Ist Antisemitismus wieder "in"?

fischersfritzi schrieb:Dann verlink das doch bitte

Büdde

https://www.kurier.de/inhalt.gil-ofarim-wegen-koerperverletzung-verurteilt.cf3db39f-7783-48bd-9fa0-ef01312eb723.html

Aber ansonsten:

Experten halten eine solch hohe Strafe aber für unrealistisch, zumal Ofarim nicht einschlägig vorbestraft ist. Und auch Seidel deutet an, dass sie bei einer Verurteilung eher ein niedrigeres Strafmaß erwarte. Letztlich sei das Urteil aber allein Sache der sechsten großen Strafkammer, sagt sie.

Quelle: https://www.t-online.de/region/leipzig/news/id_91941254/anklage-gegen-ofarim-sind-fuenf-jahre-haft-realistisch-.html

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/akademischer-antisemitismus-die-politik-der-verdammnis/ar-AA1kC4Aq (Archiv-Version vom 28.11.2023)

capspauldin schrieb:Da sitzen sie, zeigen über roten Handflächen welche sinnbildlich für zwei getötete Isarealis sprechen, welche in Ramallah totgeprügelt und geschändet wurden.

Da sitzen fragile akademische Gestalten und fröhnen ihrem Antisemitismus unter dem Feigenblatt den AnTiKoLoNiALiSmUs.

Widerwärtig. Mir ist nur noch schlecht und frage mich, was ich tun kann. Wir müssen was tun!

abbacbbc schrieb:Büdde

https://www.kurier.de/inhalt.gil-ofarim-wegen-koerperverletzung-verurteilt.cf3db39f-7783-48bd-9fa0-ef01312eb723.html

Der Musiker hatte im vergangenen August [2006] einem 18-Jährigen mit der Faust einen Zahn ausgeschlagen, ihm eine Platzwunde über dem Auge und eine Gehirnerschütterung zugefügt.

Der angetrunkene Gymnasiast hatte den 24-Jährigen zuvor beim Gestikulieren versehentlich ins Gesicht getroffen.

Vielleicht nicht ganz verhältnismäßig in der Reaktion, aber na ja :D

blacklady2309 schrieb:Es gibt zB eine Verurteilung wegen Körperverletzung zu 3000 Euro.

Vor 17 Jahren ein Faustschlag, nachdem er einen (versehentlichen) Tatscher im Gesicht hatte.

Gehst du dann auch in Knast bei nem Rotlichtverstoß, weil du zu Schulzeiten schonmal wen beleidigt hast? Ich bitte dich...

Bruderchorge schrieb:Vor 17 Jahren ein Faustschlag, nachdem er einen (versehentlichen) Tatscher im Gesicht hatte.

Na ja, es waren zwei Schläge, Ofarim war auch schon aus den Affektsekunden raus, das Opfer hatte eine Gehirnerschütterung und hat einen Schneidezahn verloren.

https://www.merkur.de/lokales/regionen/ofarim-geldstrafe-verurteilt-379094.html

Aber darum geht es in diesem Fall doch gar nicht. Es ist eher ein Paradebeispiel, wie ein pathologischer Lügner sich in eine Sache reingelogen hat und seine Behauptung des Antisemitismus einfach, mehr oder weniger zufällig, hohe Welllen geschlagen hat.
Ofarim hat, wie Lügner eben so sind, sogar an seiner Behauptung festgehalten, als im Grunde genommen die Wahrheit schon gut bewiesen war.

Hätte er damals in dem Video, welches viral ging, einfach nur behauptet, der Portier hätte ihn wegen seiner langen Haare rausgeworfen oder seines Bärtchens, so hätte man eine kleine Meldung in einer Nachnittagsboulevardsendung gehört und Rest wäre Schweigen gewesen.

Ofarim konnte diese Entwicklung nicht vorraussehen, er hat aber versäumt, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.
So wie ich pathologische Lügner kenne, ist so ein Verhalten, also das Festhalten an der Lüge bis zum Schluss, typisch.
Sein jetziges Geständniss ist der verzweifelte Versuch wieder die Initiative zu gewinnen, aber für ihn zu spät. Seine Karriere sehe ich am Ende.

Das Bestürzende für mich ist, daß er selbst zum Prozessbeginn, welcher direkt auf den Angriff der Hamas auf Israel folgte und hier immernoch sehr hohe Wellen schlägt, an seiner Antisemitismus-Lüge festgehalten hat. Was das für sein eigenes Mitgefühl an die jüdischen Opfer dieses Angriffe bedeutet kann ich nur sehr vage beurteilen, viel scheint da aber nicht vorhanden zu sein.

