Afghanistan, die Luft wird dicker

Fedaykin schrieb:https://www.sueddeutsche.de/meinung/usa-afghanistan-truppenabzug-deutschland-1.5119574

LOL die, süddeutsche.

Sonst immer eher kontra wenn Nato, bundeswehr etc geht. Ist ja nicht woke.

Und jetzt kommt auf einmal die Realität.

Was heisst jetzt.... Der Artikel ist vom November 2020 .
Offenbar hatte die sz da schon mehr Sinn für Realität wie manche spitzenkraft im August 2021

DonUnbegabt schrieb:Denn von denen sieht man wie immer nichts in den Medien.

Kann man wissen , muss man aber nicht .... aber unter dem von den Taliban wiederhergestellten recht , genannt Scharia, ist es Frauen mehr oder weniger verboten sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Ergo wird es nicht viele zu sehen geben.

flipperonline schrieb:Der Deutsche Staat hat zu aller erst mal Verantwortung für Deutsche. Die die dort für den Staat gearbeitet haben wurden dafür auch bezahlt. Zieht der Staat ab endet das Arbeitsverhältnis.

Wenn dein Chef dir kündigt muss er auch nicht für einen neuen Job sorgen

Sie sind in Gefahr weil sie die Deutschen gearbeitet haben, ich finde schon das der Deutsche Staat da richtig in der Verantwortung steht und auch nach tatsächlichen Asylrecht das recht auf Asyl. Oder wie stellst du dir das vor? Sie waren gut genug um für die Deutschen zu arbeiten und jetzt will man sie den Tod ausliefern? Das ist Verantwortungslos hoch zehn und ist im Grunde genommen würden sie verraten werden.

flipperonline schrieb:hat Deutschland sich um mich zu kümmern

D „hat“ gar nichts zu machen.
Ich bin sehr froh über unsere sozialen Absicherungen. Sie sind ein Geschenk. Wir leben hier sehr gut. Viele wissen das nicht. Ich kenne auch andere Länder.
Und die Flüchtlinge werden uns nichts wegnehmen.
Gegen Schmarotzertum bin ich allerdings auch. Was wir heute sahen, ist der pure Überlebenskampf.

Ich verstehe nicht ganz, warum Deutschland schon wieder den Kopf hinhalten muss im Falle von Flüchtlingströmen aus Afghanistan.

Sollen doch die Amis sie aufnehmen, immerhin haben sie das Debakel mehr oder weniger zu verantworten.

Forseti70 schrieb:Das soll im Übrigen nicht heißen, dass ich nicht auch mit diesen Männern mitfühle. Es verwundert mich trotzdem...

Könnte daran liegen, dass du noch nie vor, bis an die Zähne bewaffneten ,Taliban gestanden hast.
Und daran, dass du ein etwas angestaubtes Männerbild hast. Vielleicht.
Männer müssen kämpfen?
Frauen nicht?

umma schrieb:Aber wenn du um dein Leben fürchten musst wegen deiner Arbeitsstelle bei ihm, wäre er ein Charakterschwein, wenn er dich im Stich ließe.

Wer Kinder hier in Armut aufwachsen lässt und Rentner nicht vernünftig bezahlt ist auch ein Charakterschwein.

Der fast 20 Jahre währende Einsatz sei „nicht so geglückt, wie wir uns das vorgenommen haben“, sagte Merkel am Montagabend vor der Presse in Berlin. „Das ist eine Erkenntnis, die ist bitter“, fügte sich hinzu.

Quelle: https://www.bild.de/politik/ausland/politik/afghanistan-taliban-haben-kabul-erreicht-angriff-der-terror-kaempfer-hat-begonne-77387670.bild.html#611aa0dd9e1d5f66681e5797

20 Jahre und fast 60 Tote Soldaten später kommt so ein Satz.

@umma
Ähhh wer kümmert sich um den Erhalt der Sozialsysteme? Geschenkt wird einem da gar nichts, die müssen erstmal erwirtschaftet werden. Und je mehr Menschen Leistungen beziehen als eingezahlt wird, desto schneller werden Leistungen gekürzt oder gestrichen. Nein. Diese Menschen befürworten die Scharia also sollen sie auch unter den Islamisten leben.

flipperonline schrieb:Wer Kinder hier in Armut aufwachsen lässt und Rentner nicht vernünftig bezahlt ist auch ein Charakterschwein.

