Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

frivol schrieb:Da herrscht aber die kommunistische Partei.

Naja so wie bei uns eine christliche partei herrscht, wah?

shionoro schrieb:Warum glaubst du das? HAst du dafür eine begründung?

Wie wurde denn einer belohnt der mehr gemacht?
Gar nicht ;)

Abahatschi schrieb:Wie wurde denn einer belohnt der mehr gemacht?
Gar nicht ;)

Es wurden ihm Überstunden bezahlt!
Heute heißt es

Abahatschi schrieb:Gar nicht ;)

Abahatschi schrieb:Wie wurde denn einer belohnt der mehr gemacht?
Gar nicht ;)

UNd? Hat das dafür gesorgt, dass man da die arbeit nicht verrichtet hat? KAnnst du das belegen?

eckhart schrieb:Heute heißt es

Nö heute heißt der hat mehr, lass uns den abkassieren :)

shionoro schrieb:Hat das dafür gesorgt, dass man da die arbeit nicht verrichtet hat?

Was verstehst Du nicht an das „das Mindeste aber nicht mehr“

shionoro schrieb:KAnnst du das belegen?

Die Produktivität und die Leistungsprämien aus der DDR sind ja weltberühmt...unerreicht, bis heute nicht.

Abahatschi schrieb:Die Produktivität und die Leistungsprämien aus der DDR sind ja weltberühmt...unerreicht, bis heue nicht.

Also kein Beleg für deine Behauptung, dass man in der DDR nur das Mindeste tat. Das macht man doch eher heute, als angestellter, wo es einen einen scheiß interessiert, wie gut alles klappt, weil man nur ein kleines rädchen in einem getriebe ist, das nichtmal das wohlergehen einer Rädchen im sinn hat.

Abahatschi schrieb:Nö heute heißt der hat mehr, lass uns den abkassieren :)

Das fand ich aber nicht, deshalb konnte ich dieses nicht zitieren!
Außerdem bezog ich mich auf

Abahatschi schrieb:Wie wurde denn einer belohnt der mehr gemacht?

Dem wurde es in der DDR gegönnt.
Deshalb hatte 1989 auch so friedlich funktioniert.

eckhart schrieb:Das fand ich aber nicht,

Du sollst nicht suchen.

eckhart schrieb:Dem wurde es in der DDR gegönnt.

Die sind jetzt alle Millionäre.

frivol schrieb:Was gibt es denn heute für Systemkritik und Lösungen?

Sieh dir die Links an die ich beigefügt hab. https://jhiblog.org/ sieht zwar aus wie jeder Amateurblog, ist aber betrieben von Studenten und Doktoranden einiger der renommiertesten Unis der Welt.
Wenn du wissen willst was die aktuellen Standpunkte in der Politikwissenschaft bzw. generell in den Sozialwissenschaften sind, dann ist das ein guter Einstieg.

frivol schrieb:Da herrscht aber die kommunistische Partei.

China und sein System ist deutlich komplexer als die meisten annehmen. Vor allem ist es schwer China zu verstehen wenn man mit westlicher Perspektive darauf schaut.
China sieht den Kapitalismus als Werkzeug. Nicht als Wirtschaftssystem und schon gar nicht als Ideologie. Über 1800 der letzten 2000 Jahre war China die mächtigste Volkswirtschaft der Welt. Die letzten 200 Jahren waren für China nur eine kurze Abweichung von dieser Norm. Um wieder dauerhaft ihre führende Position einzunehmen haben sie angefangen westliche Industrialisierung zu imitieren, nur eben gezielt und zentral geplant anstatt mit vertrauen auf einen freien Markt.
Ihr System ist nicht kapitalistisch sondern in Grundzügen kommunistisch, zentral gesteuert, sozial-autoritär aber wirtschaftsliberal mit vielen Ausnahmen. Geld und Waren haben mehr Rechte als Menschen.

Während Macht im Westen pluralistisch verteilt ist und sich neben den politischen Akteuren auch auf Konzerne und Bürger verteilt, ist Macht in China im Staat absolut konzentriert. Die Wirtschaft unterliegt der vollen Kontrolle des Staates und ist genau so lange frei, solange sie im Sinne des Staates handelt.
Anders als der Westen, wo man in Zeiträumen von Legislaturperioden denkt oder im Kontext von Aktienkursen und Dividenden, denkt China langfristig, in Zeiträumen die oft mehrere Jahrzehnte lang sein können und auch nur mit solcher Weitsicht Sinn machen.