Der ZdJ hat sich dazu klar geäußert:

Zwei Jahre lang hat Gil Ofarim Mitarbeiter eines Leipziger Hotels des Antisemitismus beschuldigt. Nun hat er gestanden, dass er gelogen hat. Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt. Neben der Öffentlichkeit hat er auch die jüdische Gemeinschaft belogen. Wir haben in unserer Gesellschaft ein Antisemitismus-Problem, viele sind gerade in der jetzigen aufgeheizten gesellschaftlichen Situation verunsichert und erleben Judenhass und Ablehnung.

Es ist richtig, bei einem Antisemitismusvorwurf auf der Seite des Betroffenen zu stehen, ihm beizustehen und die Antisemitismuserfahrung zunächst nicht in Frage zu stellen. Umgekehrt darf so ein Vorwurf niemals grundlos erhoben werden. Und das ist hier leider passiert.



Wir verurteilen das Verhalten von Gil Ofarim.
Er muss in jeder Hinsicht die Konsequenzen für seine Lüge tragen.

Quelle: https://www.zentralratderjuden.de/aktuelle-meldung/artikel/news/statement-zum-gestaendnis-von-gil-ofarim

Zentralrat der Juden verurteilt Ofarims Verhalten

Der Zentralrat der Juden hat das Verhalten Ofarims im angeblichen Antisemitismus-Eklat verurteilt. „Zwei Jahre lang hat Gil Ofarim Mitarbeiter eines Leipziger Hotels des Antisemitismus beschuldigt. Nun hat er gestanden, dass er gelogen hat. Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt“, teilte der Zentralrat am Dienstag mit.

Ofarim habe neben der Öffentlichkeit auch die jüdische Gemeinde belogen, erklärte der Zentralrat.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/hat-judenhass-vorschub-geleistet-gil-ofarim-nach-gestandnis-massiv-kritisiert-10848778.html

Sah ich und seh ich auch so.
Das wurde hier im thread ja immer angegriffen, aber selbst der ZdJ sieht das genauso. Es ist halt wirklich schändlich, wenn man so etwas zu instrumentalisieren versucht und wirklich stattfindendem Antisemitismus so schadet.
Ich weiß nicht, ob die Geldstrafe das so wettmacht.
Völlig beschissener move von Ofarim damals.

Interested schrieb:Das wurde hier im thread ja immer angegriffen, aber selbst der ZdJ sieht das genauso.

Wobei der ZdJ allerdings auch ein wenig (!) Selbstkritik üben sollte, denn man war ja recht schnell dabei, sich rückhaltlos auf die Seite Ofarims zu stellen, auch als bereits erste Zweifel an der Geschichte aufkamen.

Ich kann ja verstehen, dass man besonders sensibel ist, wenn man oft genug mit tatsächlichem Antisemitismus konfrontiert wird, aber eine zu unkritische Reaktion spielt ja nur denjenigen in die Karten, die der Meinung sind "die Juden nutzen ihre Opferrolle aus" (nein, das ist NICHT meine Meinung, aber es gibt nun mal leider genug Menschen, die so denken).

behind_eyes schrieb:Das Bestürzende für mich ist, daß er selbst zum Prozessbeginn, welcher direkt auf den Angriff der Hamas auf Israel folgte und hier immernoch sehr hohe Wellen schlägt, an seiner Antisemitismus-Lüge festgehalten hat.

Ich bin froh, dass er die Lüge zugegeben hat. Ich nehme an, seine Anwälte haben ihm dazu geraten,
nach dem mit dem Gericht eine Absprache getroffen wurde.
In einem Radiobeitrag (Inforadio RBB) wurde heute gesagt, dass Ofarim und der Hotelangestellte eine
Vereinbarung getroffen haben, über die nicht öffentlich gesprochen wird.
(Eine Summe X als Entschädigung, sage ich mal.)

Das ist in jedem Fall besser für den des Antisemitismus-Beschuldigtem, als ein Urteil auf Basis
von Indizien (Videomaterial) und Zeugenaussagen.
Dann würde für immer im Raum stehen bleiben, dass Ofarim vielleicht doch diskriminiert worden ist.

So hat Ofarim die Lüge eingestanden. Der Hotelmanager hat die Entschuldigung angenommen.
Ich hoffe für den Hotelangestellten, dass er finanziell entschädigt wird. Nach den Sorgen und dem Stress. Er hätte ja
wahrscheinlich nur noch in dubiosen Hotels arbeiten können...und wer will das schon....

