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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Armut, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

02.07.2022 um 23:57
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das geht nur mit ordentlicher Marge.
Und du meinst die Ölfirmen haben so eine nicht?
In der Corona-Krise brechen den Öl-Firmen die Abnehmer weg. Mit wieder zunehmenden Erholung steigt auch wieder der Absatz. Die europäischen Branchengrößen sind wieder dick im Geschäft. Zudem zahlt sich der Schwenk hin zu Erneuerbaren immer mehr aus.

Die vom Wirtschaftsabschwung zu Beginn der Corona-Pandemie hart getroffene Öl- und Gasbranche hat das Ruder zum Jahresauftakt herumgerissen. Beflügelt von einer deutlichen Erholung der Öl- und Gaspreise konnten die Branchenriesen Shell, Total und BP ihre Gewinne kräftig steigern und damit großteils an die Zeiten von vor der Pandemie anknüpfen. Darüber hinaus macht sich der eingeschlagene Strategiewechsel in Richtung erneuerbare Energien immer mehr bezahlt. Allerdings warnte Shell vor zu hohen Erwartungen - die Aussichten blieben aufgrund der Corona-Pandemie ungewiss.

Anleger legten sich nach dem starken Jahresauftakt die Aktien der großen Ölkonzerne ins Depot. Der europäische Energieindex lag ein Prozent im Plus. Der Brent-Ölpreis erholte sich auf etwa 67 Dollar je Barrel nach seinem Tief von 16 Dollar im April 2020.

Der britisch-niederländischen Ölkonzern Shell konnte dank des gestiegenen Ölpreises das bereinigte Ergebnis um 13 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar steigern und die Erwartungen übertreffen. Allerdings lag Shell damit klar unter dem Niveau von 2019, als ein Gewinn von 5,3 Milliarden Euro erzielt wurde. Neben der Erholung der Rohstoffpreise sei das Plus auf den Verkauf von Vermögenswerten zurückzuführen, hieß es. "Das Quartal beweist ohne Zweifel, dass die Ertragskraft von Shell intakt ist", sagte ein Bernstein-Analyst.

Die Dividende erhöht Shell wie plant um vier Prozent. Das ist die zweite Erhöhung seit der Kürzung der Auszahlung zu Beginn des Vorjahres. Der Nachfragekollaps aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr hatte BP, Shell und die norwegische Equinor gezwungen ihre Dividenden zu senken und zu sparen.

Die französische Total steigerte den Gewinn um 69 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro. Der Konzern, der sich in TotalEnergies umbenennen wird, gab zudem bekannt, dass er in diesem Jahr 12 Milliarden bis 13 Milliarden Euro investieren will. Damit solle der Vorstoß in erneuerbare Energien fortgesetzt werden.

Der britische Ölkonzern BP hatte bereits am Dienstag Zahlen vorgelegt. Auch dank höherer Einnahmen aus dem Erdgashandel kletterte der Nettogewinn auf 2,6 Milliarden Euro nach 790 Millionen Euro. Um attraktiver für Investoren zu werden will BP die Aktienrückäufe im dritten Quartal fortzusetzen.

Equinor verbuchte einen Gewinnanstieg auf 5,5 Milliarden Dollar. Der Konzern übertraf damit sogar seinen Gewinn von vor der Pandemie von 4,2 Milliarden Dollar. Die Dividende wurde auf 15 Cent je Aktie erhöht. Auch der kleinere österreichische Öl- und Gaskonzern OMV profitierte vom höheren Ölpreis und konnte kräftig zulegen.
Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ol-Giganten-verdienen-wieder-Milliarden-article22523454.html

Also vor der Pandemie und jetzt kurz danach, Milliardengewinne.. Mir tun sie ja so leid, dass sie während der Pandemie mal nicht im Milliarden-Bereich gelandet sind..
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Bei uns werden die Einkaufspreise sogar tagesaktuell im System aktualisiert, auf diesen basieren dann unsere Angebote.
Halte ich allerdings für normal.
Kommt auf das Unternehmen an. Ich gehe jetzt mal von so etwas aus wie den großen Automobilbauern z.b. oder eben den Ölgiganten die Öl fördern. Das müsste mir jemand aber genau erklären wieso bei denen in der Produktion alle 3 Wochen neue Kalkulationen angestellt werden. Dann würden sich ja bei VW jeden Monat die Preise für die Fahrzeuge ändern, oder sehe ich das falsch? Es geht mir um die Preisbildung..

