Ruderin hat Olympia verlassen: Freund ist NPD-Mitglied

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Ich denke, ich habe deutlich formuliert, was und wie ich denke. Das scheinst Du ja auch verstanden zu haben. Was soll ich jetzt wieder in Haarspaltereien verfallen? Ich denke, egal ob NPD, oder Linke, ich würde mich notfalls gewaltsam wehren, unabhängig davon, wen Günther Jauch einlädt.

Gerade wegen dieser entschiedenen Ablehnung gegenüber den Lagern und u.a. ggü. Castro wundert es mich ja, dass du im Falle wirtschaftlichen Vorteils kein Problem damit hast, wenn mit solchen Herrschaften Geschäfte gemacht werden.

@Smoover

Ich möchte mal den Punkt herausarbeiten und beleuchten, an dem wir beide entschieden anderer Meinung sind:

- Du bist der Meinung, daß es moralisch absolut nicht vertretbar ist, daß die Ruderin über fünf Jahre hinweg mit einem Hardcore-Nazi, das war Fischer sicherlich, zusammen war, und daß deshalb alles was ihr nun widerfahren ist absolut in Ordnung und letztendlich von ihr selber zu verantworten ist. Richtig ?

- Ich sage: So wie es zur Zeit aussieht, hat sie alles richtig gemacht. Sie hat sich nicht von ihm in den Nazi-Sumpf ziehen lassen, sondern stattdessen ihren Einfluss auf ihn geltend gemacht, so daß er nun möglicherweise aussteigt. Wir müssen abwarten, ob sein Ausstieg aufrichtig und nachhaltig ist, klar. Aber zumindest haben wir eine reelle Chance, daß wir bald einen Nazi weniger haben in diesem Land. Hätte sie so gehandelt, wie Du es für richtig hälst, wäre er mit Sicherheit noch Hardcore-Nazi, oder siehst Du das anders?

Also: Sie hat Recht, Du hast Unrecht. Und Du hast ihr sehr Unrecht getan, sie, nicht Du, hat dafür gesorgt, daß wir künftig vielleicht einen Nazi weniger haben in diesem Land.

@schtabea

Ich antworte morgen, aber ich widerspreche deinem Beitrag schon einmal mit Nachdruck.

@Smoover

Okay. :)

Aber ich habe Recht.

@Smoover

Dann gleich noch etwas, was Du mir morgen beantworten kannst: Ich bin seit einem Jahr in einer neuen Firma. Einer meiner neuen Kollegen ist volle Kanne ausländerfeindlich und überzeugter NPD-Wähler. Wie würdest Du Dich verhlten, was rätst Du mir ?

LG

@schtabea
Worauf du mit der Frage hinaus willst, erschließt sich mir nicht. Denn eine Vergleichbarkeit mit Drygalla ist nicht gegeben. Normalerweise kann man nicht mal eben den Job kündigen, den Lebenspartner verlassen aber sehr wohl. Vom Beruf hängt immerhin der Lebensunterhalt ab.

Kriterien:

- wie wichtig ist der Job für dich? Bringst du damit als alleinerziehende Mutter deine 3 Kinder durch? Oder ist dein Mann Chefarzt und du arbeitest mehr aus Langeweile?
- wie intensiv musst du mit dem Typen zusammen arbeiten?
- ist er gewaltbereit?
- ist deine Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt gefragt? Könntest du problemlos und ohne (wesentliche) Einbußen den Arbeitgeber wechseln?
- hast du schonmal das Gespräch mit deinem Vorgesetzten gesucht?

Von solchen Fragen hängt natürlich viel ab. Ich denke, dass man damit im Regelfall wohl erstmal leben muss. Mit Drygalla ist es trotzdem nicht vergleichbar.

@jimmybondy

jimmybondy schrieb:Du meinst also das sie sich nie mit Ihren Nazifreunden gezeigt hat? Worüber redet man denn dann eigentlich?

Für die folgende Anspielung hätte ich dann doch schon gerne einen Beleg, und zwar einen, aus dem die ideologische Gemeinsamkeit/ Freundschaft zu den Abgebildeten hervorgeht.

Wenn sie sich regelmäßig mit Nazis in der Öffentlichkeit zeigt, ist das nunmal Teil ihres öffentlichen Lebens

Von welchen Bildern sprechen wir also?

Laut Angabe der Ruderin selbst hat sie die Spiele freiwillig verlassen, genau wie den Polizeidienst. Ihrer Aussage nach distanziert sich nun auch ihr Freund von der Szene und sie selbst distanzierte sich mehrfach von der Szene in Interviews(sieh hat nach eigener Angabe nie dazu gehört).
Das sind die Informationen die wir haben, mehr liegt nicht vor außer Vermutungen die von ihr abgestritten wurden und die sie versuchte zu klären.

