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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

25.04.2018 um 14:40
Zitat von eckharteckhart schrieb:In der Praxis heißt es eher
Das ist eben die grundsätzliche Frage. Wie viel soll der Staat regulieren und wie viel reguliert sich durch bestimmte Rahmenbedingungen von selbst.
Da ein vernünftiges Gleichgewicht zu finden, ist genau das Problem.

Es ist ja nicht so, dass Gesellschaften, die besonders umfänglich staatlich kontrolliert wurden, sich durch besonders gute Lebensbedingungen ihrer Mitglieder ausgezeichnet haben.

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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.04.2018 um 15:03
https://www.grundeinkommen.de/wp-content/uploads/2017/12/17-10-%C3%9Cbersicht-Modelle.pdf
bin schon vor der finanzkriese eher gysys freund gewesen..


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25.04.2018 um 15:22
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es geht nicht um den Sinn und Nutzen sozialer Zuwendungen. Der steht außer Frage.

Aber Deiner Argumentation kann ich nicht folgen. Sie proklamiert das Recht des Dreisteren. "Gib mir Geld oder ich erschieße Dich" ist in jeder modernen Rechtsordnung ein Verbrechen.
Dass der Sinn hier so sehr außer Frage stand, bezweifle ich etwas, sonst würde man nicht die Frage nach einer Gegenleistung stellen.

Darüberhinaus ist die Tatsache, dass etwas ein Verbrechen ist, noch lange kein Garant dafür, dass es nicht begangen wird. Eine entsprechende soziale Zuwendung hingegen mildert das Problem offensichtlich deutlich ab, und genau darauf basiert das Argument.
Eine Sozialleistung erfolgt von der Gesellschaft für die Mitglieder der Gesellschaft. Und die Mitglieder der Gesellschaft leisten (im Idealfall) nach ihren persönlichen Möglichkeiten. Der Reiche mehr der Arme weniger.
Aber was Du gutheißt, ist schlicht eine Erpressung. Ich denke, ich habe zu wenig, also hole ich es mir von dem ich denke, er hat zuviel. Das ist Wilder Westen und ganz sicher keine erstrebenswerte soziale Form des Zusammenlebens.
Wo heiße ich das gut? Ich benenne bestimmte Vorkommnisse, und versuche zu erklären, wieso hier so oder so eine Leistung für den Zahlenden erbracht wird, auch wenn sie vllt nicht unmittelbar ersichtlich ist.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Die Werbewirksamkeit deiner (virtuellen) Person und deiner Äusserungen hinsichtlich des BGE, dürfte spätestens jetzt ihren Höhepunkt überschritten haben.
Wenn du jetzt noch zeigen könntest in welchem Zusammenhang das von mir Geschriebene zu einer vermeintlichen Werbeaktion bzgl BGE gestanden haben soll, wäre es tatsächlich etwas weniger Getrolle, als der übliche Schwachsinn, den du dir schon zu meiner Person ausgedacht hast. Nur auch hier wirst du vermutlich nicht enttäuschen, denn diesen Zusammenhang gibt es nicht real. ;)


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25.04.2018 um 15:27
Zitat von TripaneTripane schrieb:Hört sich bei entsprechend eingeschränkter Sicht natürlich erst mal ganz pöse an, zeigt aber im Grunde eben nur diese Eingeschränktheit der ganzen BGE Überlegungen auf:
1000 Euro im Monat sind nur dann "gut", wenn sie ohne jeglichen marktwirtschaftlichen Hintergrund gedruckt und unter die Leute geworfen werfen. Da wo immerhin ein Gegenwert existiert, ist es dagegen ein nogo.
Das zeigt bestenfalls die Eingeschränktheit der Vorstellungskraft der Gegner auf, denn wenn ein bestimmter Prozentsatz über dieses Geld und eventuell mehr Freizeit verfügen würde, könnte auch das Wohraumproblem schnell vom Tisch sein, indem man eben baut, ausbaut, alte Anwesen renoviert, etc. Es ändert den Markt hier deutlich. In dem Szenario kann der Vermieter sicher nicht mehr einfach mal so die Miete verdoppeln. Angebot und Nachfrage regeln die Preise, nicht die verfügbare Liquidität.


