Hartz 4 und 400€ Job

@eckhart
habe mir sehr intensiv deine texte durchgelesen -

ich finde es sehr schockierend, dass @ErikderRote nicht einfach mal innehält - still liest und seine "weisheiten" mal stecken lässt -

ich bin sehr berührt - @eckhart genau das sind die schicksale, die ich mir gerade in den letzten monaten oft anhören musste - da ich ziemlich bekannt bin halten mich viele auf der straße an - sagen was los ist - fragen nach hilfe - beistand - unterstützung

bei antragsmodalitäten widersprüchen usw. - kein problem - aber ich kann lebenssituationen nicht ändern - ich kann keine perspektiven herbei zaubern -

und wenn ich wie heute höre, dass die arbeitslosenzahlen zurückgehen - dann weiß ich, dass dies politik nur auf betrug aus ist

ganz viele leute sind von unserer insel jetzt in maßnahmen gesteckt worden, machen praktika und ein-euro-jobs - manche sozialeinrichtungen wurden gebeten noch einen mehr zu nehmen

statistikfälschung pur - -

@eckhart
@KleinesWesen
es wird leute geben, die wie erikderrote uns weiterhin als faules pack bezeichnen, die uns die letzte würde rauben wollen, in dem sie für das putzen der treppe uns einfach paar cent hinschmeißen -

lassen wir das nicht zu - wehren wir uns dagegen - nein, ich werde nicht für dreifuffzig arbeiten gehen - dann soll man mir halt alles nehmen - aber so viel stolz habe ich - und wenn ich aus der tonne leben müsste . . genug bewerbungen geschrieben - genug gerackert um mich an der hoffnung festzuklammern: ich bekomme eine anstellung ---

mit mir nicht mehr - ich verweigere mich - den verein habe ich gegründet - und ich konnte einiges bewegen - und jetzt kommt die zweite stufe - menschen wieder in arbeit zu bekommen - ein jahr brauche ich dafür - und das werde ich nutzen . ..

@pprubens
ist ja auch ein hartes los - letztlich kämpft man gegen windmühlen, sehe ich ja täglich - und dann gibt es eindeutig zu wenig in diesem bereich -

Ich finde, es gibt viel zu viele "Sozialarbeiter" @kiki1962
Es gibt zu wenig Sozialpraktiker.

@pprubens
das ist natürlich auch richtig - ich arbeite als sozialarbeiterin - bin es aber nicht - "sozialpraktikerin" ist stimmiger - -

in dem sinne - gute nacht -

kiki1962 schrieb:"sozialpraktikerin" ist stimmiger - -

Na, das will ich meinen. Wo du Leute zur Arbeit motivierst und sie ihnen auch praktisch verschaffst.
@kiki1962

@eckhart

eckhart schrieb:Hast du diese Sätze aus der "Sendung mit der Maus" ?
Sie klingen sooo schöööön.

Nein, aus dem Alter bin ich draußen. Das ist die Realität. Zumindest meine.
Ich hatte bisher Glück mit meinen Arbeitskollegen. Ich erfahre viel Lob auf meiner Arbeit und werde geschätzt.
Ich bin aber auch kein Drückeberger oder lasse meine Unzufriedenheit an andere aus. Sicher gibt es bei mir ebenfalls Tage die sehr stressig sind und weniger gut laufen.
Wäre es bei mir Dauerzustand, so würde ich überlegen, ob ich im richtigen Job wäre.

Wenn mir etwas nicht passt, rede ich drüber oder suche mir etwas anderes. Ich muss aber auch sagen das ich sehr zielstrebig bin. Ich lasse mich nicht schnell aus den Schuhen werfen und kann mich durchsetzen. Statt Probleme zu sehen, suche ich nach Lösungen.

@NoSilence
Mir ging es genau wie , Dir in 37 Jahren war ich überaus beliebt bei meinen direkten etwa 60 Arbeitskollegen.
Ich hätte für einen jeden , von ihnen die Hand ins Feuer gelegt.
Wenn auch dieser oder jener seine Eigenarten hatte.
Doch wir haben stets so darüber gelacht, dass derjenige mitlagelacht hat.

Ich erliege aber nicht dem Trugschluss, diese Erfahrung auch nur im geringsten zu verallgemeinern. Um Intrigen und Mobbing zu erfahren, brauchte ich nur wenige Meter zu gehen.
Auch waren wir diesem direkt ausgesetzt, durch unseren Zusammenhalt im direkten Kollektiv prallte es jedoch wirkungslos von uns ab.
Durch den Betriebsrat wurden mir alljährlich haarsträubende Zustände in anderen Abteilungen unseres Unternehmens bekannt.
Letztlich immer ausgelöst durch den unmenschlichen Arbeitsdruck in unserem Unternehmen.
Jährlich hatte ich, durch Ausschreibungen wechselnd, mit mindestens 10 Auftragnehmerfirmen zu tun.
Ich kann keine nennen, in der nicht wenigstens zeitweise untragbare Zustände geherrscht hätten. Überall das gleiche Klima der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Ausschreibungen wurden wiederholt durch Lohnkürzungen gewonnen.
Um nicht nur über Tiefbau- und Montagefirmen zu sprechen:
Ich habe auch unzählige Kundenfirmen im Rahmen von Entstörungsarbeiten kurz kennengelernt.
Allein der Ton, der dort herrschte, zerstörte jede positive Illusion. Ich war jedesmal froh, die Tür von außen zumachen zu können.
Wohl gemerkt, ich spreche nicht von Stress ! Der kommt überall sowieso noch dazu, und führte speziell bei mir dazu, dass ich ca. 16 Jahre keine Mittagspause machte.
(dafür hatte ich sie zu DDR-Zeiten oft überzogen :D )

Mir kommt es nicht in den Kopf, meine positiven Erfahrungen zu verallgemeinern.