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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 00:12
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Also vor der Pandemie und jetzt kurz danach, Milliardengewinne.. Mir tun sie ja so leid, dass sie während der Pandemie mal nicht im Milliarden-Bereich gelandet sind..
Du liest Milliarden und aus deiner Sicht ist das was?
Viel?
Selbst in deinem Artikel ist mehrfach die Rüstung von erneuerbaren Energien benannt. Sowas kostet nicht mal eben 5Mrd, das sind Technologien die man erst entwickeln muss, nicht zu vergleichen mit einem Solardingsbums für deinen Balkon.
Klar, arm sind die nicht geworden aber gemessen an den kommenden Ausgaben für erneuerbare Energien stelle ich mich persönlich auf weiter steigende Energiepreise ein. Es wird nie wieder sowas günstiges wie Öl geben, Loch buddeln, fördern, cracken und fertig.
Bei Solarstrom scheint auch nur die Sonne kostenlos...
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Dann würden sich ja bei VW jeden Monat die Preise für die Fahrzeuge ändern, oder sehe ich das falsch? Es geht mir um die Preisbildung..
VW ist ein Großabnehmer und kann seinen Lieferanten Preisgarantien abverlangen und das machen die auch. So können Sie sich Preisschwankungen entziehen.
Jedes Jahr geht im Schnitt dann der Preis für einen VW Golf 3% rauf.
Das kannst du aber nur als BigPlayer machen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 00:34
@behind_eyes

Du hast aber nicht darauf geantwortet, worum es mir ja geht, dass es einen fairen Preis gibt bzgl. Kosten+Marge.

Wieso durch welche Faktoren schwanken deiner Ansicht nach bei Ölförderern die Kosten stark innerhalb von 3 Wochen und das immer wieder in einem Jahr?
Das war ja der ursprüngliche Punkt den du angeführt hast und dein Argument warum eine Preisfinding schwierig sei. Und ich bezweifle das.. Im Normalfall werden die Anfang des Jahres wissen mit was für Kosten bezogen auf die Fördermengen sie im neuen Jahr so zu rechnen haben?
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Selbst in deinem Artikel ist mehrfach die Rüstung von erneuerbaren Energien benannt. Sowas kostet nicht mal eben 5Mrd, das sind Technologien die man erst entwickeln muss, nicht zu vergleichen mit einem Solardingsbums für deinen Balkon.
es sind aber sicher auch nicht die ersten 3 Jahre in den letzten 20 Jahren, dass sie Milliardengewinne machen..

hier ein Beispiel mit Shell seit 2007

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/222808/umfrage/gewinn-von-royal-dutch-shell-nach-segmenten/ (Archiv-Version vom 26.09.2022)