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25.04.2018 um 15:38
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es ist ja nicht so, dass Gesellschaften, die besonders umfänglich staatlich kontrolliert wurden, sich durch besonders gute Lebensbedingungen ihrer Mitglieder ausgezeichnet haben.
Das stimmt leider nur bedingt. Wir haben viele Leute und Organisationen, welche die aktuelle Qualität ihrer Lebensbedingungen stark davon abhängig machen, dass es anderen nicht besser geht als ihnen selbst. Unter dem Deckmäntelchen einer vermeintlich umfassenden "Gerechtigkeitsfrage", läßt sich das innerhalb der entsprechend konditionierten Klientel ganz gut transportieren.
Dass dabei das Erfolgsmodell der Marktwirtschaft beliebig in Abrede und auf den Kopf gestellt wird, sowie der Wohlstand der Gesellschaft, die für diese "Wohlfühl-Experimente" bluten soll, insgesamt gefährdet wird, scheint diese Leute nicht zu kümmern. "Ich fordere, also bin ich" ist die Devise.


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25.04.2018 um 15:43
Zitat von denis069denis069 schrieb:bin schon vor der finanzkriese eher gysys freund gewesen..
Sag bitte nicht sowas. Aber danke für die Übersicht!


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25.04.2018 um 15:44
Zitat von TripaneTripane schrieb:"Ich fordere, also bin ich" ist die Devise.
Tja, ist halt nur zu menschlich. Der eine fordert, dass sein Hab und Gut in Ruhe gelassen wird, weil er der Meinung ist, dass ihm das alles (aus welchen Gründen auch immer) mehr zustünde als dem anderen, und der andere fordert das Gegenteil.
Objektiv betrachtet haben beide genauso viel Recht wie sie Unrecht haben, denn keiner konnte sich vor seiner Geburt aussuchen, welche kognitiven, charakterlichen oder körperlichen Voraussetzungen er bekommen wird, um im Leben ökonomisch besonders erfolgreich zu werden.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.04.2018 um 16:02
Zitat von NegevNegev schrieb:Hier frage ich mich immer, wenn so viel Arbeit liegen bleibt, dass man auf die Idee kommt, ein Hartz 4 Bezieher "einzustellen" - wieso stellt man diesen Menschen nicht ganz normal ein und bezahlt ihn vernünftig?
Weil es um Tätigkeiten gehen würde, für die nicht genügend Geld da ist. Da gibt es doch vielfältige Sachen und für 0 € ist es nicht. Man gibt etwas zurück, weil man eben auch von der Gesellschaft Geld zum Leben bekommt. Ich sage ja nicht, dass die sich acht Stunden kaputt ackern soll, aber mal über den Spielplatz gehen und Müll aufsammeln oder einen Rasen mähen, fände ich begrüßenswert. Es gibt ja noch mehr Vorteile: Man braucht nicht in den Lebenslauf schreiben, dass man x Monate/Jahre H4 bezogen hat, sondern kann zeigen, dass man eben weiter am Ball war. Der Vorschlag ist im Moment ja nur eine grundlegende Idee, aber vom Prinzip her sehe ich da Potential.
Zitat von NegevNegev schrieb:Doch nur weil die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen unterirdisch schlecht ist. Nach 10 Jahren, wenn man den Berichten glauben schenken darf, ist man physisch wie psychisch total kaputt. Da ist es doch verständlich, das jeder, der nicht die absolute Berufung verspürt, dort nicht arbeitet.
Die Bezahlung ändert aber nichts daran, dass die Tätigkeit psychisch sehr anspruchsvoll ist. Ich sehe den Klinik-Alltag an meiner Frau. Eine Pflegekraft hat auch viele Tätigkeiten, bei denen man eben nicht pflegt. Ich habe vor Jahren mal ein Sozialpraktikum gemacht. Da habe ich auch gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich Pflege wirklich kann. War garkein Problem. Ich war dann in der reinen Betreuung beschäftigt und habe mit den älteren Herrschaften Tanznachmittage und ähnliches gemacht. Auch die Aufbereitung von Sterilgut muss von vielen Pflegekräften erledigt werden. Ich denke schon, dass es eine Hilfe wäre dort Stellen zu schaffen, die eine Entlastung für das Pflegepersonal bedeuten würden.


