AfD

stereotyp schrieb:gibt weltweit keine Verfassung, die so gut gegen Faschismus geschützt

Aber das ist kein Automatismus.
Es braucht Menschen, die es anwenden (wollen) und Menschen die sich trauen es einzuklagen.

Wenn das nicht mehr funktioniert, nützt uns die Verfassung gar nix.

Reineke schrieb:Was bleibt denn - außer eben nach außen hin geschlossenem Auftreten - anderes übrig, solange man Höcke nicht rechtssicher aus der Partei ausgeschlossen bekommt?
Angesichts bevorstehender Wahlen und hervorragender Umfragewerte in Thüringen, Sachsen und Brandenburg wäre das Dümmste jetzt einen Streit vom Zaun zu brechen. Um Höcke ist es ja auch bereits deutlich ruhiger geworden. Solange dieser Burgfrieden hält, braucht man kein neues Parteiausschlussverfahren.

Also, Höcke ist okay, solange er erfolgreich ist?
Auch, wenn er Dinge wie:

Wenn alle Stricke reißen, ziehen wir uns wie die tapfer-fröhlichen Gallier in unsere ländlichen Refugien zurück und die neuen Römer, die in den verwahrlosten Städten residieren, können sich an den teutonischen Asterixen und Obelixen die Zähne ausbeißen! Wir Deutschen – zumindest die, die es noch sein wollen – sind dann zwar nur ein Volksstamm unter anderen. Die Re-Tribalisierung im Zuge des multikulturellen Umbaus wird aber so zu einer Auffangstellung und neuen Keimzelle des Volkes werden. Und eines Tages kann diese Auffangstellung eine Ausfallstellung werden, von der eine Rückeroberung ihren Ausgang nimmt.

sagt?

Und überhaupt.
Wie will eine AfD Millionen Abschiebungen bewerkstelligen?
In der gesamten EU gab es letztes Jahr insgesamt 65.000 Abschiebungen, bei 400.000 Rückführungsfeststellungen.

Mehr ging nicht, denn man kann Menschen nicht wie Vieh einfach irgendwohin fliegen. Da müssen z.B. Herkunftsländer auch mitspielen.

Wenn die AfD verspricht Millionen Menschen abzuschieben, dann erzählt wie vollkommenen Blödsinn und blendet die Realität aus.

Glaubt die AfD an die Pläne von Herrn Sellner und meint, man könnte 2 Millionen Menschen einfach in irgendeinen afrikanischen Staat abschieben (oder da gar einen für diesen Zweck gründen) dann ist die nicht nur naiv, sondern hat in der Tat nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Und sorry, wenn dann jemand diese Versprechungen der AfD glaubt und sie deswegen wählt, na ja...

Ganz einfach:
wenn die AfD in Regierungsverantwortung kommt und nicht sofort im NSDAP-Stil den Staat umbaut, wird sich an der Menge der Abschiebungen der berühmte gauland'sche Fliegenschiss ändern, so gut wie gar nichts.

Wenn die AfD Millionen Menschen loswerden will, dann wird sie diese, schon aus rein logistischen Gründen, umbringen müssen.

Beginnt die AfD aber mit ihrer EU-Feindlichkeit die Wirtschaft richtig gegen die Wand zu fahren, dann werden einige ihre Ideen in Sachen Arbeitslose sehr schnell gar nicht mehr so toll finden.

Ein Blick nach Italien reicht. Alles, was andere Länder betrifft ist viel schwerer Umsetzen als Dinge, die die Innenpolitik betreffen.
Das hat auch eine Meloni gelernt.

Heißt: die Migranten bleiben, aber man kann sich über eine völlig neoliberale Politik freuen, die vor allem auf den "kleinen Mann" nichts gibt...

eckhart schrieb:Ohne großartig drauf einzugehen?Wie Du schreibst?
Was ist das für ein Diskurs? @onlyandre ?

Einer, der sich im Kreis dreht?

onlyandre schrieb:Einer, der sich im Kreis dreht?