Welchen Anteil dieser Milliardengewinne wird eigentlich als Dividende ausgeschüttet?
Gibts da Aktionärsversammlungen in denen freiwillig eine niedrigere Dividende akzeptiert wird zugunsten von Neuinvestitionen?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 00:49
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Du hast aber nicht darauf geantwortet, worum es mir ja geht, dass es einen fairen Preis gibt bzgl. Kosten+Marge.
Es gab sogar negative Ölpreise. Möchtest Du dann den Produzenten die Marge garantieren und sie für den Verlust entschädigen?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 00:52
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Wieso durch welche Faktoren schwanken deiner Ansicht nach bei Ölförderern die Kosten stark innerhalb von 3 Wochen und das immer wieder in einem Jahr?
Stark habe ich nie behauptet und meine mehrfache Erwähnung des Kartellrecht bzw deren Einschaltung zeigt doch wie ich darüber denke.
Im unten genannten Artikel gibt es übrigens noch mehr zu den Kosten die auf so einen Multi kommen, nicht nur buddeln ;-)
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Das war ja der ursprüngliche Punkt den du angeführt hast und dein Argument warum eine Preisfinding schwierig sei.
Habe ich nie behauptet. Ein Preisfindung so wie du dir das vorstellst, was für dich fair sein soll, die finde ich schwierig - du scheinst auch nur das Produkt zu sehen und nicht die Agenda.
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Gibts da Aktionärsversammlungen in denen freiwillig eine niedrigere Dividende akzeptiert wird zugunsten von Neuinvestitionen?
Als Investition in die Zukunft - klar warum nicht. Geht sogar noch krasser:
Energiekonzern Royal Dutch Shell ist bisher hauptsächlich für seine Aktivitäten bei Öl und Gas bekannt. Der Großaktionär Third Point will das nun ändern. Laut der gewöhnlich gut informierten Finanzzeitung "Wall Street Journal" verlangt Third Point, dass sich der britisch-niederländische Konzern in zwei eigenständige Unternehmen aufspaltet. Dadurch solle die Firma ein besseres Image bekommen, berichtete das Blatt und berief sich dabei auf einen Insider.
Third Point ist die Investmentfirma des in der US-Finanzszene bekannten Investors Daniel Loeb. Sie verwaltet laut den aktuellsten Daten Gelder in Höhe von rund 17 Milliarden US-Dollar. Laut dem Investor distanzieren sich Aktionäre von Shell, weil der Konzern als umweltschädlich gelte. Neben den alten Geschäftsbereichen mit fossilen Energien solle eine neue Firma mit Fokus auf alternative Energien und Investments entstehen.
Vor einigen Jahren hatte beispielsweise der norwegische Staatsfonds, einer der größten seiner Art, angekündigt, sich von Öl-und Gasinvestments trennen zu wollen. In diesem Jahr investierte der Fonds, der ein Volumen von mehr als einer Billion US-Dollar hat, erstmals direkt in erneuerbare Energien.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/royal-dutch-shell-grossinvestor-forderung-aufspaltung-101.html


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 01:17
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Möchtest Du dann den Produzenten die Marge garantieren und sie für den Verlust entschädigen?
Angesichts der Kapitalismus-Jünger hier im Thread wäre es wohl ein Ding der Unmöglichkeit für die Produkte Rohöl/-gas, ebend weil sie weltweit in großem Maße Grundlage allen Lebens ist, grundsätzlich einen fixen Preis bzgl. Kosten+Marge (ja schon klar, mit Inflationszulage jedes Jahr, muss man ja dazu sagen) zu fordern..

Ist ja aber auch nicht wirklich notwendig. Schwankungen am Markt sind generall erstmal kein Problem, wenn sie denn im Rahmen bleiben.

Es geht hier aber genau ebend um den Fall eines nicht gewöhnlichen Ereignisses mit dem Ukraine-Krieg und einem Inflationsrisiko was sich weltweit auswirken würde vorzubeugen. Und da bin ich ebend nicht der Meinung, dass es schwierig ist für z.b. 1 Jahr einen fixen Preis zu erörtern, der eine vermutetet Inflation im Jahr und eine Gewinnmarge enthält so dass die Konzerne auch Gewinn machen, aber ebend nicht 30% über normal..

Ich bin auch nicht grundsätzlich der Meinung, dass so eine hohe Kursschwankung an den Börsen ein Problem ist.
Aber wenn man sich mal genauer anschaut was gerade bei diesen Produkten weltweit los ist durch die 30% Steigerung, was meiner Ansicht nach auf jeden Fall der Auslöser ist und war für die stark gestiegenen Inflationen auf der ganzen Welt, dann muss man doch eigentlich der Meinung sein, dass es hier einen Mechanismus geben sollte der dem vorbeugt?

Wieso kann nach den Anschlägen am 11.September die Börse in NewYork 1 Woche ausgesetzt werden um Kurse zu sichern und Verluste für Anleger zu verhindern, aber eine weltweit ausufernde Inflation verursacht durch Preisbildung von nur 2 Produkten Öl und Gas an den Börsen darf man nicht fordern zu verhindern?

um die Ausgangsfrage zu beantworten, nein, wenn angenommen ein paar Jahre später nach dem 1 Jahr eines fixierten Preises der Markt eben einen niedrigen Preis vorgibt, dann sollte nicht entschädigt werden. Wieso auch? Ihr wollt doch den freien Markt an den Börsen sagt ihr.
Und während des 'Ausnahmezustandes' unter dem spezielle Regeln galten also ein fixierter Preis gab es einen gesicherten Gewinn.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 01:27
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Aber schon in dem Wort "Kosten" liegt eine Spekulation die ein am Ende der Kette "fair festgelegter" Preis nicht kompensieren kann. Das was du willst lässt sich nur erreichen, wenn ein nicht realistischer Preis festgelegt wird, so war es in der DDR. Man hat etwas kalkuliert was schon nach wenigen Wochen nicht mehr der Realität entsprach.
Das war deine Aussage.