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25.04.2018 um 16:20
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Objektiv betrachtet haben beide genauso viel Recht wie sie Unrecht haben, denn keiner konnte sich vor seiner Geburt aussuchen, welche kognitiven, charakterlichen oder körperlichen Voraussetzungen er bekommen wird, um im Leben ökonomisch besonders erfolgreich zu werden.
Kann man so sehen, aber dies als "objektiv" zu betrachten, ist schon wieder Ausdruck einer Vermessenheit, die sich wie ein roter Faden durch die "Argumentationslinie" aller gnadenlosen Umverteiler zieht.
Übersehen wird dabei etwas Wesentliches, nämlich dass der Schwache schnell zum charakterlich Schwachen wird, wenn er die Überlegenheit an sich anderer einerseits zwar als deren Verfehlung anprangert und als moralische Waffe gegen sie selbst richten will, andererseist aber auf deren Nachsicht spekuliert, dies tun zu dürfen.

Anders und vielleicht etwas einfacher gesagt, wird hier ein beliebiges Recht zur Umverteilung abgeleitet, einfach aufgrund des Umstandes, dass man irgendwo etwas zu erkennen glaubt, was man entweder selbst gerne hätte oder zumindest dem andern nicht gönnt.
Das ist primitivstes, wildes Naturrecht, dem ich (philosophisch!) gar nicht so ablehnend gegenüberstehe. Aber es wird zu einer miesen, durchschaubaren Tour, wenn man meint, es gäbe auch einen moralischen Anspruch darauf, dieses wilde Naturrecht dann mit Hilfe der humantären Rücksichtnahme derer, die man zu schlachten beabsichtigt, umsetzen zu müssen.


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25.04.2018 um 16:23
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:ntuell mehr Freizeit verfügen würde, könnte auch das Wohraumproblem schnell vom Tisch sein, indem man eben baut, ausbaut, alte Anwesen renoviert, etc. Es ändert den Markt hier deutlich. I
Äh Bitte was? Du meinst man schafft den Wohnraum in der Freizeit? in einem 3 Welt LAnd vielleicht, aber nicht wenn wir etwas Standard und Sicherheit behalten wollen.
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Tja, ist halt nur zu menschlich. Der eine fordert, dass sein Hab und Gut in Ruhe gelassen wird, weil er der Meinung ist, dass ihm das alles (aus welchen Gründen auch immer) mehr zustünde als dem anderen, und der andere fordert das Gegenteil.
TJa, wie könnte er nur so eine Meinung haben das das selbst erarbeitete und Bezahlte einem Zuständ. Warum haben sich Anarchistische Gesellschaften nicht bewährt..
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Objektiv betrachtet haben beide genauso viel Recht wie sie Unrecht haben, denn keiner konnte sich vor seiner Geburt aussuchen, welche kognitiven, charakterlichen oder körperlichen Voraussetzungen er bekommen wird, um im Leben ökonomisch besonders erfolgreich zu werden.
Nein greift am Thema bzgl Recht und Unrecht völlig vorbei


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25.04.2018 um 16:24
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Bezahlung ändert aber nichts daran, dass die Tätigkeit psychisch sehr anspruchsvoll ist.
Deswegen hab ich die Bezahlung auch in Verbindung mit Arbeitsbedingungen gebracht. Der Pflegeschlüssel müsste dringend erhöht werden - kürzere Arbeitszeiten und vor allem geregelte Arbeitszeiten usw.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Weil es um Tätigkeiten gehen würde, für die nicht genügend Geld da ist.
Und warum ist nicht genug Geld da? System kaputt? Vielleicht sollte man daran etwas ändern bevor man anfängt, Leute zu rekrutieren "die nix kosten".


