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Polizeigewalt in Deutschland

6.825 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Willkür, Bürgerpflicht, Machtmissbrauch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:16
@TripleEggs
Zitat von TripleEggsTripleEggs schrieb:Gefahr für die allgemeinheit.
Wie kommst du zB darauf? Er hat ausschließlich sich selbst verletzt, keine Passanten, Zuschauer o.ä. angegriffen.
Er hat sich erst auf den Beamten zubewegt, als der auf ihn zukam.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:23
an alle die Gummigeschosse empfehlen aus kurzen distanzen ist ein gummigeschoss sau gefährlich und führt oft zum tot das ist also keine alternative ein Angriff mit Gummiknüpel ist gegen jemanden mit einem Messer auch nicht risikolos.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:25
Richtig. Beamten und Sanitäter vor Ort wollten ihm helfen. Er ist daraufhin auf den Beamten los gegangen. Hätte der Beamte ihn einfach da liegen und verbluten lassen was wäre dann hier los? Er hat in der Situation entschieden zu helfen, woraufhin der Mann agressives Verhalten zeigte und das Messer nicht weglegen wollte. Der Polizist ist ja nicht mit der Absicht zu ihm hin: hey endlich kann ich mal einen erschiessen. Man wollte dem verletzten Täter helfen, das eskalierte dann und in der situation konnte der polizist leider nur noch schiessen


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:30
@insideman
Bleiben wir doch bei realistischen Alternativen, das er keine Gummigeschosse benutzen durfte kann man dem Polizisten ja wohl nicht zum Vorwurf machen


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:35
@Balliste


tonfa. punkt. wie schon unzählige male erwähnt...


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:37
@slanderman
Wie schon ebenso unzählige male erwähnt erfüllt der Tonfa folgendes Kriterium nicht:
Den Polizisten nicht in akute Lebensgefahr bringen.
Zitat von slandermanslanderman schrieb:punkt.



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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:46
@Balliste

aha. das wäre mir neu.
die tonfa ist 1. dem messer an reichweite überlegen, 2. sowohl zum parieren, als auch zum entwaffnen geeignet. ein schlag auf elle oder speiche des waffenarms genügt vollkommen, um ihn zu brechen.

um jetzt diesem drogengeschwurbel zuvor zu kommen: egal wie stark die mögliche intoxikation wäre, und egal womit, selbst wenn er den schmerz nicht bemerkt, ist ein gebrochener arm, zumal tonfas trümmerbrüche verursachen, wenn sachkundig geführt, mechanisch ruhig gestellt. er *kann* damit einfach nicht mehr angreifen.

ich hab hier bislang kein valides argument gesehen, hinsichtlich der begründung keine tonfa zu nutzen.

es war sogar gefährlicher für den polizisten, die schusswaffe zu gebrauchen.

ich weiß nicht, woher du dein wissen über den nahkampf bezogen hast, aber uns hat grundsätzlich jeder ausbilder beigebracht, dass hieb oder stichwaffen bei distanzen unter vier metern zu bevorzugen sind.

grund: nutzt du eine pistole, reicht ein ausrutschen, stolpern, eine überraschende bewegung völlig aus, um das ziel zu verfehlen. aufgrund der geringen distanz hat man keine zweite chance, keine möglichkeit, die bewegungen des gegenübers zu korrigieren.

ich rede hier ja nicht aus spaß von einer totalen überforderung des beamten, als geläster ist das sicher keineswegs gemeint. jeder mensch mit kampfausbildung, der weiß, was er grad tut und der die situation korrekt einschätzt, hätte von vornherein entweder hiebwaffe oder pfefferspray gezogen. auch um das gegenüber nicht unnötig aufzubringen.
was wir hier jedoch erlebten, war jemand, der nicht auf diese situation vorbereitet war, und sie völlig falsch beurteilte.