Du bist also der Meinung es wäre unmöglich für Ölförderer Anfang des Jahres eine Preis-Kalkulation zu machen in dem eine Gewinnmarge und Inflation eingerechnet ist on top auf die zu erwartenden Kosten. Mit der Begründung nach wenigen Wochen sind die zu grunde liegenden Zahlen so (stark) anders dass es nicht mehr der Realität entspricht..

Daher ja die Frage, die du nicht beantwortet hast - bei Ölförderen, benenne doch mal genau die Faktoren die sich innerhalb weniger Wochen so ändern können dass es kein wie von dir bezeichnet ein 'realistischer' Preis mehr ist..
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:meine mehrfache Erwähnung des Kartellrecht bzw deren Einschaltung zeigt doch wie ich darüber denke
Was ist der große Unterschied zwischen deiner Meinung, dass das Kartellamt tätig werden sollte und meiner Forderung Preissteigerungen an den Börsen bei bestimmten Produkten in einem Maße wie sie jetzt stattfanden nicht zuzulassen?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 01:54
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Ist ja aber auch nicht wirklich notwendig. Schwankungen am Markt sind generall erstmal kein Problem, wenn sie denn im Rahmen bleiben.
Auch jetzt hast Du Schwankungen am Markt und der Markt macht genau das, was er auch sonst macht.
Denn wir wollen kein russisches Öl und Gas mehr kaufen, das reduziert das Angebot bei gleichbleibender Nachfrage. Wir bezahlen jetzt für das Versagen der letzten 20 Jahre, weil wir uns auf billiger Energie aus Russland ausgeruht haben.
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:sollte und meiner Forderung Preissteigerungen an den Börsen bei bestimmten Produkten in einem Maße wie sie jetzt stattfanden nicht zuzulassen?
Das Problem ist, dass Du mit Deinem Vorschlag der garantierten Marge sogar belohnst, wenn Überkapazitäten auftreten. Dann hast Du mehrere Probleme:
- Du lässt (Steuer-)Geld aus dem Land in andere Länder abfließen
- Du garantierst einen Mindestpreis, ist der zu hoch gibt es ein Überangebot, aber die Preise bei der Verarbeitung werden nicht sinken, was die Preisspirale auch nicht bremst
- ist der Mindestpreis zu gering, dann gibt es keinen Anreiz für die Nachfrageseite nach Alternativen

Um beim Öl/Gas zu bleiben: Du müsstest eher auf der Verbraucherseite eingreifen - Einsparungen und Ersatz zur Preisreduzierung, Aufbau von Alternativen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 02:00
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Um beim Öl/Gas zu bleiben: Du müsstest eher auf der Verbraucherseite eingreifen
Inwiefern kann die Wirtschaft/Gesellschat denn da überhaupt kurzfristig etwas machen gegen diese Steigerung der Inflation durch die Ölpreissteigerung?

das was du vorschlägst ändert nichts an der Inflation in dem Sinne, sie bleibt gleich hoch während dieser Krisenzeit und du schiebst die Verantwortung auf den Bürger damit klarzukommen?

dann doch lieber einen Schritt vorher versuchen anzusetzen damit diese jetzt viel höhere Inflation gar nicht erst geschieht..


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 02:06
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:dann doch lieber einen Schritt vorher versuchen anzusetzen damit diese jetzt viel höhere Inflation gar nicht erst geschieht..
Und da ist das nächste Problem, was Du naiverweise ausblendest. Stell Dir vor, Du machst das in Deutschland und führst die feste Marge ein. (Abgesehen von der Berechnung!)
Was meinst Du, was passiert? Die Lieferanten werden ihr Gut woanders verkaufen, wo sie eine höhere Marge bekommen und in Deutschland nur dann, wenn die Nachfrage so weit einbricht, dass man in Deutschland mehr verdient, als wenn man es woanders verkauft.
Endeffekt: Du hast die deutsche Wirtschaft effektiv abgewürgt, weil man gar nichts mehr bekommt oder zu viel bezahlt.

