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Polizeigewalt in Deutschland

6.825 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Willkür, Bürgerpflicht, Machtmissbrauch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 22:54
Ich lege gerne nach, habe ja nichts zu verbergen:

2004 - 2008 Dienst bei der spezialisierten Infanterie Objektschutz der Luftwaffe, Schortens
2007 / 08 Einsatz in Afghanistan Mazar-e-Sharif
ab 2008 Einstellung, Ausbildung und Dienst bei LKA Hamburg.

Fotos kannst du gerne genug haben, wenn meine auf den letzten 50 Seiten gebrachten Aufführungen nicht überzeugend genug sind um zu zeigen dass ich weiß wovon ich spreche. Oder Schießergebnisse, oder du kommst mich einfach auf einen Kaffee in Hamburg besuchen.

Jetzt kommst du...


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Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 22:56
@TripleEggs
@StUffz

Leider sind Eure Bemühungen zZ umsonst, da @kravmaga gesperrt ist. Ich hoffe aber das er nachlegt wenn er wieder entsperrt wurde.


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Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 23:02
Zitat von KcKc schrieb:Auf dem Schießstand, in ruhiger, entspannter Atmosphäre? Bei Wettkämpfen?
Oder in der Situation, dass ein unberechenbarer, seinerseits bewaffneter Mensch vor dir steht, ja auf dich zustürmt?
Das ist ein Denkfehler. Es ist keine Schrecksituation, da ich weiß was auf mich wartet. Und zwar ein unzurechnungsfähiger Mann in einem Brunnen. Ich habe als erst mal genug Zeit mich auf die Situation vorzubereiten. Dann bin ich mir meiner Schießleistung im Klaren und werde einen entsprechenden Abstand halten. Ich fühle mich also in einer überlegenen Position und rechne damit sofort los zu schießen. Und solange er nicht zum Hulk mutiert werde ich auch keine plötzlichen Panikattacken bekommen.


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Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 23:07
@Foss
Diese Aussage bestätigt, dass du dich noch nie in einer solchen Situation befunden, noch es beurteilen kannst. Auf Angst, Stress und Gefahr kann man nicht trainieren, geschweige denn sich mental darauf so vorbereiten, dass hormonelle Reaktionen ausgeblendet werden. Es gibt keine Routine dafür...

Zeige mir den Mann, der entspannt ist in Angesicht eines bewaffneten UNZURECHNUNGSFÄHIGEN <--- Wie das Wort schon sagt, man kann nicht vorhersehen was er tut. Auch das wissen, dass man vielleicht gleich jemanden erschießen muss trägt bei normalen Menschen nicht unbedingt zur Entspannung bei.
@Foss Leute wie du tun immer so, als könnte man einer solchen Situation routiniert und ganz gechillt begegnen, denn der Ausgang ist ja klar. Unterhalte dich mal mit einem SEKler, oder einem routinierten Einsatzsoldaten. Auch die werden dir sagen, dass sie selbst nach 1000 Einsätzen beim 1001. immer noch nervös sind und durchaus berechtigte Sorge (Angst) empfinden. Es gibt (!) keine Routine für Gefahr. Außer du bist Soziopath oder hast eine sonstige emotionale Störung.


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Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 23:15
Zitat von FossFoss schrieb:Das ist ein Denkfehler.
Irrtum. Du hast nen Denkfehler.

Ich sags mal so:
Wir als Soldaten haben von vornherein gewusst, wenns raus geht, dann kanns ungemütlich werden. Einige unserer Fahrten draußen hatten klare Anschlagswarnungen, das heißt, die Gegenseite wusste, dass wir kommen, wusste von wo wir kommen und wusste, wann wir ungefähr kommen.
Wir sind in gepanzerten Fahrzeugen, mit guten Waffen, Westen und so weiter unterwegs gewesen. Trotzdem gehst du da nicht ran, wie auf der Schießbahn, auf dem Übungsplatz, in der ZenTrA oder den ganzen anderen Szenarien.
Auch wenn ich weiß, dass die meisten Kugeln vorbeigehen, ich die überlegene Feuerkraft habe, etc. Die Angst fährt mit.

