Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

RWE-Lehrlinge demonstrieren
Atomkraft? Ja Bitte!

Im hessischen Biblis marschieren rund 1.300 Lehrlinge für den Erhalt der deutschen Atomkraftwerke. Am Rande des Zuges fliegen Äpfel auf Gegendemonstranten. VON HEIDE PLATEN

mal was pro atomkraft . . . .

mit Reisebussen aus Nord und Süd, Heidelberg, Essen, Gundremmingen, Osnabrück und entlädt die Azubis der Energiekonzerne RWE, Eon und Vattenfall. Wer das weiße T-Shirt mit dem blauen Erdball, den zwei Kühltürmen und dem Spruch "KERNIG in die Zukunft" noch nicht hat, bekommt es zusammen mit dem Lunchpaket im Stoffbeutel.

Die Sonne strahlt, RWE-Vorstand Gerd Jäger strahlt auch. Er dankt den nach Polizeiangaben 1.200 bis 1.400 Teilnehmern der Pro-Atom-Demonstration. "Dass es so etwas noch gibt!" Junge Leute nämlich, meint der oberste Chef, die ausnahmsweise einmal "für etwas" sind. Immer nur dagegen zu sein, das sei, tadelt er, typisch deutsch: "Und damit kriegt man ja nichts gebacken!"

seien wir doch mal für die abschaltung :D

Naja, ob die so freiwillig demonstriert haben?

http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/rwe-laesst-demonstrieren/?type=98

@kiki1962

kiki1962 schrieb:"Dass es so etwas noch gibt!" Junge Leute nämlich, meint der oberste Chef, die ausnahmsweise einmal "für etwas" sind. Immer nur dagegen zu sein, das sei, tadelt er, typisch deutsch: "Und damit kriegt man ja nichts gebacken!"

Wenn ich so etwas schon höre, da kommt mir die Galle hoch bei Gerd Jäger. Da ist ihnen nix zu teuer, den Energie-Lobbyisten. Da chartern sie sogar Busse und stellen ihre Auszubildenden frei, um zur Abwechslung für positive Publicity zu sorgen. *facepalm* Das ist sowas von peinlich, ich kann es gar nicht in Worten ausdrücken.

@Enegh
das ist aus dem artikel, den @omem postete :

"Die Strategie von RWE ist klar: Bilder mit jungen Menschen sollen eine Zukunftsbotschaft vermitteln", urteilt Jochen Stay, Sprecher der Kampagne Ausgestrahlt. " "Dabei entstehen Jobs in der Atomwirtschaft höchstens noch bei der Sanierung von einstürzenden Endlagern wie Asse und Morsleben." RWE nutze seine Macht gegen Lohnabhängige, die oft hofften, nach der Ausbildung übernommen zu werden. Die entscheidende Frage sei: "Wie viele der bezahlten Demonstranten würden nach Biblis fahren, wenn sie ihre Fahrtkosten selbst zahlen müssten?"

uns allen wird übeln, wenn wir sehen, dass die konzernriesen alles kaufen - - sie leben von der haltung: wer nicht für uns ist - ist gegen uns . . ..

Wird jetzt bundesweit, also auch in Bayern, nach einem Endlager gesucht ?
Oder ...

Geschöntes Gorleben-Gutachten: Wie in der Politik manipuliert wird

Medienberichten zufolge hat die Bundesregierung unter Helmut Kohl in den 80er Jahren Druck auf Wissenschaftler ausgeübt, um Gorleben in einem Gutachten als geeignetes Endlager darzustellen. Die Gefahr, dass Radioaktivität ins Grundwasser gelangen könnte, wurde in dem Bericht heruntergespielt. Hier wurde offenbar von der Politik erwünschte Ergebnisse herbeimanipuliert - und die Wissenschaft hat mitgemacht. Und das bei dem Thema "Atommüll", das große Gefahren in sich birgt!

Aufgebrachte Anwohner in Gorleben
Vor über 30 Jahren fiel die Entscheidung für Gorleben als Atommülllager - für Zwischenlagerung, Weiterbehandlung und möglichen Endlagerung von radioaktivem Abfall. Eine Entscheidung, die offenbar maßgeblich nach politischen und wirtschaftlichen Kriterien erfolgte. Seitdem lebt die Bevölkerung mit dieser umstrittenen Anlage vor der Haustür - und mit geologischen Befunden, die den Salzstock als Endlager in Frage stellen. Und nun kommt auch noch ans Tageslicht, dass die Kohl-Regierung ein Tauglichkeitsgutachten offenbar hat manipulieren lassen.
Reportage aus Gorleben von Dirk Drazewski

Fünf von neun Geologen waren gegen Gorleben
Fünf von neun Experten hatten 1984 nach Auswertung der Tiefbohrergebnisse vor dem Innenausschuss des Bundestages von Gorleben abgeraten. Was wusste man damals schon? Warum hielt man dennoch an Gorleben fest? Ahnte man damals, dass die politischen Gutachten manipuliert waren?
Ein Gespräch mit Wolfgang Ehmke, Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg

