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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 14:33
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Was meintest du denn stattdessen mit "Nettozahler"
Auch das ist falsch...ich meinte:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wieviel Steuern muss man mindestens zahlen um Nettosteuerzahler zu sein?
Das bedeutet wieviel Steuern muss man zahlen dass man für einen Staat plus ist, zB. Steuern - Standardtransferleistungen ergibt mehr als Null. Wer zB . 100€ Steuern zahlt aber 120€ Kindergeld bekommt ist kein Nettosteuerzahler.

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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 14:37
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Die allerdings nicht beantwortet wurde....
Doch. Im Prinzip durch meinen schon vorhergehenden Hinweis wie die Menschenwürde definiert und gegen sowohl Vereinnahmung als auch variierende Vorbedinungen geschützt wird. Zum anderen mit dem Hinweis darauf, dass hier immer wieder von "Gegnerseite" aus ein monetärer Zusammenhang mit der Menschewürde hergestellt wird, den aber unsere Verfassung so nicht deckt (die Menschenwürde hängt nicht mit der Produktivität eines Menschen zusammen). Ein Grund, warum ich mir auch zuletzt anderweitige Interpretationen dazu ausdrücklich nicht zu eigen mache. Auch dazu hatte ich schon mal etwas geschrieben.

Deine Fragen bezogen sich auf meine Ausführungen dazu. In sofern könnte man auch mal auf Grund der Fragen in Betracht ziehen, dass da etwas nicht richtig verstanden oder vielleicht auch einfach nur fehlinterpretiert wurde.

Im Moment beobachte ich eben anhand der Reaktionen, dass es gar nicht erwünscht ist sich mal mit solchen Details differenzierender auseinander zu setzen. Es geht argumentativ immer in den Status einer Gegenwehr, die durch die Ablehnung eines BGEs einher geht. Dabei begrenzt sich das ja nicht nur auf ein BGE, sondern es wird ja argumentativ vielfach auch in ähnlicher Weise schon gegen Hartz 4 in Frage gestellt.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 14:40
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das bedeutet wieviel Steuern muss man zahlen dass man für einen Staat plus ist, zB. Steuern - Standardtransferleistungen ergibt mehr als Null. Wer zB . 100€ Steuern zahlt aber 120€ Kindergeld bekommt ist kein Nettosteuerzahler.
Ja eben. Das ist man anscheinend lt. Artikel, wenn man mindestens 30.000 Euro Jahreseinkommen hat. Wie das ausgerechnet wurde, steht da leider nicht.

Es könnte sein, dass die durchschnittliche Kinderanzahl der Österreicher (1,46 Kinder) da mit eingerechnet wurde, aber das weiß ich nicht mit Sicherheit. Ich jedenfalls habe keine Kinder, daher bekomme ich auch keine Familienbeihilfe, kein Karenzgeld oder sonstiges. Ich bekomme überhaupt keine Sozialleistungen momentan. Krankenversicherung, Pensionsversicherung - dafür bezahle ich ja Sozialabgaben mit meinem Gehalt.

Wenn man 30.000 Euro brutto verdient in Österreich, bezahlt man:
Sozialversicherung: 5.393,20 Euro
Lohnsteuer: 2.177,88 Euro

Netto bleiben einem also 22.428,92 Euro pro Jahr:

Quelle: https://bruttonetto.arbeiterkammer.at/


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13.09.2020 um 14:50
@violetluna
Passt.