Und genauso ist es, wenn du auf einen zugehst, der sich selber mit einem Messer verletzt und den du abhalten willst.
Da hälst du ihm die Waffe eher vor die Nase um ihm zu zeigen, dass du eine hast. Im nächsten Moment stiefelt der auf dich los, da ändert sich mal eben im Nahbereich die gesamte Lage in eine Defensive.

Und da hast du Angst. Auch du, auch wenn du dir das jetzt nicht vorstellen kannst und Eier wie Kokosnüsse hast...


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16.07.2013 um 23:30
@StUffz

Und da hast du Angst. Auch du, auch wenn du dir das jetzt nicht vorstellen kannst und Eier wie Kokosnüsse hast...
----------------

Da muss man nur die richtige Ausbildung haben.Die französische Fremdenlegion"
https://www.youtube.com/watch?v=FgQriifdXrM
Den hat man auch die richtigen Kokosnüsse.
Natürlich nicht wenn man nur die Standardausbildung hat.


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16.07.2013 um 23:33
@Kontinuum
Auch denen ist die Düse gegangen.
Ich zitiere mal einen kameraden:
Da machste den ganzen Tag irgendwelche Sachen und dann sitzt du Abends im Lager und denkst: "Was war das nur wieder für ne Scheiße, wo bist du da gelandet?"


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Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 23:34
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Aus unserem Bataillon haben welche bei einem Gefecht nahe Kunduz mitgewirkt. Die ganze Truppe befindet sich Turnusmäßig auf einem recht aktuellen Ausbildungsstand. Gerade, was die Handhabung der Standardwaffen angeht. Unter Beschuss war es für einige Soldaten enorm schwierig, ihre Waffen orndungsgemäß zu bedienen. Dein Geballer in der Kiesgrube ist ein Bisschen was anderes als das echte Leben, wo man damit rechnen kann, dass es Kontra gibt.
-
Zitat von TripleEggsTripleEggs schrieb:Unterhalte dich mal mit einem SEKler, oder einem routinierten Einsatzsoldaten. Auch die werden dir sagen, dass sie selbst nach 1000 Einsätzen beim 1001. immer noch nervös sind und durchaus berechtigte Sorge (Angst) empfinden. Es gibt (!) keine Routine für Gefahr. Außer du bist Soziopath oder hast eine sonstige emotionale Störung.
Berlin ist nicht Afghanistan, oder der Kosovo. Natürlich ist man angespannt im Gefecht. Man muss immer damit rechnen, dass etwas Unerwartetes passiert, oder durch ein dummen Zufall getroffen wird. Das ist aber nicht die Situation, die hier zur Diskussion steht. Ich habe dort nämlich nicht mit einem Hinterhalt zu rechnen, noch mit herumfliegenden Projektilen. Der Mann hatte auch ein Messer, so dass mit gebührendem Abstand auch nicht unmittelbar gefährdet war. Und ja, ich habe mich des Öfteren mit Leuten unterhalten, die bei der Bundeswehr, oder in einer Polizeieinheit sind. Allerdings nicht um dieses Thema.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Wie siehts nun bei dir aus?
-
Zitat von TripleEggsTripleEggs schrieb:Jetzt kommst du...
Ja ja, mit der Ironie ist das so eine Sache. Ich habe ja bereits gesagt, dass ich schon sein dem 13ten Lebensjahr regelmäßig schießen. In letzter Zeit nicht, zwecks Studium und Arbeit. Ich werde hier auch keine persönlichen Dinge ausbreiten. Ich habe es auch nicht verlangt, die Ironie mal außen vor gelassen.


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16.07.2013 um 23:38
Ach ja stimmt ja, sobald man nämlich bei der Legion, GSG9, KSK oder sonst einer Spezialeinheit ist wird man nämlich zum Übermensch der nie Angst hat und allein dank seiner Ausbildung und Erfahrung Projektile mit seinem puren Willen schmilzt und Feinde mit Entschlossenheit mit Lasern aus seinen Augen vernichtet...

Das war Sarkasmus.

