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Israel - wohin führt der Weg?

55.158 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Kinder, Israel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Israel - wohin führt der Weg?

02.12.2025 um 11:59
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:Nein.
Warum dann so pauschal geäußert? Die Arabische Kultur und dessen Menschen bestehen aus vielen Strömungen.

Ich wundere mich warum du es beim Thema Palästina so einfach runterbrichst. Wenn es um Israel oder den jüdischen Menschen gehen würde, würdest du das sicher so nicht machen oder gar zulassen.
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Was mir ehrlich gesagt fehlt bei den Palästinensern, die eine 2-Staaten-Lösung wollen, sind laustarke Persönlichkeiten, die glaubhaft und ernsthaft ein Palästina ansteben, das ein friedlicher Nachbar Israels sein will. Das ist letzten Endes die Crux.
Die gab es. Die gibt es jetzt aber nicht mehr, aus verschiedenen Gründen. Leider, denn diese positiven ud friedlichen Stimmen sind notwendig um die Region und die Nachbarn allesamt langfristig zu befrieden.
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Was ich @taren, @Ahmose und @gagitsch vorwerfe ist, dass sie den anhaltenden Antisemitismus (auch und gerade in der islamischen Welt) negieren oder als irrelevant abtun. Ich formuliere dies vielleicht überspitzt. Dennoch: Wer den Antisemitismus ausblendet, kann diesen Konflikt nicht durchdringen. Und damit ist auch der Blick auf eine Lösung versperrt.
Danke allgemein für deinen letzten Post. Finde ich gut.

Beim Thema negieren, will ich das aber nicht so stehen lassen. Vor allem weil es nicht meine Absicht ist Antisemitismus zu negieren, oder aber auch nur so verstanden zu werden.

Es ist vielmehr mein Sinn, obwohl ich um Antisemitismus auf der gesamte Welt weiß, es nicht einfach pauschal zu unterstellen. Das Bild was hier und auch durch Israel teils selbst erzeugt wird, alle seien gegen Israel ist einfach viel zu einfach, viel zu pauschal und somit nicht zutreffend und völlig unrealistisch.

Antisemitismus ist ein Problem, weltweit und nicht einfach in den Griff zu bekommen, seit Ewigkeiten. Ich hasse Rassismus in jeder Form. Rassismus ist dumm und zerstörerisch. So sehe ich das.

Was ist mir aber vor allem wichtig in Bezug auf den nahen Osten? Das die Menschen die dort zwar leben aber eben keine Terroristen oder Rassisten sind, nicht jedes mal auf die selbe Stufe gestellt werden mit Mördern und Hetzern. Das fehlt mir tatsächlich von der argumentativen Gegenseite.


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Israel - wohin führt der Weg?

