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Bündnis 90/Die Grünen

29.991 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 08:38
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wer soll denn die Scheisse glauben?
Na, einer mindestens.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:dass sie gleich zu ihrer Ämterhäufung, die so so überlastet hatte, gleich noch ein Bundesministerium drauflegen musste.
Andere legen sogar MP Posten nieder wenn sie Bundesminister werden.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:wenn sich erweist, dass wirklich wichtige Dinge nicht passiert sind, weil sie nicht da war, aber wenn sie in den zehn tagen die notwendigen schritte veranlasst hat, stört mich der Urlaub eher weniger.
In 4 Wochen nach 10 Tage nach einer Jahrhundertkatastrophe passiert in Deutschland nichts Wichtiges in den Ministerien, da stimme ich zu - das Wasser war ja zurück gegangen und es war August, dadurch Ferien und Urlaubszeit.
Du mich stört ihr Urlaub überhaupt nicht, es ist ihr Posten.

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Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 10:27
Die Frage ist doch auch: Erwartet das regierte Volk von seinen Politikern mehr, als es selbst zu leisten bereit ist?

Der normale Arbeitnehmer erwartet doch auch, dass er im Urlaub nicht erreichbar sein muss, und dass im Zweifel die Familie an erster Stelle steht. Dass Krankheit alles entschuldigt und die anderen halt schauen müssen wie sie das kompensieren.
Zudem, dass es für nahezu jeden gemachten Fehler nochmal eine zweite Chance gibt.

Also muss das entweder auch für Politiker gelten, oder wir einigen uns darauf, dass der Fokus auf Leistung für alle wieder stärker ausgeprägt sein sollte.


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Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 10:52
Zitat von XAEXAE schrieb:Der normale Arbeitnehmer erwartet doch auch, dass er im Urlaub nicht erreichbar sein muss, und dass im Zweifel die Familie an erster Stelle steht.
Bei Personen in leitenden Positionen ist das auch außerhalb der Politik durchaus üblich.
Es gibt einfach Jobs, bei denen man weiss, dass man im Notfall alles andere zurückstellen muss.
Das hier war so ein Notfall.

Andere haben ihren Urlaub genommen, um im Ahrtal zu helfen.
Und auch die Leute hatten 1,5 Jahre Corana hinter sich.

In der Situation hätte sie sich mehr einbringen müssen.
4 Wochen Abwesenheit, zudem noch ohne Online Teilnahme an den Kabinettssitzungen, emofinde ich als indiskutabel.

Ich denke ihr Rücktritt ist nur noch eine Frage der Zeit.


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11.04.2022 um 11:01
@Abahatschi
Was für eine Tragödie. Das Statement von gestern war der absolute Tiefpunkt. Was war mit ihr los? Das schlimmste, warum führt sie sich selbst so hilflos vor? Wieso hat sie niemand von ihrer Truppe davon abgehalten. Komplett mental instabil und das präsentiert sie vor Millionen.
Sie hat doch Imageberater oder ähnliches ( siehe „ wording“ und „blame“ Suche bei der Katastrophe. Da lässt man sie gestern ins offene Messer laufen. Nach wem hat sie da gestern Abend ständig zur Seite geschaut. Ihre Parteifreunde haben 6:0 gevotet und ihr damit einen Rücktritt nahegelegt. Wer bitte reitet sich, angesichts ihrer Verzweiflung und der Situation in der Familie so rein?
Sie hätte wohl um eine letzte Chance gebeten. Erklär mir einer das ganze. Die Familie der Frau ist am Limit (so wie es Millionen anderer auch waren) und sie bürdet sich so ein forderndes Amt auf. Und sie lässt es zu, dass alle nach ihrem Rücktritt schreien. Wie tief kann man in der Selbstachtung und leider auch Selbstüberschätzung sinken. Wenn sie noch etwas Selbstachtung hat, dann sollte sie gehen, bevor die Meute sie rausträgt.
Bevor das hier fehl interpretiert wird, ja sie ist vor allem auch ein Mensch und gerade deshalb sollte sie jetzt würdevoll eine Auszeit nehmen. Family First. Heute sitzen die Grünen noch mal zu „Gericht“ über sie. Besser gehen bevor man gegangen wird.