Im Ernst, wenn ihr mal die Chance bekommen solltet mit einem Mitglied eines spezialisierten Verbandes oder einer Spezialeinheit zu sprechen, tut es mal. Ihr werdet euch wundern, wie normal diese Menschen eigentlich sind und wie wenig episch heldenhaft.
Der Nimbus der emotionslosen Supermaschine bei den Spezialeinheiten ist nämlich auch eher ein Produkt von drittklassigen Welt der Wunder / N24 Dokus und Hollywoodfilmen, hat mit der Realität aber eher weniger gemein.

Nicht umsonst äußerte sich erst jüngst der Kommandeur der GSG9 bei einem Vortrag: "Haben sie keine Angst, Angst zu haben. Angst verhindert Selbstüberschätzung und allzuviel Routine."


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Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 23:45
@Foss
der Punkt den du wirklich nicht verstehen willst ist der, dass Schießen ab dem 13 Lebensjahr auf Zielscheiben oder meinetwegen auch auf Katzenbabys, Rotwild oder sonst was nicht vergleichbar ist mit Schießen in einer für mich selbst lebensbedrohlichen Situation ODER in dem Wissen, gleich das Leben eines Menschen zu beenden. Da ist, sagen wir mal vorsichtig, der Stresslevel sowie der Puls geringfügig höher. Dies kann unter Umständen, gekoppelt mit dem immanenten Zeitdruck der Notwendigkeit von Entscheidungsfindung in diesem Moment, zu einer KLEINEN Verschlechterung der Wettkampfmäßigen Schiessbedingungen führen


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Polizeigewalt in Deutschland

16.07.2013 um 23:47
@Foss
der Punkt den du wirklich nicht verstehen willst ist der, dass Schießen ab dem 13 Lebensjahr auf Zielscheiben oder meinetwegen auch auf Katzenbabys, Rotwild oder sonst was nicht vergleichbar ist mit Schießen in einer für mich selbst lebensbedrohlichen Situation ODER in dem Wissen, gleich das Leben eines Menschen zu beenden. Da ist, sagen wir mal vorsichtig, der Stresslevel sowie der Puls geringfügig höher. Dies kann unter Umständen, gekoppelt mit dem immanenten Zeitdruck der Notwendigkeit von Entscheidungsfindung in diesem Moment, zu einer KLEINEN Verschlechterung der Wettkampfmäßigen Schiessbedingungen führen

Oder um es mal deutlich zu sagen:

Wenn dir der Stift hinten raus kommt weil du entweder selbst massiv gefährdet bist oder weil du weißt, dass deine nächste Handlung vielleicht über das Leben eines Menschen entscheidet, dann machst du dir dein Höschen voll, ob Profi oder nicht. UNd da gelingt dir nunmal kein Präzisionsschuss mehr.

Und langsam wird es mir auch wirklich zu müßig über eine Situation zu diskutieren, die du offensichtlich nicht mal ansatzweise nachvollziehen kannst mangels Erfahrung. Das ist nichts schlimmes, sei dankbar dafür, dass du keine Ahnung von solchen Dingen hast. Ich persönlich wünsche es keinem.

Und auch der Kollege in Berlin hat jetzt ein Leben mit Albträumen vor sich...


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Polizeigewalt in Deutschland

17.07.2013 um 00:16
@Foss
Zitat von FossFoss schrieb:Das ist ein Denkfehler. Es ist keine Schrecksituation, da ich weiß was auf mich wartet.
Und da ist dein Denkfehler. Du glaubst zu wissen, was da auf dich wartet. Damit bist du erstklassiges Kanonenfutter. Dass der Typ nicht steuerungsfähig war, wissen wir (im NACHhinein) aus den Medien und wird erst ab dem Moment im Vid offensichtlich, als er auf den Beamten zustürmt. Es ist ein Widerspruch in sich, dass du wüsstest, was dich bei einem unzurechnungsfähigen Menschen erwarten würde. Man kann sich auf ein irrationales Verhalten des Gegenübers lediglich im Vorhinein einstellen, aber nicht währenddessen. Um im Fall zu bleiben:

Darf man den unabhängigen Zeugenaussagen Glauben schenken, so erschien der Mann bevor er in den Brunnen stieg in seinem Verhalten kohärent. "Seltsam" mutete er Passanten erst dann an, als er seine Klamotten ablegte und in den Brunnen stieg. Hätte er kein Messer dabeigehabt, hätte sicher auch keiner die Polizei informiert, da die Beknacktendichte in Berlin extrem hoch ist und derlei Verhalten für gewöhnlich unter "ey krass ey!" verbucht wird.
Darüber hinaus wird berichtet, dass der Beamte mehrere Minuten lang mit dem Mann sprach und ihn beruhigte.
Dass der plötzlich aufspringt und auf ihn zustürmt dürfte für den Beamten zuvor nicht ersichtlich gewesen sein.


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Polizeigewalt in Deutschland

17.07.2013 um 00:20
@Kontinuum
@Foss

Man lernt auch bei Spezialeinheiten nicht, keine Angst zu haben.
Man lernt, mit Angst richtig umzugehen und MÖGLICHST wenig Fehler zu machen. Das ist alles.

Die meisten Menschen sind instinktiv gestresst in Auseinandersetzungen mit potenziell tödlichen Waffen.


Unterschiede liegen darin, dass der ganz untrainierte und unerfahrene Mensch sich möglicherweise eher denkt:,,Oh Sch..., der hat ein Messer, der könnte gleich auf mich losgehen! Was mach ich nur?", während der trainierte und erfahrene Typ denkt:,,Mist, er hat eine Waffe. Okay, was kann ich machen, wie sehen meine Möglichkeiten aus?"


Du kannst deine Erfahrungen auf dem Schießstand nicht mit solchen Situationen vergleichen, in denen du im Ernstfall Waffen einsetzen musst.

Auch Vergleiche mit Kunstschützen sind unzulässig, da diese unter perfekten Bedingungen schießen, die im Einsatz nicht herrschen.


Speziell mit dem Gewehr kann ich auch viele, gute Schüsse mit genügend Training nachmachen.

Aber unter Streß ist das eine ganz andere Nummer.


Das solltest du vielleicht endlich mal akzeptieren, deine Schießstanderfahrung ist hier wenig nützlich :)


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Polizeigewalt in Deutschland

17.07.2013 um 00:25
Es gibt sie, die unnötige Gewalt von einigen Polizisten gegen andere Menschen und noch viel schlimmer: es gibt nur lächerliche Ermittlungsmöglichkeiten und noch witzigere Strafen. Aber das ganze wird noch getoppt: von noch mehr Gewalt gegen Polizisten und die auch nur mit einfach lächerlichen Strafen abgeurteilt werden.