02.12.2025 um 12:16
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Beim Thema negieren, will ich das aber nicht so stehen lassen. Vor allem weil es nicht meine Absicht ist Antisemitismus zu negieren, oder aber auch nur so verstanden zu werden.
Gut, dass du das nochmal klarstellst. Ich formulierte, wie gesagt, bewusst überspitzt.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Es ist vielmehr mein Sinn, obwohl ich um Antisemitismus auf der gesamte Welt weiß, es nicht einfach pauschal zu unterstellen. Das Bild was hier und auch durch Israel teils selbst erzeugt wird, alle seien gegen Israel ist einfach viel zu einfach, viel zu pauschal und somit nicht zutreffend und völlig unrealistisch.
Hier die Nachfrage: wie meinst du das "... durch Israel selbst erzeugt ..."? Das ist ja ein uralter Vorwurf an Juden - dass sie selbst "Schuld am Antisemitismus" seien. Wurde im 3. Reich rauf- und runtergebetet. Und dass im Zusammenhang mit israelbezogenem Antisemitismus nun dieser Vorwurf nur auf Israel (dem einzigen jüdischen Staat) umettikiert wird, liegt da auf der Hand.
Das ist aber nicht als Vorwurf an dich gemeint, sondern als Teil dieser Diskussion. Von daher frage ich ja nach, wie und was genau du meinst.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Antisemitismus ist ein Problem, weltweit und nicht einfach in den Griff zu bekommen, seit Ewigkeiten. Ich hasse Rassismus in jeder Form. Rassismus ist dumm und zerstörerisch. So sehe ich das.
Nur dass Antisemitismus "anders" als Rassismus ist. Es gibt/gab einen rassischen Antisemitismus (3. Reich). aber auch einen religiösen, einen verschwörungstheoretischen, nun auch einen israelbezogenen. Als Sonderform würde ich die Holocaustleugnung benennen. (Und, als moderne Spiegelung, erinnert die teilweise Leugnung der Massaker vom 7. Oktober daran.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Was ist mir aber vor allem wichtig in Bezug auf den nahen Osten? Das die Menschen die dort zwar leben aber eben keine Terroristen oder Rassisten sind, nicht jedes mal auf die selbe Stufe gestellt werden mit Mördern und Hetzern. Das fehlt mir tatsächlich von der argumentativen Gegenseite.
Pauschalurteile ("alle Terroristen .-..") sind immer absurd und helfen uns sowieso nicht weiter. Ich würde sogar sagen: Da es gute Belege gibt, wie Terroristen geradezu herangezogen werden, hilft es auch wenig, die oft jugendlichen Hamas-Terroristen einfach als "böse" abzutun. Ihre Taten sind es, und sie müssen/sollten dafür geradestehen. Wer aber das Terrorismusproblem in den Griff kriegen will, muss die Wurzeln bekämpfen. Das finde ich übrigens bitter am jetzigen Kriegsende: So "schön" es für die Menschen in Gaza ist, dass der Krieg ein Ende hat - was würde es bringen, wenn die Hamas am Ende doch am Ruder bleibt? Und damit weiteren palästinensischen Kindern und Jugendlichen diese Idelogie einimpft? Die am Ende zu neuen Toten bei Palästinsern und Israelis führen wird.
Komplex ... deshalb vorab danke für den konstruktiven Austasch. Nur so geht es .... wenn nicht mal wir in einem unbedeutenden Mysteryforum dies hinbekommen, wie sollten wir das dann von Palästinensern und Israelis dies erwarten?


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Israel - wohin führt der Weg?

02.12.2025 um 13:57
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Hier die Nachfrage: wie meinst du das "... durch Israel selbst erzeugt ..."?
Ehm, ich sagte und meinte nicht, das Juden schuld sind am Hass gegen sich, also am Antisemitismus. An Rassismus ist nur der Rassist schuld.

Ich sagte und meinte, dass Israel selbst in staatlicher, politische und militärischer Sicht durchblicken lässt, sich nur auf sich selbst verlassen zu können.

Das birgt selbstverständlich die Gefahr, irgendwann tatsächlich mal in der einen oder anderen Situation allein zu stehen, weil man Verbündetet ggf auch mal vor den Kopf stößt oder gestoßen hat.

Das von mir genannte Bild, kommt immer wieder auf, ich selbst denke, es wird vor allem aus politscher Machterhaltung erzeugt. Frei nach dem Motto wir selbst schaffen das, wir benötigen keine Hilfe um uns selbst zu schützen. In Bezug auf die Politik ist diese nicht nur bei Israel so, sondern bei vielen Konservativen politischen Führungskräften der Fall.