Manipulation in der Politik ist kein Einzelfall
Dass die Politik vorschreibt, was in einem Gutachten drin stehen soll, das scheinen Einzelfälle zu sein. Die Politik hat andere Methoden, um zu den gewünschten Fakten zu kommen - je umstrittener das Thema, desto größer das Bemühen. Und offenbar muss man nur lange genug suchen, bis man einen Wissenschaftler findet, der genau das sagt, was man gerne hören würde. Schließlich profitieren sie davon.
Gespräch mit Dr. Thomas Leif, Politikwissenschaftler und Chefreporter des SWR Landessenders Mainz

Politik verspielt ihre Glaubwürdigkeit
Gutachten manipulieren - das ist einfach skandalös, zumal bei einem solchen Thema. Nun heißt es: Die Politik muss Vertrauen zurückgewinnen! Die zukünftige Entscheidung nach einem Endlager muss absolut durchschaubar und nachprüfbar erfolgen.
Kommentar von Dorothee Gerwald, NDR Hamburg

Moderation: Ralf Hecht

Alle Sendetermine:
09.09.2009, 19.30 Uhr, Thema heute, SWR1

@eckhart
und überleg mal was für gutachten alles bezahlt wird - die macht doch keiner für umsonst - mehrfache steuerverschwendung. . . .

@kiki1962

genau, und jetzt die Kampagne, um alles wieder unter den Teppich zu kehren, eventelle Gegengutachten usw. usw.
Wir bezahlen alles.
Und die Kernkraft stellen weiter soooo billigen Strom her.
Kernkraftwerke sind Gelddruckmaschinen, weil die wahren Kosten für uns alle unter den Teppich gekehrt werden.

@eckhart

eckhart schrieb:Kernkraftwerke sind Gelddruckmaschinen, weil die wahren Kosten für uns alle unter den Teppich gekehrt werden.

Nicht ganz!

Gelddruckmaschienen: Ein klares Ja, grenzt schon fast an "Geldwäsche".

Weil die wahren Kosten unter den Teppich gekehrt werden: Ein klares Nein!
-Diese tauchen hin und wieder in öffentlichen Berichten unseres Finanzministeriums doch wieder auf, allerdings unter meist unklarem Posten! Es geht hier nichtnur um den Strompreis alleine, der ohne staatliche Subventionen zweifelsohne wesentlich höher wäre...

Atomstrom zahlt jeder Bundesbürger unfreiwillig mit, ob er welchen von seinem Anbieter bezieht oder nicht!!! (Was nach der anstehenden Wahl, sollte schwarz-gelb als sieger hervorgehen wahrscheinlich noch ausgebaut wird...)

dalai schrieb:Diese tauchen hin und wieder in öffentlichen Berichten unseres Finanzministeriums doch wieder auf, allerdings unter meist unklarem Posten!

Das ist mMn durchaus "unter den Teppich gekehrt", nur nicht besonders sorgfältig.

@dalai

dalai schrieb:Atomstrom zahlt jeder Bundesbürger unfreiwillig mit, ob er welchen von seinem Anbieter bezieht oder nicht!!! (Was nach der anstehenden Wahl, sollte schwarz-gelb als sieger hervorgehen wahrscheinlich noch ausgebaut wird...)

Dann sollten diese Kosten öffentlich als Atom-Steuer deklariert werden.
So lange das nicht geschieht, wird es für mich unter den Teppich gekehrt.

dalai schrieb:-Diese tauchen hin und wieder in öffentlichen Berichten unseres Finanzministeriums doch wieder auf, allerdings unter meist unklarem Posten!

Ist es Aufgabe des Staates, nach dem Standort eines Atommüll- Endlagers zu suchen und fallls es jemals dazu kommt, es zu bauen ?

Der Bau von Kernkraftwerken gehört untrennbar zum Bau von Endlagern und umgekehrt.
Das Erste ohne das Zweite ist und bleibt ein vorsätzliches Verbrechen an der Bevölkerung.

Der Betrieb von Kernkraftwerken allein ist schon mehr als fahrlässig und bei Berücksichtigung der Gesamtkosten, die sie verursachen, zu teuer.

Auch die Endlager sind ein Verbrechen gegen die Bevölkerung. Nämlich gegen die Bevölkerung die Dinger in ein paar tausen Jahren wieder entdeckt. Prognosen zu Folge kann man die Dinger nämlich nur auf etwa 1000 Jahre sicher kennzeichnen. Nun stellt euch doch einfach mal eine zukünftige völlig atomfreie Gesellschaft vor die rein zufällig so ein Ding zwecks Bergbau oder archäologischen Untersuchungen anbohrt.

1000 Jahre??
Die Asse säuft ab,Morsleben kracht zusammen,bei Schacht Konrad ist keine Langzeitsicherheit gegeben

Ich finde es ja eine gewaltige Sauerei, eine bodenlose Unverantwortlichkeit, dass offenbar nicht einmal bekannt ist, was genau in der Asse eingelagert ist?
Hab es vor kurzem in einer örtlichen Zeitung gelesen, dass darüber nicht einmal lückenlose Aufzeichnungen vorhanden sind, bei niemandem, sondern irgendwer irgendwelchen Atommüll einfach in das alte Salzbergwerk gesteckt hat.


