Linksextremismus - die vergessene Gefahr

Orig.Nathan schrieb:Es ist aber so, dass die Beschwerden über Polizeigewalt hauptsächlich von Politikern und Journalisten stammen, die keineswegs zu diesen "Problemkindern" gehören.

Dann sollten sie vielleicht auch mitberücksichtigen und erwähnen, dass die Protestler gestürmt sind um die Polizeilinie zu durchbrechen.
Die Gewalt kam nicht weil es den Polizisten langweilig war. Ist zwar unpolitisch aber ich kann mich noch erinnern an das Video mit der Wiener Polizei beim Donauinselfest (?) wo wahrscheinlich um die 15-25 Personen vor den um die 10-15 Polizisten standen die am Festnehmen von cirka 3 Personen waren. Die Personen haben die ganze Zeit irgendwas dazwischen geworfen usw. und wollten keinen Abstand nehmen bis die Polizei dann mit stärkerer Wucht weggeschubst hat was sich im Weg befunden hat und dann kamen so Reaktionen von wegen "eeeeeeh, eeeeeeh!". Nix eeeeeeh, so eine Situation wäre doch leicht verhinderbar gewesen.

Orig.Nathan schrieb:Solche Beschwerden hätten also keinen "komischen Nachgeschmack" sondern wären völlig berechtigt.

Ich habe auch nicht gesagt man darf nix sagen. Aber einen "komischen Nachgeschmack" hinterlässt das bei mir schon.

@paranomal
das was manche als "Gesellschaft umbauen" bezeichnen bezeichnen andere als Feintuning.
Ein tatsächlicher Umbau wie ihn die linksradikalen anstreben oder zumindest vorgeben ist weder nötig noch zielführend für Klimaziele oder Wohlstand.

@Orig.Nathan
oh doch, nur nicht in mainstream Medien.
ehr so als Trophäe vielleicht?

„Ende Gelände“ und ihre Anhänger posteten in den sozialen Medien Aufnahmen von den Blockaden. Sie bezeichnen das Durchbrechen als „Umfließen von Polizeiketten“, was harmloser klingt, als es ist. Doch es geht um Land- und Hausfriedensbruch und Widerstand gegen die Polizei. Auch dieses Mal bildeten sie verschiedene Gruppierungen, sogenannte Finger, und fanden Lücken in den Polizeiabsperrungen. Beamte sagten auf Anfrage, es sei unmöglich, einen Tagebau hermetisch abzuriegeln.

Die Blockierer setzen auf spektakuläre Bilder beim Durchbruch und verbinden es mit der positiven Botschaft des Klimaschutzes. Sie kritisieren Polizeigewalt und verbreiten Aufnahmen in den sozialen Medien, auf denen einzelne schubsende und schlagende Beamte zu sehen sind.

Auch eine Reporterin des Westdeutschen Rundfunks hat Ähnliches beobachtet.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article195770273/Proteste-in-Garzweiler-Straftaten-im-Namen-des-Klimaschutzes.html

the_unforgiven schrieb:schlagende Beamte

Vielleicht besser mal die Arme und Hände (Schlagstöcke) etwas zurückhalten... Macht sich auch medial besser, besonders im Ausland.

Realo schrieb:the_unforgiven schrieb:
schlagende Beamte

Vielleicht besser mal die Arme und Hände (Schlagstöcke) etwas zurückhalten... Macht sich auch medial besser, besonders im Ausland.

Oder Handys blockieren und beschlagnahmen, man ist doch der böse skrupellose attackierende Polizeistaat...

Nun mir fiel bei den Bildern auf daß immer wieder selbst bei der überranten Blockade welche ohne Helm unterwegs waren, ich vermute die brauchen dringnd mal klimatisierte Helme und Schutzkleidung.
Würd ich denen gönnen.

@the_unforgiven

Ich war in meiner Jugend selbst auf vielen Demos (gegen Atomkraft, gegen Fahrpreiserhöhung, gegen Nato-Doppelbeschluss, gegen Startbahn west (Ffm)), kann mich gar nicht mehr an die einzelnen Inhalte/Gründe erinnern, aber das im Gedächtnis bleibende durchgehende Motiv waren "knüppelnde Beamte" - und genau dies ist auch das Bild, das sich "das Ausland" von Deutschland macht, dessen Exekutive sich leider immer noch sehr schnell "obrigkeitsstaatlich", also nicht unbedingt sehr demokratisch, aufführt.

Es fehlt da irgendwie die Kommunikation, dass man auch begründen kann, weshalb Demonstranten an diesen und jeden Stellen verschwinden müssten.

Und offenbar hat sich seit meiner Jugend aus dem letzten Jahrtausend nicht viel geändert, obwohl wir doch inzwischen 3/4 Jahrhundert Demokratie haben (nicht sind).