hast du einen unberechenbaren gegner, aber eine überzahl auf deiner seite, dann tust du alles, um diese überzahl geltend zu machen. du gehst nicht alleine auf tuchfühlung und verlässt dich blind darauf, dass von 'sonem verwirrten' schon keine besondere gefahr ausgehen wird.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 00:57
Zitat von slandermanslanderman schrieb:was wir hierj edoch erlebten, war jemand, der nicht auf diese situation vorbereitet war, und sie völlig falsch beurteilte.
Das ist sicherlich richtig.
Auch mag stimmen, dass ein Tonfa bei absolut präzisem Einsatz in der Theorie einem Messer überlegen ist. Das gilt jedoch wirklich eher für den idealen Einsatz, ob der Polizist so trainiert ist kann bezweifelt werden. In der Praxis begibst du dich damit de facto in Reichweite des Messers. Laut Wikipedia hat ein Tonfa eine Gesamtlänge von ca 50cm bei 15cm Grifflänge, das bedeutet lediglich ein Vorteil von ca. 15cm zum Messer. Du weißt im Vorfeld nicht, wie gut dein Gegner wirklich im Nahkampf ist.
Eine Pistole hat den Vorteil, dass sie, bei einem Körpertreffer, eine unmittelbare Stoppwirkung erzielt, ein Tonfa nicht in jedem Fall.
Ausrutschen kann man auch im Nahkampf, ein Schlagstock kann u.U. sogar festgehalten werden o.ä..

Wenn deine Ausbilder dir wirklich geraten haben gegen einen offenbar unter Drogen stehenden, recht schmerzfreien Gegner mit langer Klinge den ein Messerstatt einer Pistole zu zücken würde ich die Ausbilder wechseln, aber gut...


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 01:20
@Balliste
Zitat von BallisteBalliste schrieb:Das ist sicherlich richtig.
Auch mag stimmen, dass ein Tonfa bei absolut präzisem Einsatz in der Theorie einem Messer überlegen ist. Das gilt jedoch wirklich eher für den idealen Einsatz, ob der Polizist so trainiert ist kann bezweifelt werden. In der Praxis begibst du dich damit de facto in Reichweite des Messers.
ich glaub hier müssen wir differenzieren. diese idealbedingungen hätte der beamte sich schaffen müssen, das gehört auch zur eigensicherung. wie gesagt, das team hätte taktischer vorgehen müssen, koordiniert(er). du hast natürlich recht, was die reichweite des messers angeht, jedoch würde die bei koordiniertem vorgehen keine rolle spielen.

man hätte 1. die zielperson dazu bringen müssen, den brunnen zu verlassen (ähnlich wie beim treiben von tierherden, kannst du auch die fluchtroute von menschen steuern. sogar von verwirrten oder berauschten, weil da nurnoch instinkte greifen, ab nem bestimmten adrenalin-level.)

einmal außerhalb des brunnens hätte man 2. tausend und einen weg gehabt, die situation gewaltarm (nicht gewaltfrei!) zu deeskalieren.
Zitat von BallisteBalliste schrieb:ob der Polizist so trainiert ist kann bezweifelt werden
völlig richtig. wäre er nämlich ausreichend trainiert, wäre sein vorgehen von anfang an ein völlig anderes gewesen. er ist routiniert an die sache herangegangen, und routine ist ab einem gewissen grad dein größter feind, wenn du einen risikoreichen job hast. der arme cop und der ebenso arme erschossene haben das jetzt auf die harte tour gelernt.
Zitat von BallisteBalliste schrieb:Eine Pistole hat den Vorteil, dass sie, bei einem Körpertreffer, eine unmittelbare Stoppwirkung erzielt, ein Tonfa nicht in jedem Fall.
Ausrutschen kann man auch im Nahkampf, ein Schlagstock kann u.U. sogar festgehalten werden o.ä..
die mannstoppende wirkung ist zugestanden, dafür ist das gerät ja da. reduziert aber das risiko nicht, dass aus einem fehlschuss entstanden wäre. wie gesagt, nach dem fehlschuss steht dein gegener vor dir. die pistole ist sicher auch nicht übel zum zuschlagen, was die wucht angeht, aber gegen einen mann mit messer würde ich die tonfa bevorzugen. (außer er flüchtet wegen des (fehl)schusses, was aber bei jemandem, der nicht bei sinnen ist, eher unwahrscheinlich ist, bzw nicht wahrscheinlicher, als dass er 'einfach so' plötzlich flüchtet.)
Zitat von BallisteBalliste schrieb:Wenn deine Ausbilder dir wirklich geraten haben gegen einen offenbar unter Drogen stehenden, recht schmerzfreien Gegner mit langer Klinge den ein Messerstatt einer Pistole zu zücken würde ich die Ausbilder wechseln, aber gut...
in der regel kann man sich seine ausbilder nicht aussuchen, man wird ihnen zugeteilt.
aber da die guten herren meist schon ein paar einsätze hinter sich haben, wissen die schon ganz gut, was sie einem so empfehlen.