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Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 11:08
Zitat von XAEXAE schrieb:Die Frage ist doch auch: Erwartet das regierte Volk von seinen Politikern mehr, als es selbst zu leisten bereit ist?
Natürlich erwarte ich von Politikern an der Spitze mehr als vom normalen Arbeitnehmer. Zumal es eine Menge Jobs weit unterhalb von Ministern gibt, die durchaus im Notfall arbeiten müssen und 4 Wochen Urlaub am Stück, das bekommen auch nicht alle.
Ich habe schon öfter erlebt, wie Leute (inkl. mir selbst) ihre Urlaubspläne ändern mussten und sogar aus dem Urlaub zurückgekehrt sind, obwohl die Gründe bei weitem nicht so dramatisch waren wie im Ahrtal.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Bevor das hier fehl interpretiert wird, ja sie ist vor allem auch ein Mensch und gerade deshalb sollte sie jetzt würdevoll eine Auszeit nehmen. Family First
Ja, man sollte das ganz klar trennen. Dass sie am Limit war/ist mit vier Kindern und einem kranken Mann, ist sehr bedauerlich und auch nachvollziehbar, wer wäre das nicht?
Aber dann muss man halt die Konsequenzen ergreifen und das Amt niederlegen, im eigenen Interesse und im Interesse der Bevölkerung, die zurecht fordert, dass Politiker insbesondere im Notfall da sind.


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11.04.2022 um 11:21
@Stan_Marsh
Evtl hat das alles mit den Erwartungen zu tun, die man in so relativ junge Grüne Kader hinein interpretiert. Sie wurde ja quasi ins Ministeramt gerade als Frau und grün hinein gehoben bzw getragen. Das hat Erwartungen geweckt, nach dem Motto, dieser Typ Frau schafft alles ( siehe Frau Baerbock) da lag die Messlatte hoch. Wer würde sich nicht geschmeichelt fühlen und denken, den Job stemme ich, wenn alle mich dafür geeignet halten. Als Frau und Mutter und Full Time Unternehmerin kann ich ein ganz klein wenig nachvollziehen in welchem Dilemma man steht. Man will nach allen Seiten perfekt sein und muss am Ende eingestehen, die eierlegende wollmilchsau gibt es nicht. Irgendwas bleibt immer auf der Strecke. Kleine Kinder, kranker Mann, Corona, plus Job mit extremen Anforderungen an ihre Präsenz.
Soll sie eine Pause einlegen, sich sortieren und dann entsprechend ihren realen Möglichkeiten weiter das machen, was sie ja anscheinend liebt, Politik.


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Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 11:29
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Das Statement von gestern war der absolute Tiefpunkt.
Mega schlecht.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Als Frau und Mutter und Full Time Unternehmerin kann ich ein ganz klein wenig nachvollziehen in welchem Dilemma man steht.
Sie hatte aber die Wahl paar der Posten abzugeben...daher ist das nicht vergleichbar.


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11.04.2022 um 11:37
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Als Frau und Mutter und Full Time Unternehmerin kann ich ein ganz klein wenig nachvollziehen in welchem Dilemma man steht.
@calligraphie

Ok, aber zieht man dann wenige Wochen nachdem aus familiären Gründen die Hochwasseropfer zurücksthen mussten, mit einem Buindesministerium dann gleich den nächsten noch größeren Job an Land? Und darf man sich danach noch glaubwürdig vorkommen?

Und Du würdest wahrscheinlich nicht, wenn (fiktiv) Dein Unternehmen vor so einer Katastrophe stünde sagen: So, die Chefin haut im Sack, ich mach ma schön trallafitti und seht mal zu dass alles geregelt ist, bis ich wiederkomme. Nein online Konferenz auch nicht. Ihr könnte mir aber ne email schreiben.
Zitat von XAEXAE schrieb:Der normale Arbeitnehmer erwartet doch auch, dass er im Urlaub nicht erreichbar sein muss, und dass im Zweifel die Familie an erster Stelle steht. Dass Krankheit alles entschuldigt und die anderen halt schauen müssen wie sie das kompensieren.
Zudem, dass es für nahezu jeden gemachten Fehler nochmal eine zweite Chance gibt.
Der normale Arbeitnehmer wird auch weniger fürstlich entlohnt. Und von Menschen in exponierten Führungspositionen, erwartet man ganz sicher auch außerhalb der Politik, bei einer ganz genau den eigenen Bereich betreffenden Jahrhundertkatastrophe (regional) dann auch da zu sein.