Jetzt muss Du die nächste Rechnung machen: da steht etwas von einem Viertel der Arbeitnehmer Nettosteuerzahler sind.
Das bedeutet von 4,4 Mio Arbeiter zahlen 1,1 Mio mehr als sie an Transferleistungen bekommen.
Österreich hat 8,8 Mio Einwohner, soll heißen 7,7 Mio wären BGE berechtigt, es werden pro Jahr 7,7Mio x 12 x 1000€ = 92,4 Mrd€ benötigt.
Die 1,1 Mio müssten 84000€ mehr bezahlen um das BGE zu finanzieren...fällt Dir was auf?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 14:55
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Doch. Im Prinzip durch meinen schon vorhergehenden Hinweis wie die Menschenwürde definiert und gegen sowohl Vereinnahmung als auch variierende Vorbedinungen geschützt wird.
Das ist auch alles in Ordnung. Festgelegt wurde ein Existenzminimum welches auch nicht sanktioniert werden darf.
Das ist jedoch nicht meine Frage... im Zusammenhang mit einem BGE, erhält der Mensch mit einem BGE mehr Würde?
Weitergefragt, ist die Würde monetär zu bemessen und nur mit einem BGE zu erreichen?
Wenn nicht, hat sich die Diskussion über die Würde eines Menschen in diesem Thread ansich erübrigt.
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Zum anderen mit dem Hinweis darauf, dass hier immer wieder von "Gegnerseite" aus ein monetärer Zusammenhang mit der Menschewürde hergestellt wird, den aber unsere Verfassung so nicht deckt (die Menschenwürde hängt nicht mit der Produktivität eines Menschen zusammen).
Was heisst Gegnerseite? Das liest sich ja als wäre jedwede Kritik an einem BGE unerwünscht.
Kritische Betrachtungen sind allerdings notwendig und wenn die Solidargemeinschaft ein derartig großes Projekt umsetzen soll, gehören gerade monetäre Berechnungen dazu. Hier im Thread gibt es nur Links die allerdings kaum Rückschlüsse auf eine Finanzierbarkeit zu lassen.

Natürlich hat die Würde eines Menschen nichts mit seiner Produktivität zu tun.
Allerdings.. und darum geht es bei der Diskussion gerade mit @Unik , wer faul auf der Haut liegen will und nur nehmen möchte, wessen Würde wird dann beeinträchtigt? Was kann ein Arbeitsscheuer Mensch für die Solidargemeinschaft leisten damit diese auch etwas Würde erhält?
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Im Moment beobachte ich eben anhand der Reaktionen, dass es gar nicht erwünscht ist sich mal mit solchen Details differenzierender auseinander zu setzen. Es geht argumentativ immer in den Status einer Gegenwehr, die durch die Ablehnung eines BGEs einher geht.
Natürlich. Siehe oben.
Ich kann nicht einfach Zuspruch zu einem derartigen Umbruch des Staates geben, wenn nicht vorher die Eventualitäten mit in die Finanzierbarkeit eingeplant werden. Ich werde grob gesagt, nicht Geld berappen ( gerade für Lauschepper ) weil ich letztenendes trotz BGE mehr bezahlen muß als die Höhe des BGE überhaupt ausmacht. Und damit meine ich nicht die Steuern schlechthin, sondern auch die zu erwartenden Preissteigerungen und die Flucht der Wirtschaft ins Ausland z.B.
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Dabei begrenzt sich das ja nicht nur auf ein BGE, sondern es wird ja argumentativ vielfach auch in ähnlicher Weise schon gegen Hartz 4 in Frage gestellt.
Das sehe ich hier im Thread allerdings nicht. Hartz IV wird überhaupt nicht in Frage gestellt, sogar hier und da davon gesprochen, die Sanktionen einzustellen und vlt. den Satz zu erhöhen. Womit zumindest das Existenzminimum sichergestellt ist. Vorteil: Grundsicherung, H4 ect. hilft auch den wirklich bedürftigen Menschen. Ein BGE wäre für alle.


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13.09.2020 um 14:56
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Passt.

Jetzt muss Du die nächste Rechnung machen: da steht etwas von einem Viertel der Arbeitnehmer Nettosteuerzahler sind.
Das bedeutet von 4,4 Mio Arbeiter zahlen 1,1 Mio mehr als sie an Transferleistungen bekommen.
Österreich hat 8,8 Mio Einwohner, soll heißen 7,7 Mio wären BGE berechtigt, es werden pro Jahr 7,7Mio x 12 x 1000€ = 92,4 Mrd€ benötigt.
Die 1,1 Mio müssten 84000€ mehr bezahlen um das BGE zu finanzieren...fällt Dir was auf?
Naja, es ist ja nicht geplant, das BGE durch höhere Einkommenssteuern zu finanzieren. Der Vorschlag war ja Vermögenssteuern und Finanztransaktionssteuern. Somit geht deine Rechnung nicht auf.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 15:00
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Somit geht deine Rechnung nicht auf.
Die Rechnung der BGEler geht nicht auf.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Vermögenssteuern und Finanztransaktionssteuern
Trotzdem müssen 92,4 Mrd zusammen kommen.
Du kannst mir auch gerne erklären wieviel Finanztranskationssteuern sich aus 22.428€ Netto generieren lassen. 100? 200? 3000?
Im nächsten Schritt müsste man schauen wieviel Vermögen vorhanden ist.