Ich selbst bin der Meinung Israel benötigt die Unterstützung der modernen arabischen Staaten um den Konflikt zu beenden, egal ob als 2-Staatenlösung oder anders.
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Nur dass Antisemitismus "anders" als Rassismus ist.
Wie und wodurch Rassismus oder Antisemitismus ist, spielt für mich keine Rolle, auch wenn man Ursachen ergründen sollte. Nur mit Wissen über Ursachen kann gegengesteuert und aufgeklärt werden. Für mich ist Antisemitismus ein Rassismus gegen jeden der jüdischen Religion und damit nicht schlimmer oder weniger schlimm als anderer Rassismus.
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Pauschalurteile ("alle Terroristen .-..") sind immer absurd und helfen uns sowieso nicht weiter. Ich würde sogar sagen: Da es gute Belege gibt, wie Terroristen geradezu herangezogen werden, hilft es auch wenig, die oft jugendlichen Hamas-Terroristen einfach als "böse" abzutun.
Ja uns wäre hier im Thread geholfen auf solche Pauschalisierung gänzlich zu verzichten. Zeitverschwendung und Unsinn.
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Ihre Taten sind es, und sie müssen/sollten dafür geradestehen. Wer aber das Terrorismusproblem in den Griff kriegen will, muss die Wurzeln bekämpfen. Das finde ich übrigens bitter am jetzigen Kriegsende: So "schön" es für die Menschen in Gaza ist, dass der Krieg ein Ende hat - was würde es bringen, wenn die Hamas am Ende doch am Ruder bleibt? Und damit weiteren palästinensischen Kindern und Jugendlichen diese Idelogie einimpft?
Ja die Ideologie muss weg, zuerst über das Ende der Hamas damit Propaganda abgeschwächt wird, dann über eine nicht kurze Zeit muss man aufklären um Vorurteile und Ideologe soweit abzuschwächen, dass dies keinesfalls mehr massentauglich werden kann. Gänzlich wird man Ideologien nie verhindern.


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02.12.2025 um 17:11
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Naja, das ist eine Halbwahrheit. Es haben sich nicht "die Palästinenser" inszeniert, sondern Wenige, vor allem von Außen. Dann wurde Propaganda und Hass tagtäglich verbreitet. Leider mit der Folge, da über Jahrzehnte viele diesem Hass folgten und glaubten.
Und da viele, besser fast alle Palästinenser nun diesem Hass folgen, kann man sagen, sich die Palästinenser so inszeniert haben und es noch immer.

Oder soll das bedeuten, dass sich nur die wenigen an der Spitze sich als Urpalästinenser inszenieren, die breite sich aber als Araber bzw. Syrer sieht?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Jede Region ist ein geografischer Begriff. Warum reicht das bei Palästina nicht aus aber bei Sachsen, Bayern, Katalonien? Dialekt und Kultur sind zu teilen über Generationen nur dort verbreitet gewesen.
Eine Region ist aber etwas anderes als die Ethnie. Du bringst Palästiner und Palästinenser durcheinander.
Und natürlich hörten die einzigartige Kultur und Sprache schlagartig an den magischen Grenzlinien des Mandatsgebiets auf...
Even George Antonius, the leading Palestinian theorist of Pan-Arab nationalism, argued in a meeting with David Ben-Gurion in 1936 that “there was no natural barrier between Palestine and Syria, and there was no difference between their inhabitants.” Such support among Palestinians helped legitimate Syrian claims.
https://www.commentary.org/articles/daniel-pipes/palestine-for-the-syrians/


Allein schon der massenhafte Zustrom aus arabischen Ländern macht deine Aussage hinfällig. Im Übrigen sehen sich sich Sachsen und Bayern nicht als eigenständige Völker und wollen keinen eigenen Nationalstaat.
Even George Antonius, the leading Palestinian theorist of Pan-Arab nationalism, argued in a meeting with David Ben-Gurion in 1936 that “there was no natural barrier between Palestine and Syria, and there was no difference between their inhabitants.” Such support among Palestinians helped legitimate Syrian claims.

