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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

2.350 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 14:52
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:nicht weit weg von einer polytheistischen Vorstellung, nur dass die „Götter“ hier nicht als eigenständige Personen auftreten, sondern als Manifestationen des einen Prinzips
Du kannst die Wirklichkeit immer entweder als Einheit oder als Vielfalt betrachten, dual - nondual, es bleibt trotzdem immer die gleiche.
Im Buddhismus ist jede Getrennheit eine Imllusion.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Pantheismus („Alles ist Gott“),
Teleologie („Zielgerichtetheit“ in der Schöpfung),
und einer Prise New-Age-Selbstfindung („Gott erfährt sich selbst durch uns“).
Mein Glaube ist ein philosophischer Glaube, ich stelle Glaubenshypothesen auf und stelle sie zur Disskusion..
Man kann zwar „Gott“ nicht beweisen, aber das ist auch gar nicht nötig. Zieht man alles ab bleibt nur die Teleologie.
Ich bin mit Leibnitz der Ansicht das wir in der besten aller möglichen Welten leben.
Alles was existiert konnte nur darum so entstehen weil es keine andere Möglichkeit gab unseren Zustand von Leben und Bewusstsein zu erreichen .
Das Leben und Bewusstsein entstand ist so unwahrscheinlich das es kein Zufall sein kann, gleichzeitig kann es, meiner Meinung nach, aber auch kein Einzelfall sein.
Der Schluss, für mich ist, dass es das Ziel dieses Universums ist Leben und Bewusstsein hervorzubringen.
Generell ist für mich der Sinn jeglicher Existenz das in ihr Liegende Potenzial zu entfalten.

Für mich gibt es nur zwei grundlegende Glaubensarten,
Der Glauben an einen Sinn oder der Sinnlosigkeit.
Der Bestimmung oder der Zufälligkeit.
Keiner lässt sich beweisen.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 16:35
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Das Leben und Bewusstsein entstand ist so unwahrscheinlich das es kein Zufall sein kann
Wie bestimmst Du die Wahrscheinlichkeit dafür?

Grüße
Omega Minus


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 17:08
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Wie bestimmst Du die Wahrscheinlichkeit dafür?
Bei allen Bedingungen die dafür gegeben sein müssen, unter Anderem natürlich dass es nur in einer relativ stabilen Phase der Ausdehnung des Universums passieren kann, verschwindend klein, ganz zu schweigen von Bewusstem Leben.
Aber hey, es gibt grob geschätzt 2Billionen Galaxien, darin enthalten sind 1.000.000.000.000.000.000.000.000 Sterne und das nur in dem für uns sichtbaren Teil des Universums.
Das relativiert die kleine Wahrscheinlichkeit wieder sehr.
Darum halt ich die Wahrscheinlichkeit für sehr gross, wenn auch sehr dünn gestreut.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 17:09
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Das Leben und Bewusstsein entstand ist so unwahrscheinlich das es kein Zufall sein kann ...
Nein, auch ist das eine Behauptung, die Du nicht belegen kannst. Und nur mal so, wie viele Teilchen gibt es im Universum, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese heute und hier Deinen Körper bilden?

Die Wahrscheinlichkeit ist extrem klein und praktisch null, grob geschätzt:

10^{-10^{28}}


Eine 1 gefolgt von

10^{28}


Nullen im Nenner. Das bedeutet, sie ist so gering, dass sie in keinem beobachtbaren Universum vorkommt – die Wartezeit dafür würde

10^{10^{28}}


Jahre oder mehr betragen, weit über die Lebensdauer unseres Universums hinaus.

Du kannst auch fragen, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle Atome des Universums gerade jetzt an ihrem Ort sind. Man kann durch die Frage selber unglaublich geringe Wahrscheinlichkeiten bekommen. Also, Deine Behauptung ist nur eine Behauptung, kein Belege für was auch immer. Und Du verschiebst - wie üblich bei so einem Weg - nur die Frage, dann bleibt offen, wo Gott her kommt.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 17:11
@OmegaMinus

Das ist doch eh nichts, es müsste dann auch noch eine Grenze geben, ab wann etwas zu unwahrscheinlich ist. So oder so, man kann es nicht beweisen, der Thread ist eh Kappes.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 18:26
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Das bedeutet, sie ist so gering, dass sie in keinem beobachtbaren Universum vorkommt
Und doch sitzen wir hier und schreiben einander.
Unsere Existenz beweist dass bewusstes Leben in diesem Universum möglich ist.
Ist das nicht erstaunlich?


