Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle
19.03.2012 um 18:09Anzeige
Schandtat schrieb:Aber es ist ja deine Entscheidung ob du die Welt damit zum Nachdenken anregen willst.Entscheidung hin oder her ...
eckhart schrieb:Die Zahl derjenigen, die sich ernsthaft kritisch mit dem Kapitalismus auseinandersetzen,Ich wünsche, ich bekäme für jedes «Ende des Kapitalismus», das seit dem Bestehen des Kapitalismus prophezeit wurde einen Euro. Ich wäre steinreich.
hat diejenigen, die noch in Selbstzufriedenheit oder Ahnungslosigkeit versunken sind,
längst weit überschritten.
Hansi schrieb:Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Kapitalismus.Mit dieser Aussage habe ich ehrlich gesagt am wenigsten gerechnet, daß wir ein Kapitalismusdefizit haben!?
georgerus schrieb:aber wohin geht dann die reise..Leider bin ich mir da zu sicher ! Zu sicher !
da bin ich mir bei vielen immer noch wirklich sicher...
georgebraque schrieb:Daß diese Situation natürlich einen Nährboden für (Rechts)Extremismus darstellt, das kennen wir schon von der Weimarer Republik! Aber unsere Politiker haben doch alles bestens im Griff! Einfach die NPD verbieten und die Gefahr ist gebannt, oder vielleicht doch nicht??
aber wohin geht dann die reise..
da bin ich mir bei vielen immer noch wirklich sicher...
Leider bin ich mir da zu sicher ! Zu sicher !
Hansi schrieb:Ich sage: wunderbar, alle sind reicher geworden.Diesen Aussage als Anleihe von den Linken ( Reichtum für alle ) nimmt man dem. der über den Streuobstwiesen (die hoffentlich GEN - optimiert sind :D ) wohnt,
Hansi schrieb:Ich sage: wunderbar, alle sind reicher geworden.Mehr Kapitalismus brauchen wir,
Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Kapitalismus.
ZEIT ONLINE: Worin besteht die augenblickliche Krise des Kapitalismus?
Žižek: Da der Kapitalismus heute keinen äußeren Feind mehr hat, stößt er an seine inneren Grenzen. Dies geschieht vor allem im Hinblick auf die Frage der Ökologie und die des intellektuellen Eigentums. In beiden Bereichen wird das Privateigentum als universelles Prinzip infrage gestellt. In beiden Bereichen sind wir mit Gemeingütern konfrontiert, die sich nicht in diesen Kategorien denken lassen. Bei Luft und den Meeren zum Beispiel ist das offensichtlich, aber auch in Computernetzwerken finden sich ähnliche Phänomene. Dort handelt es sich fast um klassischen historischen Materialismus. Die Produktionsmittel haben sich gewandelt und erfordern neue gesellschaftliche Modelle.
ZEIT ONLINE: Sind die Unruhen in London ein Teil der Suche nach neuen Modellen jenseits des Kapitalismus?
Žižek: Nein, ganz bestimmt nicht. Ich teile da auch nicht die Bigotterie vieler Linker, die im selben Atemzug die Gewalt verdammen, in dem sie für Verständnis für diese Leute werben – etwa was soziale Ursachen anbelangt. Nein. Was man hier sieht, ist genau die post-ideologische Gesellschaft, wie die Neoliberalen sie so gerne wollten. Zygmunt Bauman war auf dem richtigen Weg, als er von der Randale unbrauchbarer Konsumenten sprach. Es handelt sich um enttäuschte Konsumenten, die einer perversen Form des Konsums, einem Karneval der Zerstörung, nachgehen. In viel schlechteren Situationen haben es Menschen geschafft, sich politisch zu organisieren, was hier vollkommen misslang.
ZEIT ONLINE: Es gibt also keinen notwendigen Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Menschenrechten wie ihn viele Ideengeschichtler nahelegen?
Žižek: Nein, absolut nicht. Der autoritär geführte Kapitalismus ist der Gewinner der jetzigen Krise. Er ist heute die größte Gefahr für Demokratie und Menschenrechte. Es ist außerordentlich ironisch, dass heute, nach dem Triumph des Kapitalismus über den Kommunismus, die Kommunisten, die an der Macht blieben, die besten Manager des Kapitalismus sind. Dreißig Jahre nachdem Deng Xiaoping sagte, dass nur der Kapitalismus China retten könne, gebärden sich die politische Führer des Westens, als ob nur China den Kapitalismus retten könnte. Hegel hätte diese Umkehrungen geliebt!
paranomal schrieb:Was man hier sieht, ist genau die post-ideologische Gesellschaft, wie die Neoliberalen sie so gerne wollten. Zygmunt Bauman war auf dem richtigen Weg, als er von der Randale unbrauchbarer Konsumenten sprach. Es handelt sich um enttäuschte Konsumenten, die einer perversen Form des Konsums, einem Karneval der Zerstörung, nachgehen.Sehr treffende Formulierung !
dandi schrieb:Krisen kommen im Kapitalismus nunmal vor, sie dienen als Korrektiv.Das sollen wir glauben, ja.