Bin ich oder bist Du in der Rechtfertigungspflicht?
Ich habe Dich immer nur zitiert!

eckhart schrieb:Bin ich oder bist Du in der Rechtfertigungspflicht?

Trau ich mich nicht, weil:

39 Prozent der Bevölkerung geht die „politische Korrektheit“ in Österreich zu weit. 27 Prozent geben an, in privaten Gesprächen ihre Meinung zu gewissen politischen Themen aus Angst vor Verurteilung nicht kundzutun.

https://www.diepresse.com/17915690/61-prozent-gegen-gendern-in-verwaltung

Du siehst... Auch andere können mit lustigen Links daherkommen.

Du weißt nämlich genau, welche Themen der AFD Zulauf beschehren.

mchomer schrieb:Wenn die AfD Millionen Menschen loswerden will, dann wird sie diese, schon aus rein logistischen Gründen, umbringen müssen.

Und am Ende will es wieder keiner gewusst haben… Das kennen wir schon, da hat Deutschland Übung.

stereotyp schrieb:Mann. Selbst die Ampel und auch die CDU geben doch mittlerweile zu, dass Migration eines der - wenn nicht das - Thema ist, welches angegangen werden muss.

Es muss in zwei Richtungen angegangen werden. Das bestreitet keiner. Einerseits die Flucht-Migration wegen Krieg und Armut.
Auf der anderen Seite ist die Arbeitsmigration, wo sich Deutschland eigentlich viel attraktiver machen muss um den internationalen Anschluss nicht zu verlieren.

Beide Sachen werden hier immer wieder in einen Topf geworfen, mit der Kriminalstatistik und ganz viel Meinung hochgekocht zu einer kackbraunen Suppe und am Ende kommt raus, dass man gar keine Migranten haben will, egal ob die schon seit Generationen hier sind oder nicht.

martenot schrieb:Mir scheint halt, die AfD will das Kind mit dem Bade ausschütten. Um gewalttätige Migranten loszuwerden, vertreibt man gleich auch noch alle anderen Migranten und auch noch alle, die mit denen zu tun hatten, oder die mal Migranten waren, etc.

Naja, kann man halt machen. Dann muss man als AFD allerdings auch erklären, wer dann die Arbeit machen soll. Also wer die Alten pflegen, den Spargel stechen, die Häuser bauen und so weiter. Aber das sind ja sicher alles Bereiche in denen die blonden, blauäugigen Deutschen Schlange stehen und händeringend drauf warten diese Jobs machen zu dürfen. Aber leider lassen die hinterlistigen Migranten sie nicht.

Alle Migranten los werden zu wollen ist so dumm, dafür gibt es einfach keine Worte mehr.

onlyandre schrieb:Jo. Ist naemlich ein Alleinstellungsmerkmal der Rechten, nöm?

Keine Ahnung. Wenn ich mich weltweit so umschaue finde ich nur Beispiele von Rechten. Aber ich lasse mich da gerne eines besseren Belehren.

alhambra schrieb:Dann muss man als AFD allerdings auch erklären, wer dann die Arbeit machen soll.

Wie gesagt, ich befürchte, dass die AfD für sowas das Konzept Zwangarbeit wieder ausgraben wird. Da werden dann eben irgendwelche unbeliebten Personen (die man z.B. nicht abschieben kann) zwangsverpflichtet. Die müssen das dann für ein Minigeld oder ganz umsonst machen und sollen außerdem wahrscheinlich unauffällig in irgendwelchen Barackensiedlungen hausen, wo man sie nicht sieht.

Da heißt es dann wahrscheinlich hämisch lachend "endlich müssen die mal eine richtige Arbeit machen". (So einen Satz habe ich gestern erst unter einem arte-Video gelesen, bezogen auf die arte-Mitarbeiter).

alhambra schrieb:Naja, kann man halt machen. Dann muss man als AFD allerdings auch erklären, wer dann die Arbeit machen soll. Also wer die Alten pflegen, den Spargel stechen, die Häuser bauen und so weiter. Aber das sind ja sicher alles Bereiche in denen die blonden, blauäugigen Deutschen Schlange stehen und händeringend drauf warten diese Jobs machen zu dürfen. Aber leider lassen die hinterlistigen Migranten sie nicht.

