Kommt jetzt der Crash? Wohin geht die Reise?

@guyusmajor
Oh mann :D dann machen wir eben nochmal die Wiederholung der letzten Seite: http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:dax-ueber-7000-punkten-was-die-rally-antreibt-und-was-sie-gefaehrdet/70008336.html (Archiv-Version vom 18.06.2012)

Was für die Rally verantwortlich war:
- Geld der EZB
- Gute Unternehmenszahlen
- Gute Unternehmensaussichten

Und was hatten wir am Mittwoch? Die Märkte erwarteten, dass die EZB den Leitzins nochmal senken würde, aber sie tat es nicht:

Angeführt von Gewinnen bei Bankentiteln sind die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch auf Erholungskurs gegangen. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) keine weiteren Schritte zur Krisenbekämpfung in Aussicht stellte und den Leitzins bei einem Prozent beließ, perlte an den meisten Anlegern ab. "Ein paar Leute haben vielleicht auf die EZB gesetzt, aber richtig daran geglaubt hat niemand", sagte ein Händler. Einige Börsianer begründeten die Aufschläge mit der Hoffnung, dass die spanische Bankenkrise bald gelöst wird.

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:marktbericht-bankaktien-ziehen-boersen-ins-plus/70047058.html (Archiv-Version vom 09.06.2012)

Am Mittwoch war der DAX mit 2% im Plus. Ich wies dich bereits am Mittwoch darauf hin - geantwortet hast du darauf nicht, da es deine wilde Theorie namens "EZB steuert direkt die Kurse der Finanzmärkte" widerlegt. Erkläre doch erstmal, wie das zustande kam? ;)

@Jimtonic
Mit hypermoon kann man doch nachweislich sowieso nicht gross diskutieren ;) Natürlich sind Kurse und ihre Entwicklung um einiges komplexer als viele sich das vorstellen. Heutzutage kann man doch kaum mehr Entwicklungen vorhersagen. Schon gar nicht wie hypermoon es dauern immer wieder versucht.
Auch beim Gold z.B. hat kaum jemand DIE Erklärung warum der so tief steht momentan. So viele Leute sehen langsam ein, dass eine ungeheuerliche Finanzkrise auf uns zu kommt, überall wird zum Goldkauf geraten und trotzdem steht er "relativ" tief.

@zaeld

zaeld schrieb:Also wieder mehr Arbeitslose... das ist zwar unschön, aber noch lange kein "Crash".

Zäld

Es geht um einiges mehr als etwas mehr Arbeitslose. Für Deutschland und die Schweiz mag das sein, dass es im besten Fall "nur" eine Rezession gibt und mehr Arbeitslose. In anderen Ländern sieht das aber anders aus. Staatsbankrotte und Währungsreformen bedeuten unglaubliche Kosten, soziale Unruhen, evtl. Zusammenbruch von Logsitiksystem und somit auch Hunger und Durst (wie es zum Teil bereits in Griechenland der Fall ist). Sag diesen Leuten mal das sei ja nicht so schlimm ;)
Imho wird auch die USA etwas später dann von einer Staatsschuldenkrise heimgesucht.

Noch zum letzten Punkt
Zitat Felix Zulauf:

Aus der Geschichte von Deutschland bis Simbabwe wissen wir, dass es nach im Schnitt fünf Jahren, in denen eine Notenbank über ein Drittel des Staatshaushaltes finanziert, zu einer Währungsreform kommen wird. In den USA und Großbritannien sind wir schon heute über dieser Schwelle und auch in Europa und Japan wird sie überschritten werden.

http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/geldprofi-felix-zulauf-euro-wird-nicht-ueberleben-koennen/6667872-6.html

Tatsächlich hält die USA und Federal Reserve 40.6% der Schulden
http://www.brillig.com/debt_clock/faq.html

Also ich schätze Währungsreform (was wohl nicht so einfach wäre) oder Staatsbankrott irgendwann