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25.04.2018 um 16:27
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Bezahlung ändert aber nichts daran, dass die Tätigkeit psychisch sehr anspruchsvoll ist. Ich sehe den Klinik-Alltag an meiner Frau. Eine Pflegekraft hat auch viele Tätigkeiten, bei denen man eben nicht pflegt. Ich habe vor Jahren mal ein Sozialpraktikum gemacht. Da habe ich auch gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich Pflege wirklich kann. War garkein Problem. Ich war dann in der reinen Betreuung beschäftigt und habe mit den älteren Herrschaften Tanznachmittage und ähnliches gemacht. Auch die Aufbereitung von Sterilgut muss von vielen Pflegekräften erledigt werden. Ich denke schon, dass es eine Hilfe wäre dort Stellen zu schaffen, die eine Entlastung für das Pflegepersonal bedeuten würden.
Ist jetzt nicht 100% on topic, aber es fällt mir beim Lesen dieses Absatzes auf und es scheint mir interessant: Wir (Menschen, Märkte etc.) haben Probleme, die Qualität von Leistungen bzw. Qualifikationen anderer zu bewerten, wenn diese in komplexer Weise breit gestreut sind, so dass sie vom Tätigsspektrum anderer schwer zu unterscheiden sind. Es scheint uns wesentlich leichter zu fallen, die "Klasse" einer hochspezialisierten, scharf eingrenzbaren Tätigkeit anzuerkennen, was sich dann auch im Gehalt und in der Anerkennung derselben niederschlägt.
Liege ich daneben?


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25.04.2018 um 16:47
Zitat von NegevNegev schrieb:Und warum ist nicht genug Geld da? System kaputt? Vielleicht sollte man daran etwas ändern bevor man anfängt, Leute zu rekrutieren "die nix kosten".
Einfach weil man dann auch Projekte durchbekommt, die keinen wirtschaftlichen Mehrwert bringen. Wir brauchen da nicht um den heißen Brei herumreden, wenn wir beim Beispiel "Müll sammeln auf Spielplätzen" bleiben, da wird mittelfristig keiner sagen "Ja, da investieren wir jetzt mal was". Es gibt auf der Prioritätenliste einfach Dinge, die noch vorne dran stehen und auch Geld kosten. Zusätzliche Kräfte in der Pflege müssen auch irgendwie bezahlt werden.

Unterm Strich geht es darum, dass eine Gesellschaft an einem Strang ziehen muss. Eine Grundsicherung ist keine Selbstverständlichkeit. Schau in die USA. Wenn es da schlecht läuft, bleibt dir nichts anderes übrig als auf der Straße zu leben. Selbst, wenn es unverschuldet ist. Da finde ich okay, wenn man der Gesellschaft für diese Grundsicherung auch was zurückgibt. Halt im Rahmen der Möglichkeit.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ist jetzt nicht 100% on topic, aber es fällt mir beim Lesen dieses Absatzes auf und es scheint mir interessant: Wir (Menschen, Märkte etc.) haben Probleme, die Qualität von Leistungen bzw. Qualifikationen anderer zu bewerten, wenn diese in komplexer Weise breit gestreut sind, so dass sie vom Tätigsspektrum anderer schwer zu unterscheiden sind. Es scheint uns wesentlich leichter zu fallen, die "Klasse" einer hochspezialisierten, scharf eingrenzbaren Tätigkeit anzuerkennen, was sich dann auch im Gehalt und in der Anerkennung derselben niederschlägt.
Liege ich daneben?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe was du meinst. Ich glaube prinzipiell fällt es uns Menschen schwer, die Leistungen anderer anerkennen. Man selber hat es immer am schwersten und man selber wird immer am schlimmsten bezahlt. Berufe, die psychisch belastend sind, sind in der Regel durchaus anerkannt. Zumindest habe ich noch nie jemanden sagen gehört, dass eine Krankenschwester ein laues Leben hat. Auf der anderen Seite werden viele Jobs verkannt. Wer kennt nicht den Handwerker, der sich über die Leute im Büro auslässt? Auch im Büro kann man ein anstrengendes Leben haben. Ich finde wir sollten uns mehr auf uns selbst als Individuum konzentrieren und weniger darüber richten, ob jemand in seinem Job viel oder wenig leistet. Manchmal hilft es halt auch einfach nur dem Selbstwertgefühl, wenn man sich über den "überbezahlten Bürofuzzi" auslassen kann.