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17.07.2013 um 02:48
Zitat von TripleEggsTripleEggs schrieb:Das war Sarkasmus.
Hmm, geht besser.
Zitat von TripleEggsTripleEggs schrieb:Im Ernst, wenn ihr mal die Chance bekommen solltet mit einem Mitglied eines spezialisierten Verbandes oder einer Spezialeinheit zu sprechen, tut es mal. Ihr werdet euch wundern, wie normal diese Menschen eigentlich sind und wie wenig episch heldenhaft.
Der Nimbus der emotionslosen Supermaschine bei den Spezialeinheiten ist nämlich auch eher ein Produkt von drittklassigen Welt der Wunder / N24 Dokus und Hollywoodfilmen, hat mit der Realität aber eher weniger gemein.
Hab ich doch. Und ob du es glaubst oder nicht, wir haben uns an einem Grillabend hauptsächlich über normale Sachen unterhalten. Geschichten, bei denen er bei einem Castortransport Knüppel aus dem Sack gespielt hat, wurden nur am Rande erwähnt. Er hat sich nie als Held, oder als Rambo verkauft und ich habe ihn nie als solchen gesehen.
Zitat von TripleEggsTripleEggs schrieb:der Punkt den du wirklich nicht verstehen willst ist der, dass Schießen ab dem 13 Lebensjahr auf Zielscheiben oder meinetwegen auch auf Katzenbabys, Rotwild oder sonst was nicht vergleichbar ist mit Schießen in einer für mich selbst lebensbedrohlichen Situation ODER in dem Wissen, gleich das Leben eines Menschen zu beenden. Da ist, sagen wir mal vorsichtig, der Stresslevel sowie der Puls geringfügig höher. Dies kann unter Umständen, gekoppelt mit dem immanenten Zeitdruck der Notwendigkeit von Entscheidungsfindung in diesem Moment, zu einer KLEINEN Verschlechterung der Wettkampfmäßigen Schiessbedingungen führen
Ich erinnre mich an eine Situation: Damals war ich 16 und musste 5 Uhr morgens durch den Wald zu meiner Ausbildungsstätte. Ich hätte natürlich auch einen anderen Weg nehmen können. Der wär aber um das dreifach länger. Also nahm ich immer den direkten Weg durch den Wald hinter unserem Haus. Nach 2km und auf einer Anhöhe sah ich in der Senke ca. 100m vor mir eine Rotte Wildschweine. Ohne anzuhalten entschloss ich mich, nicht umzukehren, mit erhöhter Geschwindigkeit und der Hoffnung sie würden Angst vor Menschen haben und fliehen, bin ich einfach auf den, nicht grade radfreundlichen Weg, weiter gefahren. Dar Plan schien aufzugehen, wenn da nicht die eine kleine Sau vor mir hergelaufen wär und ich im Augenwinkel erkennen konnte, dass ein Wildschwein, genauso lang und hoch wie mein Fahrrad, hinter mir zurück auf den Weg gelaufen und mich verfolgt hätte. Ich war davor schon ziemlich angespannt, aber in dem Moment hat sich alles verändert. Noch nie zuvor bin ich so schnell durch den Walt gefahren. Ich habe mich nicht umgedreht, oder anderweitige Gedanken gehabt. Kein: Was würd jetzt passieren? Was soll ich machen? Nichts, der Kopf war leer und ich bin gefahren wie ein Irrer. Da ich mal zu gegen war, als ein Jagdhund eingesammelt wurde, der einem Keiler zu nahe gekommen ist, hatte ich auch allen Grund dazu. Aber eins fällt mir jetzt auf, wenn ich mich zurück erinnre. Und jetzt komm ich zum eigentlichen Punkt: Das Fahrradfahren, welches ich davor zur Routine drauf hatte, habe ich in der Situation nicht verlernt, nein, ich habe es quasi noch perfektioniert. Es ist nicht so, dass ich nie eine Gefahrensituation erlebt habe, bei der mein Leben auf dem Spiel stand. Da waren noch einige, aber genau diese finde ich grade interessant. Zugegeben es hat nichts mit dem Schießen zu tun und das hab ich auch in der Routine, aber ich kann deiner Argumentation (man würde zum Teil versagen) nach meiner Erfahrung nicht nachvollziehen. Es Spielt auch keine Rolle, ob einen ein 200kg Keiler verfolgt, oder ein Irrer mit einem Messer. Ich empfand es als echte lebensbedrohliche Situation.


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17.07.2013 um 03:26
Zitat von KcKc schrieb:Die meisten Menschen sind instinktiv gestresst in Auseinandersetzungen mit potenziell tödlichen Waffen.
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Zitat von KcKc schrieb:Auch Vergleiche mit Kunstschützen sind unzulässig, da diese unter perfekten Bedingungen schießen, die im Einsatz nicht herrschen.
Zu dem Thema Adrenalin, Stress, oder anderweitiger Ekstasen: Glaubt ihr so ein Wettkampf, eine Jagd, oder Schnellschuss macht man ohne besondere Anspannung und muss aufpassen, dass man nicht gleich einschläft? Ich bin in der Regel ein sehr ruhiger Type mit generell zu niedrigen Blutdruck, aber ich bin bei so was und nach kurzer Zeit dermaßen voller Adrenalin, dass ich anfange zu zitter und dass nicht nur ein bisschen. Pausen zum "runterkommen" sind da von Nöten.