Da haben wir eben verschiedene Standpunkte. Ich finde unsere sozialen Hilfen hervorragend.

Belzeebub123 schrieb:befürworten die Scharia also sollen sie auch unter den

Die, die am Flugzeug hingen, befürworten sie sicher nicht.

fischersfritzi schrieb:Profil von fischersfritzi
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Afghanistan, die Luft wird dicker
um 20:30

Zitat von Forseti70Forseti70 schrieb:
Das soll im Übrigen nicht heißen, dass ich nicht auch mit diesen Männern mitfühle. Es verwundert mich trotzdem...

Könnte daran liegen, dass du noch nie vor, bis an die Zähne bewaffneten ,Taliban gestanden hast.
Und daran, dass du ein etwas angestaubtes Männerbild hast. Vielleicht.
Männer müssen kämpfen?
Frauen nicht?

Sorry, aber genau dieses Männerbild haben die Taliban.

Aber nun sage mir doch: Wo sind die Frauen und Kinder? KÄMPFEN? Oder im Stich gelassen?

Du brauchst mir hier nichts zu beschönigen.

Belzeebub123 schrieb:Geschenkt wird einem da gar nichts

Ich erlaube mir mein Urteil nach 45 Arbeitsjahren.

Hayura schrieb:Sie sind in Gefahr weil sie die Deutschen gearbeitet haben, ich finde schon das der Deutsche Staat da richtig in der Verantwortung steht und auch nach tatsächlichen Asylrecht das recht auf Asyl. Oder wie stellst du dir das vor? Sie waren gut genug um für die Deutschen zu arbeiten und jetzt will man sie den Tod ausliefern? Das ist Verantwortungslos hoch zehn und ist im Grunde genommen würden sie verraten werden.

Im Grunde wird durch derart einseitige, extrem überzeichnete Darstellungen wie deine, die Situation eher erschwert als gerettet. Man könnte bei der Frage, wer für wen gearbeitet oder was hingehalten hat und wer wem was schuldet, durchaus ein wenig mehr Fähigkeit erkennen lassen, die Interessen beider Seiten zu sehen.

Forseti70 schrieb:Aber nun sage mir doch: Wo sind die Frauen und Kinder? KÄMPFEN? Oder im Stich gelassen?

Als ob hier irgendwer in diesen Ruckelvideos in 00er-Körnung Männer und Frauen, die sich Männerklamotten angezogen haben, auseinanderhalten könnte. In der berühmten Burka (Tschador, Dingeslkirchen, whatever) kannst du dich ja kaum bewegen, die werden sich da schon was praktischeres übergeschmissen haben. Kopfbedeckungen tragen da sowieso alle...

Forseti70 schrieb:Sorry, aber genau dieses Männerbild haben die Taliban.

Aber nun sage mir doch: Wo sind die Frauen und Kinder? KÄMPFEN? Oder im Stich gelassen?

Du brauchst mir hier nichts zu beschönigen.

Du bist derjenige, der sich wundert, dass die Männer nicht kämpfen.
Das ist ein völlig verstaubtes Männerbild, zu erwarten, dass Männer, nur weil sie Männer sind, angesichts bewaffneter Taliban kämpfen sollten, statt zu fliehen.

Ich beschönige gar nichts.
Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass es für die Frauen jetztmal wieder extra Scheisse ist.

Du kommst hier mit deinem Edelmann-Getue, deine Frau und Kinder würden zuerst im Flieger sitzen.
Sehr ulkig, wirklich.
Es gibt dort gerade keine Flieger für Zivilist:innen.
Weder für Männer noch für Frauen.
Schau mal der Realität ins Auge.

Heldentum ist vom heimischen Sofa aus immer am einfachsten.

Hayura schrieb:Wie gesagt die jetzt geht es in erster Linie die für Deutschland gearbeitet haben und zurecht fordern das die Verantwortung beim deutschen Staat, die im grunde genommen Mitarbeiter des Deutschen staates und fürchten nun das sie und ihre Familien umgebracht werden. [...] Dazu kommt noch der Imageverlust, wenn der Deutsche Staat verweigert die Sicherheit seiner Mitarbeiter und die Bundeswehr ist im ausland und ist dort auf die Hilfe von Eingheimischen angewiesen.