Dafür gibt es doch die zig Millionen faulen und schmarotzenden Bürgergeld Empfängerinnen. Die werden dann zu "gemeinnütziger" Arbeit rekrutiert und die müssen noch nichtmal bezahlt werden!!!eins11!!!

Bone02943 schrieb:Dafür gibt es doch die zig Millionen faulen und schmarotzenden Bürgergeld Empfängerinnen. Die werden dann zu "gemeinnütziger" Arbeit rekrutiert und die müssen noch nichtmal bezahlt werden!!!eins11!!!

Feldarbeit sollen Schüler und Studenten übernehmen wenn es nach der AFD geht, wurde hier auch schon verlinkt.

Back to 1933

@Anfimia

Ach stimmt, die Kinderarbeit war ja auch schon Thema.
Um so besser, wenn Millionen abgeschoben werden, denn dann braucht es ja auch Millionen von Leuten die deren Jobs übernehmen.
Ganz dumm sind die bei der AfD leider nicht.

Die Frage ist nur, ob man sich so gern als Pflegebedürftiger von jemandem pflegen lässt, der kostenfrei zwangsverpflichtet wurde oder dazu gar nicht richtig in der Lage ist.

martenot schrieb:Die Frage ist nur, ob man sich so gern als Pflegebedürftiger von jemandem pflegen lässt, der kostenfrei zwangsverpflichtet wurde oder dazu gar nicht richtig in der Lage ist.

Das hast du als Pflegebedürftiger nicht zu entscheiden.
Und die die sowas entscheiden denken sich wahrscheinlich auf keine solche Pflege angewiesen zu sein.

Bone02943 schrieb:Und die die sowas entscheiden denken sich wahrscheinlich auf keine solche Pflege angewiesen zu sein.

Genau, die Entscheider müssen mit der Entscheidung nicht selbst leben. Die besorgen sich dann für viel Geld richtig gute Pflegekräfte. Die Zwangsverpflichteten sind für die Bevölkerung (auch die, die zuvor begeistert die AfD gewählt haben und sich das alles eingebrockt haben).

martenot schrieb:Die Zwangsverpflichteten sind für die Bevölkerung (auch die, die zuvor begeistert die AfD gewählt haben und sich das alles eingebrockt haben).

Immerhin denen die AfD wählen würde ich es wünschen.
Aber leider werden von einer solchen Politik nur all zu viele am Ende zu Schaden kommen.

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Hoffentlich kommt immer mehr an die Öffentlichkeit. Nicht das es nicht schon bekannt war, aber der breiten Öffentlichkeit fehlten diese Infos wohl.

Nach dem Skandal um ein Geheimtreffen in Potsdam wird klar: AfD-Mitglieder trafen sich womöglich schon früher mit dem rechtsextremen Netzwerk - zumindest legt das ein Dankesschreiben aus dem Jahr 2021 nahe. Wohl auch mit dabei: AfD-Chef Tino Chrupalla.
...
Es ist wahrscheinlich nicht das erste Mal, dass die AfD sich in einem solchen Rahmen mit einer Gruppe am ganz rechten Rand trifft. Schon Ende 2021 soll es eine ähnliche Zusammenkunft gegeben haben. Diese fand unter dem Namen „5. Düsseldorfer Runde“ und wohl mit einem sehr prominenten Parteimitglied statt - dem AfD-Vorsitzenden Chrupalla.

Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/5-duesseldorfer-runde-auch-afd-chef-chrupalla-traf-wohl-geheim-rechtsradikale_id_259570977.html

Bone02943 schrieb:Nicht das es nicht schon bekannt war, aber der breiten Öffentlichkeit fehlten diese Infos wohl.