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17.07.2013 um 07:08
Zitat von FossFoss schrieb: Glaubt ihr so ein Wettkampf, eine Jagd, oder Schnellschuss macht man ohne besondere Anspannung und muss aufpassen, dass man nicht gleich einschläft?
Ich habe diesen Schnellschusskram oft genug auf der Schießbahn gemacht.
Sicher will man treffen und ein gutes Ergebnis erzielen, aber von Stress ist das ganze weit entfernt, allenfalls Erfolgsdruck könnte man meinen. Wenns nicht klappt, dann eben in der nächsten Runde.
Der Ernstfall sieht da ganz anders aus DA ist es Stress.
Aber ich denke, es hat wenig Sinn, die Egoshooter und Mortalkombatkids hier in irgendeiner Weise dahingehend die Augen zu öffnen.
Ich finde es gelinde gesagt anmaßend von einem Kiesgrubenschützen und einem Möchtegern-Türstehweltmeister-Exlegionär-exBWSoldaten hier ihr theoretisches Wissen und ihre Meinung (mehr ist es nicht) als den mehr oder weniger ultimativen Beweis anzusehen, dass SIE es in jedem Fall besser gekonnt hätten. Sicherlich.

Wisst ihr, das ist so ein Bisschen, als wenn man mit Fünftklässlern über Sex reden würde. Jeder der kleinen Scheißer hat schon nen Porno gesehen, der eine oder andere hat sich auch schonmal einen runter geholt, das heißt aber immer noch nicht, dass sie A: der Hengst im Bett und B: Generell Ahnung vom Vögeln haben. Wenn man sie aber untereinander reden hört, dann kommt das dem Geschwaller von einigen Spezialisten hier sehr nahe.


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Polizeigewalt in Deutschland

17.07.2013 um 09:20
Zitat von FossFoss schrieb:Zu dem Thema Adrenalin, Stress, oder anderweitiger Ekstasen: Glaubt ihr so ein Wettkampf, eine Jagd, oder Schnellschuss macht man ohne besondere Anspannung und muss aufpassen, dass man nicht gleich einschläft? Ich bin in der Regel ein sehr ruhiger Type mit generell zu niedrigen Blutdruck, aber ich bin bei so was und nach kurzer Zeit dermaßen voller Adrenalin, dass ich anfange zu zitter und dass nicht nur ein bisschen. Pausen zum "runterkommen" sind da von Nöten.
Guck mal an....

Und jetzt stell Dir mal vor, der Hirsch läuft nicht in 60m Entfernung an Deinem Hochsitz vor Dir weg und weiß nicht mal dass Du existierst, sondern er kommt in 3m Entfernung mit nem 20cm langen Messer auf Dich zu.

Ich weiß, Du wirst es leugnen, aber jedem Erstklässler ist doch klar, was da mit dem Adrenalin passiert....

Und nein - Angst kann man nicht abtrainieren. Das will auch kein militärischer Ausbilder oder Kampfkunstlehrer, weil Angst eine essentielle Funktion erfüllt. Leute, die keine Angst kennen (gibt es, ist angeboren, nicht antrainiert), taugen allenfalls als Kanonenfutter. Für Spezialeinheiten oder die Polizei sind sie völlig ungeeignet.

Deswegen lassen mich auch Sprüche wie von @kravmaga a la ich hätte ja Angst und er kennt keine völlig kalt. Angst ist ungleich Feigheit und Mut und Dummheit liegen dicht beieinander.


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17.07.2013 um 09:30
Zitat von tracestraces schrieb:Darf man den unabhängigen Zeugenaussagen Glauben schenken, so erschien der Mann bevor er in den Brunnen stieg in seinem Verhalten kohärent. "Seltsam" mutete er Passanten erst dann an, als er seine Klamotten ablegte und in den Brunnen stieg. Hätte er kein Messer dabeigehabt, hätte sicher auch keiner die Polizei informiert, da die Beknacktendichte in Berlin extrem hoch ist und derlei Verhalten für gewöhnlich unter "ey krass ey!" verbucht wird.
Darüber hinaus wird berichtet, dass der Beamte mehrere Minuten lang mit dem Mann sprach und ihn beruhigte.
Dass der plötzlich aufspringt und auf ihn zustürmt dürfte für den Beamten zuvor nicht ersichtlich gewesen sein.
Wusste ich auch noch nicht. Das verändert das Bild nochmals.
Dann ist dem Mann absolut kein Vorwurf zu machen.