https://www.commentary.org/articles/daniel-pipes/palestine-for-the-syrians/
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ja ist es. Mit jeder Region und Identifikation zu dieser über Generationen entsteht eine Ethnische Identifikation und somit Gruppe.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Wieso wird der eine Gruppen ein Selbstverständnis zugesprochen, einer andere Gruppe aber nicht? Warum reden wir über das jüdische Volk, und nicht über das Israelische Volk? Warum wird wenn um zB die Diaspora zu bewerten ist, nur auf das religiöse abgezielt, hier auf einmal der Ursprung und die Kultur wichtig ist, aber bei anderen zählt nur der amtliche Staat?!
Der amtliche Staat oder Mandatsgebiet war Palästina. Deswegen zählt bei Palästinenser nicht der amtliche Staat, sondern Ursprung und Kultur, die arabisch sind.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ja. reicht nicht aus. Warum dann zum Großreich? In dieser Zeit wohl, weil Palästina und deren Bewohner eine starken Herrscher wollten? Um selbst ein Verbesserung des Lebens zu erwarten/erhoffen? So wie es immer war. Die Motivation durch eine Herrschaft oder einen Staat ein besseres Leben zu erhalten ist ja weder alt noch neu. Das geb es schon immer und gibt es immer noch.
Du willst es nicht wahrhaben...
In early 1919, drawing up demands for the Paris Peace Conference, the Muslim-Christian Association declared that Palestine, a “part of Arab Syria,” was permanently connected to Syria through “national, religious, linguistic, natural, economic, and geographical bonds,” and resolved that “Southern Syria or Palestine should not be separated from the independent Arab Syrian government.” Musa Kazim al-Husayni, head of the Jerusalem Town Council (in effect, mayor), told a Zionist interlocutor in October 1919: “We demand no separation from Syria.” The slogan heard everywhere in 1918-19 was: “Unity, Unity, From the Taurus [mountains in Turkey] to Rafah [in Gaza], Unity, Unity.”
https://www.commentary.org/articles/daniel-pipes/palestine-for-the-syrians/


Sprachliche. kulturelle und religiöse Gemeinsamkeiten spielten eine Rolle.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Was ändert das am Selbstverständnis? Dieser Begriff wurde von den Entdeckern und Kolonialisten geprägt und nicht durch die Ethnie selbst. Sich selbst benannten diese als Regionsvölker wie zB Koori (Südosten), Yoingu (Norden), Murri (Osten) oder Anangu (Zentrum).
Und die im Mandatsgebiet lebenden Araber sahen sich nicht als Palästinenser, sondern als Syrer. Das Greater Syria als geografischer und kultureller Raum war bedeutender als Palästina.


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02.12.2025 um 17:44
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Allein schon an den Namen erkennst du, dass es sich um jüdische Auswanderer handelte. Und der Sportclub organisierte Wettbewerbe mit anderen, arabischen Vereinen.
Falsch es handelt sich um christliche Auswanderer.


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02.12.2025 um 18:05
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Wie wär's, wenn du einfach mal nicht deine Sicht diesem Volk überstülpst, sondern einfach mal zuhörst, wie sich die Araber in Palästina selbst und Palästina sahen. Palästina war für sie Südsyrien, Anschluss bedeutete nicht Einwanderung nach Syrien, sondern die Vereinigung Palästinas, Syriens und Jordaniens zu einem arabischen Staat. Für den Reichsanschluss Österreichs mussten die Österreicher nicht ins Dritte Reich einwandern.
Du solltest nicht von einem Einzelbeispiel auf die Gesamtheit der Menschen schließen.
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Weil es sich um einen Regionalnamen handelt und nicht um den Namen eines konkreten Volkes. Was belegt ist, dass die in Palästina lebenden Araber den Zusatz "Südsyrien" im Pass haben wollten, dies von der britischen Mandatsregierung abgelehnt wurde.

Es gab damals noch nicht "die Palästinenser".
Was ich klar mit meinem Beispiel aus Chile gegenteilig belegt habe.
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Allein schon der massenhafte Zustrom aus arabischen Ländern macht deine Aussage hinfällig. Im Übrigen sehen sich sich Sachsen und Bayern nicht als eigenständige Völker und wollen keinen eigenen Nationalstaat.
Dieser massenhafte Zustrom ist alles andere als belegt und lässt sich aus Unterlagen der Briten nicht bestätigen.


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Israel - wohin führt der Weg?

02.12.2025 um 19:18
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Weil dieses Volk sich als steinalt präsentiert. Warum auf dem angeblichen Alter dieses Volkes und dem Begriff Palästina so herumgeritten werden muss ist unklar.
Hier im Thread wird von Usern behauptet die Palästinenser sind steinalt? Das habe ich hier im Thread ehrlich gesagt noch nicht gelesen. Meine Frage richtete sich aber konkret an die Verfechter der "Palästina-ist-zu-jung-und-existiert-deswegen-nicht-wirklich" Fraktion hier im Thread. Und die ist hier ja ziemlich lautstark unterwegs.