Du müsstest Deinen Vorschlag gleichzeitig(!) weltweit(!) ausrollen. Viel Spaß dabei.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 02:16
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Du müsstest Deinen Vorschlag gleichzeitig(!) weltweit(!) ausrollen. Viel Spaß dabei.
Hier im Thread geht es doch auch um die Theorie und um das System des Kapitalismus, dessen Schwächen und was man besser machen könnte oder müsste.

Also beantworte doch bitte die Frage:

Wäre es besser es würde einen Mechanismus geben mit dem man so eine übermäßige Verteuerung des Öl/Gases während einer Krisenzeit unterbinden könnte?

Der Punkt meiner Kapitalismus-Kritik bleibt, der Automatismus an den Börsen der zu einer so übermäßigen Preissteigerung führte, hatte einen starken Anstieg der Inflation auf der ganzen Welt zur Folge, was man meiner Ansicht nach unterbinden müsste.. Was aber im derzeitigen vorherrschenden System nicht vorgesehen ist..


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 02:47
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Wäre es besser es würde einen Mechanismus geben mit dem man so eine übermäßige Verteuerung des Öl/Gases während einer Krisenzeit unterbinden könnte?
Du brauchst nur mal in die ehemalige DDR zu schaun, wie gut das funktioniert hat.
Das, was Dir vorschwebt ist eine Planwirtschaft, wo die Produzenten ihre Kosten beziffern und JEMAND(R) eine Marge für eine gewisse Zeit zusichert.
Wer kontrolliert, dass die Angaben zu den Kosten korrekt sind?
Wer reagiert, wenn aus irgendwelchen Gründen die Marge nicht ausreicht, weil die Produktion teurer geworden ist?
Wer reagiert, wenn aus irgendwelchen Gründen die Marge größer wird, weil die Produktion günstiger geworden ist?
Wie willst Du die Entstehung eines Schwarzmarktes verhindern?

Das hat auf dieser Welt schon einmal so wunderbar geklappt. Nicht.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 02:50
Wann haben die Menschen verlernt Fragen zu beantworten? Wäre es gut es gäbe den Mechanismus - JA oder NEIN?

Und wieso ist es vergleichbar wenn in der DDR grundsätzlich alles geplant und festgelegt ist gegenüber einer Festsetzung eines Preises für lediglich 1 oder 2 Produkte 1 Jahr?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 03:05
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Wie willst Du die Entstehung eines Schwarzmarktes verhindern?
Hallo erst einmal

Also diesen legalen Schwarzmarkt gibt es doch bereits, denn Indien kauft nun verstärkt Öl (wahrscheinlich mit einem Rabat) von Russland (verdreifachter Ankauf) und verkauft es nach der Raffinierung an die Welt (ja, auch Europa!) weiter, denn es gilt jetzt nicht mehr als russisches Öl, sondern um ein Produkt aus Indien.
Den Markt "auszutricksen" ist ja nicht all zu schwer. Daran ist aber nicht der Kapitalismus Schuld, sondern die globalen Verflechtungen und Abhängigkeiten.
Und dadurch, dass Europa das von Indien verbilligt gekaufte Öl aus Russland zu extremen Preissteigerungen aus Indien kauft, treibt es zudem weiter die Inflation an, und schädigt nur seine eigenen Bürger, so wie es die EZB seit langen Jahren macht und sich mittlerweile eine hoffnungslose Lage gebracht hat. Die einzige Aufgabe der EZB war eigentlich die Währungsstabilität, aber von dieser Aufgabe hat man sich schon lange verabschiedet und versteht sich nur noch als ein Instrument zur Finanzierung von Pleitestaaten und kauft auf fragwürdige Wege die Staatsanleihen von Pleitestaaten an. Alles in allem entgegen der eigentlichen Vereinbarungen...

Preise zu begrenzen ist da einfach nicht möglich, da die Position des Nachfragers nicht den Spielraum lässt. Entweder nimmst du es zu dem Preis, oder du nimmst es eben nicht ab...mit all den daraus resultierenden Folgen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 03:45
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Wäre es gut es gäbe den Mechanismus - JA oder NEIN?
Nein. Weil es genau den Mechanismus, sogar auf deutschem Boden, schon mal gab.
Du denkst das ganze System leider nicht durch. Wo fängst Du an? Wo hörst Du auf?
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Und wieso ist es vergleichbar wenn in der DDR grundsätzlich alles geplant und festgelegt ist gegenüber einer Festsetzung eines Preises für lediglich 1 oder 2 Produkte 1 Jahr?
Weil es eben NICHT bei nur einem Preis ist. Wenn Du beim ersten Produkt anfängst, dann musst Du weiter machen. Zum Beispiel beim Öl - es gibt über 30 Rohölsorten!
Schon mal was von https://www.barchart.com/cmdty/indexes/us-crude-oil/explore/CLPAUS004.CM gehört?

