Nein, ich habe die Info von diesem Artikel: http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-krieg-russischer-pilot-erfasst-tuerkische-f-16-mit-gefechtsradar-a-1056449.htmlSouthBalkan schrieb:Hast du mehr Infos dazu?
Na ob man mit ein paar Marschflugkörpern die man die Heide holzt Ameriakaner beeindrucken kann wage ich ja doch zu Bezweifeln.Da der Feday immer wenig substanzielles beizutragen hat, mal eine extreme Gegenmeinung, von jemanden mit Background. Auch wenn Feday gleich schreit, dass er keine Ahnung hat, so hat der gute Mensch vor Wochen, die jetzigen Ereignisse beängstigend genau vorausgesagt ;-).
Geburtstags Feuerwerk großen Kalibrshttp://vineyardsaker.de/analyse/geburtstags-feuerwerk-grossen-kalibrs/#comments (Archiv-Version vom 09.10.2015)
Wie inzwischen ja wohl so ziemlich jeder weiss, feuerten heute, “passend zum Geburtstag von Präsident Putin”, Schiffe aus dem kaspischen Meer 26 cruise missiles auf Terroristen Einrichtungen in Syrien ab.
Allerdings noch weitgehend unbeleuchtet sind einige Aspekte, die nicht gleich ins Auge stechen, aber von teilweise erheblicher Bedeutung und potentieller Sprengkraft sind. Auf diese will ich hier eingehen.
Zunächst einmal soll beleuchtet werden, was da eigentlich abgefeuert wurde. Schon der Umstand, dass diese cruise missiles Im Westen nach wie vor unter ‘SS-N-27 “Sizzler”‘ geführt werden, ist ein zunächst unscheinbarer Hinweis auf eine durchaus nicht unerhebliche Fahrlässigkeit und Ignoranz, die hier noch mehrfach aufscheinen wird und die Russland schlau in seinen Plänen genutzt hat.
Es handelt sich bei den “sizzler” und “Club” Systemen um Systeme mit typischen Reichweiten um die 200, 300 km. Das ist im Westen recht eingängig, weil es in etwa in der Größenordnung “russischer Raketen” liegt, wobei man dabei im Westen meist an S-300/400 Systeme denkt oder vielleicht noch an Jachonts (Anti-Schiff Raketen).
An diesem Punkt aber kommen noch einige sehr wichtige Faktoren ins Spiel. Zum einen der Umstand, dass Russland, ganz anders als nato Länder, zu Bescheidenheit in Sachen Militär PR neigt und z.B. Kennwerte nicht wie bei den usa üblich erheblich überzeichnet (optimale “Laborwerte”, die wenig mit der Realität zu haben, mitunter auch reine Prospektangaben) sondern eher untertreibt. Zum anderen hat Russland von so ziemlich allen wesentlicheren Waffensystemen immer eine eigene und eine Exportvariante, wobei die Exportvariante etwas schlechtere Werte bietet. Ein typischer Fall könnte z.B. ein System sein, bei dem die Eigenvariante 300 km Reichweite hat und die Exportvariante 240 km. Da man im Westen weitgehend die Exportvarianten benennt, meist sogar unter nato Bezeichnungen, ergibt sich so ein verschobenes und oft trügerisches Bild.
Aber zum einen ist das alles recht fließend, zumindest was die Eigenvarianten angeht, weil Russland praktisch immer ganz anders herangeht als der Westen. Während man in der nato sehr stark dazu tendiert, ganz neue Systeme zu konzipieren (und die alten Jahrzehnte lang mitzuschleppen und/oder dann an Dritte-Welt Länder zu verkaufen), verfolgt man in Russland die kluge, effiziente und auch praktisch sehr bewährte Linie, Vorhandenes zu verbessern oder weiterzuentwickeln; so ist z.B. die tolle neue Su-35 letztlich “nur” der aktuelle Endpunkt einer Entwicklungslinie über etliche Jahrzehnte hinweg (basierend auf der Su-27). Das Ergebnis ist, dass man nicht Träumer “Technik von morgen” hat, aber sehr aktuelle Technik von heute und zugleich sehr bewährte, zuverlässige Systeme, bei denen man, auch das ist ein sehr wichtiger Punkt, auch bei der Logistik und Ausbildung nicht immer von vorne anfangen, sondern nur die Veränderungen bevorraten bzw. schulen und einüben muss.