Ich befürchte, dass ist eher ein „nicht wissen wollen“ - diese Infos liegen wie 1932 alle auf dem Tisch, aber das scheint nicht zu interessieren.

Bone02943 schrieb:Immerhin denen die AfD wählen würde ich es wünschen.

Ich muss zugeben, dass auch mir inzwischen manchmal radikale Ideen kommen. Zum Beispiel der Gedanke, Deutschland wieder aufzuteilen, in ein AfD-geführtes Reich (freie Namenswahl, wahrscheinlich irgendwas mit Reich oder frei im Namen) und eine Bundesrepublik mit einem politischen System wie bisher. Die Regeln können ja von BRD-Seite liberal sein (Grenzübertritte jederzeit möglich), während die AfD-Seite alles nach Herzenslust selbst regeln darf. Wer das toll findet, darf jederzeit auf die AfD-Seite wechseln, sofern man dort aufgenommen wird (das können die natürlich selbst entscheiden, ob jemand ins völkische Konzept passt). Umgekehrt darf jeder auch in die BRD wechseln, sofern er akzeptiert, dass hier die AfD nichts zu sagen hat und auch nicht regieren darf. Und sofern ihn das AfD-Reich gehen lässt (wie gesagt, deren Grenzregeln dürfen sie nach Herzenslust selbst entscheiden).

Bone02943 schrieb:Dafür gibt es doch die zig Millionen faulen und schmarotzenden Bürgergeld Empfängerinnen

Ja genau, die hatte ich vergessen.

Kleine Anekdote: vor ein paar Jahren hab ich mal n kleines soziales Projekt gemacht. N 25 jähriger, der endlich mal sein Leben auf die Reihe bekommen wollte. Also n Schulabschluss machen, einen Beruf lernen. Also haben wir ihm ne Ausbildungsstelle angeboten. Nach 2 Monaten haben wir ihn wieder raus geschmissen. Unfähig auch nur einen Tag pünktlich zu erscheinen, in die Berufsschule ist er gleich gar nicht gegangen. Unfähig eine einfache Aufgabe in endlicher Zeit selbstständig zu erledigen.

Solche Leute kann man wirklich zu gar nix brauchen. Wenn, dann müsste den ganzen Tag einer dahinter stehen und aufpassen. Und morgens zu Hause abholen, sonst taucht er net auf.

Ich glaube auch nicht, das es so viele schmarotzende Bürgergeldempfänger gibt. Okay, die Handvoll Punks die immer am Hauptbahnhof rumlungern, aber die reissen es auch nicht raus.

@martenot

Dann hoffe ich spaltet sich Bayern dafür ab. Sind ja eh irgendwie nur das 5. Rad am Wagen und wollen gerne eigenständig sein. :P:

Die großen Konzerne können ja dann gern wieder an ihren Ursprungsort zurück kehren.

Bone02943 schrieb:Dann hoffe ich spaltet sich Bayern dafür ab.

Naja, verständlicherweise bin ich da keineswegs dafür, da ich in Bayern lebe. Zudem denke ich nicht, dass sich in Bayern eine Mehrheit dafür finden ließe, da hier die AfD gar nicht so großen Zuspruch findet. Allein in meinem Wahlkreis lag die AfD bei unter 5 Prozent. Ich glaube nicht, dass das das richtige Gebiet dafür wäre, es sei denn, dass der allergrößte Teil der Bayern wegsiedelt.

Hier hat meinem Eindruck nach der überwiegende Teil der konservativen Wähler für die FW gestimmt, was mich auch nicht begeistert, aber zumindest halte ich die FW noch für demokratietauglich, auch wenn Aiwanger mit der AfD ein wenig sympathisiert.

Ich denke, man kann auch entlang der bayrisch-thüringischen Grenze deutliche Unterschiede feststellen: nördlich der Grenze sehr hohe AfD-Zustimmungswerte, südlich davon deutlich geringer.