Du müsstest für jeden(!) Produzenten für diese Sorte einen Preis festlegen.
Du müsstest für jeden(!) Produzenten der anderen Sorten einen Preis festlegen, abhängig von den Förderkosten.

Und dann ist das erwähnte Alabama Heavy Asphaltic Sour zwar günstig, aber die Raffinerien kotzen in Strahl, wenn sie das anstelle des leichten WTI oder Sibirian Light verarbeiten dürfen. Da haut es denen die Kalkulation durcheinander- also müsstest Du jetzt auch für jede einzelne Raffinierie eine Marge bestimmen, die wiederum vom Aufwand für das gelieferte Öl abhängt.
Und da sind wir noch nicht mal an den Tankstellen, weil es da schon Unterschiede bei den Transportkosten gibt.

Und das ist nur ein ganz kleiner Teil. Du hast bestimmt schon von den Milchpreisen gehört?
Die Milchpreise gehen schon seit über einem Jahr nach oben!
Das ging schon los, BEVOR die Ölpreise anzogen. Also müsstest Du Deinen Mechanismus auch hier einführen.
Baumwolle geht auch schon seit 2020 nach oben.
Stahl geht seit Nov. 2020 nach oben.

Nur ein paar Beispiele.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 04:08
@Fichtenmoped

So wie so gut wie alle Erzeugerpreise explodierst sind, ist es bei den Milcherzeugern ahnlich
Im April des Jahres 2022 lag der Erzeugerpreisindex für Milch in Deutschland bei 162,6. Der durchschnittliche Erzeugerpreis für Milch lag im April 2022 damit um rund 62,6 Prozent höher als im Indexjahr 2015. In den vergangenen Monaten sind die Erzeugerpreise für Milch in Deutschland stetig gestiegen.
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/541545/umfrage/erzeugerpreise-fuer-milch-in-deutschland/#:~:text=Monatlicher%20Erzeugerpreisindex%20f%C3%BCr%20Milch%20in%20Deutschland%20bis%20April%202022&text=Im%20April%20des%20Jahres%202022,h%C3%B6her%20als%20im%20Indexjahr%202015.

Und in vielen Bereichen wurden diese gestiegenen Erzeugerpreise durch den Handel noch gar nicht weitergegeben. Es sind also weitere Erhöhungen in den Startlöchern...


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03.07.2022 um 10:20
@RayWonders

Das Problem deiner Denke ist, dass du davon ausgehst, dass alle Märkte Verkäufermärkte sind.
Die meisten Märkte sind jedoch Käufermärkte und der Verbraucher/ Käufer bestimmt den Preis.

Dies erklärt auch die Panikreaktionen in Krisenzeiten.

Ein gutes Beispiel für die Macht der Verbraucher ist der Tomatenabsatz in der Ehec Krise. Angst vor Ehec und es werden keine Tomaten mehr gekauft, oder der Käufer kauft ein tomatenähnliches Produkt, der Preis fällt ins Bodenlose.
Bei Lebensmitteln ist das besonders leicht zu erkennen, im Grunde genommen funktioniert das aber auf fast allen Märkten so.

Der Erzeuger von Autos hat gewisse Kosten sein Auto herzustellen, die kennt er, gibt sie aber nicht preis, er geht an den Käufermarkt und versucht sein Auto zum Preis x zu verkaufen, er merkt die Nachfrage nach seinem Produkt ist hoch, also kann er mehr verlangen. Das macht er solange, solange der Verbraucher das zahlt.
Deswegen kann ein Iphone auch für 1000,-€ verkauft werden.

Das ist natürlich eine Idealbeschreibung und setzt eine Verkäuferkonkurenz voraus, bei einem Monopol oder Quasimonopol gilt das nur eineschränkt, fällt mir im Moment nur die Marktmacht von Windows mit über 90% der verkauften Betriebssysteme ein.