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13.09.2020 um 18:05
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Der Vorschlag war ja Vermögenssteuern und Finanztransaktionssteuern. Somit geht deine Rechnung nicht auf.
Was machst Du mit den Vermögenden? Müssen die dann da bleiben? So eine Art Mauer?
Was passiert mit dem Vermögen, wenn es aufgebraucht ist? Faktisch "wegversteuert"?
Sowas machen auch gern Kommunen. Die verkaufen ihren Grundbesitz zur Schuldentilgung, leider geht das aber nur ein mal.
Des weiteren sind ja die Vermögenswerte zum Teil auch kein Bargeld (bei den Zinsen eh nicht). Das sind Immobilien, Vermögensbeteiligungen, Aktien, Firmen und andere Werte. Müssen diese Werte dann aufgelöst werden, z.Bsp. Firmen liquidiert, Wohnungen verkauft, damit das BGE ausgezahlt werden kann?
Und so wie die Vermögenden aus deinem BGE-Land flüchten, so strömen die Armen der Welt zu Dir, in der Hoffnung, ein schönes, versorgtes Leben zu führen, ohne jegliche Bedingung.
Wie lange wird der fleißige Arbeiter dann noch arbeiten gehen?


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13.09.2020 um 19:25
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:Wohnungen verkauft,
Die werden wahrscheinlich dann an ausländische Investoren fallen. Hier kann sich das dann keiner mehr leisten...
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:Wie lange wird der fleißige Arbeiter dann noch arbeiten gehen?
Nur solange, bis er einen gut dotierten Job im Ausland erhält. Fachkräfteflucht kann ich mir durchaus vorstellen.
Haben wir eigentlich schon. Zumindest in studierten Berufen. Handwerk könnte folgen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 19:36
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:im Zusammenhang mit einem BGE, erhält der Mensch mit einem BGE mehr Würde?
Kommt darauf an, so man differenziert zwischen der per Verfassung zugestandenen Menschwürde und einer eventuell davon unabhängig erfahrenen Aufwertung durch menschliche Wertschätzung und weniger an sozialer Ausgrenzung, Verurteilung, Stigmatisierung etc.. Aber wie geschrieben, es wäre aufbauend auf die grunlegend definierte Menschenwürde. Die Menschewürde ist klar definiert, die Würde kann von vielen Faktoren abhängen, die einer Person oder Organisation o. Ä. entgegen gebracht wird.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Kritische Betrachtungen sind allerdings notwendig und wenn die Solidargemeinschaft ein derartig großes Projekt umsetzen soll, gehören gerade monetäre Berechnungen dazu.
Stimme ich Dir zu. Meine Bemerkung dazu richtete sich aber dahingehend, das es ebenso zulässig ist unter anderem zu kritisieren, dass dem ökonomischen Fakt immer nur alles untergeordnet wird. Kann es nicht finanziert werden, dann gelten andere Dinge, die mit einem BGE einher gehen als völlig absurd und unrealistisch. Ich möchte das eben auch unter dem Aspekt aufgreifen, als eben noch gar keine Einführung eines BGE geplant ist. Hier richtet sich meine Kritik an die oftmals spürbare Aggressivität wie eben nicht nur gegen das BGE selbst, sondern auch in begleitenden Themen agiert wird. Und hier zeigt sich eben dieses Freund/Feind denken, oft auch nur aus rein persönlicher Sicht formuliert, verkennend, dass einem BGE durchaus berechtigt auch gesamtgesellschaftliche Vorteile und Effekte zugeschrieben werden.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Das sehe ich hier im Thread allerdings nicht. Hartz IV wird überhaupt nicht in Frage gestellt, sogar hier und da davon gesprochen, die Sanktionen einzustellen und vlt. den Satz zu erhöhen.
Sicher, solche Äusserungen habe ich auch immer mal wieder wahrgenommen und mich dazu auch ab und an positiv anerkennend geäussert. Aber es gibt eben aber auch das völlige Gegenteil.