Alles andere, ob sie gezwungen wurde (geht das überhaupt?) oder ob ihr Freund sich nicht von der Szene lossagt und ob sie selbst rechts ist sind rein spekulativ.
Im Moment steht nur: sie ist freiwillig gegangen und ihrer Aussage nach distanziert sich ihr Freund von rechts außen (finde ich gut wenn es stimmt).
Was an der ganzen Sache verwerflich ist ist das Verhalten unserer schönen "Blöd" Zeitung und den anderen Zeitungen die dann darauf angesprungen sind.
Da wird erstmal schön nach Dreck gesucht und sobald dieser Dreck gefunden ist wird er durch die Gegend geworfen, egal ob dieser Dreck vielleicht schon Schnee von gestern sein könnte und nicht mehr zutrifft.

Sie hat sich als teilnehmende Sportlerin nichts vorzuwerfen, hätte Frau Drygalla rechtes Gedankengut bei den Spielen verbreitet dann schon, hat sie aber nicht!
Sie distanziert sich öffentlich von der rechten Szene.
Mit einem Nazi zusammen zu sein macht einen nicht automatisch zum Nazi, das kommt auf die Person an und in wieweit man beeinflussbar ist.
Ich könnte nicht mit meiner Frau zusammen sein wenn sie rechts wäre, ich hätte nicht die Geduld um sie vom Gegenteil zu überzeugen und ehrlich gesagt nicht die Lust politische Diskussionen mit ihr zu führen. Die müsste ich aber führen weil mir das rechte Gedankengut extrem gegen den Strich geht.

Ich ziehe eher den Hut vor Frau Drygalla das sie es 5 Jahre mit einem Mann ausgehalten hat dessen extreme politische Ansichten sie nach eigener Aussage gar nicht teilt und ihn laut eigener Aussage vom Gegenteil überzeugen konnte.
Das ist nicht ironisch oder sarkastisch gemeint, die Frau hat meinen Respekt für Ihre Souveränität und dem festhalten an ihren Prinzipien.
Ich hoffe das ihr Freund wirklich einsichtig ist und sich ändert damit seine dämlichen politischen Überzeugungen nicht mehr dem Ruf (in der Presse) seiner Freundin schaden können.

Unser liebes Land sollte sich so langsam mal Gedanken machen in wieweit man die Privatsphäre von in der Öffentlichkeit stehenden Personen vor Blödzeitung & Co. schützen kann.

@Hardcore1982

Ein schön zu lesender Beitrag!
Drygalla hat einen Fehler gemacht, indem sie sich von der rechten Ideologie Fischers distanziert hat. Es kann einfach nicht sein, dass reflexartig gehüpft und gesprungen wird, sobald das Wort Rechtsextremismus fällt. So hat sie sich zum Spielball der Medien gemacht, die nun munter weiterhin nachfragen:

"Frau Drygalla, Sie haben sich zwar distanziert, aber stimmt das wirklich? Lügen Sie uns auch nicht an? Ganz bestimmt nicht? Und was, wenn Sie doch lügen?"

Das hat Drygalla nicht nötig. An ihrer Stelle hätte ich nichts dergleichen getan. Es entspricht eben nicht meiner Philosophie, zu reagieren und Männchen zu machen, sobald ein Dahergelaufener mit absurden Anschuldigungen kommt.

Eventuelle Fragen kann sie intern mit dem DRV klären, in der Öffentlichkeit hätte sie den lächerlichen Quatsch aussitzen sollen.

@niurick
Danke!
Sehe ich genauso.
Ich konnte meinen Beitrag leider nicht mehr ändern da die Zeit abgelaufen war und wollte nicht doppel posten, ich habe nämlich leider in meinem Beitrag überhaupt nicht erwähnt das sie sich gar nicht rechtfertigen muss.
Sie ist keinerlei Rechenschaft schuldig für das was ihr Freund tut oder getan hat.
Dadurch ist sie leider eher noch mehr ein Opfer geworden, da sich jetzt die ganzen Zeitungen drauf stürzen können wie die Geier.

Der DRV steht ja hinter ihr aber selbst das scheint ja nicht mehr genug zu sein.
Wäre für die Zeitungen ja nicht skandalös genug, also heißt es weiter ausschlachten bis keiner mehr zuhört und ihr Ruf völlig dahin ist.

@niurick

Ich wüsste immer noch nicht, explizit von Bildern gesprochen zu haben...

Kann jemand mitnem Neonazi zusammensein ohne seine Meinung zu teilen?

Ich denke nicht.

@Puschelhasi

zawaenvor 31 Minuten
Kann jemand mitnem Neonazi zusammensein ohne seine Meinung zu teilen?

Ich denke nicht.