@Jimtonic

Jimtonic schrieb:Was für die Rally verantwortlich war:
- Geld der EZB
- Gute Unternehmenszahlen
- Gute Unternehmensaussichten

ja da kommen wir der Sache doch schon näher.. ;)

normalerweise wäre zu DM-Zeiten bei einem solchem wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland der florierenden Wirtschaft ein Leitzins von 1% undenkbar gewesen, war dieser unter der Bundesbank ja bei über 8% bei ähnlichen hohen Aktienständen.
Warum ist das wohl diesemal anders und inwiefern bietet ein Leitzins von 1% bessere Möglichkeiten der Wertschöpfung als bei 8%?

Hängen die guten Unternehmenszahlen also doch ggf. wesentlich mit dem billigem Geld zusammen, also mit der Weichwährung Euro?

Warum sind die Unternehmensaussichten bei einem drohenden Kollaps des Euro gut? oder hat man das Problem nicht doch eher unter dem Lockmittel Geld verdrängt?

Warum waren alle anderen Probleme plötzlich im Hintergrund?

@guyusmajor
Hey du scheinst ja langsam zu begreifen, dass in der Wirtschaft vieles miteinander zusammenhängt. Das versuche ich dir doch seit vielen Seiten zu vermitteln. Schön, dass du das nun begriffen hast! :)

guyusmajor schrieb:normalerweise wäre zu DM-Zeiten bei einem solchem wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland der florierenden Wirtschaft ein Leitzins von 1% undenkbar gewesen, war dieser unter der Bundesbank ja bei über 8% bei ähnlichen hohen Aktienständen.

Durch Zinssenkungen soll die Wirtschaft angekurbelt werden. Läuft es dagegen gut, kann auch ein höherer Leitzins gestemmt werden.

guyusmajor schrieb:Warum ist das wohl diesemal anders und inwiefern bietet ein Leitzins von 1% bessere Möglichkeiten der Wertschöpfung als bei 8%?

Ich versuchs mal zu erklären: ein Leitzins von 8% bedeutet, dass sich Kapital (relativ risikolos) mit 8% verzinsen kann - z.B. auf einem Sparbuch. Diese Rendite konkurriert immer mit der Rendite, die man mit Investments am Markt erreichen kann. Senkt man den Leitzins, wird es weniger lukrativ sein Geld fest anzulegen, und es strömt mehr Geld auf die Märkte.

guyusmajor schrieb:Hängen die guten Unternehmenszahlen also doch ggf. wesentlich mit dem billigem Geld zusammen, also mit der Weichwährung Euro?

Zum Teil ja, aber wie gesagt, es spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Apple zum Beispiel ist eines der erfolgreichsten Unternehmen der letzten ~5 Jahre. Das ist zum Großteil darauf zurückzuführen, dass sie erfolgreiche Produkte verkaufen und Werte schaffen - aber auch die Geldpolitik der Zentralbanken schafft einen guten Rahmen.

Warum sind die Unternehmensaussichten bei einem drohenden Kollaps des Euro gut? oder hat man das Problem nicht doch eher unter dem Lockmittel Geld verdrängt?

Vor allem deswegen, weil Unternehmen Werte schaffen können. Prinzipiell ist es egal, in welcher Währung das geschieht. Große Unternehmen gehen bei einem Euro-Kollaps nicht komplett krachen - auch wenn die Umsatzzahlen natürlich länger darunter leiden. BMW wird auch in D-Mark noch Autos verkaufen und Bayer wird auch in D-Mark noch Pillen pressen können ;)

@guyusmajor
Antwortest du eigentlich noch auf die Sache am Mittwoch? Wahrscheinlich nicht, weil du dir dann eingestehen müsstest, dass du Unrecht hast. Aber ich frage gerne nochmal ;)

@Jimtonic

Durch Zinssenkungen soll die Wirtschaft angekurbelt werden. Läuft es dagegen gut, kann auch ein höherer Leitzins gestemmt werden.