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11.04.2022 um 11:39
@Abahatschi
Noch hat sie die Wahl selbstbestimmt das einzig richtige in ihrer Lage zu machen. Sie würde damit vor allem sich einen Gefallen tun und dem Rest der Zuschauer ersparen, ihrer Demontage zuzuschauen.
Wie gesagt, als Frau fühle ich mich nicht wohl, ihr bei Auftritten wie gestern zuzusehen. Was sagt das aus über ihr Amt was Familien Kinder Mütter Väter einschließt? Welche Botschaft sendet das an Familien?
Andererseits muss ich sagen, bin ich doch sehr dankbar dafür, sehr aufmerksame Menschen um mich zu wissen, die mich vor so einer öffentlichen Selbstdemontage bewahren würden.
Entweder hört sie auf niemanden in ihrer Entourage oder sie ist von Ehrgeiz zerfressen und überschätzt ihre Leistungsfähigkeit.


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Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 11:42
@sacredheart
@Stan_Marsh

Wie schön dass es wenigstens noch eine Handvoll Leute gibt, die solche Erwartungen an irgendeine Form von Arbeitnehmern haben, zumindest wenn sie besser bezahlt sind.

Meine Erfahrung ist nämlich, dass in letzter Zeit selbst bei hochbezahlten Arbeitnehmern die Erwartungen an work-life-balance stark steigen, und eben definitiv immer der Job zurückstecken muss im Zweifelsfall.

Also: Ich sage nicht, dass ich der Meinung bin es sei ok, vier Wochen in Urlaub zu gehen wenn "daheim" alle brennt.

Aber es ist eben schon so, dass die Gesellschaft die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordert, propagiert - und insofern finde ich es interessant wie damit umgegangen wird, wenn das Ganze dann doch so offensichtlich komplett scheitert.


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11.04.2022 um 11:47
@calligraphie
Ich glaube sie ist im Modus "was denn, ist doch nicht so schlimm, was habe ich denn gamacht"...ähh ja nichts, außer nicht erreichbar sein und Wegfahren. Dazu wie sie sich um Kopf und Kragen geredet hat - unreif für das hohe Amt, eigentlich für gar kein Amt.
Sie hat studiert, kann sie ganz normal arbeiten.

Nachtrag, falls sich jemand fragt was hätte sie mit der Flut zu tun, Referat 37:
Referat 37 Hochwasserrisikomanagement, Hydrologie, Klimawandel in der Wasserwirtschaft und Kompetenzzentrum Hochwasservorsorge
Quelle: https://mkuem.rlp.de/fileadmin/mulewf/Ueber_uns/pdf-Dateien/Organigramm_MKUEM_Stand_01.04.2022_vom_10.04.2022.pdf (Archiv-Version vom 11.04.2022)


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11.04.2022 um 11:52
@XAE
Zitat von XAEXAE schrieb:Aber es ist eben schon so, dass die Gesellschaft die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordert, propagiert - und insofern finde ich es interessant wie damit umgegangen wird, wenn das Ganze dann doch so offensichtlich komplett scheitert.
Ich bin selbst ein Freund einer gewissen work-life-balance und habe deshalb auch manchen Job, der mir vielleicht mehr eingebracht hätte, auch ganz bewusst nicht angenommen.

Sie kann ihre work-life-balance ja haben, aber nicht als Landesministerin, während gerade ihr Ressort gefragt ist. Und das Rumgeheule gestern ist dadurch unglaubwürdig, weil sie sich ja kurz darauf mit dem Familienministerium noch mehr aufgeladen hat. So ein Ministerium verdient jemanden, der sich darum kümmert.

Und da finde ich es schon geschmacklos, die 'Mutti' Karte zwecks Mitleid zu ziehen. Niemand hat ihr vorgeschrieben, Ministerin zu werden. Das sehe ich auch nicht nur bei Frauen so. Wenn meine Kinder mich brauchen, bin ich auch da, im Zweifelsfall zu Lasten des Jobs. Dann muss man sich aber auch den Job aussuchen, in dem das geht. Ein Ministeramt gehört nicht dazu.


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Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 11:53
@Abahatschi
Ich hatte gestern Abend eher den Eindruck, sie ist in gar keinem guten Zustand mental. Völlig verwirrt und orientierungslos. Da gehört sie weder als Politikerin noch als Mensch vor ein Millionenpublikum. Burn out beschreibt es wohl noch besser als a nervous breakdown.