Die Opec mit 40% Anteil am Angebot ist keine Monopol.

Die ganze Diskussion dreht sich hier doch im Kreis, weil bei vielen das grundlegende Wissen über Marktmechanismen fehlt und dann solche Forderungen wie Ölpreis blocken oder Mietobergrenze als sinnvoll erachtet werden.


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03.07.2022 um 13:21
zumindest bin ich nicht der einzige der in den letzten Tagen mit dem Thema "Einfrieren von Preisen" zu tun hat.
da lässt sich einiges an aktuellen Beiträgen im Netz finden..

der Großteil setzt aber ebend nicht an der allerersten Stelle an, sondern erst später im Wirtschaftskreislauf. z.b. EDEKA will für die Deutschland-CARD Kunden die Preise für 200 Produkte für 1 Jahr einfrieren. Oder Macron will die Spritpreise in Frankreich 'einfrieren' indem er einen variablen Steuersatz ansetzt der die Spritpreise dann auf einem Level hält..

ich bin aber ebend der Meinung eigentlich muss man direkt an der Quelle ansetzen..
ich habe aber verstanden dass man das von den Öl-/Gasgiganten nicht erwarten kann, aber vielleicht ändert sich deren Einstellung ja irgendwann mal - mehr an die Menschen zu denken und nicht an den Profit..
aber es mal anzusprechen und es von denen zu fordern, kann ja nicht schaden? *seufz*


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.07.2022 um 13:39
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Und das ist nur ein ganz kleiner Teil. Du hast bestimmt schon von den Milchpreisen gehört?
Die Milchpreise gehen schon seit über einem Jahr nach oben!
Das ging schon los, BEVOR die Ölpreise anzogen. Also müsstest Du Deinen Mechanismus auch hier einführen.
Irgendwie hab ich noch nie davon gehört, dass die deutschen Milchbauern in den letzten Jahren übermäßig große Gewinne gemacht hätten.
Irgendwie hab ich noch nicht davon gehört, dass eine Erhöhung der Preise der Milchprodukte in Deutschland eine weltweite Inflationssteigerung zur Folge hat.

nee, den Mechanismus find ich muss man dafür nicht einführen..


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03.07.2022 um 14:22
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:zumindest bin ich nicht der einzige der in den letzten Tagen mit dem Thema "Einfrieren von Preisen" zu tun hat.
da lässt sich einiges an aktuellen Beiträgen im Netz finden
Das glaub ich gerne, aber du forderst ja was anderes, nämlich die generelle Festsetzung von Preisen und oder Margen unabhängig vom Jetzt.
Dafür gibt es außer in wenigen linken Kreisen kaum Zustimmung.
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:der Großteil setzt aber ebend nicht an der allerersten Stelle an, sondern erst später im Wirtschaftskreislauf. z.b. EDEKA will für die Deutschland-CARD Kunden die Preise für 200 Produkte für 1 Jahr einfrieren.
Schlau von Edeka, denk mal drüber nach ;-)
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Oder Macron will die Spritpreise in Frankreich 'einfrieren' indem er einen variablen Steuersatz ansetzt der die Spritpreise dann auf einem Level hält..
Das ist nur eine Scheinfestsetzung weil sich zumindest an deiner Grundkritik tatsächlich nichts ändert - der Ölpreis ist von solchen Spielchen unabhängig und das macht erst Sinn wenn alle auf der Welt mitziehen.
Wie schnell Macron davon wieder wegkommt wird man sehen wenn die Benzinpreise abermals steigen und sein Haushalt dadurch immer mehr ausgehöhlt wird.
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:ich bin aber ebend der Meinung eigentlich muss man direkt an der Quelle ansetzen..
ich habe aber verstanden dass man das von den Öl-/Gasgiganten nicht erwarten kann, aber vielleicht ändert sich deren Einstellung ja irgendwann mal - mehr an die Menschen zu denken und nicht an den Profit..
aber es mal anzusprechen und es von denen zu fordern, kann ja nicht schaden? *seufz*
Ich hatte mal die Idee das Energieträger grundsätzlich und von Anfang an nach ihrem Energiegehalt gehandelt werden. Also man kauft kein Barrel Öl sondern man kauft Heizwerte oder Energie.. So richtig zu Ende gedacht habe ich das aber noch nicht.


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