aber als kleinen infonachschub: ein messer mit einer zu langen klinge ist im nahkampf eher eine behinderung, als eine hilfe. sicher, dabei kommt es auch auf griff-form, klingenform und vorallem den eigentlichen zweck des messers an, aber idr liegt die beste (handlichste, präziseste, stabilste) länge für kampfmesser zwischen 8 und 15 cm klingenlänge.
ein messer ist ja primär eine stichwaffe, es hat zwar eine scharfe klinge (relativ), die aber meist nicht geeignet wäre, durch kleidung hindurch einen ausreichend tiefen schnitt beizubringen. (sushimesser evtl ausgenommen, auch wenn die dir eventuell durch die wucht des schlages / stoßes abbrechen, da sie zu spröde sind um als waffe zu taugen).

machete wäre z.B. eine ganz andere frage.
eine machete ist eine hiebwaffe, dagegen würde ich niemals mit einer tonfa vorzugehen versuchen, die tonfa würde höchstwahrscheinlich eh relativ schnell ihren nutzen einbüßen.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 01:36
Wie bereits zigmal geschrieben:
Im Vorfeld wurden fehler gemacht, das weiß man im Nachhinein.
Für die strafrechtliche Bewertung ist aber interessant, was geschah, als der Polizist bereits im Brunnen war.
Die Fehler im Vorfeld lassen sich im nachhinein leicht anprangern, interessant wäre hier, ob es eine Richtlinie für derartige Fälle gibt. (bewaffnete Person, geistig verwirrt, sich selbst verletzend)
Wenn Nein kann ich hier noch nicht einmal eine wirkliche Fehlhandlung erkennen, die Handlung an sich ist nachvollziehbar, hatte nur leider in diesem Fall tragische Konsequenzen. Ebenso wäre es denkbar gewesen, dass er sich durch mehr Polizisten auf einmal bedroht fühlt, einer alleine ihn jedoch in ein Gespräch verwickeln kann.
Ich weiß nicht, was es für ein Messer war, du offenbar auch nicht. Ob der Polizist es aus einer Entfernung von immernoch mehreren Metern klar erkennen kann ist fraglich.
Nach einem Fehlschlag steht man auch, wieder je nach Übung, mehr oder weniger offen da. die Pistole hat, neben der Eigenschaft den gegner bei einem Körpertreffer nahezu sicher zu stoppen, den weiteren vorteil, dass der Polizist sie in einer Rückwärtsbewegung einsetzen konnte, eben ohne sich in die Reichweite des Messers zu begeben. Selbst im Falle eines Fehlschusses hätte er sofort erneut schießen können.

Mein Fazit:
Im Vorfeld wurden Fehler gemacht, dies ist dem Polizisten jedoch nicht zwingend vorzuwerfen. Er hatte mehrere Optionen, niemand weiß, was bei den anderen passiert wäre.
Der Schusswaffengebrauch war tragisch, aber wohl gerechtfertigt.