Nach der öffentlichen Schelte wird sich jeder Polizist in Zukunft doch die Frage stellen, ob er in vergleichbarer Situation nicht lieber zum Metzger oder auf´s Klo rennt. Da taucht man nicht in nem Video auf, vermutlich kriegt keiner mit, dass man sich n Dreck drum gekümmert hat und man wird nicht wochenlang von irgendwelchen Menschen öffentlich zerrissen...

Vielleicht sollte man sich auch mal Gedanken über die Signalwirkung gewisser Äußerungen machen...


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Polizeigewalt in Deutschland

17.07.2013 um 10:08
@Foss
Zitat von FossFoss schrieb:Zu dem Thema Adrenalin, Stress, oder anderweitiger Ekstasen: Glaubt ihr so ein Wettkampf, eine Jagd, oder Schnellschuss macht man ohne besondere Anspannung und muss aufpassen, dass man nicht gleich einschläft? Ich bin in der Regel ein sehr ruhiger Type mit generell zu niedrigen Blutdruck, aber ich bin bei so was und nach kurzer Zeit dermaßen voller Adrenalin, dass ich anfange zu zitter und dass nicht nur ein bisschen. Pausen zum "runterkommen" sind da von Nöten.
Keineswegs, Wettkämpfe können auch stressig sein. Kenne ich auch ;)

Aber trotzdem ist das nicht vergleichbar mit der Situation des realen Waffeneinsatzes gegen andere Menschen.


Wenn du im Wettkampf daneben schießt oder nicht gut genug triffst, dann verlierst du die Punkte. Vielleicht auch deine Position oder das Finale und/oder erntest Lacher von Kameraden.

Wenn du in der Realität falsch oder ungenau schießt, dann triffst du den Mensch entweder gar nicht und er ist sofort bei dir (~10m? lachhaft als Entfernung) und kann dich niederstechen oder aufschlitzen oder er reagiert nicht auf den schönen Beintreffer oder aber du erschießt ihn unabsichtlich oder absichtlich.

Das sind die möglichen Ausgänge der Realität.

Wenn du mich fragst, ob da der Stress und das Adrenalin vergleichbar sind mit einer Wettkampfsituation, würde ich das verneinen.

Anderes Beispiel: Wenn ich eine Kampfkunstprüfung habe, auf die ich mich wochen- oder monatelang vorbereite, dann will ich die natürlich auch gut hinbringen. Und bin etwas angespannt und aufgeregt, weil ich möglicherweise vor einem Meister, der schon 50 Jahre die Kampfkunst ausübt und hochgeachtet ist, auftrete.

Wenn ich da versage, dann ist aber die einzige Folge, dass ich eben nicht einen weiteren Grad aufsteige. Dann muss ich halt ein paar Monate oder ein Jahr warten, bevor ich es erneut versuchen darf. Vll. ziehen mich dann auch Trainingspartner auf. Mehr Folgen gibt es nicht.


Wenn dagegen in der Realität jemand auf mich zukommt, mit aggressiver Körpersprache und meint, er haut mir jetzt auf die Fresse, dann liegt die Situation ganz anders und ich bin auch ganz anders drauf - dann hab ich nicht drei Chancen, eine Technik nochmal zu machen, ja ich weiss nicht mal vorher, welche Technik mir helfen wird, weil ich den Angriff nicht kenne. Ich muss also rechtzeitig und schnell genug und richtig reagieren, auswählen und handeln, wenn ich nicht oder möglichst wenig verletzt werden will.

Unterschiedliche Anforderungen, unterschiedliche Stresslevel.


Und diese Situation wird noch einmal verändert, wenn der Angreifer über eine der besten Nahkampfwaffen überhaupt verfügt, ein Messer.