Schwierig. Vielleicht schon. Nur macht es das nicht viel besser.

Mir kommt da ein schöner Gedanke....Ich würd gerne sehen was passiert wenn all die Verständnisvorderer und Unschuldsvermuter, die sich hier so tummeln, sich eine Schild mit der Aufschrift "Mein Parntner ist Moslem und ich liebe ihn" um den Hals hängen und damit zu einer xbeliebigen Naziversammlung pilgern. Das Verständnis das ihnen entgegenschlagen würde wäre sicher gigantisch.......

@Generationps

Wozu soll das gut sein?


Man sollte sich doch mal fragen: Bin ich ein Mörder, weil meine Freundin eine Mörderin ist?
Bin ich schuld daran, dass sie rechtsextrem ist, wir uns aber trotzdem lieben?

Es wird ja schnell gesagt:,,Nee, n Neonazi kann man nicht lieben", aber mit welchem Recht bestimmt man denn das für andere? Sowas kann man doch nur für sich selbst sagen.

Deshalb sollten vielleicht auch mal andere Leute, die persönlich diese Angelegenheit gar nichts angeht, mal vorsichtiger mit Verurteilungen sein.


Zeitungen wie der BILD kann man ohnehin nicht trauen, da die alles schreiben und breit ziehen, um Kohle zu machen.


Wenn Frau Drygalla sich von Rechtsextremismus klar distanziert und sogar den Freund zum Austritt bewegt hat, dann sollte man das anerkennen.
Und nicht weiterhin auf sie einschimpfen, als ob sie allein durch die Berührung für ewig infiziert sei.

Oder als ob gelten würde:,,Einmal Neonazi, immer Neonazi".


Wenn man diese Einstellung vertritt, dann lässt man den Neonazis gar keine Chance, sich zu ändern und auszusteigen. Dann stellt man sie sozusagen vor die Entscheidung, entweder in der Szene zu bleiben, die man eigentlich verlassen möchte oder alleine abzuhängen, weil die alten Freunde aus der Szene nichts mehr mit einem zu tun haben wollen und ebensowenig die anderen Mitglieder der Gesellschaft.

@Kc

Ein wenig hinkt dein Vergleich, denn ein Mord ist keine Gesinnung.

Ich bin immer noch der Meinung das Nazis und Leute die mit Nazis verkehren nicht in unsere gesellschaftliche Mitte aufgenommen werden sollten. Wer sich mit einem Nazi einlässt muss wissen, das dies auch seiner eigenen Reputation schadet.

@Kc

Nein es soll lediglich zeigen, ob die hier eingeforderte Akzeptanz erwiedert werden würde?! Ob diejenigen die hier nach Verständnis und Unschuldsvermutungen schreien, dies von der betreffenden Fraktion ebenso zurück bekämen. Die Antwort kann sich wohl jeder Ausrechnen.

@Generationps
Ein Täter ist vor seiner rechtmäßigen Verurteilung auch erstmal als unschuldig einzustufen.

Nur weil sich einige Personen nicht vorstellen können, dass es so etwas gibt heißt es nicht das es ausgeschlossen werden kann.

Das Verwerfliche an dieser Sache ist das Vorgehen der Zeitungen und die Vorurteile.

Es gibt Szeneaussteiger die versuchen sich wieder in der Gesellschaft zurecht zu finden und häufig auf Ablehnung stoßen und trotz ihrer Abkehr von Rechts immer noch ausgegrenzt werden.
Das Fördert eher noch den Weg zurück zur Szene als alles andere.

Wie KC es geschrieben hat: wie möchte man denn Nazis wieder in die Gesellschaft integrieren und von ihrer Ideologie lösen, wenn man sie durchgehend ausgrenzt? Oder im schlimmsten Fall wie man es auch häufiger hört selbst mit Gewalt reagiert?
Das macht die Sache eher noch gefährlicher siehe NSU.
Eine "einmal Nazi, immer Nazi" Einstellung ist nicht sonderlich förderlich und erinnert schon fast an die Parolen die das rechte Lager von sich gibt in Bezug auf Ausländer und Vorurteile.

Wer weiß vielleicht hatte sie mal rechtes Gedankengut aber der Sport hat sie zur Umkehr bewegt?
Vermuten können wir viel, Beweisen nicht!
Es ist traurig anzusehen wie viele Menschen mit Vorurteilen reagieren um Frau Drygalla vorzuverurteilen und ohne die Person zu kennen oder sie jemals getroffen zu haben.

Hardcore1982 schrieb:Ein Täter ist vor seiner rechtmäßigen Verurteilung auch erstmal als unschuldig einzustufen.

würde das die rechte Seite, in dem von mir oben postolierten Gedankengang, ähnlich rational sehen? Was denkst Du?