Gleichzeitig ist China aber auch extrem nationalistisch und hat riesige Angst vor seiner Bevölkerung, weswegen sie einen massiven, autoritären und höchst brutalen Überwachungsstaat aufgebaut haben, der jegliche Abweichung von der Staatslinie im Keim ersticken soll und die öffentliche Meinung, wenn möglich, von vorn herein steuern soll. China beschäftigt bspw. über 2 Millionen Angestellte die dafür da sind Staatspropaganda im Netz zu verbreiten.
Und das selbe versuchen sie inzwischen auch im Westen.


Die New York Times hatte vor Kurzem einen sehr guten Artikel darüber wie China Propaganda-Accounts in sozialen Medien einsetzt um öffentliche Diskurse zu beeinflussen.
https://www.nytimes.com/interactive/2019/09/18/world/asia/hk-twitter.html
In China selbst machen sie das seit langem sehr erfolgreich. Im Westen haben sie gerade erst damit angefangen und bisher eher wenig erfolg gehabt.

Die Russen machen übrigens genau das Selbe mit enormem Erfolg. Ca. die Hälfte der US-Wähler ist komplett beeinflusst von russischer Propaganda. Fast die gesamte politische Rechte in den USA schließt sich inzwischen im Großen und Ganzen den Talking-Points russischer Propaganda an.
Was auch Sinn macht, da die national-konservative Rechte in den USA und das national-konservative Regime in Russland ideologisch sehr große Übereinstimmungen haben.

Abahatschi schrieb:Nö heute heißt der hat mehr, lass uns den abkassieren

Oder: Die wollen uns alles wegnehmen, lasst uns das verhindern.

Abahatschi schrieb:Der Kapitalismus hat aber auch gute Seiten

Unter anderem deswegen spricht man ja von Dialektik. Die guten Seiten des Kapitalismus sind lustigerweise fast ausschließlich Dynamiken, die konservative ablehnen (Zersetzung vormoderner Strukturen, Urbanisierung, bedeutungsverlust kultureller Eigenheiten).

1.21Gigawatt schrieb:Von Kapitalismus und Marx zu reden bringt uns nicht weiter. Seitdem diese Ideen aktuell waren sind fast 100 Jahre vergangen.

Nur weil sich die Produktivkräfte weiterentwickelt haben und Arbeit intern der kapitalistischen Spielregeln teilweise anders organisiert wird, macht das Marx Arbeitswerttheorie nicht überflüssig. Marx ist aktueller als die Grundannahmen der Autoren auf die sich viele (hegemoniale) Ökonomen heute noch beziehen.
Zudem gibt es ja Haufenweise Theoretiker die auf Marx aufbauen und die aktuelle Entwicklungen berücksichtigen.

1.21Gigawatt schrieb:Ja schon. Aber die Annahme, dass das Problem das fehlende Klassenbewusstsein des Proletariats war, ist schon ziemlich einseitig.

Das kommt auch nicht von Marx, sondern von Lukacs. Marx und Engels sprachen darüber nur im Zusammenhang von einer individuellen Reflexionsfähigkeit der eigenen Position im ökonomischen Prozess. Die porletarische Identitätspolitik, die später daraus wurde, ist auf dem Mist von anderen gewachsen (unter anderem den Vordenkern der Sozialdemokratie). Klassenbewusstsein ist in dem Zusammenhang das geworden, was Marx bekämpfen wollte: Ideologie.

paranomal schrieb:Unter anderem deswegen spricht man ja von Dialektik

Oder Wahrheit - die Stütze des achso beliebten deutschen Sozialstaates ist doch der Kapitalismus, die Hobby Kommunisten und Sozialisten bestimmt nicht, auch die Umverteiler schaffen keine Werte.

paranomal schrieb:Klassenbewusstsein ist in dem Zusammenhang das geworden, was Marx bekämpfen wollte: Ideologie.

