Überwachung und Einschränkung der Bürgerrechte

venerdi schrieb:Es werden ein paar Fotos einer Person gemacht und dann

Fotos waren gestern. :D
Kommt eine Person in den Sichtbereich einer Kamera, wird die Entscheidung live gefällt.
So richtig lukrativ wirds, wenn sich später monetär gut bestückte Personen "das System" als Kontaktlinse in die Augen implantieren lassen können.
Diese haben dann das "ultimative Gottgefühl".
Wer das haben darf, entscheidet die finanzielle Potenz.

Perfekt!

eckhart schrieb:Kommt eine Person in den Sichtbereich einer Kamera, wird die Entscheidung live gefällt.So richtig lukrativ wirds, wenn sich später monetär gut bestückte Personen "das System" als Kontaktlinse in die Augen implantieren lassen können.

Selbstverständlich wird das gesamte System in eine normale Kontaktlinse integriert.
Du kannst sie dann einsetzen und herausnehmen genauso wie heute jede normale Kontaktlinse.

Die Auslieferung verzögert sich jedoch leider noch um ein paar Wochen.
Also bitte noch etwas Geduld.


Venerdi

@venerdi
Ich bin eigentlich am Schluss auch kurz auf die Emotionserkennung eingegangen, und habe behauptet , dass diese Systeme solche Zuordnungen nie zu 100% korrekt abwickeln werden, dass es zu Missinterpretationen kommen kann.
Und wenn die Polizei unter gewissen Voraussetzungen an die Person rangehen.. also zbsp ein möglicher Terrorist... und diese Person sich dann beim Zugriff dumm verhält evt tödlich enden könnte für das Subjekt, das fälschlicherweise in ein Erkennungsraster fiel.

@Glünggi

Diese Systeme arbeiten nicht mit Emotionserkennung.

Auf Emotionserkennung basierende Systeme werden z.B. auch gerne an Flughäfen eingesetzt.
Sie sollen einen Attentäter kurz vor der beabsichtigten Tat anhand seines Verhaltens erkennen.

Bei den von mir verlinkten Systemen kannst Du dem System auch Fotos einer Person geben die zu einem Zeitpunkt aufgenommen wurden als diese Person noch nicht daran dachte irgendwann einmal ein Attentat durchzuführen.
Trotzdem sagt dann das System "Achtung Terrorist".

Diese Bildauswertung mit der KI im Hintergrund geht weit über das übliche heute angewandte hinaus.


Venerdi

@venerdi

Dass dein Link nicht um polizeilich gespeicherte Personen handelt, ist aber Nebensache. Ich meinte natürlich, ich habe das Thema Videoüberwachung im öffentlichen Raum schon Ende August aufgegriffen. Aber wenn du dich lieber über Homosexualität, potentielle Terroristen o.ä. unterhalten willst, dann bitte sehr. Gesichtserkennungssoftware gibt es an deutschen Bahnhöfen übrigens nicht.

@venerdi
Naja ein System das Bewegung nicht in die Analyse einbezieht halte ich halt für noch anfälliger auf Fehlinterpretationen.

@borchert

borchert schrieb:Gesichtserkennungssoftware gibt es an deutschen Bahnhöfen übrigens nicht.

Stimmt an deutschen Bahnhöfen nicht.
Andere Länder sind da schon weiter. Teilweise offiziell und teilweise wird es einfach gemacht.
Auch Bezahlsysteme die mit Gesichtserkennung arbeiten sind schon im Einsatz.

Die Videoüberwachung die Dir anscheinend Sorgen bereitet ist nur ein ganz kleiner Anfang von dem was in naher Zukunft flächendeckend möglich sein wird.
Meine Erfahrung sagt mir übrigens das alles was möglich ist auch gemacht wird.
Und Gesetze können jederzeit an die Bedürfnisse angepasst werden.
Ebenso wie sich nicht jede Organisation an die Gesetze der BRD halten muss.


Venerdi

@venerdi

Ich finde, du übertreibst. Es gibt ja Gesetze, die die Behörden nicht einfach so brechen können. Das die eine oder andere Organisation es manchmal tut, ist eine andere Sache.

Was man in Israel probiert, ist wohl eigentlich off topic. Ich dachte, dieser Thread sollte von deutschen oder europäischen Verhältnissen handeln?