Ganz nebenbei sind auch die Piloten erheblich vielseitiger einsetzbar.
Alles vielleicht nicht so wichtig in einer Kommerz und PR Maschinerie wie im Westen, aber sehr, sehr wichtig im militärischen Ernstfall.
Zum anderen untertreiben die Russen ganz gerne gleich nochmal in der Untertreibung. Man muss doch nicht herausposaunen, dass eine Rakete 450 km weit fliegt. Und man muss auch nicht sagen, dass man ein weithin unbekanntes Zwischen-Modell als Bezugspunkt nimmt, wenn man sagt, die Reichweite sei nun etwa 120 km höher als vorher. Kurz, wenn man gängigen Angaben zufolge meint, eine russische Rakete habe etwa 280 km Reichweite, dann dürfte die Wahrheit eher bei 350 und vielleicht auch bei 450 km liegen.
Und so kommt es, dass man plötzlich feststellt, dass eine russische cruise missile nicht ca 500 oder 600 km (wie das im Westen leidlich bekannte Modell russischer cruise missiles) sondern ein weiteres Modell in der Reihe ist und 1.500 km Reichweite hat. Na ja, vielleicht auch 1.800. Oder …
Aber das Spielchen geht noch weiter. Die калибр cruise missiles gehören zur “Club” Familie. Das heisst, dass sie dafür konzipiert wurden, von allem abgeschossen zu werden, worauf man einen gewöhnlichen Container platzieren kann. Quasi nebenbei sind sie auch für gemeinsame Abschuss-Systeme konzipiert, dafür also, dass z.B. ein Schiff einige Reihen allgemeiner Abschuss “Behältnisse” (und natürlich auch eine entsprechende Steuerung) hat, aus denen Fla Raketen, Anti-Schiff Raketen und auch cruise missiles abgefeuert werden können. Wir werden nochmal auf diesen Punkt zurückkommen.
Abgefeuert wurden die калибр von zwei kleineren Schiffstypen. Beide sind relativ neu und eher klein. Eines der Schiffe ist vom Typ Projekt 11660 und ziemlich modern, aber, man staune, nur eine 70 m nicht-einmal-wirklich Korvette (Bei Russen reichen “Raketen Boote” von größeren Booten bis zu dem, was man bei uns eine mittlere Fregatte nennen würde). Die drei anderen waren Projekt 21630 und schon weniger modern, aber wirkliche Korvetten, wenn auch eine sehr russische Variante. Nun ist das kaspische Meer ja nicht gerade von Weltbedeutung und so nahmen die meisten kaum zur Kenntnis, dass Russland da seit einigen Jahren immer mal wieder ein, zwei neue Schiffchen oder überholte und modernisierte (wieder) in Dienst stellte.
Nur: Wenn diese eher unwichtig und klein wirkenden Schiffe Club Systeme abfeuern können, dann sind das nicht irgendwelche drittklassigen größerer See Küstenschutzkutter sondern absolut vollwertige und ernstzunehmende Systeme, die Russland, wie wir spätestens seit heute wissen, weit mehr ermöglichen, als die bestimmende Macht im kaspischen Meer zu sein, das übrigens aufgrund von Hydrokarbon Vorkommen strategisch wichtiger ist als man gemeinhin meint.
Ich erinnere mich noch an 2008, als äusserlich in etwa vergleichbare “Raketen Boote” Raketchen mit vielleicht 35 km Reichweite abschossen. Die beiden Abschussbehälter waren an den Seiten der Schiffe montiert und nach einem Abschuss war alles schmutzig und mindestens eine halbe Stunde lang zu heiss, um irgendwo hinzugreifen.
Die “Raketen Boote” heute aber würden gelassen den Kampf mit unseren besten Kriegsschiffen aufnehmen und sehr gute Chancen haben zu gewinnen, alleine schon deshalb, weil sie unsere Schiffe bei weitem an Reichweite übertreffen und sehr tödliche Anti-Schiffs Raketen mitführen können.