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25.04.2018 um 16:47
Zitat von TripaneTripane schrieb:Kann man so sehen, aber dies als "objektiv" zu betrachten, ist schon wieder Ausdruck einer Vermessenheit, die sich wie ein roter Faden durch die "Argumentationslinie" aller gnadenlosen Umverteiler zieht.
Natürlich ist das objektiv, denn es lässt hier die subjektiven Empfindungen der jeweiligen Parteien außen vor, und beleuchtet völlig unvoreingenommen die Gegebenheiten, die zu dieser Situation führen.
Übersehen wird dabei etwas Wesentliches, nämlich dass der Schwache schnell zum charakterlich Schwachen wird, wenn er die Überlegenheit an sich anderer einerseits zwar als deren Verfehlung anprangert und als moralische Waffe gegen sie selbst richten will, andererseist aber auf deren Nachsicht spekuliert, dies tun zu dürfen.
Da wird nichts übersehen, es ist für die besagte Überlegung nur nicht relevant. Selbst wenn es so wäre, was ich allerdings für stark konstruiert und bestenfalls Wunschdenken des vermeintlich Überlegenen halte.
Zudem ist es leicht relativierbar, aber das soll gerade nicht Thema sein.
Anders und vielleicht etwas einfacher gesagt, wird hier ein beliebiges Recht zur Umverteilung abgeleitet, einfach aufgrund des Umstandes, dass man irgendwo etwas zu erkennen glaubt, was man entweder selbst gerne hätte oder zumindest dem andern nicht gönnt.
Nein, es ist schlicht eine ökonomische Überlegung von der Warte des Besitzenden aus betrachtet, die bestimmte gesellschaftliche Faktoren berücksichtigend fest stellen kann, dass es schlicht günstiger ist einen Teil seiner Güter kontrolliert abzugeben, als den Umstand zu begünstigen, dass sich ein mehr oder minder großer Teil der Bevölkerung radikalisiert, und die Gesellschaft (die Quelle unseres Wohlstandes) regelmäßig erschüttert, unnötig in Gefahr bringt, oder sogar völlig zerstört.
Das ist primitivstes, wildes Naturrecht, dem ich (philosophisch!) gar nicht so ablehnend gegenüberstehe. Aber es wird zu einer miesen, durchschaubaren Tour, wenn man meint, es gäbe auch einen moralischen Anspruch darauf, dieses wilde Naturrecht dann mit Hilfe der humantären Rücksichtnahme derer, die man zu schlachten beabsichtigt, umsetzen zu müssen.
Es überrascht mich nicht, dass du dem nicht ablehnend gegenüber stehst. Schließlich war es noch nie lange besonders gesund sich zu sehr gegen die eigene -oder allgemein gegen die Natur zu stellen.

Von einer humanitären Rücksichtnahme hab ich jedoch hier nicht gesprochen. Die wird eher vom GG verlangt, indem in einem bestimmten Artikel gefordert wird, dass das Eigentum auch gewisse Verpflichtungen zu erfüllen habe. Nicht nur ein Recht des ökonomisch geschickteren sein solle.

Ich nehme an, dass beide menschlichen Phänomene hierbei berücksichtigt werden. Sowohl das Mitgefühl mit den Schwachen, als auch die Einsicht, dass es ökonomisch unklug sein würde, die Gesellschaft mit solchen Extremen zu gefährden.


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25.04.2018 um 17:16
Zitat von NegevNegev schrieb:Wegen der Finanziellen Situation sehe ich das etwas anders. Mit Hartz 4 "darf" man sich ca. 100 € dazu verdienen. Alles andere wird mit den Leistungen verrechnet. Im dümmsten Fall arbeitet man Vollzeit und am Ende kommt nicht mehr als Hartz 4 raus. Ja geil! Wenn das nicht motiviert...