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11.04.2022 um 11:56
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:4 Wochen Abwesenheit, zudem noch ohne Online Teilnahme an den Kabinettssitzungen, emofinde ich als indiskutabel.
Sie war 4 Wochen am Stück weg?

Also das hat wohl niemand in halbwegs verantwortlicher Position @XAE
Zitat von XAEXAE schrieb:Aber es ist eben schon so, dass die Gesellschaft die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordert, propagiert
Das ist auch ein schöner Gedanke. Aber da muss man wirklich sagen: " Augen auf bei der Berufswahl" In der Pflege fast ein Ding der Unmöglichkeit 4 Wochen Urlaub am Stück - auch nicht wenn man 400 Überstunden auf dem Konto hat. Sich 4 Wochen zu gönnen, während andere lange kein freies Wochenende hatten? Helfer ihren Urlaub einsetzen um in der Katastrophe zu helfen? Finde ich auch ohne Flutkatastrophe ungeschickt.


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11.04.2022 um 12:01
Zitat von XAEXAE schrieb:Aber es ist eben schon so, dass die Gesellschaft die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordert, propagiert - und insofern finde ich es interessant wie damit umgegangen wird, wenn das Ganze dann doch so offensichtlich komplett scheitert.
Es ist ja noch die Frage, ob es nicht eine Möglichkeit gegeben hätte, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Sie hat es eben einfach so gemacht. Es hätte sicher andere Möglichkeiten gegeben, die hat sie aber nicht genutzt. Sie hat halt einfach ihren Plan vom 4 Wochen Urlaub durch gezogen.
Welche Familie war denn nicht gebeutelt von Corona.
Natürlich braucht man da mal Urlaub.
Aber müssen das 4 Wochen am Stück sein?
Muss das so sein, dass sie sich komplett raus zieht?
Online Teilnahme an den Sitzungen wäre -aus meiner Sicht- zumutbar gewesen.
Man kann auch Urlaub verschieben, oder umbuchen, so dass man näher dran ist und auch ein /zwei Mal persönlich auftauchen kann, wenn es nötig ist.

Die Familie hat ausreichend finanzielle Ressourcen, um Belastungen abzufangen durch zusätzliche Kinderbetreung, Haushaltshilfen, private Beschulung etc.
Das haben andere Familien nicht.
Ich sehe da weniger ihre Überforderung im Vordergrund, die es sicher gab. Aber wie geschrieben, für nahezu alle Eltern, als vielmehr ihre egozentrierten Entscheidungen.
In der Regel spricht man Urlaube auch im Team oder mit Mitarbeitenden, Vorgesetzten etc ab.
Würde mich wundern, wenn es da keine Einwände gegeben haben sollte. Hat sie offenbar nicht in ihrer Entscheidung beeinflußt.

Wirklich ungut finde ich ihre Lügen hinsichtlich der Teilnahmen an den Kabinettssitzungen.
Das kann man doch wohl nicht vergessen.
Da fühle ich mich schon etwas verarscht.
Wenn sie das nicht erinnert, ist sie ohnehin ungeeignet für ein so verantwortungsvolles Amt.