Aber was genau stört dich denn am Begriff Palästina? Oder war das nur eine Art Retourkutsche?


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Israel - wohin führt der Weg?

02.12.2025 um 19:35
@Ahmose
@bredulino
Wieso pochen die Palästinenser so darauf, ein altes Volk zu sein? Was spricht dagegen, sich als junges Volk zu definieren? Ich sehe da Konkurrenzgedanken zum unbesteitbaren Alter des jüdischen Volkes.
Aber: Dass die Palästinenser nicht ad hoc als bloßer arabischer Wurmfortsatz definieret werden sollten, habe ich bereits ausgeführt. Ich bin zwar fest davon überzeugt, dass dies ursprünglich ein panarabischer Gedanke war. Aber das ist nun auch Jahrzente her. Wie "verbunden" sich die Araber gefühlt haben, war doch gerade deutlich zu sehen. Niemand hat ernsthaft erwogen, Gaza "zu retten". Oder eben, was mir bis heute nicht in den Schädel will, die Zivilisten zu evakuieren, sie aus dem Kriegsgebiet zu holen, wie man es den Ukrainern selbstverständlich erlaubt hat. Stattdessen: "Nein, nein, dann könnte ja Israel sie nicht mehr zurücklassen."
Übersetzung: Und ist die "politische Bedeutung" der Palästinenser wichtiger als ihr Leben. Das ist zynisch. Und so frage ich mich, wie sehr die Araber die Palästinsner heute überhaupt als "ihresgleichen" betrachten. Vor allem Äypten war die eigene Haut, ihre eigene politische Stabilität wichtiger als palästinesisches Leben zu schützen.
Das heißt im Umkehrschluß, dass die Palästinser als eigenes Volk behandelt werden. Je mehr Zeit verstreicht, desto deutlicher wird diese "palästinensische Identität".
Und damit wird auch klar, dass Israelis und Palätstinenser eben nicht sich wechselseitig wegdebattieren, ihre Identität absprechen oder vertreiben können. Sie werden lernen müssen, miteinander zu leben. Irgendwann.


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02.12.2025 um 21:38
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Oder eben, was mir bis heute nicht in den Schädel will, die Zivilisten zu evakuieren, sie aus dem Kriegsgebiet zu holen, wie man es den Ukrainern selbstverständlich erlaubt hat. Stattdessen: "Nein, nein, dann könnte ja Israel sie nicht mehr zurücklassen."
Das hat mich auch gewundert: dass die Nachbarländer ihre Weigerung, den Zivilisten zu helfen, mit moralischen Bedenken begründet haben und das angeblich noch im Sinne der Betroffenen. Nun gut, man brauchte natürlich eine Ausrede, um sie nicht aufnehmen zu müssen.


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02.12.2025 um 22:12
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Das hat mich auch gewundert: dass die Nachbarländer ihre Weigerung, den Zivilisten zu helfen, mit moralischen Bedenken begründet haben und das angeblich noch im Sinne der Betroffenen. Nun gut, man brauchte natürlich eine Ausrede, um sie nicht aufnehmen zu müssen.
Legitime bedenken, zumal israelische Politiker ja selbst mit der Vertreibung gespielt haben.


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02.12.2025 um 22:13
Zitat von tarentaren schrieb:Legitime bedenken, zumal israelische Politiker ja selbst mit der Vertreibung gespielt haben.
Damit findest auch du es offenbar auch als unwichtiger, schlichtweg Menschenleben zu retten.


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Israel - wohin führt der Weg?

02.12.2025 um 22:50
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Damit findest auch du es offenbar auch als unwichtiger, schlichtweg Menschenleben zu retten.
Dies lag ja Hauptverantwortlich bei Israel. Das sich Nachbarländer einer Mittäterschaft bei einer Vertreibung schuldig machen sollen ist für mich kein brauchbarer Ansatz.


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Israel - wohin führt der Weg?