Gestern gegen 22.30 Uhr schrieb zum Beispiel mal folgendes:
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:bgeoweh schrieb:
Bald darauf kommt man darauf, dass man "unproduktive Elemente", "Volksfeinde" und "Asoziale" abschieben, ausbürgern oder ins Arbeitslager stecken kann (muss) um den Laden am Laufen zu halten.

Also ich lese ja hier schon sehr viel länger mit als ich mitschreibe. Bei so manchem Beitrag könnte man schon auch mal annehmen, solche Ausformulierungen liegen schon fertig in der Schublade. Nur ohne Kommunismus oder Sozialismus, sondern einfach nur um letztendlich seine Ruhe zu haben ;-)
Sollte dies hier zu wenig registriert worden sein, dann gäbe es zumindest da eine Möglichkeit Einfluß auf die Wortwahl zu nehmen und ebenso zu intervenieren. So man es ernst damit meint, es gäbe keine "Gegner" und man einem friedlichen Gedanken- und Meinungsaustausch interessiert ist.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Was kann ein Arbeitsscheuer Mensch für die Solidargemeinschaft leisten damit diese auch etwas Würde erhält?
Wenn sich die Solidargemeinschaft von Äusserungen eines Menschen die Würde rauben lässt, dann würde ich mir eher grundlegendere Gedanken dazu machen. Auch heute trägt die Solidargemeinschaft viele Menschen mit, die aus völlig unterschiedlichen Gründen keine Arbeit haben oder keiner nachgehen kann oder will. Ich mache mir da keinen zu großen Kopf was Unik da von sich gibt, seine Meinung und Einstellung mache ich mir dazu nicht zu eigen.

Aber andererseits könnte man bei ähnlicher gedanklicher Ausangslage auch mal genauso vehement erwähnen, welchen Schaden (ob das wirklich etwas mit "Würde" zu tun hat?) ziemlich schräge Geschäfte und Handlungen Unternehmen der gesamten Solidargemeinschaft zufügen. Nehmen wir zum Beispiel den Skandal und Betrug um Wirecard oder CumEx-Geschäfte. Hier wurden die Steuerzahler und eben auch die Solidargemeinschaft von nur wenigen Personen in allerhöchstem Maße und dazu auch noch wirklich kriminell geschädigt. Das ist kein Whataboutism sondern es wäre gewiss mindestens genauso verachtensfähig, wie man oftmals unverhältnismäßig nach unten tritt.

Mir ist vollkomen klar, dass hier auch Politik, Regierung und auch die Gesellschaft solche Machenschaften fördern. Doch im Sinne von abahatschis Äusserungen, man müße ja Hartz 4 nicht beantragen, sind Unternehmer und Unternehmen zum Beispiel auch nicht gezwungen den Staat und de gesamte Gesellschaft zu schädigen oder kriminell zu werden.

Würde man sich dort eben von neoliberalem Gedankengut verabschieden und auch mal wieder an die Solidargemeinschaft denken, dann könnte dies nicht nur der Würde der Solidargemeinschaft einen Schub geben, sondern auch der gesamten Gesellschaft neue Freiheiten ermöglichen. Auch ohne ein BGE!


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 19:47
@schrauber2

Ich hätte es nicht so gut formulieren können.
Und wir haben heute schon eine Flucht von Fachkräften.

Jedes Jahr verlassen beispielsweise tausende gut ausgebildete aber perspektivlose Spanier ihre Heimat um im wirtschaftlich prosperierenden Peru ein gutes Leben zu führen. Nur Corona kam mal kurz dazwischen.

Ein BGE bedeutet den Exodus der Vermögenden und derer die mal Besserverdienende sein werden. Gleichsinnig bedeutet es eine massive Armutszuwanderung. Und nach ganz kurzer Zeit wäre die Finanzierung platt.

Natürlich kann man ein BGE nicht zurück drehen. Wenn der hochqualifizierte Gutverdiener erst mal ein Haus am Pazifik hat kommt der nicht zurück und der Armutszuwanderer geht nicht wieder weg.