Mit dem BGE wäre jeder Verdienst ein Gewinn. Es könnten auch ganz neue Verdienstmöglichkeiten entstehen - solche die sich aktuell noch nicht lohnen, weil man davon nicht wirklich alleine leben könnte. Der Phantasie sind hier keine grenzen gesetzt...
Stimmt natürlich alles. Hatte ich mal wieder vergessen, weil mich das Thema Hinzuverdienst nicht betrifft, wegen Erwerbsunfähigkeit.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich sehe es so: Ich würde lieber einen Job machen, den ich nicht mag als dass ich der Allgemeinheit auf der Tasche liege, weil ich mir für bestimmte Tätigkeiten zu fein bin.
So habe ich auch mal gedacht. Nach 15 Jahren fiel mir dann auf, dass mich das gesundheitlich ruiniert hat. Das ist natürlich jetzt etwas einfach dargestellt, aber ich willl hier auch keinen Roman über meine Lebensgeschichte verfassen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ohne Druck geht es ja nicht, wenn man sich anschaut, wofür die meisten Sanktionen ausgesprochen werden. Ein großer Teil geht einfach nicht zu den Terminen.
Das liegt aber nicht an einer frechen LMA Einstellung, sondern an der Angst vorm Jobcenter. Ich war immer pünktlich, bin aber jedes Mal mit Bauchschmerzen hin gegangen, und auf dem Rückweg fühlte ich mich nur erleichtert, weil ich wieder 6 Monate Ruhe vor mir hatte.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wer in einer Gesellschaft lebt und den Nutzen in Anspruch nimmt, der durch andere Mitglieder der Gesellschaft geschaffen wird, muss sich eben auch nach seinen Möglichkeiten daran beteiligen.
Die geforderte Beteiligung beschränkt sich aber nach dem Gesetz auf Pünktlichkeit zu den Vorladungen beim Sachbearbeiter und eine gewisse Anzahl an Bewerbungen, so wie evtl. noch die Teilnahme an sinnlosen Kursen, die nur die Veranstalter reich machen, die Betroffenen aber ohne eine nützliche Qualifikation zurück lassen.

Ob der Betroffene sich durch ehrenamtliche Tätigkeit sinnvoll an der Gesellschaft beteiligt zählt überhaupt nicht. Die Sachbearbeiter sehen sie sogar als Hemmnis an, das man nötigenfalls überwinden muss.


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25.04.2018 um 17:43
Zitat von TripaneTripane schrieb:Das ist primitivstes, wildes Naturrecht, dem ich (philosophisch!) gar nicht so ablehnend gegenüberstehe.
Was soll denn "wildes Naturrecht" sein?


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25.04.2018 um 17:52
Zitat von phenomenaphenomena schrieb:Das liegt aber nicht an einer frechen LMA Einstellung, sondern an der Angst vorm Jobcenter. Ich war immer pünktlich, bin aber jedes Mal mit Bauchschmerzen hin gegangen, und auf dem Rückweg fühlte ich mich nur erleichtert, weil ich wieder 6 Monate Ruhe vor mir hatte.
Das kann ich bis zu einem gewissen Punkt gut nachvollziehen. Das liegt vermutlich am Gefühl, ohnmächtig einer mächtigen und obendrein willkürlichen Bürokratie gegenüberzustehen.


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25.04.2018 um 17:57
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Natürlich ist das objektiv, denn es lässt hier die subjektiven Empfindungen der jeweiligen Parteien außen vor, und beleuchtet völlig unvoreingenommen die Gegebenheiten, die zu dieser Situation führen.
Du läßt "die subjektiven Empfindungen der jeweiligen Parteien außen vor" und betrachtest nur deine eigene subjektive Empfindung. Und deswegen ist diese objektiv? Eher nicht. :D


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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.04.2018 um 17:59
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wir brauchen da nicht um den heißen Brei herumreden, wenn wir beim Beispiel "Müll sammeln auf Spielplätzen" bleiben, da wird mittelfristig keiner sagen "Ja, da investieren wir jetzt mal was". Es gibt auf der Prioritätenliste einfach Dinge, die noch vorne dran stehen und auch Geld kosten. Zusätzliche Kräfte in der Pflege müssen auch irgendwie bezahlt werden.
Das sehe ich als gesellschaftliches Problem an welches man nicht löst indem man Leute dafür heranzieht die Billig zu haben sind.

Nicht umsonst werden für derartige Tätigkeiten, die "keinen wirtschaftlichen Mehrwert bringen", aus der Staatskasse bezahlt. Wenn dafür kein Geld da ist, dann sollte man eben die Steuern so gestalten, dass erst einmal alle prozentual die gleiche Steuerlast tragen. Dann sollte man mal darüber nachdenken, ob es sein muss, das man überproportional viel Vererben kann. Erst im dritten Schritt kann man über Steuererhöhungen nachdenken.


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25.04.2018 um 18:05
Man sollte auch endlich eine Finanztransaktionssteuer einführen und für die Zukunft ist wahrscheinlich auch eine Maschinen/Roboter-Steuer sinnvoll.


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