02.12.2025 um 22:54
Zitat von tarentaren schrieb:Dies lag ja Hauptverantwortlich bei Israel.
Eher nicht, da Israel aus Gaza heraus angegriffen wurde - von Militanten und Zivilisten. Es ist eher ungewöhnlich, dass ein angegriffenes Land Zivilisten der Angreifer aufnehmen und versorgen soll - womöglich Teilnehmer an dem auslösenden Massaker.
Zitat von tarentaren schrieb:Das sich Nachbarländer einer Mittäterschaft bei einer Vertreibung schuldig machen sollen ist für mich kein brauchbarer Ansatz.
Und wieder schiebst du eine mögliche Vertreibung vor. Es ging schlichtweg darum, Zivilisten aus einem Kampfgebiet zu evakuieren. Dies war den arabischen Staaten, v.a. Ägypten als Nachbarstaat, eher wumpe. Und das zeigt, was arabische Länder über die Zugehörigkeit der Palästinenser zu "ihrem Volk" denken ...


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02.12.2025 um 23:33
Zitat von tarentaren schrieb:Was ich klar mit meinem Beispiel aus Chile gegenteilig belegt habe.
Wow, ein Sportclub tausende Kilometer entfernt. Das ist alles? Vielleicht sahen sie einfach als Palästiner, genau wie ihre jüdischen Zeitgenossen, die Vereine und Zeitschrift mit Palestine im Namen gründeten.
Zitat von tarentaren schrieb:Dieser massenhafte Zustrom ist alles andere als belegt und lässt sich aus Unterlagen der Briten nicht bestätigen.
Lüge. Der massenhafte Zustrom ist durch historische Dokumente und Forschung belegt, nur das genaue tatsächliche Ausmaß wird diskutiert, weil es auch unregistrierte Einwanderung gab. Das wird aber gerne ignoriert, weil es nicht ins Narrativ der arabisch-palästinensischen Ureinwohner, bzw. Native Palestinians, die von jüdischen weißen Siedlern vertrieben wurden, passt.
Zitat von tarentaren schrieb:Du solltest nicht von einem Einzelbeispiel auf die Gesamtheit der Menschen schließen.
Siehe Club Deportivo Palestino. Es gab damals noch keine für die Gesamtheit der Menschen gültige, vollständig ausgeformte ethnische Identität als Palästinenser.

Du liest wieder mal keine Quellen. Alle Organisationen, die die Araber Palästinas vertraten, forderten ab 1919 bis zur Gründung Israels die Vereinigung mit anderen Ländern zu Syrien wegen der gemeinsamen kulturellen, sprachlichen und religiösen Identität.

https://www.commentary.org/articles/daniel-pipes/palestine-for-the-syrians/

Es gab damals noch keine vollentwickelte Identität, die war noch im Fluss begriffen. Man darf auch nicht Stammes- und Lokalidentitäten (Jaffa z.B.) vergessen. Dass es vereinzelt Tendenzen in Richtung einer palästinensischen Identität wie wir sie heute verstehen gab, ist möglich, aber sie waren noch nicht dominant.

@blorgempire

Es spricht nichts dagegen ein junges zu sein und eigenes Land zu wollen. Als die PLO gegründet wurde war noch nicht die Rede von eigener Staatlichkeit. Die Menschen in Gaza und Westjordanland fühlten sich in ihrer Zugehörigkeit zu Ägypten und Jordanien anscheinend sehr wohl. Aber als dann die israelische Besatzung losging, änderte sich das.


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02.12.2025 um 23:40
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Lüge. Der massenhafte Zustrom ist durch historische Dokumente und Forschung belegt, nur das genaue tatsächliche Ausmaß wird diskutiert, weil es auch unregistrierte Einwanderung gab.
Dann lege doch diese historischen Dokumente als Beleg vor.