Realo schrieb:Es fehlt da irgendwie die Kommunikation, dass man auch begründen kann, weshalb Demonstranten an diesen und jeden Stellen verschwinden müssten.

Wenn Demonstranten nicht raffen, dass sie nicht auf laufende Bagger und Förderbänder springen oder auf der ungesicherten Abbruchkante in einem aktiven Tagebau herumturnen sollen, ist mit Kommunikation auch nichts mehr zu retten.

Apropo Linksextremisten und Polizei. Der Artikel von der Bundeszentrale für politische Bildung diesbezüglich ist durchaus interessant. Steht auch natürlich einiges mehr aber schadet nicht. Geht primär um das Feindbild "Polizei" in der linksextremen Szene. Sind zwar ganze vier Seiten zu lesen, aber wer Interesse hat der wird es hoffentlich auch durchziehen :D

http://www.bpb.de/apuz/291191/feindbild-polizei-im-linksextremismus?p=all

Realo schrieb:Es fehlt da irgendwie die Kommunikation, dass man auch begründen kann, weshalb Demonstranten an diesen und jeden Stellen verschwinden müssten.

nunja, auf
-einer Bahnlinie
- einem einsturzgefährdeten fremden Haus,
-einem Kohlebergbau
usw... da ist sehr einleuchtend wieso und das weiß man ja auch.
RWE warnt mehrfach vorher, POL warnt, jeder idiot weiß das.

Hinter den skandierten Rechtfertigungsparolen weiß selbst der blödste daß fremdes Eigentum oder Staatseigentum beschädigen oder blockieren nicht ok ist, erst recht nicht wenn man auf dem Weg dahin Polizisten niederkämpfen muß.

Man sieht an der FFF Demo ja auch wie egal der Ort ist.
Demonstrieren heißt Forderungen formulieren und da sein.
Nicht sexy, zu langweilig, man kann sich nicht hervorheben, nicht radikalisieren ohne schöne Geschichten über ein Feindbild.

Auch wenn Kohle und Kernenergie meiner Meinung nach nicht wirklich positiv sind so habe ich die Gewalttäter und sterbenden Schwäne nie was abgewinnen können.

bgeoweh schrieb:dass sie nicht auf laufende Bagger und Förderbänder springen oder auf der ungesicherten Abbruchkante in einem aktiven Tagebau herumturnen sollen

Gabs bei "unserer" Demos damals nicht, also fällt dieser Grund flach. Es hieß einfach nur: "Räumen Sie den Platz" (also praktisch Demonstrationsauflösung) und nach der 3. Ansage kam dann die allbekannte "Front" (Wasserwerfer, Tränengas/Pfefferspray, Knüppel).
Es wurden NIE Begründungen geliefert, weshalb wir "da" und "dort" verschwinden müssten.

Das sind schlichte Demokratiedifizite, da ungleiche Augenhöhe und einseitige Gewaltverteilung (Gewaltmonopol des Staats).

Das mit der Gewaltverteilung scheint sich inzwischne allerdings etwas relativiert zu haben, da die Demonstranten inzwischen auch längst nicht mehr friedlich sind. hat aber eben, wie dargestellt, auch seine Geschichte.

Realo schrieb:Das sind schlichte Demokratiedifizite, da ungleiche Augenhöhe und einseitige Gewaltverteilung (Gewaltmonopol des Staats).

sprachlos.

Realo schrieb:bgeoweh schrieb:
dass sie nicht auf laufende Bagger und Förderbänder springen oder auf der ungesicherten Abbruchkante in einem aktiven Tagebau herumturnen sollen

Gabs bei "unserer" Demos damals nicht, also fällt dieser Grund flach. Es hieß einfach nur: "Räumen Sie den Platz" (also praktisch Demonstrationsauflösung) und nach der 3. Ansage kam dann die allbekannte "Front" (Wasserwerfer, Tränengas/Pfefferspray, Knüppel).
Es wurden NIE Begründungen geliefert, weshalb wir "da" und "dort" verschwinden müssten.

Die Aufforderung sollte doch als Grund genügen?
und was hat Euch daran gehindert "den Platz zu räumen"?

Demokratie und Rechtsstaat heißt Ihr räumt den Platz und bei nichtgefallen Klage und Presse.
Demokratie heißt nicht bleiben und gewalttätig werden.

Realo schrieb:da die Demonstranten inzwischen auch längst nicht mehr friedlich sind. hat aber eben, wie dargestellt, auch seine Geschichte.

Im Falle der Linksextremisten ist einer der Gründe unter anderem, dass sie die Polizei so sehr verachten. Und das verstecken sie nicht einmal sondern leben es oft genug auch offen aus...mit Gewalt unter anderem.

the_unforgiven schrieb:Die Aufforderung sollte doch als Grund genügen?

