Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@Thawra
Ich glaub einer hatte plötzlich die gleiche Chips Sorte als neue Lieblingssorte wie der Spender. Andere wollten unbedingt in die Rolle des Spenders schlüpfen usw. Aufjedenfall sollen es da mehrere seltsame Begebenheiten geben. Finde ich intressant. Auch wenn es Zufall oder auch andere Hintergründe haben könnte.

@Zophael

Das halte ich für Quatsch. Da hätte ich gerne SEHR gute Quellen.


@Etoilefilante

Ja, das ist unpassend. Sogar ziemlich.

@Thawra
und warum meinst du das ?

@Etoilefilante
Weil wir uns in einer anderen Diskussion auch schon darüber gewälzt haben ;D

@Etoilefilante

Weil es schlicht nichts damit zu tun hat und praktisch eine Diffamierung der Menschen darstellt, die ein fremdes Organ erhalten haben.

@Thawra
wie würdest du kannibalismus denn definieren ?

@Etoilefilante

Etoilefilante schrieb:organtransplantation kommt dem kannibalismus schon ziemlich nahe.

ist das unpassend ?

*LOL*, eine kleine gefühlte Ähnlichkeit würde ich nicht bestreiten. Aber hinsichtlich unserer nicht selten (religiös, abergläubisch und scheinheilig) verquasten Moralvorstellungen die wir lange verschleppt haben werden uns da womöglich noch einige Überraschungen blühen, denen wir früher getrost aus dem Weg gehen konnten, weil die Zeit dafür ohnehin nicht reif war. Auch technisch und wissenschaftlich nicht.

Trotzdem sehe ich einen Unterschied zum Kannibalismus. Letzterer ist üblicherweise nicht "alternativlos" in der Form, wie wir ihn am meisten anstößig finden. Zur Organspende ist die einzige Alternative aber Leid und Tod.

@Etoilefilante

Etoilefilante schrieb:wie würdest du kannibalismus denn definieren ?

Wie wär's mit der offiziellen Definition? Muss man die jetzt für dich raussuchen?

@Zophael
dazu kann ich dir nichts sagen und ich halte es auch für recht unwahrscheinlich. ich denke jedoch, dass ein organempfang eine immense psych. belastung darstellt. man denkt ja doch immer irgednwie an den spender. und dass man da nach einer weile glaubt nicht mehr vollständig man selbst zu sein , das gefühl hat sich verändert zu haben kann ich mir gut vorstellen.
wie gesagt , könnte mir das als eine psych. folge erklären.

Menschen die sich weigern ihre Organe zu spenden, allerdings ganz laut "hier" schreien würden um im Zweifelfall eines zu bekommen, sind in meinen Augen Sozialschmarotzer.
Gleiches gilt für den Umgang mit Blut-, Blutplasma- und Knochenmarksspenden.

emanon schrieb:Menschen die sich weigern ihre Organe zu spenden, allerdings ganz laut "hier" schreien würden um im Zweifelfall eines zu bekommen, sind in meinen Augen Sozialschmarotzer.
Gleiches gilt für den Umgang mit Blut-, Blutplasma- und Knochenmarksspenden.

Das ist in der Tat so. Konsequent wäre es nur, dann auch Organe abzulehnen und sie jemandem zugute kommen zu lassen, der auch spenden würde.
Nur denke ich nicht, dass sich viele Menschen darüber Gedanken machen, solange sie gesund sind.


Zudem rückt Dein Argument die Gefühle der Verwandtschaft in ein neues Licht. Es ist in der Tat ein Argument, dass man als potentieller Spender seine Verwandten schützen möchte, dass sie nicht bedrängt oder in ihrer Trauer "gestört" werden.
Aber andererseits ist es für die Verwandten sicherlich auch nicht angenehm, wenn man mit akutem Leberversagen im Krankenhaus liegt, es ein Spenderorgan gäbe, das man aber ablehnen muss, weil man ja selbst nicht spenden würde. Sie dürfen dann beim Sterben zusehen.

@kleinundgrün

Wird man überhaupt, wenn man zB ne Leber braucht, überhaupt gefragt ob man diese auch möchte oder wird das einfach beschlossen?

@nanusia
Die Therapie wird, wenn möglich, mit dem Patienten abgesprochen.
Ich denke nicht, dass dir jemand ein Organ transplantiert ohne vorhere Absprache.
Die Dinger liegen nicht an jeder Ecke rum und Typisierungen sind auch keine Sache von 5 Minuten.
Wenn du zudem noch eine Patientenverfügung hast kann gar nichts passieren.
Du brauchst keine Angst zu haben gegen deinen Willen implantiert zu werden.

@emanon

Dh, man hat die Möglichkeit, das Empfangen eines Organs abzulehnen?

@nanusia
Selbstverständlich.
Eine OP gegen deinen Willen stellt eine Körperverletzung dar.

@emanon

Aha, ok.

nanusia schrieb:Wird man überhaupt, wenn man zB ne Leber braucht, überhaupt gefragt ob man diese auch möchte oder wird das einfach beschlossen?

Natürlich. Um @emanon etwas zu präzisieren, eine fehlenden Einwilligung lässt die Rechtfertigung der Körperverletzung entfallen. Jede OP ist eine Körperverletzung, die aber durch die Einwilligung des Patienten gerechtfertigt wird.

@kleinundgrün

Passt, danke.

@nanusia
Und, würdest du eine lebensrettende Leber ablehnen?

@kleinundgrün
Völlig richtig, da war ich schlampig, ich schreib hier zwischen Tür und Angel. :D