Ich bin froh, dass sich sich der Mann gewehrt hat, dass das Theater zu Ende ist und hoffe, dass Leute, die dazu neigen Unwahrheiten in die Welt zu blasen, gewarnt sind.

Trotz dieses erfundenen Falles: Antisemitismus gibt es in Deutschland.

frauZimt schrieb:Ich bin froh, dass er die Lüge zugegeben hat. Ich nehme an, seine Anwälte haben ihm dazu geraten,
nach dem mit dem Gericht eine Absprache getroffen wurde.
In einem Radiobeitrag (Inforadio RBB) wurde heute gesagt, dass Ofarim und der Hotelangestellte eine
Vereinbarung getroffen haben, über die nicht öffentlich gesprochen wird.
(Eine Summe X als Entschädigung, sage ich mal.)

Das ist in jedem Fall besser für den des Antisemitismus-Beschuldigtem, als ein Urteil auf Basis
von Indizien (Videomaterial) und Zeugenaussagen.
Dann würde für immer im Raum stehen bleiben, dass Ofarim vielleicht doch diskriminiert worden ist.

Ich denke das er vor die Wahl gestellt wurde:
Du kannst dabei bleiben und kassiert definitiv einen Schuld spruch mit allen Konsequenzen (mglw neuer Prozess wegen Schmerzensgeld etc.) oder Du gibst es zu, zahlst die Einstellung und eine schweigende Summe an den Hotel Mitarbeiter nebst öffentlicher Entschuldigung.
Am Ende wars ne rationale Entscheidung um sich aus dem Fokus zu nehmen und noch etwas Menschlichkeit zu zeigen.

behind_eyes schrieb:noch etwas Menschlichkeit zu zeigen.

Das glaub ich nicht. Der hätte den Manager eiskalt ins Messer rennen lassen!

brigittsche schrieb:Wobei der ZdJ allerdings auch ein wenig (!) Selbstkritik üben sollte, denn man war ja recht schnell dabei, sich rückhaltlos auf die Seite Ofarims zu stellen, auch als bereits erste Zweifel an der Geschichte aufkamen.

Da würde ich dir sogar zustimmen. Die Gründe dafür liegen aber wohl in real stattfindendem Antisemitismus und man scheinbar gar nicht auf die Idee kam, dass so etwas ausgedacht war.

behind_eyes schrieb:Am Ende wars ne rationale Entscheidung um sich aus dem Fokus zu nehmen und noch etwas Menschlichkeit zu zeigen.

Ja und vermutlich mal darüber nachgedacht, was Antisemitismus derzeit in Nahost anrichtet und welchen Scheiß er sich ausgedacht hat, wo aktuell der Krieg dort tobt und mit den Übergriffen am 7. Okt. die schlimmste Form von Antisemitismus stattfindet. Also auf Menschlichkeit würde ich da ehrlich nicht bauen. Es ist schon ne große Schweinerei, so einen Vorwurf in den Raum zu stellen, aufrecht zu erhalten, den Prozess so zu beginnen und sich jetzt endlich zur Wahrheit durchgerungen zu haben.

sindbad82 schrieb:Das glaub ich nicht. Der hätte den Manager eiskalt ins Messer rennen lassen

Interested schrieb:Ja und vermutlich mal darüber nachgedacht, was Antisemitismus derzeit in Nahost anrichtet und welchen Scheiß er sich ausgedacht hat, wo aktuell der Krieg dort tobt und mit den Übergriffen am 7. Okt. die schlimmste Form von Antisemitismus stattfindet. Also auf Menschlichkeit würde ich da ehrlich nicht bauen. Es ist schon ne große Schweinerei, so einen Vorwurf in den Raum zu stellen, aufrecht zu erhalten, den Prozess so zu beginnen und sich jetzt endlich zur Wahrheit durchgerungen zu haben.

Deswegen schrieb ich

behind_eyes schrieb:Menschlichkeit zu zeigen

Was nicht gleichbedeutend ist, mit Menschlichkeit zu haben ;-)

Interested schrieb:Da würde ich dir sogar zustimmen. Die Gründe dafür liegen aber wohl in real stattfindendem Antisemitismus und man scheinbar gar nicht auf die Idee kam, dass so etwas ausgedacht war.

Ja, so meinte ich das auch.