Damit verabschiede ich mich für heute


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 01:39
@Balliste

war n angenehmes gespräch.

und strafrechtlich, ja, da hast du recht.
da habe ich aber auch von vornherein differenziert.
du kannst das nicht wissen (glaube jedenfalls nicht, dass ich in den letzten paar posts was dazu sagte), aber mein statement dazu war:
juristisch, eindeutig notwehr. der beamte hat seine dienstvorschriften ohne frage eingehalten, kommunikationsversuch, dann eigenschutz als die kommunikation scheiterte.

menschlich und 'fachlich' aber sehr, sehr viel fragwürdiger.

in dem sinne, geruhe wohl.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 03:22
@häresie__
Das Sek wird nur gerufen, wenn eine Gefahr für die Polizisten besteht. Und die Gefahr kam erst später.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 04:56
Zitat von BallisteBalliste schrieb:Wenn Nein kann ich hier noch nicht einmal eine wirkliche Fehlhandlung erkennen, die Handlung an sich ist nachvollziehbar
ohh er verletzt sich selbst, schießen wir doch auf ihn, ds wird ihn bestimmt davon abbringen...
sehr nachvollziehbar...
Zitat von BallisteBalliste schrieb:Der Schusswaffengebrauch war tragisch, aber wohl gerechtfertigt.
der polizist war offenbar nicht besonders kompetent, sowohl was seine handeln angeht als auch was seine schußfähigkeiten angeht. sowas ist tragisch, trotzdem war das ganze so schlecht ausgeführt das der polizist nich länger im dienst sein sollte. man kann den schuß als notwehr sehn, aber das fehlverhalten des polizisten war trotzdem massiv.
aber sorgen muss er sich nicht machen, niemand wird aufgrund von inkompetens aus dem staatsdienst entlassen. im gegenteil, da ist bestimmt ne beförderung drin.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 05:08
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:der polizist war offenbar nicht besonders kompetent, sowohl was seine handeln angeht als auch was seine schußfähigkeiten angeht. sowas ist tragisch, trotzdem war das ganze so schlecht ausgeführt das der polizist nich länger im dienst sein sollte. man kann den schuß als notwehr sehn, aber das fehlverhalten des polizisten war trotzdem massiv.
jap.
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:aber sorgen muss er sich nicht machen, niemand wird aufgrund von inkompetens aus dem staatsdienst entlassen. im gegenteil, da ist bestimmt ne beförderung drin.
zynisch, aber wohl leider nicht weit hergeholt.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 10:26
@Niemanden
Zitat von NiemandenNiemanden schrieb:Das Sek wird nur gerufen, wenn eine Gefahr für die Polizisten besteht. Und die Gefahr kam erst später.
Da hab ich was anderes gehört.

SEKs sind für Terrorismusbekämpfung, Geiselbefreiung und Zugriffe ausgebildet. Sie kommen bei besonderen Gefährdungslagen sowohl präventiv (zum Beispiel zum Schutz bei Staatsbesuchen), als auch operativ (auf Anforderung regulärer Polizei) zum Einsatz und sind ungefähr mit den SWAT-Teams der US-amerikanischen Polizei vergleichbar.
Spezialeinsatzkommandos stehen insbesondere bei Geiselnahmen, aber auch bei brisanten Entführungsfällen im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Obwohl öffentlich viel beachtet, machen derartige Einsätze nur einen geringen Teil des SEK-Alltags aus. Die meisten SEK-Einsätze finden in den Medien und der Tagespresse kaum Erwähnung und haben auch die Vollstreckung von Haftbefehlen, die Reaktion auf Selbstmordversuche, die Begleitung von Gefangenentransporten oder den Einsatz gegen verbarrikadierte Personen zum Inhalt, allerdings werden auch Razzien im Bereich der organisierten Kriminalität (beispielsweise „Türsteherszene“ oder illegales Glücksspiel) durchgeführt. Zum Aufgabengebiet gehören weiterhin Personen- und Zeugenschutz-Maßnahmen.


Ich stell es nochmal extra heraus für dich:
haben auch die Vollstreckung von Haftbefehlen, die Reaktion auf Selbstmordversuche
Wikipedia: Spezialeinsatzkommando


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 10:45
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:ohh er verletzt sich selbst, schießen wir doch auf ihn, ds wird ihn bestimmt davon abbringen...
sehr nachvollziehbar...
Falsches Scenario.
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:der polizist war offenbar nicht besonders kompetent, sowohl was seine handeln angeht als auch was seine schußfähigkeiten angeht. sowas ist tragisch, trotzdem war das ganze so schlecht ausgeführt das der polizist nich länger im dienst sein sollte. man kann den schuß als notwehr sehn, aber das fehlverhalten des polizisten war trotzdem massiv.
Der Polizist war sehr Kompetent. Deshalb wurde ja kein unschuldiger Verletzt.