Während ich bei der letzten Situation höchstens damit rechnen muss, eins auf`s Maul zu kriegen, ein paar blaue Flecke, einen gebrochenen Knochen, einen ausgeschlagenen Zahn, eine Platzwunde (die alle auch blöd genug sind als Verletzungen) muss ich nun damit rechen, dass ich große Schnitte oder lebensgefährliche bis tödliche Schnitte und Stiche abbekomme.

Ich hab keine Möglichkeit, dreimal auszuprobieren, welche Technik am besten ist, meine Verteidigung und mein Gegenangriff müssen sofort sitzen.

Je länger die Kampfsituation dauert, desto schlechter für ALLE Beteiligten, inklusive des Angreifers, auch, wenn ich ihn selbst gar nicht so schwer verletzen möchte.
Denn je länger die Kampfsituation dauert, desto unberechenbarer und anspruchsvoller wird sie.

Wird sie dagegen möglichst schnell beendet, kann auch der Schaden minimiert werden.

Wenn ich keine andere Möglichkeit habe, als meinem Angreifer auszuweichen, seinen Arm zu fixieren und ihm dabei Arm und Handgelenk zu brechen, damit er das Messer loslässt und zu Boden gebracht wird, dann mach ich das.

Sorry für die Brüche, aber es die beste Lösung für alle.


Und um jetzt wieder zu der Situation im Berliner Brunnen zurückzukommen:

Du kannst nicht sicher sein, dass Pfefferspray den Messermann aufhält. Elektroschocker (Taser) existieren nicht standardmäßig (wobei ich diese für eine sehr gute Wahl in der Situation gehalten hätte) in der deutschen Polizeiausrüstung, auf Reden reagiert der Mann offensichtlich ebenfalls nicht, sondern wechselt innerhalb von Augenblicken von ruhig zu aggressivem Vorgehen und Angriff.

Du hast da nur noch die Dienstwaffe als Einsatzmittel. Wie wir aber mehrfach hier erfahren haben, ist die Wirkung eines Beinschusses zweifelhaft, das Ziel ist klein und in Bewegung, das, was am besten zu treffen ist, ist der Oberkörper. Und du bist KEIN Mönch oder speziell trainierter Kämpfer, sondern ein normaler Polizist mit Grund- und eventuell noch einer Zusatzausbildung in Kampfkünsten oder Schießkünsten.


Ich denke, du solltest einsehen, dass hier einige Leute (nicht ich) mehr Erfahrung haben, was den Schusswaffeneinsatz im Ernstfall anbelangt und sie deshalb auch besser die Situation beurteilen können, als Laien, die nur auf dem Schießstand oder noch gar nicht geschossen haben.



Es sagt hier keiner:,,Yeah, super, genau richtig, dass der Idiot abgeknallt wurde!"

Es wird lediglich darauf hingewiesen und aus meiner Sicht auch bewiesen, dass der Polizist in der Situation kaum eine andere, sinnvolle Möglichkeit hatte, als zu schießen (und das nicht in die Beine).

Der Einsatz HÄTTE anders und besser laufen können. Eindeutig.


Aber WIE er laufen kann, hängt auch immer elementar vom Gefährder ab.
Das weiss man vorher nicht und es kann eben auch passieren, dass Polizisten Fehleinschätzungen machen.


Wie ich schon früher schrieb, möglicherweise dachte sich der betreffende Polizist, der in den Brunnen stieg:,,Okay, der Typ ist jetzt ruhig genug, vll. komme ich nahe genug heran, um ihn zu fixieren und von der Waffe wegzuführen oder ich kann aus der Nähe besser auf ihn einwirken...".

Ich finde, man sollte nicht immer so schnell mit seinen Urteilen darüber sein, wie falsch sich Polizisten verhalten und wie man es hätte besser machen können, wenn man selbst nicht in der Situation war und keine Praxiserfahrung hat.

Dass es bei der Polizei unfähige Beamte, gewalttätige Polizisten und schlicht Idioten gibt, wird dir auch jeder vernünftige Polizist bestätigen.

Aber das darf nicht dazu führen, dass man generell ein negatives Bild von allen Polizisten hat.


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