BGE ist Morgenthau Plan 4.0


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13.09.2020 um 19:50
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Fachkräfteflucht kann ich mir durchaus vorstellen.
Haben wir eigentlich schon. Zumindest in studierten Berufen. Handwerk könnte folgen.
https://www.focus.de/finanzen/news/neue-studie-domaene-der-hochqualifizierten-hunderttausende-deutsche-wandern-aus_id_11424311.html
Rund 180.000 Deutsche ziehen jedes Jahr in ein anderes Land. Vor allem deutsche Akademiker und Akademikerinnen wandern aus - aber nicht nur Hochqualifizierte profitieren vom Umzug ins Ausland.
Im Durchschnitt verdienten Vollzeitbeschäftigte innerhalb eines Jahres rund 1200 Euro mehr als in Deutschland. Das gelte auch kaufkraftbereinigt, sagten die Forscher. Zum Vergleich: Auch die Nettolöhne in Deutschland seien in den zwölf Monaten gestiegen, jedoch nur um durchschnittlich 87 Euro.
Für Akademikerinnen und Geringqualifizierte zahle sich der Umzug ins Ausland besonders aus, hieß es. Ihr Verdienst steige prozentual überdurchschnittlich. Weil aktuell aber vor allem Akademiker den Umzug ins Ausland wagten, fordern die Forscher in ihrer Studie, öffentliche Förderprogramme gezielt auf Menschen ohne akademischen Abschluss zuzuschneiden.

Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Meine Bemerkung dazu richtete sich aber dahingehend, das es ebenso zulässig ist unter anderem zu kritisieren, dass dem ökonomischen Fakt immer nur alles untergeordnet wird.
Ist das jetzt ein Witz? Du willst ein System in dem es um Geld(transfer) geht, finanziert aus verschieden ökonomischen Quellen und kritisierst den ökonomischen Aspekt?


Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:dann gäbe es zumindest da eine Möglichkeit Einfluß auf die Wortwahl zu nehmen und ebenso zu intervenieren.
Melde doch endlich die Beiträge die Dich stören.


Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Nehmen wir zum Beispiel den Skandal und Betrug um Wirecard oder CumEx-Geschäfte. Hier wurden die Steuerzahler und eben auch die Solidargemeinschaft von nur wenigen Personen in allerhöchstem Maße und dazu auch noch wirklich kriminell geschädigt. Das ist kein Whataboutism sondern es wäre gewiss mindestens genauso verachtensfähig, wie man oftmals unverhältnismäßig nach unten tritt.
Das solltest Du beziffern, ich weiß nicht was Wirecard an steuerlichen Schaden verursacht hat..Cum Ex ist bei ca. 55 Milliarden.
Ich heise das nicht gut, bestimmt nicht aber zwei Sachen:
- die Justiz ist dran
- wenn ich 55 oder 65 Mrd einmalig zu 998Mrd jährliche Zusatzausgaben für das BGE setze, dann weiß ich wo meine Prioritäten liegen


Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Würde man sich dort eben von neoliberalem Gedankengut verabschieden und auch mal wieder an die Solidargemeinschaft denken, dann könnte dies nicht nur der Würde der Solidargemeinschaft einen Schub geben, sondern auch der gesamten Gesellschaft neue Freiheiten ermöglichen. Auch ohne ein BGE!
Die Solidargemeinschaft erhält von der Arbeitsleistung eines Besserverdieners zwischn 40 und 70% der Arbeitsleistung, darf man vorsichtig fragen wann hat die Solidargemeinschaft genug?


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13.09.2020 um 19:54
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Ich möchte das eben auch unter dem Aspekt aufgreifen, als eben noch gar keine Einführung eines BGE geplant ist.
Ich sage es mal so... die Chancen stehen schlecht das wir in unserer Generation dieses noch erleben werden. Zumal der Staat schon jetzt tief in den roten Zahlen steckt und ein Corona-Ende noch nicht in Sicht ist. Auch wenn es sich gottseidank hier und da schon wieder einem halbwegs vernünftigen Normalzustand annähert. Restaurationen, vlt. auch Kulturelle Etablissements, ect. , werden noch zigfach pleite gehen.
Nun.. ich sehe momentan und auf einige Jahrzehnte Dauer noch keine Einführung eines BGE.