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03.12.2025 um 00:04
Zitat von tarentaren schrieb:Dann lege doch diese historischen Dokumente als Beleg vor.
Du würdest sie nicht anerkennen und auch nicht lesen. Oder glaubst du die Autoren würden lügen?

https://lessons.myjli.com/survival/index.php/2017/03/26/land-ownership-in-palestine-1880-1948/
https://www.meforum.org/middle-east-quarterly/were-the-arabs-indigenous-to-mandatory-palestine
https://theettingerreport.com/arab-migration-shaped-palestinian-society/


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03.12.2025 um 06:59
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Du würdest sie nicht anerkennen und auch nicht lesen. Oder glaubst du die Autoren würden lügen?

https://lessons.myjli.com/survival/index.php/2017/03/26/land-ownership-in-palestine-1880-1948/
https://www.meforum.org/middle-east-quarterly/were-the-arabs-indigenous-to-mandatory-palestine
https://theettingerreport.com/arab-migration-shaped-palestinian-society/
Deine Links sind nicht auf historische Dokumente.


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03.12.2025 um 09:12
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Und da viele, besser fast alle Palästinenser nun diesem Hass folgen, kann man sagen, sich die Palästinenser so inszeniert haben und es noch immer.

Oder soll das bedeuten, dass sich nur die wenigen an der Spitze sich als Urpalästinenser inszenieren, die breite sich aber als Araber bzw. Syrer sieht?
Es ist wohl zu klären was jeder für sich als "viele" erkennt. Ich erkenne Frauen und Kinder bis ggf 12-13 Jahren nicht als Problem, die schwimmen eben mit weil die es nicht anders kennen.

Wir hatten ja so eine Situation schonmal, im Nazideutschland, als durch Propaganda der NSDAP ein Volk in den Krieg getrieben wurde. Heute würde da auch keiner sagen alle waren überzeugte Nazis.

So ähnlich sehe ich das in Gaza. Es gibt einen festen ideologischen und tätigen Stamm der Bevölkerung und der ist nicht gering, der Hass, Hetze und Antisemitismus betreibt, aber es können niemals alle Bewohner dazugezählt werden.

Es bleibt dabei, dass Aufklärung nötig ist, und die Hamas zersetzt werden muss.
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Eine Region ist aber etwas anderes als die Ethnie. Du bringst Palästiner und Palästinenser durcheinander.
Und natürlich hörten die einzigartige Kultur und Sprache schlagartig an den magischen Grenzlinien des Mandatsgebiets auf...
Eine Region bringt aber eine Ethnie unter Umständen hervor. Und meine Argumentation kommt ja daher, das Palästiner als Region, Begriff und bewohnter Bereich seit mehr als 2000 Jahren Identifikation hervorgebracht hat.

Das mit der Grenze ist ja auch keine Argument, denn im Vergleich zur heutigen Grenze und der heutigen Kulturabgrenzung liegen 2000 Jahre Wachstum.

Bis zur Staatsgründung Israels und den folgenden Angriffen sowie wem den dauernd folgendem Konflikt, war der Begriff palästinensische Juden vorhanden, genutzt und nicht unüblich. ein Argument was dafür spricht, dass die Identität eher Regionsabhängig als Religiös zu betrachten ist.

Wobei ich sagen muss der Holocaust hat eine große Veränderung unter den jüdischen Menschen hervorgebracht, auch verständlicherweise. Man erkennt sich nun mehr durch den Glauben zusammengehörig als durch seine Herkunft. Das ist ein neuzeitlicher Paradigmenwechsel.
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Allein schon der massenhafte Zustrom aus arabischen Ländern macht deine Aussage hinfällig. Im Übrigen sehen sich sich Sachsen und Bayern nicht als eigenständige Völker und wollen keinen eigenen Nationalstaat.
Welcher Zustrom genau? Gaza platzt aus allen Nähten, und das nicht durch Massen-Migration.