@borchert

borchert schrieb:Was man in Israel probiert, ist wohl eigentlich off topic. Ich dachte, dieser Thread sollte von deutschen oder europäischen Verhältnissen handeln?

Nun alles was irgendwo auf der Welt soweit entwickelt wird das es funktioniert wird liebend gerne, wenn ein Bedarf besteht oder geweckt wird, auch woanders eingesetzt.

"Das woanders" könnte dann auch die BRD sein.
Nach meiner Meinung sollte man auch beobachten was andere machen und sich auf die von denen erzielten Ergebnisse frühzeitig einstellen.
Andernfalls kommt es dann zu dem Ergebnis "Das konnte doch niemand wissen. Das hat doch keiner ahnen können."


Venerdi

Guten Abend,

das der Staatstrojaner gut geeignet ist um die Rechner aus der Ferne auszuspionieren ist bekannt.

Es kam dann oft die Frage wie der Trojaner auf den Rechner kommen soll.

Nun ist ein Artikel frei verfügbar der einen Verbreitungsweg benennt.
Die Provider schicken dem Kunden wenn er bestimmte Dateien runterladen will statt der angeforderten Datei die angeforderte Datei in einer veränderten Form. Also die Datei mit eingefügten Staatstrojaner.
Der Kunde installiert dann selber die Datei und automatisch auch den Trojaner.

Hier der Link zum Bericht:

http://winfuture.de/news,99725.html


Venerdi

@borchert
@Glünggi
@eckhart
@Sixtus66
@Warhead
@Materianer
@MMXII
@neoschamane
@Foss

Guten Tag,

an alle Pferdchen-Pfleger und Besitzer.

Ja ich meine die trojanischen Tierchen die da teilweise vom Staat in gute Hände abgegeben werden.

Auf Heise ist ein ergänzender Bericht zu dem von mir gestern verlinkten Bericht erschienen.

Hier ein kleiner Ausschnitt des Berichtes der die Qualität dieser Angriffe beleuchtet:

Hoher Aufwand, um unter dem Radar zu fliegen


Gut einen Monat Arbeitszeit investierte der damit betraute ESET-Mitarbeiter in die Analyse der neuen FinFisher-Variante. Sie bringe diverse neue Methoden mit, um sich ihrer Entdeckung und anschließenden Untersuchung zu entziehen, darunter Techniken gegen Analysen in einer Sandbox, gegen das Debugging, gegen virtuelle Umgebungen und gegen Emulation. Der komplette Code des Schädlings sei gespickt mit Tricks gegen das Disassemblieren. Außerdem setzen die Programmierer auf eine bislang nicht gesehene, wahrscheinlich selbst entwickelte Methode zur Code-Virtualisierung zum Schutz ihrer Komponenten

Und hier der Link zum Bericht:

https://www.heise.de/security/meldung/FinFisher-Internetprovider-schieben-Spitzelopfern-Malware-unter-3837645.html



Venerdi

Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz

Am 09.08.2017 wurde eine 52-jährige Geschäftsführerin aus München wegen vorsätzlicher unbefugter Erhebung und Verarbeitung und Bereithaltung von personenbezogenen Daten, die nicht allgemein zugänglich sind, vom Amtsgericht München zu einer Geldbuße von 150 Euro verurteilt.
[]

https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/amtsgerichte/muenchen/presse/2017/76.php (Archiv-Version vom 04.10.2017)

fefe.de dazu:

Mon Oct 2 2017

   [l] Die Ironie in dieser Meldung ist geradezu atemberaubend. Es geht um eine Frau, die an ihrem Autos Kameras angebracht hatte, die vorne und hinten die Kennzeichen der Autos vor und hinter ihr filmten. Damit sie was tun kann, wenn jemand in ihr Auto fährt beim Parken und dann abhaut. Genau das passierte dann anscheinend auch und sie legte die Videos als Beweis vor.

   Hier ist, was der Richter daraufhin sagte:

https://blog.fefe.de/?ts=a72cbec5

no comment

@neoschamane

Guten Abend,

wenn zwei das Gleiche machen ist es in der BRD noch lange nicht das Gleiche.

Z.B. darf in Hannover in den Bussen und Bahnen weiterhin rund um die Uhr mit Video überwacht werden.


