interrodings schrieb:Ein volk ist ein eher geograpisch abgegrenzter Begriff. Ethnie eher kulturell.
Ja und?
Willst du damit sagen der nahe Osten und somit auch die Region Palästina sind kulturell so zu betrachten, dass sich dort eine Palästinische Ethnie auch unabhängig von wechselnder Besetzung über 2000 Jahre hätte bilden können, oder willst du der Region und dessen Bewohnern jetzt Kultur absprechen?
interrodings schrieb:Ich freu mich auf deine belege dafür wann die sich als Palästinenser bezeichnet haben.
hier mal ein Beispiel, aus Wikipedia, einfach und deutlich für dich.
Das Adjektiv palästinisch bezieht sich in der Regel auf das antike Palästina, so zum Beispiel der Begriff „palästinische Juden“. Das Wort palästinensisch hingegen kam erst Mitte der 1960er Jahre als Bezeichnung der heutigen arabischen Bevölkerung von Ost-Jerusalem, Gazastreifen und Westjordanland in Gebrauch.
Quelle:
Wikipedia: Palästina (Region)Zur Erläuterung damit es dir klar wird.
Seit der Antike gab es „palästinische Juden“, was ist zu erkennen, wenn man die deutsche Sprache nicht dem politischen Selbstbild unterordnet.
Es gibt 2 Wörter für die Beschreibung der Bewohner „palästinische" und "Juden“
„palästinische" Ist die Regionalbezeichnung
„Juden“ Ist die Religionsbezeichnung
Palästinensische Juden sind also seit der Antike in der Region vorhanden genauso wie palästinensische Christen nach Gründung des Christentums und später palästinensische Muslime.
Welche Religion noch unterschieden wird, hat keine Einfluss auf die Regionalbezeichnung. Daher gibt es Palästinenser seit der Antike und zeitnah mit der Regionsbenennung in der Antike.
Der Begriff ist auch anders zu schrieben, wenn man das möchte, nämlich jüdische/muslimische/christliche Palästinenser. Das ist in der Bedeutung völlig identisch.
Das du das nicht machen möchtest, ist mir klar geworden, da du nur die Neuzeit mit J. Arafat und der Hamas im Blick hast und alles andere negierst oder ausblendest. No Front, kannst du so machen, wird sich aber nicht mit meiner Meinung decken.
Ahmose schrieb:Das ist alles richtig. Nur wird hier relativ oft mit der vermeintlichen Jugend des palästinensischen Volkes argumentiert. Im Grunde immer in die Richtung das die Palästinenser entweder nicht existieren oder irgendwie nicht richtig existieren und keine Ansprüche auf irgendetwas haben. Und das ist meiner Meinung nach einfach nur Quatsch.
Ja ist es. Mit jeder Region und Identifikation zu dieser über Generationen entsteht eine Ethnische Identifikation und somit Gruppe.
bredulino schrieb:Palästina als rein geographischer Begriff reicht dafür nicht aus.
Jede Region ist ein geografischer Begriff. Warum reicht das bei Palästina nicht aus aber bei Sachsen, Bayern, Katalonien? Dialekt und Kultur sind zu teilen über Generationen nur dort verbreitet gewesen.
Wieso wird der eine Gruppen ein Selbstverständnis zugesprochen, einer andere Gruppe aber nicht? Warum reden wir über das jüdische Volk, und nicht über das Israelische Volk? Warum wird wenn um zB die Diaspora zu bewerten ist, nur auf das religiöse abgezielt, hier auf einmal der Ursprung und die Kultur wichtig ist, aber bei anderen zählt nur der amtliche Staat?!
Warum diese ungleiche Bewertung?
bredulino schrieb:Aborigines ist die Kurzversion von Aboriginal Australians.
Was ändert das am Selbstverständnis? Dieser Begriff wurde von den Entdeckern und Kolonialisten geprägt und nicht durch die Ethnie selbst. Sich selbst benannten diese als Regionsvölker wie zB Koori (Südosten), Yoingu (Norden), Murri (Osten) oder Anangu (Zentrum).
bredulino schrieb:Achso, na dann sind Aborigines in deiner Sichtweise Australier.
nur nach unserem Verständnis, selbst sind sie Koori (Südosten), Yoingu (Norden), Murri (Osten) oder Anangu (Zentrum) und durch Staatsgründung besitzen Sie jetzt seit einigen Zeit die Australische Staatsbürgerschaft.
bredulino schrieb:Amtsländer Länder bzw. Mandatsgebiete reichen nicht aus. Und die Araber im Mandatsgebiet fühlten sich einem arabischen Großreich Großsyrien zugehörig.
Ja. reicht nicht aus. Warum dann zum Großreich? In dieser Zeit wohl, weil Palästina und deren Bewohner eine starken Herrscher wollten? Um selbst ein Verbesserung des Lebens zu erwarten/erhoffen? So wie es immer war. Die Motivation durch eine Herrschaft oder einen Staat ein besseres Leben zu erhalten ist ja weder alt noch neu. Das geb es schon immer und gibt es immer noch.
Frag mal Auswanderer? Warum wandert man aus? Um für sich selbst ein besseres Leben zu ermöglichen, ist man deswegen kein Deutscher oder was auhc immer mehr weil man das Land oder den Amtsbereich wechselt? Ist man kurz nach der Wende als Jobsuchender Ossi der nach Bayern ging kein Ossi(Sachse oder Brandenburger) mehr? Nein, die Identifikation ändern sich nicht, die Herkunft ist entscheidend.
bredulino schrieb:Die Palästinenser haben sich als die Ureinwohner Palästinas und damit Israel als reines Kolonialprojekt weißer europäischer Siedler inszeniert.
Naja, das ist eine Halbwahrheit. Es haben sich nicht "die Palästinenser" inszeniert, sondern Wenige, vor allem von Außen. Dann wurde Propaganda und Hass tagtäglich verbreitet. Leider mit der Folge, da über Jahrzehnte viele diesem Hass folgten und glaubten.