTL und Bild, nur bekommt man die Menschen durch Zwangsgebühren nicht dazu, diese auch zu nutzen.

Was die Auswahl betrifft, über was berichtet wird und was nicht, steht die Redaktion eines Privatsenders dem ÖR nicht zwangsläufig nach, je nachdem welches Zielpublikum man hat. Dass die ÖR die Themen besser wählen und berichten als andere Medien ist zwar eine tröstliche Vorstellung, aber auch eine fiktive.


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02.12.2016 um 15:51
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Du vertrittst also die Ansicht, dass die Medienlandschaft in Deutschland so ist wie sie ist, weil es das ÖR als Gegengewicht gibt
Sie ist wie sie ist, weil es das ÖR gibt. Das ÖR prägt die deutsche Medienlandschaft. Ob man das als "Gegengewicht" bezeichnen mag oder schlicht als "Teil" ist vermutlich egal.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:die Gefahr subversiver Einflussnahme von Außen
Nicht ganz. Einflussnahmen wären sicher auch einfacher. Aber auch die eigene Programmgestaltung, weil Quote überproportional entscheidender wäre, wäre anders (schlechter).
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Ich kann aber nach wie vor nicht erkennen, woher du den Eindruck nimmst, dass sich andere Medien am ÖR in irgend einer Form orientieren.
Beispiele zu Politik und "seichten" Themen habe ich ja genannt.
Es ist natürlich schwer, einen hypothetischen Kausalverlauf zu raten - was wäre wenn - aber daher mein Vorschlag, sich andere Länder an zu sehen. Das sollte eine gewisse Indizwirkung entfalten.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:aber ich halte es für wenig schlüssig, die vergleichsweise gute Qualität unserer Medien daran festzumachen, dass diese sich in irgend einer Form mit dem ÖR messen müssen.
Du bist bislang eine eigene Erklärung schuldig geblieben, woraus die Qualität resultiert. Fang doch mal damit an. Es muss ja Gründe geben, warum in den USA über Verfolgungsjagten und hier über Politik an erster Stelle berichtet wird.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Das beste Gegenbeispiel dafür ist die Bild-Zeitung, die sich überhaupt nicht an anderen, höherwertigen Medien orientiert.
Sie bedient eben bestimmte Erwartungen - und nein, auch die Bild bewegt sich noch in einem vergleichbar vernünftigen Rahmen, auch wenn sie diesen für deutsche Verhältnisse weit nach untern verlegt.
Zitat von NevrionNevrion schrieb: aber darüber entscheidet letztendlich der freie Wille der Menschen
Das ist aber sehr idealisiert. Der freie Wille der Menschen hat Hitler an die Macht gebracht. Hitler wurde gewählt und auch in der Folge seiner Herrschaft wurde er vom freien Willen einer Mehrheit getragen.
Ich wäre an der Stelle etwas vorsichtiger, dem freien Willen des Menschen zu viel Last aufzulegen. Das mag dem Ideal der Demokratie entsprechen - nur sind wir nicht ideal.
Wären wir das, bräuchten wir kein Grundgesetz.


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02.12.2016 um 15:59
Also die sogennante "Annährungstheorie" besagt aber, dass sichj die ÖR eher an die privaten anpassen...das wird sogar gestützt, indem msn z. b. Satzlänghen, Satzbau und angewandten Wortschatz verglichen hat.


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02.12.2016 um 18:23
@Fipse
ist das Video eine Verarsche oder ist das ernst gemeint? Wenn das ernst gemeint ist hilft nicht einmal fremdschämen =:0


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02.12.2016 um 18:43
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Hitler wurde gewählt und auch in der Folge seiner Herrschaft wurde er vom freien Willen einer Mehrheit getragen.
Stimmt nicht so ganz. Er wurde vom Reichspräsidenten zum Reichskanzler ernannt, was zur "Machtergreifung" führte. Derjenige Reichspräsident übrigens, der nur deshalb Reichspräsident wurde, weil man Hitler als Reichspräsidenten verhindern wollte. Die NSDAP war zwar die stärkste Franktion, hätte aber nur mit der Zentrumspartei (und der DNVP) die Regierung stellen können. Gegen SPD, KPD und Zentrum hätte er nicht regieren können ohne die Notstandsgesetze.
Als Hitler mit der NSDAP dann die Macht übernommen hatte, hieß es "halt's Maul und mach mit oder gehe direkt in KZ, ziehe keine 4000 Reichsmark ein". Er wurde wohl eher schweigend ertragen, zumal er Anfangs einige außenpolitische "Erfolge" vorweisen konnte.