Nein, da sämtliche Demos angemeldet waren, muss die Aufforderung einen Platz zu verlassen sauber und überzeugend begründet werden, andernfalls ist es "Obrigkeitsstaat" (GG Art. "Versammlungsfreiheit").

Realo schrieb:Das sind schlichte Demokratiedifizite, da ungleiche Augenhöhe und einseitige Gewaltverteilung (Gewaltmonopol des Staats).

an einer Tagebauabbruchkante (Lebensgefahr!) von Demokratiedefiziten zu sprechen, weil die Polizei die "kämpfenden Chaoten" da nicht rumspringen lässt, ist absolut bescheuert.

oder mit dem Wort eines anderen users:
es macht

the_unforgiven schrieb:sprachlos.

Ungleiche Augenhöhe ergibt sich von allein, wenn die ersten die Abbruchkante runterfallen (basisdemokratisch , politisch korrekt usw)

Realo schrieb:Nein, da sämtliche Demos angemeldet waren, muss die Aufforderung einen Platz zu verlassen sauber und überzeugend begründet werden, andernfalls ist es "Obrigkeitsstaat" (GG Art. "Versammlungsfreiheit").

Wie soll die Ende-Gelände-Demo auf einem privaten Betriebsgelände angemeldet gewesen sein? Drumherum vielleicht, auf dem Tagebau selbst sicherlich nicht.

lawine schrieb:Ungleiche Augenhöhe ergibt sich von allein, wenn die ersten die Abbruchkante runterfallen (basisdemokratisch , politisch korrekt usw)

Meiner Meinung nach nehmen es die radikaleren Teile des Bündnisses bewusst in Kauf, dass bei den Protesten Leute zu Schaden kommen oder sterben. Genau wir verkloppte Kinder oder Senioren ergibt das "gute Bilder" die man ausschlachten kann. Vor dem Hintergrund sind auch so Taktiken zu werten, wie sich bei Hochsommertemperaturen ohne Wasser und Verpflegung für Stunden in die pralle Sonne zu setzen und dann der Polizei Vorwürfe zu machen, weil sie nicht schnell genug Wasser und Toilettenhäuschen heranschafft.

@Realo
übrigens wäre ich total dafür. sämtliche deutsche Kohle- und Kernkraftwerke für 14 Tage total still zu legen, 14 Tage lang keine einzige Megawattstunde aus dem Ausland zu kaufen und somit den Menschen sämtliche Vorzüge der Versorgung allein mit regenerativer Energie drastisch vor Augen zu führen.
(Notstromaggregate für Krankenhäuser/Not-OP's gehen grad noch)
die nächsten, heißen Tage bieten sich dafür an ;)

lawine schrieb:an einer Tagebauabbruchkante (Lebensgefahr!)

Nein, bei unseren (letztes Jahrhundert) Demos "gegen Atomkraft, gegen Fahrpreiserhöhung, gegen Nato-Doppelbeschluss, gegen Startbahn West (Ffm)" hab es keine "Tagebauabbruchkante", sondern lediglich unabbrechbare Marktplätze. :troll:

bgeoweh schrieb:Wie soll die Ende-Gelände-Demo auf einem privaten Betriebsgelände angemeldet gewesen sein?

Ich redete über historisch frühere Demos und die Entstehung bilateraler Gewalt aus uniliteraler Gewalt. Anders formuliert: Es gäbe heute keine "schwarzen Blöcke", wenn die Demonstranten in der früheren Zeit der Demokratie nicht wie feindliche (wiewohl unbewaffnete) Armeen behandelt worden wären.

Realo schrieb:Nein, bei unseren (letztes Jahrhundert) Demos "gegen Atomkraft, gegen Fahrpreiserhöhung, gegen Nato-Doppelbeschluss, gegen Startbahn West (Ffm)" hab es keine "Tagebauabbruchkante", sondern lediglich unabbrechbare Marktplätze. :troll:

hier gehts nicht um die Jugenderinnerungen eines Rentners.

Realo schrieb:Ich redete über historisch frühere Demos und die Entstehung bilateraler Gewalt aus uniliteraler Gewalt.

Ja gut, das interessiert halt keine Sau.

lawine schrieb:hier gehts nicht um die Jugenderinnerungen eines Rentners.

Kann schon sein, aber noch lebe ich und habe was zu sagen.

bgeoweh schrieb:Ja gut, das interessiert halt keine Sau.

Und genau aus solchen Einstellungen heraus wird es weiter gehen. Es hat sich nichts wirklich verändert. Wer die Geschichte nicht kennt, ist arm dran.