Irgendwann, in ferner Zukunft ( sofern die Menschheit sich noch nicht in die Steinzeit zurückkatapultiert hat ), da wird eine Art BGE mit Sicherheit eingeführt. Vlt überholt uns auch die Technik und eine Art Drucker für Alles steht in jedem gedruckten Haushalt und man benötigt kein Geld mehr.
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Wenn sich die Solidargemeinschaft von Äusserungen eines Menschen die Würde rauben lässt, dann würde ich mir eher grundlegendere Gedanken dazu machen.
Darum ging es mir nicht. Es ging mir darum, das man sich die Würde garantieren lassen möchte, der Solidargemeinschaft allerdings dadurch das sie denjenigen mitschleppt, ein wenig Würde nimmt ( in dessen Augen ). Und das dieses Mitschleppen auf Grund von meinetwegen Faulheit auch noch als selbstverständlich angesehen wird.
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Aber andererseits könnte man bei ähnlicher gedanklicher Ausangslage auch mal genauso vehement erwähnen, welchen Schaden (ob das wirklich etwas mit "Würde" zu tun hat?) ziemlich schräge Geschäfte und Handlungen Unternehmen der gesamten Solidargemeinschaft zufügen. Nehmen wir zum Beispiel den Skandal und Betrug um Wirecard oder CumEx-Geschäfte. Hier wurden die Steuerzahler und eben auch die Solidargemeinschaft von nur wenigen Personen in allerhöchstem Maße und dazu auch noch wirklich kriminell geschädigt
Ich sehe hier einen Unterschied: Der eine ist einfach nur faul, der andere kriminell. Ich möchte schon fast gar nicht wissen um wieviele Mio oder Mrd der deutsche Steuerzahler im jahr geprellt wird. Oder wieviel Mrd durch die Regierung oder kommunal regierende Person unnötig versenkt werden.


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13.09.2020 um 20:21
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich möchte schon fast gar nicht wissen um wieviele Mio oder Mrd der deutsche Steuerzahler im jahr geprellt wird. Oder wieviel Mrd durch die Regierung oder kommunal regierende Person unnötig versenkt werden.
Da könnte man zum Beispiel auch konsequenter ansetzen, ga bin ich ganz bei Dir ;-)
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:BGE ist Morgenthau Plan 4.0
Aber sowas ist einfach nur unnötig. Die "Morgenthau-Legende" muß jetzt auch noch genutzt werden um die Idee und Utopie eines BGE zu delegimitieren.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Irgendwann, in ferner Zukunft ( sofern die Menschheit sich noch nicht in die Steinzeit zurückkatapultiert hat ), da wird eine Art BGE mit Sicherheit eingeführt. Vlt überholt uns auch die Technik und eine Art Drucker für Alles steht in jedem gedruckten Haushalt und man benötigt kein Geld mehr.
:-) Eben, so sehen Utopien aus. Das reine Gespräch darüber stellt doch eigentlich für niemanden eine Bedrohung dar. Ich halte es zum Beispiel für möglich, dass man sich in einigen Jahren des Neoliberalismus überdrüssig zeigt.


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13.09.2020 um 21:37
@masiquodo

Ich sehe dies als Dystopie an wenn man sich völlig auf die Arbeit von Technik verlässt und der Staat jeden versorgt. Alleine dieses Machtmonopol eines Staates finde ich klaustrophobisch.

Wenn dann alle jahrelang sich selbst finden kommt ja meist auch erstaunlich wenig dabei raus. Soviel gibt es da ja gar nicht zu finden und ruckzuck vervielfachen wir eine Klasse Abgehängter.

Wenn es nicht mehr nötig ist für sich selbst zu sorgen wird Bildung ja auch immer unwichtiger zumindest für die Vielen die sich mit Versorgtwerden zufrieden geben.

Ich rechne mit sehr wenigen Michelangelos und sehr vielen Joggingloosern die dann dem Staat ausgeliefert werden.

Da wird irgendwann jemand die Idee entwickeln gerne auch in Regierung: Warum sollen wir die Nutzlosen eigentlich weiter füttern? Und die haben dann nichts mit dem sie dagegen halten können

Dann wird als erstes die Schulbildung runtergefahren. Zum Fernsehen und zum Pizza bestellen sind 4 Jahre schliesslich genug...