Von Klassenbewusstsein kann ich Lieder singen!
In allen meinen Schul-Beurteilung steht sinngemäß: Nicht feststellbares Klassenbewusstsein.Mangelnde Beteiligung am gesellschaftlich nützlichen Leben.
In allen später folgenden Musterungen wurde ich immer wieder gefragt: Hat sich an ihrer Klassenfeindlichkeit etwas geändert? (ich immer pfichtbewusst: nein)
In einer nun doch einmal auf mich zugekommenen Einberufungsuntersuchung wurde ich zurück zur Musterung geschickt und endgültig für unbrauchbar befunden.
Das hätte ich vom real existierenden Sozialismus nach DDR-Prägung nie für möglich gehalten.
und vom Kapitalismus später nie gehört.
Dialektik nützte mir einfach auf unverhoffte Weise!
Wäre das Ende der DDR zu früh gekommen, hätte ich womöglich den Wehrdienst verweigern müssen.

paranomal schrieb:Zudem gibt es ja Haufenweise Theoretiker die auf Marx aufbauen und die aktuelle Entwicklungen berücksichtigen.

Sag ich ja, nur reden die eben nicht mehr einfach nur vom Kapitalismus, sondern vor allem vom Neoliberalismus.
Um den Kapitalismus als Werkzeug kommt man ja gar nicht mehr herum. Diesen Geist bekommen wir nicht mehr zurück in die Flasche.

Abahatschi schrieb:Die sind jetzt alle Millionäre.

Sind denn im Kapitalismus alle die fleißig sind Millionäre?

@shionoro
Und weiter gehts mit witzigen Fragen:
sind denn alle im Kapitalismus arm?
Ich behaupte den Leuten geht es besser als in der DDR, alleine wenn man die medizinische Versorgung nimmt...

@Abahatschi

Die fragen wirst du dir schon gefallen lassen müssen, wenn du durch die blume behauptest, in der DDR war man faul.

Es ist nun beim besten willen nicht so, als würden die kleinen angestellten rädchen im kapitalismus getriebe mehr als mindestleistung erbringen.
Den punkt könntest du für selbstständige vielleicht machen und für ein paar karrieristen, aber die normalen kleinen mitarbeiter? Als wären die heute fleißiger als in der DDR.

shionoro schrieb:die normalen kleinen mitarbeiter? Als wären die heute fleißiger als in der DDR.

Willst Du sagen dass die gleich faul sind?

Abahatschi schrieb:Willst Du sagen dass die gleich faul sind?

Ich will damit sagen, dass menschen, die keinen besonderen antrieb haben, grundsätzlich dazu tendieren, mindestleistung zu erbringen. Eben das, was von ihnen erwartet wird.

Es gibt einige karrieristen, und die gab es sicher auch in der DDR, die nach höherem streben als nur ihr auskommen und ihre familie zu haben.

Zu denken, plötzlich würden alle leute sich weniger mühe bei der arbeit geben nur weil es keinen akpitalismus mehr gibt ist aber quatsch.
Ja, da würde ggf ein Unternehmer nicht wollen, dass seine Firma immer weiter wächst. Das ist aber gar nicht mal grundsätzlich etwas schlechtes, wenn er das nicht mehr will.

Abahatschi schrieb:Ich behaupte den Leuten geht es besser als in der DDR, alleine wenn man die medizinische Versorgung nimmt...

Natürlich!

Natürlich muss man auf den gleichen Zeitskalen vergleichen.

Den ersten im Jahre 1979 in der DDR installierten Computertomographen – natürlich westlicher Provenienz – erhielt die Charité. Er stand aber nicht im Röntgeninstitut, sondern in der Nervenklinik. Die Radiologie durfte partizipieren. Doch schon das zweite CT-Gerät kam dann in das Röntgeninstitut. Ihren ersten Kernspintomographen erhielt das Röntgeninstitut im Jahre 1987, er blieb dann bis zur Wende das einzige MRT-Gerät der DDR.

https://www.drg.de/de-DE/1692/75-jahre-roentgeninstitut-charite/

Und die Lebenserwartung von Ärmeren ist auch im Kapitalismus immer noch kürzer als die von Wohlhabenderen.