@JoschiX Haaaaaaalt ... bitte Leute!
Wenn das hier zu etwas führen soll, dann müssen wir unbedingt Staat ,Religion und Bevölkerung voneinander trennen!
Kein normaler iranischer Bürger hat uns zum Feind erkoren! Fahr mal in den Iran. Du wirst dich wundern, wie freundlich und aufgeschlossen die normalen Menschen auf der Straße sind. Das verwirrt teilweise ganz schön ... weil man ja aus Deutschland verkniffene und mürrische Gesichter gewohnt ist *grins*
Ich war vor knapp 4 Monaten im Iran. Der größte Teil der Menschen dort, hat mit Politik und Religion nicht soooo viel am Hut. Die Leute stellen natürlich viele Fragen und reden ganz offen über ihr immer schwieriger werdendes Leben. Die Iraner hatten sich in den letzten 15-20 Jahren sehr am westlichen Lebensstil orientiert und großen Gefallen daran gefunden. Musik, Internet, Kultur, Klamotten usw. ... das alles war auf einem Niveau, von dem andere arabische Länder noch Lichtjahre entfernt sind.
Im Moment entwickelt sich das alles wieder zurück. Durch die Sanktionen, kommen kaum noch westliche Waren ins Land (mal abgesehen von einigen amerikanischen Firmen, die Wege gefunden haben um die Sanktionen zu umgehen). Das ist für die Iraner aber nicht so wirklich problematisch. Sie haben ja noch Internet, um sich zu informieren und Anregungen zu holen. Das ist wie damals in der DDR. Alles was man im "Westfernsehen" gesehen hatte, wurde irgendwie nachgemacht ... auch wenn es nur provisorisch war!
Ein großes Problem ist allerdings die medizinische Versorgung. Da wird es langsam Eng! Medikamente stehen zwar nicht auf der Embargo-Liste, aber der Iran kann trotzdem nur ganz schwer Medikamente und medizinische Geräte kaufen, da er ja vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen wurde!
Viele Iraner verstehen natürlich, was durch die Sanktionen erreicht werden soll ... das Ende des Regimes. Aber ein großer Teil der Bevölkerung, fängt mittlerweile an, die Sache persönlich zu nehmen! Ist ja auch irgendwie Nachvollziehbar ... wenn der Bäcker seinen Laden schließen muß und seine Familie nicht mehr versorgen kann, nur weil er kein Ersatzteil für seinen VW-Bus bekommt und er deshalb kein Material und Zutaten im Großhandel abholen kann. Oder wenn Menschen zusehen müssen, wie ein Freund oder Verwandter stirbt ... nur weil irgendein Medikament nicht erhälltlich ist.
Das sind dann die Momente, wo sich langsam Hass entwickelt. Aber nicht Hass auf die eigene Regierung (was ja eigentlich Sinn der Sanktionen war) ... sondern Hass auf diejenigen, welche die Sanktionen durchführen. Also praktisch auf Uns!
Also nochmal die Kurzfassung.
Noch ist das iranische Volk sehr Offen und westlich geprägt ... aber das kann sich sehr schnell ändern, wenn wir nicht Aufpassen was wir tun! Wenn das wirklich passiert ... dann ist die nächsten 30 Jahre nicht an Ruhe zu denken. Dagegen wird uns dann Afghanistan wie ein Frühlings-Spaziergang vorkommen!
Nahtern schrieb:Bei dem Thema muss man sich die Frage stellen, wann hört ein Kind auf ein Kind zu sein?
TheDarnas schrieb:Zumal der Vergleich hinkt, wenn einer von indoktrinierten Massen redet, die sich willfährig einer Sache hingeben und der Andere von Kindern, die unter Zwang einfach nur überleben wollen.