Das ist auch beim dritten Punkt wichtig, dem nämlich, was Russland damit sagen wollte, oder anders ausgedrückt, warum man ausgerechnet vom kaspischen Meer agiert hat, wo man doch eine recht ansehnliche Flotte direkt vor der syrischen Küste hat.
Russland hat – und muss haben – zwei Kerninteressen. Zum einen das Terrorismusproblem und zum anderen die usa Hegemonie mit all ihren schmutzigen Attacken wie Terrorismus, Farbrevolutionen, Regimewechsel, usw., wobei man nur das Erste offen ausspricht, beide aber eng verflochten sind.
Sieht man sich Russland auf dem Globus an, so wird schnell erkennbar, dass die beiden wesentlichen verletzbaren Flanken im Westen und im Süden liegen. Im Osten sind die Distanzen zu groß und im Norden kann derzeit sowieso niemand nennenswert wirken ausser Russland selbst. Die südliche Flanke wiederum ist schon lange im Blick der usa; seit Jahrzehnten instigiert, betreibt und befördert man dort Terrorismus, Korruption und Querelen. Und so hat Russland völlig recht, wenn es mehr oder weniger unumwunden sagt, dass das Terrorismus Problem im Nahen Osten von der usa auch befeuert und betrieben wird, um mittelfristig den russischen Süden, insbesondere die Kaukasus Region in Brand zu setzen.
Zwar liegen weitere Länder zwischen dem Nahen Osten und Russland, doch sind diese eher klein und wenig wehrhaft oder aber ohnehin gegen Russland positioniert (wie georgien). Was heute geschah, war auch eine Ansage zu dieser Problematik. Sie lautet sinngemäß, dass man eine Region von mindestens 1.500 km um das kaspische Meer sehr wirksam kontrollieren und dort militärisch hinein wirken kann, wenn das nötig werden sollte. Verbunden damit ist auch der klare Hinweis, dass Russland eventuelle gegnerische Mächte wie z.B. isil, die Auftragsterroristen der usa, auf jeden Fall ausserhalb seiner Grenzen bekämpfen wird und dass es keinesfalls gelingen wird, den Süden Russlands in Brand zu setzen. Das bedeutet auch, dass die Länder dazwischen entweder mindestens neutral sein und gegebenenfalls aktiv gegen Terrorismus vorgehen müssen oder aber riskieren, selbst zum Kriegsschauplatz zu werden. Für georgien z.B. heisst das ganz klar, dass Terroristen kein Mittel gegen Russland sein, sehr wohl aber zur Zerstörung georgiens führen können, falls man dort us-amerikanische Pläne zu unterstützen gedenkt.
Zugleich ist Russland klar im Vorteil, weil die nato weit weg ist und aufwendige und teils gefährliche Nachschubwege braucht, während Russland ungestört aus dem eigenen Land heraus agieren kann.
Ein weiteres Element ist die türkei, die ja nato Mitglied ist und um es vornehm auszudrücken, auch rücksichtslos ganz eigene Interessen verfolgt, teilweise klar gegen russische. In dieser Hinsicht hat Russland heute der türkei einen kurzen Blick auf eine denkbare militärische Karte gewährt. Dieser zeigt die Türkei im Ernstfall weitgehend in der Zange und dem Belieben Russlands ausgeliefert; der vermeintliche Trumpf der türkei ist der Bosporus, also das Abschneiden der Schwarzmeerflotte. Allerdings liegen, wie wir heute erinnert wurden, erhebliche Teile der türkei, insbesondere die kurdischen Gebiete, im praktisch beliebigen Zugriff der kaspischen Marineverbände und kein Land besteht unbeschadet den Versuch, Krieg zu führen, während in weiten Teilen des eigenen Landes bewaffnete Aufstände toben. Auch sind es deutlich weniger als 1.500 km von der Krim oder Novorossijsk bis in die Türkei …
Zugleich hat Russland die erklärte Bereitschaft, befreundete, vor allem Ex-sowjetische und/oder CSTO Staaten, die ebenfalls von schmutzigen Attacken der usa betroffen sind zu schützen, um einen kraftvollen Hinweis auf die Möglichkeit, dies auch wirkungsvoll leisten zu können ergänzt. Aber dieses Element geht strategisch bedeutend über das genannte Gebiet hinaus, weil es auch die Achse in den von allerlei von den usa instigierten Unruhen und Anschlägen heimgesuchten Westen Chinas abdeckt. Im übrigen ist natürlich Aserbeidschan, insofern es dessen denn bedurfte, daran erinnert, dass es nicht befreundet sein muss mit Russland, aber sicher erst recht nicht feindlich sein, geschweige denn handeln sollte. Das ist angesichts noch unlängst bestehender Militärbasen bzw. Nutzungsrechten von usa und israel durchaus kein unwichtiger Hinweis.