Hast Du von der Häufung von Selbstmorden bei der France Télécom gehört ?
Mich haben diese Nachrichten sehr betroffen gemacht.

@NoSilence
mitlachen konnte oder mitgelacht hat sollte es heißen.

@eckhart

Ich in meiner Sparte (Chemie) kann deine Erfahrungen zum Glück nicht teilen.
Selbstverständlich gibt es auch hier, jedenfalls soweit ich das in verschiedenen Sparten vernehmen kann, eine latente "Angst" vor einem Arbeitsplatzverlust aber die ist eigentlich eher unbegründet.
Ich sitze hier im Controlling und bin zuständig für das Auswerten der Unternehmendaten und immer auf der Suche nach Kostenreduzierenden Maßnahmen. Durch die extrem gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise sind auch wir zur Kostenreduktion durch die Konzernleitung in Afrika angewiesen worden. Wir haben dazu ein eigenständiges Konzept entwickelt und dies sieht zwar kostenreduzierende Maßnhamen im Personalbereich vor, aber diese setzen ohne eine einzige betriebsbedingte Kündigung um! Auch wurde der Druck auf die Arbeiter in der Produktion nicht erhöht, sondern eher durch Produktionsprozessumstellungen verringert.
Was das Thema Mobbing angeht, kann ich nicht viel sagen da wir im Controlling eine sogenannte Stabsstelle sind und recht wenig mit anderen zu tun haben, da wir lediglich der Konzerleitung und dem Management unterstellt sind

@SamuelDavid2
Ich weiß, dass von außen alles schön aussieht !

@SamuelDavid2
Bist Du auch schon darauf gekommen, bei Deinem Auto die Kosten zu reduzieren ?
Da lassen sich sich durch Verzicht auf Wartung/Pflege und Durchsichten jede Menge Kosten sparen. (wenns stark regnet, wird das Auto auch sauber)
Vor TüV-Terminen repariert man dann das aller nötigste.
Was in Wirtschaft und Infrastruktur mit zig Millionenwerten angeblich richtig ist, kann doch bei einem 20T Euro - Auto nicht falsch sein, oder ?

@eckhart

Genauso machen es viele ja auch ;)

@annabea
Ich weiß.
Und die Berliner wissen es momentan an ihrer S-Bahn zu schätzen.
Da springt der Steuerzahler ein.
Es lebe der Wettbewerb !
Die Gewinne zu privatisieren und die Verluste (Kosten) zu sozialisieren, funktioniert nur nicht beim Normalbürger.

@eckhart

Ich mache es persönlich anders und hier im Konzern handhabt man es auch anders. Hier kann und darf nichts notdürftig gewartet oder repariert werden, da unsere Produkte zu gefährlich für die Umwelt sind.

@SamuelDavid2
gefährlich ? gefährlicher als die Asse ?
Gefährlichkeiten kann man verbiegen.
Ungefährlichkeiten kann man anordnen.
CDU -Regierungen sind darin erfahren.
Wenn jede baufällige Brücke Deutschlands gesperrt würde, bräche der Verkehr zusammen.

Eines Tages könntest du mit Deiner "Gewissenhaftigkeit" eines Tages "dem Fortschritt im Wege stehen".
Als mein Chef mich anwies, nur noch das allernötigste zu tun, bin ich ihm bereitwillig gefolgt.
Er lächelte, als ich im antwortete: Das mache ich schon lange, weil ich gar nicht mehr schaffe.
...und selbst das war noch zu viel ... :D

@eckhart

Ich sagte nicht gefährlich als irgend etwas anderes, sondern lediglich gefährlich; also schädlich für Mensch und Umwelt.
Jedenfalls kann ich dir bestätigen dass hier alles ok ist und über das gesetzlich geforderte Mindestmaß gewartet und auf Sicherheit geachtet wird

... als auf gut deutsch noch jede Menge Einsparpotential !
Gefährlich für Mensch und Umwelt ist vieles, manchmal oft sogar das Obst vom Markt.
Modern gesehen ist Gefährlichkeit relativ, eigentlich nicht existent.
Gefährlich ist es auch, über die Strasse zu gehen.
Nimm zum Beispiel Zeitarbeiter.
Da wird jede Schutzausrüstung eingespart.
Umkleideräume, Duschen und ähnliches entfallen.
Die Lohneinsparung dürfte bekannt sein.
Und die Vorteile der unbegrenzten Flexibilität sowieso.
Das ist modernes Kostendenken.
Ich sehe langsam etwas schwarz für Dich. :D

@SamuelDavid2

SamuelDavid2 schrieb:Jedenfalls kann ich dir bestätigen dass hier alles ok ist und über das gesetzlich geforderte Mindestmaß gewartet und auf Sicherheit geachtet wird

Auch die Wartungsintervalle an den S-Bahn Wagen wurden von 2006 bis 2009 strikt eingehalten. Die Nachweise waren vollständig vorhanden :D

Gorleben galt als hundertprozentig sicher, bevor die Untersuchungen am Salzstock überhaupt begonnen wurden.

@eckhart

Nein, du musst für mich nicht schwarz sehen denn bei mir ist alles im grünen Bereich; außerdem haben wir hier sogar eine Ethikrichtlinie, welche z.B. besagt, dass Angebote für Leiharbeiter nicht unter einem bestimmten Satz angenommen werden dürfen!
Das verschwischt nun etwas dein Bild von den immer böse sein müssenden Konzernen aber so ist es hier nunmal

Ich fühle mich hier wohl; also hat sich die entbehrungsreiche Zeit meines Studiums damals auch gelohnt!