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 19:24
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Und doch sitzen wir hier und schreiben einander. Unsere Existenz beweist dass bewusstes Leben in diesem Universum möglich ist. Ist das nicht erstaunlich?
Nun ja, was auch immer erstaunlich ist, und ja, doch, die Existenz der Dinge und des Lebens, von Bewusstsein ist schon erstaunlich, und?

Das belegt nun aber einfach nichts. Die Vorstellung, und der Glaube an Gott, ist einfach keine Antwort, auf was auch immer.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

12.08.2025 um 20:35
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:
nicht weit weg von einer polytheistischen Vorstellung, nur dass die „Götter“ hier nicht als eigenständige Personen auftreten, sondern als Manifestationen des einen Prinzips

Du kannst die Wirklichkeit immer entweder als Einheit oder als Vielfalt betrachten, dual - nondual, es bleibt trotzdem immer die gleiche.
Im Buddhismus ist jede Getrennheit eine Imllusion.

Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:
Pantheismus („Alles ist Gott“),
Teleologie („Zielgerichtetheit“ in der Schöpfung),
und einer Prise New-Age-Selbstfindung („Gott erfährt sich selbst durch uns“).

Mein Glaube ist ein philosophischer Glaube, ich stelle Glaubenshypothesen auf und stelle sie zur Disskusion..
Man kann zwar „Gott“ nicht beweisen, aber das ist auch gar nicht nötig. Zieht man alles ab bleibt nur die Teleologie.
Ich bin mit Leibnitz der Ansicht das wir in der besten aller möglichen Welten leben.
Alles was existiert konnte nur darum so entstehen weil es keine andere Möglichkeit gab unseren Zustand von Leben und Bewusstsein zu erreichen .
Das Leben und Bewusstsein entstand ist so unwahrscheinlich das es kein Zufall sein kann, gleichzeitig kann es, meiner Meinung nach, aber auch kein Einzelfall sein.
Der Schluss, für mich ist, dass es das Ziel dieses Universums ist Leben und Bewusstsein hervorzubringen.
Generell ist für mich der Sinn jeglicher Existenz das in ihr Liegende Potenzial zu entfalten.

Für mich gibt es nur zwei grundlegende Glaubensarten,
Der Glauben an einen Sinn oder der Sinnlosigkeit.
Der Bestimmung oder der Zufälligkeit.
Keiner lässt sich beweisen.
Das klingt schon sehr nach dem Prinzip, dass die Götter aus dem entstehen, was Menschen an Sinn und Ziel hineinprojizieren – Neil Gaiman hat das in American Gods ja wunderbar auf die Spitze getrieben: Je mehr geglaubt wird, desto realer werden sie.
Am Ende sind es dann weniger »ewige Prinzipien« und mehr Spiegel dessen, was wir in uns tragen – im Guten wie im Wahnsinn.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 10:24
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage die Nichtexistenz der Götter der Religionen lässt sich sogar beweisen.
Z.B. die christliche Religion hat es ganz eindeutig gemacht, dass sie eine Lüge ist... z.B. durch die Wunder die Jesus
vollbracht haben soll, durch die unbefleckte Empfängnis oder die Wiederauferstehung... das sind alles Dinge die man
glauben kann aber von denen man tatsächlich weiß, dass es sie so nicht gegeben haben kann... sicher auch hier könnte
man sagen, woher will man das wissen ? Aber im Endeffekt widerspräche es allem was wir wissen, wenn das wahr wäre...

Die Religionen haben Götter erfunden... aus welchem Grund genau ist mir bis heute zweifelhaft...

Naja das alles ändert nichts an der Eingangsfrage, denn Gott als Ursache der Welt ist völlig unabhängig von irgendeiner Religion...
Gott als Ursache der Welt lässt sich weder belegen noch widerlegen, weil er eben an einem Platz sitzt, wo wir mit unserem heutigen
Wissen noch nicht hirngelangt sind... daher findet an diesem Platz gar kein Wissen statt... weder Wissen noch Nichtwissen...