Sachsen und Bayern sind Freistaaten, dies bewusst, weil die Selbstidentifikation vorhanden ist und war. Heute fragst du jemand aus Sachsen und Bayern wo er herkommt und er sagt fast immer aus Sachsen oder Bayern und nicht zuerst aus Freising oder Döbeln. Ich selbst sehe mich auch nicht als Brandenburger, sondern als Lausitzer. Warum? Für mich ist diese Identifikation präziser und greifbarer, als mich als Brandenburger zu sehen, oder als "Alter-Preuße" oder was man ggf empfinden kann. Wäre ich Slave oder Sorbe in der Abstammung, würde ich mich wohl meinem Ursprung hin identifizieren, darum geht auch meine Argumentation bei Palästina in die Richtung der Herkunft.
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Der amtliche Staat oder Mandatsgebiet war Palästina. Deswegen zählt bei Palästinenser nicht der amtliche Staat, sondern Ursprung und Kultur, die arabisch sind.
Hier sind wir uns ja sogar nah, ja Kultur und Ursprung zählen. arabisch als Abgrenzung ist erst in der Neuzeit vor allem mit der Staatsgründung eminent und abgrenzend geworden.
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Du willst es nicht wahrhaben...
Ich will ja gar nicht bestreiten, dass das Syrien des 19Jhrd fast identisch mit der Region Palästina war. Darum geht es mir nur nicht. Es geht mit um die Identifikation zu den eigenen Ursprüngen.
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Und die im Mandatsgebiet lebenden Araber sahen sich nicht als Palästinenser, sondern als Syrer.
Nur die Araber? Die Christen und Juden sahen sich dann als was? mir leuchtet nicht ein, warum nur eine Gruppe die selbst bewohnte Region zu Gunsten eines vermeintlichen Großreiches weniger identifiziert?
Zitat von bredulinobredulino schrieb:Das Greater Syria als geografischer und kultureller Raum war bedeutender als Palästina.
Bedingt durch die Größe und Wirkung durchaus als möglich nachvollziehbar, inwieweit die Wirkung aber wirklich so war, diskutieren wir ja grad ;)


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Israel - wohin führt der Weg?

03.12.2025 um 10:41
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Wir hatten ja so eine Situation schonmal, im Nazideutschland, als durch Propaganda der NSDAP ein Volk in den Krieg getrieben wurde. Heute würde da auch keiner sagen alle waren überzeugte Nazis.
So ähnlich sehe ich das in Gaza. Es gibt einen festen ideologischen und tätigen Stamm der Bevölkerung und der ist nicht gering, der Hass, Hetze und Antisemitismus betreibt, aber es können niemals alle Bewohner dazugezählt werden.
Es bleibt dabei, dass Aufklärung nötig ist, und die Hamas zersetzt werden muss.
Das sehe ich genauso. Und es ist ein Jammer, dass diese Kinder geradezu verheizt werden.
Wenn ich da etwa an den jungen Mann denke, der am 7. Oktober stolz seinen Eltern am Telefon berichtet, am Massaker teilgenommen zu haben ... und von diesen noch bejubelt wird. Der also stolz zum Mörder wurde.
Youtube: Recorded: Hamas Terrorist Calls Father With Murdered Woman's Phone to Celebrate The Oct. 7 Massacre
Recorded: Hamas Terrorist Calls Father With Murdered Woman's Phone to Celebrate The Oct. 7 Massacre
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Aber wie alt ist dieser Mörder? Wie wurde er dazu? Und wie lässt sich verhindern, dass Kinder in Gaza zu solchen Mördern gemacht werden, die töten und zugleich ihr eigenes Leben ruinieren? Und das ihrer Nächsten. Soweit ich weiß, ist der "Telefonierer" später in Gaza durch Raketenbeschuss getötet wurden.
Dieser Todeskreislauf muss ein Ende haben,


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Israel - wohin führt der Weg?

03.12.2025 um 10:54
Zitat von blorgempireblorgempire schrieb:Aber wie alt ist dieser Mörder? Wie wurde er dazu? Und wie lässt sich verhindern, dass Kinder in Gaza zu solchen Mördern gemacht werden, die töten und zugleich ihr eigenes Leben ruinieren? Und das ihrer Nächsten. Soweit ich weiß, ist der "Telefonierer" später in Gaza durch Raketenbeschuss getötet wurden.
Dieser Todeskreislauf muss ein Ende haben,
Das sind mE die wichtigen Fragen

Wie konnte es soweit kommen? Wie wurde ein Mensch so und wie kann man das verhindern? GGf kann man auch noch fragen, wie kann man Ideologen ggf jetzt auch überzeugen? Überzeugen menschlich zu werden und Rassismus abzuschwören?!

Sicher geht das nicht einfach so. Sicher geht das nicht mit weiterer Gewalt.


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