Interested schrieb:Es ist schon ne große Schweinerei, so einen Vorwurf in den Raum zu stellen, aufrecht zu erhalten, den Prozess so zu beginnen und sich jetzt endlich zur Wahrheit durchgerungen zu habe

Tja, der kleine dumme Gil hat nicht nur seine Glaubwürdigkeit verloren, ich denke seine Fans werden ihm das sehr übel nehmen. Seine Gesangs Karriere, falls man davon überhaupt sprechen kann, ist sicher beendet. Man kann ihn dann sicher irgendwann bei diesen Z Promi RTL Shows bestaunen.
Herzlichen Glückwunsch zu so viel Dummheit.

behind_eyes schrieb:Am Ende wars ne rationale Entscheidung um sich aus dem Fokus zu nehmen und noch etwas Menschlichkeit zu zeigen.

sindbad82 schrieb:Das glaub ich nicht. Der hätte den Manager eiskalt ins Messer rennen lassen!

@sindbad82
der User @behind_eyes gat das schon richtig formuliert
Menschlichkeit zeigen bedeutet ja nun nicht automatisch, dass Menschlichkeit das Grundgefühl ist.
Zeigen heisst in erster Linie etwas nach aussen tragen. Ich denke auch, wenn es ihm um den Hotelangestellten gegangen wäre,
hätte er mt der Wahrheit früher rausrücken müssen.
Ich glaube auch, ihm war nicht klar, was er mit der Anschuldigung lostreten würde. Es ging ihm darum, sich selbst zu inszenieren.

Interested schrieb:stattfindendem Antisemitismus und man scheinbar gar nicht auf die Idee kam, dass so etwas ausgedacht war.

@Interested
Doch, auf die Idee, dass die Geschichte eher nicht stimmen wird, kamen einige.
Das sah einfach schlecht gespielt aus. Aber es hätte sich eben ereignet haben können.

Der Buchautor Henryk M. Broder (76) sagt jetzt ganz offen, dass er den Fall von Anfang an dubios fand. "Der Fall ist schon hochgekocht, als er noch gar nicht passiert war. Er ist am selben Abend hochgekocht, als Gil Ofarim, schluchzend, heulend und weinend vor dem Hotel saß und sagte, man habe ihn schlecht behandelt. Ich will vornweg sagen: Das war der Moment, in dem mir eigentlich schon klar war, dass das Ganze ein Bluff ist."

Quelle: https://www.goldenekamera.de/news/article236705499/Henryk-M-Broder-Gil-Ofarim-antisemitisches-Verhalten-Bluff.html

behind_eyes schrieb:Das Bestürzende für mich ist, daß er selbst zum Prozessbeginn, welcher direkt auf den Angriff der Hamas auf Israel folgte und hier immernoch sehr hohe Wellen schlägt, an seiner Antisemitismus-Lüge festgehalten hat. Was das für sein eigenes Mitgefühl an die jüdischen Opfer dieses Angriffe bedeutet kann ich nur sehr vage beurteilen, viel scheint da aber nicht vorhanden zu sein.

Das ist für mich noch das i-Tüpfelchen auf der ganzen Sache. Spätestens in diesem Moment hätte er erkennen müssen, was Antisemitismus wirklich bedeutet und wie ekelhaft sein Verhalten ist. Sich zum Opfer hochstilisieren, angesichts von über Tausend Toten nach dem Angriff der Hamas, Geiseln in Todesangst und geschürtem Judenhass auf der ganzen Welt - es ist einfach nur widerwärtig.

frauZimt schrieb:Ich nehme an, seine Anwälte haben ihm dazu geraten,
nach dem mit dem Gericht eine Absprache getroffen wurde.

Davon kann man wohl ausgehen. Von alleine hätte er das nicht eingestanden, sondern weiter an seiner Lüge festgehalten, mMn. Ich hoffe, dafür wird er in der Versenkung verschwinden. Die gesellschaftliche Ächtung dürfte ihn härter treffen als die paar Euro, die er abdrücken muss.

Aus meiner Sicht hat er nur noch eine einzige Chance seine Seele in der Öffentlichkeit zu reinigen und zumindest für Freunde der gepflegten TV-Unterhaltung seinen Ruf wieder aufzubauen, das hat ja sogar das Botschaftsluder geschafft mit einem beeindruckenden Seelenstriptease der die meisten der Zuschauer komplett von ihr überzeugt hat - DAS DSCHUNGELCAMP!

Photographer73 schrieb:die paar Euro, die er abdrücken muss

Wenn das Hotel Schadenersatz geltend macht, wird es nicht bei den paar Euro bleiben, das könnte dann richtig teuer für ihn werden.