Da bilden sich drei Klassen raus:

Diejenigen die aus formalen Gründen wie Staatsangehörigkeit kein BGE bekommen und für Klimpergeld die nicht automatisierbare Drecksarbeit machen

Dann die BGE Drohnen

Und eine kleine Gruppe von Spezialisten die schnell auf falsche Gedanken kommen


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.09.2020 um 21:43
Dann wird eine Inflation angestoßen und die Höhe des BGE bleibt gleich. Wer jahrelang in dem System gepampert wurde kann ja nicht mal mit Streiks drohen...


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13.09.2020 um 22:59
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn es nicht mehr nötig ist für sich selbst zu sorgen wird Bildung ja auch immer unwichtiger zumindest für die Vielen die sich mit Versorgtwerden zufrieden geben.
Früher hat man mangelnde Bildung ja darauf geschoben, das Informationen nur schwer zugänglich sind. Nun gibt es Internet und freien Informationszugang.

Lag alles wohl doch nicht am schweren Zugang...

Aber ein BGE wird natürlich dafür sorgen, das wir wieder ein Land der Dichter und Denker (und Künstler und freiwillig arbeiten Gehender) werden.


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14.09.2020 um 06:56
@chriseba

Bildung und kulturelle Teilhabe entstehen ja nicht durch Ausschüttung von Geld sondern durch Aktivität.

In unserer Stadt gibt es beispielsweise eine wirklich gute Stadtbibliothek. Und da ist meist gähnende Leere. Und die Menschen die man da trifft sind eben in aller Regel nicht arm und bildungsfern.

Wenn das Museum einen kostenlosen Eintritt anbietet sieht man dennoch nur die die immer da hin gehen nicht aber diejenigen die es sich angeblich nicht leisten können und gerne wollten.

Gleiches gilt für kostenlose Klassik Konzerte für Kinder.

Da gehen leider nicht die Familien hin die es sonst nicht bezahlen können sondern auch immer die selben.

Offensichtlich hat mangelndes Interesse an Bildung und Kultur nichts mit zu hohen Zugangsschwellen zu tun.

Umso blöder anzunehmen dass ernsthaft Menschen annehmen wer schon nicht für lau in ne Ausstellung geht dann plötzlich Kulturschaffender würde.


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14.09.2020 um 07:24
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:Müssen diese Werte dann aufgelöst werden, z.Bsp. Firmen liquidiert, Wohnungen verkauft, damit das BGE ausgezahlt werden kann?
Dieser Satz hat mich lange beschäftigt, speziell in Bezug auf Wohnungen....und an wen verkaufen? An BGE Empfänger?

1. Ungerechte Besteuerung
Angenommen jemand hat 100qm in Hinterdupfing und jemand 100qm in München und bewohnt die selbst...natürlich ist die Wohnung in München aufgrund der Lage mehr Wert, aber kann dazu führen dass derjenige sich seine Wohnung nicht mehr leisten kann.
Da muss also wieder kompliziert ein Freibetrag im Wert UND qm ermittelt werden, auch wenn nur für den ersten Wohnsitz.

2. Mieter
Angenommen in einem 2 Mio Haus wohnen 6 Parteien zu Miete.
Wird die BGE Steuer nicht auf die Mieter gelegt bleibt kein Geld für Instandhaltung.
Wird die BGE Steuer auf die Mieter umgelegt steigen die Mieten.

3. Erben
Angenommen ein ganz normaler Arbeiter erbst eine Wohnung von seinen Eltern über den Freibetrag, aufgrund seines normales Einkommens kann die BGE Steuer nicht stemmen.
Soll er das Haus der Eltern verkaufen?
Im Falle eines Verkaufes muss er jemanden finden der es bezahlen kann - da aber von dieser Problematik mehrere betroffen sein werden wird es kaum normale Menschen als Käufer geben.
Dann kauft doch ein Konzern wieder...


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14.09.2020 um 09:38
@Abahatschi

All diese Folgen sind doch völlig gerechtfertigt weil sie Menschen die noch nie etwas geleistet haben in die Lage versetzen beim Basteln von Kastanienmännchen zu sich selbst zu finden...

...besonders jetzt im Herbst

Da sind Obdachlosigkeit durch Wegbesteuern von Besitz und Deindustrialisierung und Flucht der Leistungsträger und Einwanderung von Leistungsunwilligen nachrangig.

Das wird durch existentialistische Opern von Kastanienmännchenbastlern und Aschenbechertöpfern mehr als wett gemacht.


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