@häresie__
Also bist du wie ich der meinung das man hätte warten sollen bis der Typ sich selbst erledigte?


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 10:47
@interrobang
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Der Polizist war sehr Kompetent. Deshalb wurde ja kein unschuldiger Verletzt.
hahaha!
man du bist so dermaßen schlau, dass ich nicht mit dir diskutieren will.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 10:49
@Balliste
Zitat von BallisteBalliste schrieb:Für fahrlässige Tötung sehe ich keinen Ansatz, die Tötung war nicht fahrlässig, maximal war es fahrlässig sich in die Situation zu begeben, das ist aber ein großer Unterschied.
Typischerweise bezeichnet man mit fahrlässige Tötung wenn jemand einen groben Fehler macht und dieser dazu führt das ein andere Mensch stirbt.

In dem Moment in dem er geschossen hat ist das ganze durch Notwehr gedeckt.
Selbst wenn irgendwann hier im Forum noch jemandem ein Masterplan einfallen sollte wie man die Situation zu dem Zeitpunkt noch hätte retten können...

Die Fahrlässigkeit war es sich in die situation zu bringen...
Zitat von BallisteBalliste schrieb:Da sind wir einer Meinung, aber bitte ohne einseitige Schuldzuweisung an den Polizisten.
Natürlich trägt der Verrückte die Hauptschuld.
Aber sich über die Schuld eines toten mannes gedanken zu machen ist wenig produktiv.

Wollen wir ihn belehren was er falsch gemacht hat?
Wollen wir eine allgemeine Richtlinie für Verrückte herausgeben.
"Renne nicht mit einem Messer in der Hand auf Leute zu die Schusswaffen tragen"

Das Verhalten des Polizisten ist interessanter weil es dieses ist das man in späteren vergleichbaren Situationen beeinflussen kann.


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 10:50
Ok also...

1. Es waren mehrere Polizisten und Rettungssanitäter vor Ort

2. Da der Mann nicht aus dem Brunnen raus kommen wollte musste irgendwer rein, um ihm zu helfen. Dies versuchte die Polizei, forderte den Mann allerdings vorher auf, das Messer fallen zu lassen, damit keine weitere Gefährdung von ihm für sich und andere ausgeht. Anstatt Folge zu leisten geht der Mann plötzlich auf den Polizisten zu. Dieser fordert ihn weitere 4 mal auf, das Messer wegzulegen und weicht dabei nach hinten aus. Als der Mann mit dem Messer unmittelbar vor ihm steht und der Polizist nicht mehr weiter von ihm weg weichen kann, schießt er. Eine absolut nachvollziehbare, rechtlich wasserdichte Notwehrhandlung.

3. Spielen wir das Szenario doch mal durch, man hätte den Mann einfach im Brunnen verbluten lassen und gewartet bis er freiwillig herauskommt. Dann wäre hier auch ein Thread offen: Polizei lässt aus Feigheit hilflosen Mann verbluten. Die Polizei war zum Handeln verpflichtet, und auch die Anwesenheit eines SEK Kommandos hätte das Ergebnis nicht geändert. Entweder der Mann wäre bis zum Eintreffen des SEK ohnehin verblutet oder das SEK hätte gemäß ihren Einsatzrichtlinien den Mann ebenso zur Raison gebracht wie es die örtliche Schutzpolizei letztlich tat.