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02.12.2016 um 19:44
@cpt_void

Auch wenn es hier o.T. ist, aber so viel Zeit muss sein...
Er wurde deshalb ernannt, weil er die mit Abstand stärkste Partei im Reichstag führte und die anderen Parteien nicht in der Lage waren eine Regierung zu bilden.
Also hat dies durchaus mit Wahlen zu tun.


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03.12.2016 um 11:19
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Sie ist wie sie ist, weil es das ÖR gibt. Das ÖR prägt die deutsche Medienlandschaft. Ob man das als "Gegengewicht" bezeichnen mag oder schlicht als "Teil" ist vermutlich egal.
Okay. Das wird sich vermutlich schwer untermauern lassen, auch wenn du hier fleißig auf das Ausland verweist, wo Verfolgungsjagten auf Highways ja zum Tagesgeschäft gehören. Wobei dieses Beispiel meiner Ansicht nach eher daher in deutschen Fernsehen nicht zu sehen ist, weil RTL keinen Helikopter hat und keine Zulassung nach deutschen Recht, solche Aufnahmen anzufertigen. (Stichwort Datenschutz) Ich will es mal so sagen. Interessante These, aber keine die ich für länger als 10 Sekunden plausibel finde. Vielleicht eher, wenn man einige Verben in deiner Aussage in die Vergangenheit setzt.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Nicht ganz. Einflussnahmen wären sicher auch einfacher. Aber auch die eigene Programmgestaltung, weil Quote überproportional entscheidender wäre, wäre anders (schlechter).
Du sagst Einflussnahmen wären einfacher, aber wie genau stellst du dir eine solche Einflussnahme vor? Und ist die Programmgestaltung nicht an dem auszurichten, was gesehen werden will? Was nützt die tollste und teuerste Doku, die nur wenige Tausend ansehen wollen?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Du bist bislang eine eigene Erklärung schuldig geblieben, woraus die Qualität resultiert. Fang doch mal damit an. Es muss ja Gründe geben, warum in den USA über Verfolgungsjagten und hier über Politik an erster Stelle berichtet wird.
Ich habe das mit den Verfolgungsjagten ja weiter oben schon mal erklärt, will an dieser Stelle aber, weil du gefragt hast, noch etwas weiter ausholen. Qualität resultiert erst mal aus den Anspruch des Schaffenden. Journalist wird man in Deutschland dann, wenn man Dinge aufklärt, Dinge offenbaren will, die der Allgemeinheit sonst nicht zugänglich werden. Jetzt gibt es sicher gute Journalisten und schlechtere Journalisten, aber es gibt ja auch gute Ärzte und schlechte Ärzte. Der Gedanke, dass alle guten Journalisten bei den ÖR angestellt sind, wäre schon fast ein bisschen makaber. Die Qualität resultiert also immer aus der einzelnen Person oder einem Personenverbund heraus, nicht zwangsläufig daraus ob er sein Schaffen unter dem Banner des ZDF oder von Welt/N24 präsentiert. Man könnte zwar sagen, das die ÖR aktuell mehr Geld haben für tiefergehende Recherchen als ein privater Anbieter, aber ob diese das auch entsprechend einsetzen ist keineswegs gesichert.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist aber sehr idealisiert. Der freie Wille der Menschen hat Hitler an die Macht gebracht. Hitler wurde gewählt und auch in der Folge seiner Herrschaft wurde er vom freien Willen einer Mehrheit getragen.
Ich wäre an der Stelle etwas vorsichtiger, dem freien Willen des Menschen zu viel Last aufzulegen. Das mag dem Ideal der Demokratie entsprechen - nur sind wir nicht ideal.
Wären wir das, bräuchten wir kein Grundgesetz.
Jetzt hast du aber ganz schön in die Kacke gehauen, wenn du den freien Willen der Menschen für so gefährlich erachtest, dass das zu einem Regime wie dem 3. Reich führt. Weil also die Mehrheit der Menschen zu dumm ist um die richtigen Entscheidungen zu treffen, muss der ÖR sie an die Hand nehmen und zeigen was richtig und was falsch ist, oder wie? War es aber nicht auch der freie Wille, der die Menschen in der DDR zum Fall der Mauer und zur Wiedervereinigung führte? Das daraus etwas schlechtes erwachsen muss, ist keineswegs gesichert und zum Glück haben wir ein Grundgesetz - wenn auch keine echte Verfassung - die dafür sorgt, dass verfassungsfeindliches Gedankengut ins Gefängnis und nicht an die Macht kommt. Was du hier propganierst und als notwendig erachtest, ist das was ich als gelenkte Demokratie bezeichne, wo der Wille zwar frei ist, aber indoktriniert. Aber zum Glück gibt es mittlerweile so eine breite Medienauswahl, dass so etwas nicht länger funktionieren kann und die Abhängigkeit vom ÖR schwindet.