Das sehe ich genau so. Aus Solidarität sollte man die 10k Hilfskräfte und Angehörigen aufnehmen. Einmal haben sie die Nähe zu westlichen Werten bewiesen und das sind auch keine großen Zahlen.
Hier sollte man aber auch die Grenze ziehen. Den anderen Flüchtlingen sollte man indirekt helfen indem man Iran, Pakistan und andere angrenzende Staaten bei der Aufnahme finanziell unterstützt.

fischersfritzi schrieb:Und daran, dass du ein etwas angestaubtes Männerbild hast. Vielleicht.
Männer müssen kämpfen?
Frauen nicht?

Du solltest die westlichen Werte nicht mit denen in Afghanistan verwechseln.
Hier können natürlich auch Frauen der Armee beitreten in Afghanistan ist das aber nicht möglich. Einmal weil einfach keine Frauen in der Armee zugelassen sind und dazu kommt auch noch, dass die Erziehung und die Rollenbilder in Afghanistan ganz andere sind. Auch im bis vor wenigen Tagen vermeintlich westlichen Kabul.

Deine Aussage ist ziemlich unverschämt.

Ich gebe Dir Brief und Siegel drauf, dass meine Familie vor mir im Flieger sitzen würde. Möglich, dass es bei Dir anders ist. Und das hat nichts mit "Getue" zu tun. Dafür sind Islamisten sicher besser bekannt als Menschen aus unserem Kulturkreis.

ich rede nicht von "Heldentum" sondern von ganz normalen menschlichen Verhalten (zumindest was meine Erziehung angeht).

Typen, die sich selbst in Sicherheit bringen und schwächere (Kinder, Behinderte, Alte usw) zurücklassen kann ich nur verachten. Und ich habe genug Beispiele in meinem Leben, dass ich auch danach lebe! Da muss ich mir von Dir keine Predigt anhören!

nilsm schrieb:Du solltest die westlichen Werte nicht mit denen in Afghanistan verwechseln.

"Männer müssen trotz Todesangst kämpfen" ist kein westlicher Wert.

Es ist ausgemachter Humbug.


Dürfte ja nicht neu sein, dass auch Männer Todesängste haben können.

Wem steht es zu darüber zu urteilen, dass sie versuchen zu fliehen.

nilsm schrieb:Aus Solidarität sollte man die 10k Hilfskräfte und Angehörigen aufnehmen. Einmal haben sie die Nähe zu westlichen Werten bewiesen und das sind auch keine großen Zahlen.

Ich gehe soweit konform, das man die Hilfskräfte und deren Angehörigen durchaus aufnehmen sollte.
Ich bezweifele allerdings das sie durch ihre Tätigkeiten eine Nähe zu westlichen Werten bewiesen haben. Sie wurden bestimmt auch bezahlt.

nilsm schrieb:Den anderen Flüchtlingen sollte man indirekt helfen indem man Iran, Pakistan und andere angrenzende Staaten bei der Aufnahme finanziell unterstützt.

Pakistan hat den Taliban immer wieder Rückzugsmöglichkeiten gegeben. Nein. Kein Geld für Pakistan.
Es verbietet sich ansich auch dem Gottesstaat Iran Geld zu überweisen.

Das sind muslimische Länder und dürften Glaubensbrüder/schwestern durchaus in islamischen Sinne aufnehmen.

Man liest in den Medien immer wieder, und hier im Thread habe ich das auch ein paar mal gelesen, dass der Westen versagt hat.
Ich finde diese Formulierung viel zu hart. Vor allem die USA hätten den Abzug besser vorbereiten müssen, damit die Evakuierung von Schutzbedürftigen und Landsmännern nicht so chaotisch abläuft, aber damit wäre doch nur Zeit gewonnen worden und sonst nichts.

Ich denke der Afghanistan Einsatz hat gezeigt, dass man westliche Werte nicht mit Gewalt durchsetzen kann. Die müssen schon aus Überzeugung aus der Bevölkerung heraus entstehen und diese Überzeugung gab es in den größten Teilen in Afghanistan offenbar nicht.
Daran hätte auch ein späterer Abzug der Truppen nichts geändert.

fischersfritzi schrieb:"Männer müssen trotz Todesangst kämpfen" ist kein westlicher Wert.

Es ist ausgemachter Humbug.

Man kann den Vorwurf wirklich nicht allen Männern im Land machen, sondern den Soldaten. Von denen erwarte ich schon, dass sie auch unter Todesangst kämpfen. Sonst sollen sie sich halt nicht der Armee anschließen.