Ich versuchs mal zu erklären: ein Leitzins von 8% bedeutet, dass sich Kapital (relativ risikolos) mit 8% verzinsen kann - z.B. auf einem Sparbuch. Diese Rendite konkurriert immer mit der Rendite, die man mit Investments am Markt erreichen kann. Senkt man den Leitzins, wird es weniger lukrativ sein Geld fest anzulegen, und es strömt mehr Geld auf die Märkte.

Blöd wirds nur wenn Banken, so wie im Moment, sich das billige Geld beschaffen und dies nicht in die Realwirtschaft weitergeben, sondern fast ausschließlich nur noch aufwenden in Finanzanlageprodukten. Wenn sie den Niedrigzins also nicht weitergeben.
Hier müsste jetzt eigentlich der Staat/Politik eingreifen. Da dieser das bei den Geldsteuerinstrumenten (offiziell) nicht darf und kann, hat er ja die Möglichkeit die Wirtschaft wirklich anzukurbeln, indem er die Steuer ändert. Son würde es im Krisenfall hilfreich sein Abschreibungsmöglichkeiten erweitern (generelle degressive Abschreibungsmöglichkeit für alle innerhalb von 12 oder x Monaten angeschafften Maschinen), MwSt senken und so das Konsumverhalten beeinflussen, usw

Jimtonic schrieb:Antwortest du eigentlich noch auf die Sache am Mittwoch? Wahrscheinlich nicht, weil du dir dann eingestehen müsstest, dass du Unrecht hast. Aber ich frage gerne nochmal

Es ist aber ebenso unanständig jemanden so vorzuführen. So etwas macht man nicht, zumal es als einzigen Beweggrund die Diskreditierung zu seinen scheint. Damit entmutigst du jemanden sachlich an einer Diskussion zu bleiben, da du die Diskussion auf eine persönliche Ebene erhebst.
Als anständiger Mensch macht man so etwas nicht, auch weil es zukünftige neue Sichtweisen, welche sich durch das führen von auch sachlich suboptimaler Diskussionen ergeben könnten, von vornherein ausgeschlossen werden.
Und du machst eigentlich nicht den Eindruck auf mich, dass du eigentlich so wärst. Als sei doch am besten wieder du selbst

@Jimtonic

Jimtonic schrieb:Antwortest du eigentlich noch auf die Sache am Mittwoch? Wahrscheinlich nicht, weil du dir dann eingestehen müsstest, dass du Unrecht hast. Aber ich frage gerne nochmal

du hast ja Recht, das Thema ist komplexer und die Dinge spielen ineinander.

Trotzdem kann Geld blind machen, und das ist wohl (z.T) am Anfang des Jahres passiert.

Die Aktienkurse steigen trotz x , trotz y, trotz z - hat ein Stefan Heibel gesagt... ;)

@Kalte_Sophie
zu deinem ersten post: ja, sehe ich auch so. Die Bankenlobby ist aber sehr mächtig.

zu deinem zweiten post: dieser Kritik möchte ich mich nicht annehmen. Er sprach nun mal von unwiderlegbaren Tatsachen. Da darf es auch erlaubt sein, diese mit einem Beispiel zu widerlegen.

@guyusmajor
Ja, und das nicht erst seit Anfang des Jahres. Der Aufwärtstrend ging ja bereits im November 2011 los. Die Nachrichtenlage war damals ebenso mies wie jetzt. Welche Kräfte da den Markt bewegen, kann man immer schlecht sehen - und ebenso wie er sich entwickelt.

@Jimtonic
Wer hat eigentlich schon eine funktionierende Glaskugel? Wenn hier Jemand seine Meinung äußert, wird er deshalb nun die ganze Zeit, die er hier mitwirkt, darauf festgenagelt? Jeder hat das Recht, sich zu irren, das gilt für Jeden. Wir wollen hier Keinen mit dieser Art und Weise des Umgangs miteinander mundtot machen, das wäre aber das Resultat, würden wir hier so weiter verfahren. Das ist nicht in meinem Sinne und das ist nicht im Sinne einer konstruktiven Diskussion. Deshalb danke ich ausdrücklich @Kalte_Sophie für die Ausführungen, ich teile sie ohne Wenn und Aber.