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03.12.2016 um 13:04
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Eben nicht, es sei denn, Du willst einen nicht geringen Teil der Bevölkerung abhängen.
Die Generation 60+ wird damit nicht mehr viel anfangen können und wollen.
Es gibt und gab doch schon so viele Änderungen in den Empfangswegen und irgendwie hat es auch die Generation 60+ bisher auch geschafft, sich da anzupassen.

Demnächst steht die Abschaltung des analogen Kabels und DVB-T an, irgendwie müssen die Leute damit auch zurecht kommen.
Zumal ich mich frage, ob man mit 60+ automatisch einen "ich muss mich nicht mehr an neue Dinge gewöhnen Freifahrtschein" bekommt.
Der Kram ist total einfach und der Empfangsweg Internet ist in meinem Fall sogar billiger als Kabel TV. Zur Not gibt es Dienstleister, Freunde und Verwandte, die so was einrichten können.

Die Firestick Fernbedienung hat 8 Knöpfe und nicht 50! Knöpfe wie z.B. die Fernbedienung meines TVs und nicht selten kommt dann noch eine Fernbedienung für den Sat Receiver und den Videorekorder hinzu.
Die Menüführung auf dem TV ist ebenfalls sehr intuitiv und die Schriftgröße sehr gut lesbar.


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03.12.2016 um 13:07
@Mittelscheitel
Zitat von MittelscheitelMittelscheitel schrieb:Also die sogennante "Annährungstheorie" besagt aber, dass sichj die ÖR eher an die privaten anpassen...das wird sogar gestützt, indem msn z. b. Satzlänghen, Satzbau und angewandten Wortschatz verglichen hat.
Glaube ich auch. In diesem Zusammenhang verlinke ich gerne diesen Artikel

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-tagesschau-ist-60-stillstand-als-programm-12002625.html
Seit sechzig Jahren tut die „Tagesschau“ so, als wäre Objektivität eine Tugend. Auch dies hat zur Beliebtheit der Sendung beigetragen. Aber die Idylle trügt: Es wird zu viel Leere produziert.



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03.12.2016 um 14:39
@stanmarsh
Also sich im Alter an Neuerungen zu gewöhnen fällt vielen schon schwer, das weiss man aus der Erwachsenenpädagogik. Aber bitte: Für einen, der heute 60 oder 70 wird, für den ist doch ein Computer, Internet und Ferbedienungn doch nix "Neues" mehr...die sind ja nicht über 80 oder 90


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03.12.2016 um 16:48
Wenn alte Leute sich nicht gewöhnen können, sollten wir weiter 8Mrd ausgeben. Man kann doch nicht Bürgern mit Smartphones, die auch über 200km/h auf der Autobahn fahren...nicht zumuten eine SmartCard in einem Schlitz zu schieben.


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