Auch wenn ich mich nicht als kommunistisch oder links bezeichnen würde, bin ich ganz klar gegen Atomenergie und für die Einführung sauberer und umweltfreundlicherer Arten der Energiegewinnung.
Nebenbei bemerkt bin ich auch sicher, dass die Energieunternehmen schon genau solche Pläne in der Schublade haben, da sie WISSEN müssen, das sie nicht ewig mit Atomenergie und fossilen Brennstoffen arbeiten können.


Atomenergie muss abgebaut werden!

@Topic
abstand!!

so lange keine möglichkeit gefunden ist, den müll zu entschärfen, resp. entstrahlen, halte ich das für eine riesengroße sauerei und höchst unverantwortlich, der natur und den nachfolgenden generationen gegenüber.

desweiteren finde ich, je länger man an diesem energiezweig festhält, desto weniger forschungs- und fördermittel, sowie zeit, wird in die entwicklung von alternativen energiemöglichkeiten investiert.

über das thema könnt ich kotzen.

ich finde es ganz erstaunlich,
dass in der jahrhundertausend jahre währenden geschichte der menschheit
urplötzlich diese technologie aufgetan wurde
und wir schon nach einem für unsere verhältnisse unglaublich kurzem moment
die gefahr erkannt haben

buddel

wäre uns das auch bewusst, wenn der supergau damals in tschernobyl nicht passiert wäre?? ohne diesen vorfall, wüsste die breite mehrheit wahrscheinlich nichts über das gefahrenpotential. vielleicht ist den älteren hier im forum noch geläufig, dass es auch für uns hier in dland, weit weg von tscherno, einschränkungen gab....keine pilze essen, nicht mit dem hund gassigehen, dem regen fernhalten..etc...., das hat uns direkt berührt und sich somit in unser bewusstsein verankert....

@mae_thoranee
du hast recht,
tschernobyl hat erst das bewusstsein der gefahr geweckt
und das ist nicht mehr unter den tisch zu wischen gewesen

buddel

Prinzip Vertuschen
Aktenfund belegt: Asse-Expertengruppe sollte nur gefilterte Informationen zur Schließung des Atommüllagers bekommen. SPD schiebt Schuld zu CDU und FDP

Die Pannen und Probleme im Atommüllager Asse sind möglicherweise bis ins vergangene Jahr hinein gezielt vertuscht worden. Das legt zumindest ein jetzt aufgetauchter Vermerk aus dem Aktenfundus des vormaligen Betreibers Helmholtz Zentrum München nahe, aus dem die Braunschweiger Zeitung in ihrer Montagausgabe zitiert.

Spannend dürfte es nach den neuen Enthüllungen im Asse-Untersuchungsausschuß des Niedersächsischen Landtags werden.

http://www.jungewelt.de/2009/09-15/020.php

nun wenn was nicht mit wahrheit geht, dann aber doch mit lügen - solange bis die blase platzt - vertrauen in politische entscheidungen - um das mal ganz pauschal zu sagen, dies so nebenbei mal offtopic : kann man überhaupt politikern und ihren aussagen vertrauen - - der zweck heiligt die mittel - - und das zieht sich wie ein roter faden vom atomkraftwerk zur alltagspolitik . ..

@eckhart

eckhart schrieb am 12.09.2009:Ist es Aufgabe des Staates, nach dem Standort eines Atommüll- Endlagers zu suchen und fallls es jemals dazu kommt, es zu bauen ?

Tja, ein Geschenk des "Volkes" an die Kraftwerksbetreiber um ihnen die Bilanzen zu versüßen und die Mär vom billigen Atomstrom aufrecht zu erhalten. Warum diese Faktum (Endlagerung ist Sache des Bundes) geschaffen wurde ist mir unbekannt, war wohl gute Lobbyarbeit.

eckhart schrieb am 12.09.2009:Der Bau von Kernkraftwerken gehört untrennbar zum Bau von Endlagern und umgekehrt.
Das Erste ohne das Zweite ist und bleibt ein vorsätzliches Verbrechen an der Bevölkerung.

Tja, so isses.

@UffTaTa
das war ohne zweifel eine sehr gute lobbyarbeit - und wie immer haben sie sich durchgesetzt . .

wir alle wissen, dass es strom nicht zum nulltarif gibt - wir alle wissen, dass es irgendwann sich nicht mehr jeder leisten kann - - noch nicht mal mit sparlampe . .

diese zusatzkosten werden irgendwann - direkt oder indirekt auf unserem tisch landen - - eigentlich tun sie das ja schon - wer kommt denn für die steuern auf . .

und wer kippt sie in ein verrüttetes endlager? :D - die paar millionen können wir neben anderen schweinerein der steuerverschwendung doch locker ab . .. stimmts . .

hier liest doch von den gestalten - sprich verursachern keiner mit . . wir sind wie so oft frei zu sagen, was wir denken - es berührt nur keinen . . .