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11.04.2022 um 12:05
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Sie war 4 Wochen am Stück weg?
Nicht ganz, sie war 2 Wochen weg, ist kurz für Ortsbegehung und Pressetermine in die Region gefahren, und hat dann nochmal zwei Wochen Urlaub gemacht. Also in der Summe 4 Wochen, mit drei Tagen Unterbrechung. Da wäre auch ein guter Zeitpunkt gewesen ohne öffentlichen Gesichtsverlust die Notbremse zu ziehen: die zweite Urlaubshälfte sausen lassen und vor Ort bleiben, das hätte man vernünftig vermitteln können, nach dem Motto "Erst als ich vor Ort gesehen habe wie schlimm es wirklich ist..."
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich bin selbst ein Freund einer gewissen work-life-balance und habe deshalb auch manchen Job, der mir vielleicht mehr eingebracht hätte, auch ganz bewusst nicht angenommen.
Es hätte auch noch die offensichtliche Möglichkeit gegeben, sich die 4 Wochen wirklich ganz, quasi "offiziell" rauszunehmen und die Geschäftsführung komplett an die Stellvertretung abzugeben. Kann/Muss man ja z.B. auch machen, wenn man plötzlich operiert werden muss, einen Unfall hat oder so. Bei einem Notfall ist das auch verständlich, bei geplantem Urlaub eher weniger. Vielleicht hatte sie auch Angst davor dass danach das Fazit gelautet hätte Du brauchst auch nicht mehr wiederkommen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und da finde ich es schon geschmacklos, die 'Mutti' Karte zwecks Mitleid zu ziehen. Niemand hat ihr vorgeschrieben, Ministerin zu werden. Das sehe ich auch nicht nur bei Frauen so. Wenn meine Kinder mich brauchen, bin ich auch da, im Zweifelsfall zu Lasten des Jobs. Dann muss man sich aber auch den Job aussuchen, in dem das geht. Ein Ministeramt gehört nicht dazu.
In der Diskussion spielt meiner Meinung nach bisher zu wenig eine Rolle wie sie überhaupt an den Posten gekommen ist: sie war ja verhältnismäßig kurz vor der Flut überhaupt erst ins Ministeramt aufgerückt, weil ihre Vorgängerin wegen Korruption und illegaler Beförderungspraxis das Amt räumen musste. Es ist also durchaus möglich dass sie ihre eigene Position dort als derart wacklig einschätzte, dass sie fürchten musste das - äußerst lukrative - Amt wieder zu verlieren wenn sie Schwäche zeigt. Und möglicherweise war ihr das eigene Haus auch nicht gerade freundlich gesinnt. Das sind alles Erklärungen und Rechtfertigungen die da möglicherweise eine Rolle spielen, aber natürlich keine guten Gründe.


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11.04.2022 um 12:10
@Frau.N.Zimmer

Falls du sie brauchst hier noch die Belegstelle:
Spiegel unterbrach ihre Ferien demnach für zwei Vor-Ort-Termine am 10. August. Dabei informierte sie sich in Dümpelfeld über die Reparatur der Kläranlage, im Ahrtal schaute sie sich an, wie weit die Helfer mit den Aufräumarbeiten gekommen waren. Danach ging es laut des Zeitungsberichts angeblich zurück ins Ferienhaus nach Frankreich für die zweite Urlaubshälfte. Der Urlaub endete nach Ministeriumsangaben am 23. August. Zur Verteidigung der Langzeitferien betonte das Umweltministerium, dass Spiegel telefonisch und per Mail „rund um die Uhr“ erreichbar gewesen wäre. Spiegel war bereits in die Kritik geraten, weil sie sich direkt nach der Hochwassernacht scheinbar vor allem um ihr Image sorgte und intensiv mit ihren Mitarbeitern nach einem passenden „Wording“ suchte. Am 15. Juli schrieb ihr Sprecher an die Ministerin und andere Mitarbeiter: „Anne braucht eine glaubwürdige Rolle.“

Er schlug medienwirksame Termine vor: „Anne bei Reparaturarbeiten, bei Hochwasserschutzprojekten, dort, wo neue Gefahren drohen.“ Die Auftritte dürften aber „nicht nach politischer Instrumentalisierung aussehen“. Die Ministerin antwortete ihrem Sprecher: „Das deckt sich mit meinen Überlegungen.“
Quelle: https://presse-augsburg.de/bericht-spiegel-machte-waehrend-flut-aufraeumarbeiten-langen-urlaub/786892/


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11.04.2022 um 12:13
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich hatte gestern Abend eher den Eindruck, sie ist in gar keinem guten Zustand mental. Völlig verwirrt und orientierungslos. Da gehört sie weder als Politikerin noch als Mensch vor ein Millionenpublikum. Burn out beschreibt es wohl noch besser als a nervous breakdown.
Naja, finde ich jetzt auch bisschen übertrieben.
Oder ich sehe es einfach anders.
Die privaten Verhältnisse zu offenbaren, ist eine Entscheidung, der vermutlich auch ein gewisses Kalkül zu Grunde liegt.
Ein Appell an das Mitgefühl.
Ich glaube nicht, dass man aus einem singulären Auftritt die Gesamtverfassung ablesen kann.
Sicherlich drückt der Auftritt den enormen Stess aus, unter dem.sie steht. Aber das muss nicht bedeuten, dass dem ein Burn out zugrunde liegt. Kann auch einfach nur situativ sein.
Ihr wurde von angeblich 6 wichtigen Personen ihrer Partei dringend nahegelegt, zurückzutreten.
Das hat sie abgelehnt.
Das muss man auch erstmal bringen.
Ob sie wirklich so instabil ist, wie sie sich gestern präsentiert hat....?