@Kalte_Sophie
Ich denke, du siehst es richtig und deshalb ist eine Börsenumsatzsteuer in einer Höhe, die auch als Regularium wirkt, unumgänglich und das bei allen Geschäften. Außerdem werden ganz nebenbei genau die Teilnehmer beteiligt, die nicht ganz unschuldig an dieser Situation, die wir jetzt haben, sind. Ganz davon abgesehen können wirklich alle Staaten, sofern sie sich daran beteiligen, die zusätzlichen Einnahmen mehr als nötig gebrauchen. Ich fürchte aber, dass sich die Lobbyisten wieder durchsetzen werden und es kommt so etwas, das man bestenfalls als politisches Mäntelchen bezeichnen kann, wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. :)

@Jimtonic
Du hast recht, auch bei einem Crash werden die innovativen Konzerne (sofern sie auch eine gute finanzielle Basis haben) erhalten bleiben. Trotzdem wird es ganz sicher eine lange Durststrecke geben, auch wenn Bayer weiter seine Pillen pressen kann, er braucht Abnehmer und da beißt sich der Hund in den Schwanz. Wenn du die Bevölkerung sozusagen enteignet hast, z. B. durch eine Inflation, wird sie kaum noch Pillen kaufen, auch wenn sie sie dringend benötigt. Du siehst das jetzt bereits an den 10 € Praxisgebühr, es hat sich gezeigt, dass Menschen, die eigentlich dringend einen Arzt aufsuchen müssten, das nicht tun, weil sie die Gebühr nicht zahlen können (oder wollen).

@Hanika
Noch nicht mal das wird passieren.
Zum Teufel muß man sie jagen,alles andere ist Wischiwaschi und ändert gar nichts.
Aber es ist schön,dass hier noch einige Utopien haben und diese hier kund tun.Komisch dabei,dass wenn andere User hier in anderen Threads Utopien kund tun,diese von Utopisten hier als Träumer dargestellt werden(Du mal persönlich ausgenommen-die jeweiligen werden wissen wer gemeint ist).

@Badbrain
Ich gebe dir da vollkommen recht, doch das wird vorläufig nicht passieren. Warum? Wir haben derzeit in der Gesellschaft keine Kraft die in der Lage wäre, das Vakuum auszufüllen. Weder die Linken und schon gar nicht die Piraten sind in der Lage dazu. Du siehst ja in Afrika, wo es endet, wenn die gestürzte Macht nicht durch ein funktionierendes System aufgefangen werden kann, alles versinkt in Chaos. Deshalb, ja du hast recht, aber wir sind noch lange nicht soweit. :)

@Hanika
Eben deshalb ist das Ganze hier reine Spekulation und Utopie.Die Leute sind noch satt und solche Thesen,wie es laufen müßte bin ich satt zu hören.

@Badbrain
Ich glaube dir das ja, aber man kann auch nicht die Augen und Ohren schließen und sagen, die werden es schon machen, die wissen es besser und die werden dafür bezahlt. Wir müssen doch informiert sein, findest du nicht? Wir müssen doch wenigstens die Chance haben, wenigstens für uns ein wenig gegenzusteuern, viel bleibt da eh nicht, aber wenn eine Chance besteht, dann sollten wir das wissen und sie nutzen.

@Hanika
Das hast Du völlig falsch verstanden.Ich weiß,dass ich bzw wir verarscht werden,nur solange diese Spezies an der Macht ist,solange passiert gar nichts.Und hier zu lesen was wäre wenn und endlich passiert was und es ist unausweichlich....blablabla.Das führt zu gar nichts.

@Badbrain
Das stimmt, es führt zu gar nichts, außer zur eigenen Einsicht etwas zu tun und das ist ja auch schon was. :D

@Hanika
Und genau das schrieb ich schon auf Seiten vorher...