Hier der Link zum Bericht über Hannover:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenschuetzer-scheitern-mit-Klage-gegen-Kameraueberwachung-in-Bus-und-Bahn-3825832.html

Und zum Vergleich der Link zum Bericht über die Frau:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenschutz-Geldbusse-wegen-Dashcam-Einsatz-im-Auto-3848679.html


Aber in dem einen Fall ist es ja ein kommunales Unternehmen und in dem anderen Fall nur eine Bürgerin.


Venerdi

venerdi schrieb:Aber in dem einen Fall ist es ja ein kommunales Unternehmen und in dem anderen Fall nur eine Bürgerin.

Das ist tatsächlich der entscheidende Unterschied, wobei es egal ist, ob das Unternehmen kommunal oder privat ist.

@venerdi

Im Gegensatz zum bloßen Aufenthalt im öffentlichen Raum, wenn ich z.B. die Straße herunterlaufe, befinde ich mich ausschließlich in Bussen und Bahnen, wenn ich mit diesem Unternehmen einen Vertrag, in diesem Fall einen Vertrag zur entgeltichen Beförderung, eingegangen bin. Im Rahmen dieses Vertrages kann bzw. muss ich auch in Geschäftsbedingungen einwilligen, die, nach ständiger Rechtsprechung, auch die Videoüberwachung beinhalten (könne/dürfen). Dieses muss mir lediglich mitgeteilt werden, z.b. durch entsprechendes Kleingedrucktes auf Fahrscheine, Aushänge oder auch Aufkleber auf den Fahrzeugen. So, wie es z.B. auch in Geschäften oder Freizeiteinrichtungen getan wird.

Wenn ich mich hingegen nur im öffentlichen Raum aufhalte, ist kein solcher Vertrag ersichtlich bzw. ich muss als normaler Bürger nicht davon ausgehen, dass ich einen solchen schließe, somit ist die anlasslose Überwachung des öffentlichen Raums unzulässig.

@Rho-ny-theta

Könnte ich dann Deinen Beitrag in etwa so verstehen das jeder Bürger der vor Gericht erscheint am besten mit zig Anwälten und Gutachtern in Verfassungsrecht, Strafrecht, Prozessrecht u.s.w. erscheinen sollte und die Mittel haben sollte das Verfahren durch alle nationale und internationale Instanzen durchzufechten.

Wenn Du es in etwa so in diese Richtung gemeint haben solltest dann können wir die Rechtsprechung in der BRD wohl langsam vergessen.


Venerdi

@venerdi

Nein, Bürger sollten sich zuallererst mal an Gesetze halten. Die Überwachungsthematik ist umfangreich geklärt, und das nicht erst seit gestern.

Rho-ny-theta schrieb:Wenn ich mich hingegen nur im öffentlichen Raum aufhalte, ist kein solcher Vertrag ersichtlich bzw. ich muss als normaler Bürger nicht davon ausgehen, dass ich einen solchen schließe, somit ist die anlasslose Überwachung des öffentlichen Raums unzulässig.

Und wie ist es mit der Überwachung von öffentlichen Plätzen und Straßen?

Wird ja auch durch die Kommunen gemacht.

Rho-ny-theta schrieb:Nein, Bürger sollten sich zuallererst mal an Gesetze halten. Die Überwachungsthematik ist umfangreich geklärt, und das nicht erst seit gestern.

Und auch hierzu gibt es unterschiedliche Urteile.

Ist aber auch klar was der Staat darf ist dem Bürger noch lange nicht erlaubt.
Und wenn es mal eng wird dann hat der Staat auf jeden Fall noch sein Gewaltmonopol.


Venerdi

venerdi schrieb:Und wenn es mal eng wird dann hat der Staat auf jeden Fall noch sein Gewaltmonopol.

Das ist der entscheidende Punkt. Auch für die Überwachung öffentlicher Plätze.

@Rho-ny-theta

Richtig und genau da beginnt das Problem.

Ein Staat der sein Gewaltmonopol nicht kompromisslos durchsetzt und seine Bürger nicht schützt der verliert sehr schnell jeden Rückhalt seiner Bürger.

Die Bürger nehmen dann das Recht selber in die Hand und dann gibt es nicht nur eine Menge sehr unschöner Bilder.


Venerdi