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11.04.2022 um 12:15
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Nicht ganz, sie war 2 Wochen weg, ist kurz für Ortsbegehung und Pressetermine in die Region gefahren, und hat dann nochmal zwei Wochen Urlaub gemacht. Also in der Summe 4 Wochen, mit drei Tagen Unterbrechung. Da wäre auch ein guter Zeitpunkt gewesen ohne öffentlichen Gesichtsverlust die Notbremse zu ziehen: die zweite Urlaubshälfte sausen lassen und vor Ort bleiben, das hätte man vernünftig vermitteln können, nach dem Motto "Erst als ich vor Ort gesehen habe wie schlimm es wirklich ist..."
Genau. Oder ein " Es tut mir leid, ich habe die Lage unterschätzt" das nimmt einem keiner übel. Wie ich das mitbekommen habe ging es ihr ja eher darum aus der Sache mit "gutem wording" rausgeschwurbelt zu werden.

Es ist für Eltern nicht einfach Beruf und Familie zu vereinbaren, da muss man eben gucken was machbar ist und was nicht, das Problem haben alle irgendwo, das ist keine Entschuldigung. Viele stecken halt abwechselnd ne Zeit zurück und geben berufliche Verantwortung teilweise ab.
Danke für die Quelle aber ich glaub dir das auch so :) Bisher hab ich dich nie bei einer Unwahrheit erwischt.


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Bündnis 90/Die Grünen

11.04.2022 um 12:20
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das muss man auch erstmal bringen.
Ob sie wirklich so instabil ist, wie sie sich gestern präsentiert hat....?
Man muss auch brutal abgekocht sein um mitten ins Krisengebiet zu fahren, sich ins Trümmerfeld zu Leuten zu stellen die alles verloren haben, deren Angehörige teils noch tot unter dem Schutt liegen und so weiter, dabei zu wissen dass man selbst zumindest eine Teilschuld daran trägt dass es so gekommen ist und dann direkt danach einfach wegzufahren und noch zwei Wochen Ferienhaus dranzuhängen als wäre nix gewesen. Das kann garantiert auch nicht jeder oder jede.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Es ist für Eltern nicht einfach Beruf und Familie zu vereinbaren, da muss man eben gucken was machbar ist und was nicht, das Problem haben alle irgendwo, das ist keine Entschuldigung. Viele stecken halt abwechselnd ne Zeit zurück und geben berufliche Verantwortung teilweise ab.
Ich halte die Geschichte mit dem Schlaganfall und den vier Kindern für eine vorgeschobene Schutzbehauptung. Ich lebe ja in RLP und habe die ganze Geschichte um ihre Vorgängerin und sie selbst schon verfolgt als es noch um die Beförderungsaffäre ging - da war der Schlaganfall des Mannes auch schon anderthalb Jahre her, und Spiegel selbst ist aus der Zeit aktenkundig mit Lokalzeitungs-Interviews darüber dass ihr Mann sich gerne alleine um die Kinder kümmert und ihr den Rücken freihält. Dann folgten ja in kurzer Folge die Übernahme des Umweltministeriums zusätzlich zum Familienministerium, später dann noch der Posten der stellvertretenden Ministerpräsidentin und der Neuzuschnitt der Ressorts mit einer Ausweitung von Macht und Verantwortung für sie.

Sowas strebt man gezielt an bzw. arbeitet dran, mindestens muss man solche Angebote annehmen, da rutscht man nicht einfach so rein, da gibt's in der Partei garantiert noch andere Leute die das auch gerne übernehmen wenn man nicht will. Die hat schon gewusst was sie macht und das garantiert auch mit der Familie abgeklärt, dass sich das alles einfach ohne ihr Zutun ergeben hat kann man mir nicht erzählen.

Die Frau ist klug und taktiert, die weiß doch genau was sie macht wenn sie sich mit so einem ungeschnittenen Heulvideo nachts um 10 an einem Sonntag vor die Presse stellt, so naiv wie sie tut ist sie nicht.


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