4. Ich wiederhole noch einmal: Auf kurze Distanz ist ein Messer das absolut schlimmste, was passieren kann. Dagegen geht man nicht mit einem Tonfa, Pfefferspray oder ähnlichem vor. Slanderman ich weiß ja nicht wo oder wofür du ausgebildet worden bist oder sein willst. Ich für meinen Teil habe weder jemals jemanden getroffen der im Sinne von "Beim Messer geh in den Nahkampf!" ausgebildet worden ist oder selbst ausgebildet hat. Mein Wissensstand diesbezüglich ist, und da habe ich mich heute nochmal mit den Kollegen abgestimmt ob die da auf dem selben Stand sind: "Bei Einsatz eines Messers gilt: Abstand, Abstand, Abstand... Muss tatsächlich unmittelbarer Zwang ausgeübt werden um eine Entwaffnung vorzunehmen wird dies mit einer Abstandswaffe vorgenommen - einer Schusswaffe." Ich will dir nicht zu nahe treten aber hast du mal aktiv mit Messerattacken zu tun gehabt? Niemand der das mal hat und noch halbwegs wert auf seine Gesundheit legt geht gegen ein Messer in den Nahkampf.

5. Der Staat hat seinen Exekutivorganen Waffen gegeben und die Legitimation, diese zum Schutze von sich und anderen auch einzusetzen. Der Polizist hat genau das getan, wofür er einzustehen hat: Sich und andere zu schützen. Niemand hat den Kerl mit dem Messer gezwungen sich in Berlin in einen Brunnen zu setzen und sich selbst zu verletzen und andere zu bedrohen (ja das hat er nunmal getan). Die Konsequenz daraus: Es wurde bis zum äußersten versucht, in seinem Sinne zu helfen, ohne dabei den Eigenschutz ausser acht zu lassen. Als das nicht mehr ging, überwogen die Schutzinteressen den Hilfsinteressen des Schuldigen. Der Polizist hat seine ihm vom Rechtsstaat gegebene Schusswaffe eingesetzt, um die Ordnung herzustellen und Sicherheit für sich und andere zu garantieren. Warum genau man sich darüber aufregt kann ich nicht nachvollziehen. Es gab in der Situation schlichtweg keine andere Option des Handelns mehr. Ist ja nicht so als hätte man den armen Tor direkt abgeknallt wie einen Hund, man versuchte ihn zu versorgen und ihm Hilfe zu leisten, diese nahm er jedoch nicht an sondern griff einen Polizisten mit einem Messer an.


Aber Hauptsache man ist immer irgendwie gegen den bösen bösen Staat und seine Organe, egal was für ein Geschwurbel da am Ende bei rum kommt...
Der ideale Polizist in Charmutas und 25h.nox Welt fragt einen Agressor eben nur, ob er nicht vielleicht so nett wäre, die Waffen niederzulegen. Und wenn der sich weigert lässt sich der Polizist halt ehrenhaft niederstrecken, damit jedwede Grundrechte gewahrt bleiben... naja ausser halt das Recht auf körperliche Unversertheit des Polizisten, der diese in Ausübung seiner Pflicht gefährden musste... Manchmal bin ich wirklich stolz auf unsere Bundesbürger und die "Vielfalt der Meinungsfreiheit", ist immer wieder interessant zu welchen produktiven Denkprozessen das führt...


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Polizeigewalt in Deutschland

02.07.2013 um 11:01
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Also bist du wie ich der meinung das man hätte warten sollen bis der Typ sich selbst erledigte?
Hätte man das getan wäre die Empörung hier im Thread von den gleichen Experten zu vernehmen.

Wir haben doch gelernt, dass Polizisten keine Menschen sind und auch nicht so denken. Sie schießen nach Gutdünken Passanten übern Haufen und entscheiden adhoc über Recht und Unrecht. Sie werfen, wenn keiner zuschaut, alles nach friedlichen Demonstranten was nicht niet- und nagelfest ist.
Desweiteren sind sie durch die Bank inkompetent. Jeder zweite hier ist durch CoD oder BF besser in Schusswaffengebrauch und Festnahmetaktiken geschult als berliner Polizisten. Natürlich ist auch die psychologische Ausbildung von Polizeibeamten schlechter, als die der einschlägigen Experten hier im Thread.

Ach und überhaupt... es heißt nicht Polizist. Es heißt Bulle...


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