Nicht zuletzt hat Russland auch im Hinblick auf den Nahen Osten einen sehr bedeutsamen und grundlegenden Punkt klargestellt und “nebenbei” noch eine machtvolle militärische Achse angedeutet, die zwischen Russland und dem Iran nämlich, die ja direkt und ziemlich unstörbar durch das kaspische Meer verbunden sind. Die heutige Aktion zeigt und sagt unmissverständlich, dass, sollten Russland und die Länder dort das wünschen, eine auch militärische Partnerschaft nicht durch die usa zu verhindern sein wird. Konkret: Der Irak möchte sich aus nur allzu verständlichen Gründen von den usa lösen, ist aber natürlich seitens der usa Repressalien und Drohungen ausgesetzt, weil die usa den Irak als sehr wichtige Basis benötigen. In dieser Frage hat sich nun eine sehr erhebliche Veränderung der Lage ergeben; der Irak ist nicht mehr einzuschüchtern oder militärisch erpressbar und die usa können dort nun nicht mehr selbstherrlich und nach Lust und Laune bestimmen.
Dieser Tage noch erklärte brezinsky (obamas mutmaßlich wichtigster aussenpolitischer Ratgeber), die usa müssten Russland angreifen, um einen weiteren Machtverlust zu verhindern. Der Mann sollte in den lange überfälligen Ruhestand gehen; er ist zu verhaftet in altem Denken und er denkt viel zu langsam.
Die russische Aktion von heute ist nur oberflächlich ein Geburtstagsgeschenk an Wladmimir Wladimirowitsch Putin.
Sie ist vielmehr ein Geschenk von und an ganz Russland aber auch an alle Länder und Menschen, die der Terrordiktatur der usa ein Ende setzen wollen. Der 30. September ist ein wichtiger Tag, weil es der Tag ist, an dem Russland nicht mehr nur mit dem Schwert der Wahrheit agierte, sondern auch das des militärischen Handelns in die Hand nahm. Der 7. Oktober 2015 aber wird als weltbedeutend in die Geschichte eingehen, denn es ist der Tag, an dem Russland über das Wirken in Syrien hinaus die Stellungen auf dem globalem Schachbrett grundlegend verändert hat. Heute wurde nicht nur ein Meilenstein in Syrien erreicht, sondern es wurde das gesamte Machtgefüge verschoben.
Aber natürlich gratuliere ich auch Wladimir Wladmirowitsch Putin herzlich zum Geburtstag. Vor allem aber danke ich ihm und seinem Volk für das, was sie der ganzen Welt, jedenfalls den Menschen, die noch Menschsein bewahrt haben, geschenkt haben. Bolschoi Spasibo!
Original anzeigen (0,7 MB)Es ist nicht klar, ob es sich bei den Angriffen um den Beginn einer in den vergangenen Tagen angekündigten Bodenoffensive handelt. Der Leiter der Menschenrechtler, Rami Abdelrahman, sagte, der Angriff sei ein Test für einen Grossangriff. Ein Militärberater der moderaten Freien Syrischen Armee (FSA) erklärte hingegen, die Operation sei der Beginn der Bodenoperation. Niemand nutze eine derartige Feuerkraft für einen Test, sagte Osama Abu Seid.http://www.srf.ch/news/international/heftige-kaempfe-in-syrien-vormarsch-assads-gen-osten-erwartet
Free Syrian Army (FSA) affiliates have united with Ahrar a-Sham and Jabhat a-Nusra for the first time in north Homs to confront an expected regime ground offensive supported by the Russian Air Force, Nasir a-Nahar, a rebel commander with the Homs Legion told Syria Direct on TuesdayPS: http://syriadirect.org/news/fsa-jabhat-a-nusra-ally-in-north-homs-ahead-of-expected-russian-backed-offensive/