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 10:43
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage die Nichtexistenz der Götter der Religionen lässt sich sogar beweisen.
Dur dieses Fenster würde ich mich auch lehnen.
Diese Götter kann man nur metaphorisch beschreiben.
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Die Religionen haben Götter erfunden... aus welchem Grund genau ist mir bis heute zweifelhaft...
Sie stehen als Platzhalter für den übergeordneten Sinn aller Existenz.
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Gott als Ursache der Welt lässt sich weder belegen noch widerlegen, weil er eben an einem Platz sitzt, wo wir mit unserem heutigen
Wissen noch nicht hirngelangt sind... daher findet an diesem Platz gar kein Wissen statt... weder Wissen noch Nichtwissen...
Fast schon Poetisch ausgedrückt.
Wissen kann man aber auf mehr als eine Art, dies ist das Geheimnis echten Glaubens.
Ich „weiss“ zum zB. Dass es einen Sinn allen Daseins gibt.


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13.08.2025 um 16:14
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das klingt schon sehr nach dem Prinzip, dass die Götter aus dem entstehen, was Menschen an Sinn und Ziel hineinprojizieren –
Wie schon @nocheinPoet schrieb, ist die Wahrscheinlichkeit das Wesen mit Bewusstsein entstehen astronomisch klein.
Entsprechend ist Leben und erst recht bewusstes Leben ein unglaublich seltenes und somit kostbares Gut das meiner Meinung nach nicht nur zufällig entstanden sein kann.
Es liegt, meiner Meinung nach in der Natur des Universums, das bewusstes Leben entstehen kann das sich in sich und durch sich am Ende im ganzen Universum selbst erfährt und verbindet.
Im übrigen unterstelle ich „Gott“ keine menschlichen Eigenschaften er ist das Universum, die Erde, die Evolution kennt kein Gut oder Böse, das Ziel ist Entwicklung und immer umfassenderes Bewusstsein.
Mit vielen Umwegen,Rückschlägen und Sackgassen aber stetig grösser.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 20:08
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Wurstsaten schrieb:
Das klingt schon sehr nach dem Prinzip, dass die Götter aus dem entstehen, was Menschen an Sinn und Ziel hineinprojizieren –

Wie schon @nocheinPoet schrieb, ist die Wahrscheinlichkeit das Wesen mit Bewusstsein entstehen astronomisch klein.
Entsprechend ist Leben und erst recht bewusstes Leben ein unglaublich seltenes und somit kostbares Gut das meiner Meinung nach nicht nur zufällig entstanden sein kann.
Es liegt, meiner Meinung nach in der Natur des Universums, das bewusstes Leben entstehen kann das sich in sich und durch sich am Ende im ganzen Universum selbst erfährt und verbindet.
Im übrigen unterstelle ich „Gott“ keine menschlichen Eigenschaften er ist das Universum, die Erde, die Evolution kennt kein Gut oder Böse, das Ziel ist Entwicklung und immer umfassenderes Bewusstsein.
Mit vielen Umwegen,Rückschlägen und Sackgassen aber stetig grösser.
Das klingt fast so, als ob das Universum ein Drehbuch hätte – und wir die Hauptdarsteller in einem sehr langen, sehr komplexen Stück sind.
In American Gods würde das heißen: Die Menschen erschaffen sich ihren Gott, und der Gott erschafft im Gegenzug die Menschen, um sich selbst anzuschauen.
Ob das Ziel dann tatsächlich „immer umfassenderes Bewusstsein“ ist – oder ob das nur die schönste Geschichte ist, die wir uns dazu erzählen – bleibt wohl offen.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 21:30
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:: Die Menschen erschaffen sich ihren Gott, und der Gott erschafft im Gegenzug die Menschen, um sich selbst anzuschauen.
Ob das Ziel dann tatsächlich „immer umfassenderes Bewusstsein“ ist – oder ob das nur die schönste Geschichte ist, die wir uns dazu erzählen – bleibt wohl offen.
Wir erschaffen keinen „Gott“ wir erklären uns einen „Gott“
Das ist genauso Rational wie den „Zufall“ als Gott einzusetzen.
Im Zufall gibt es keinen Sinn, er ist Sinnlos.
Ein Universum ohne Sinn ist eine riesige Tinguely - Maschine die vor sich hin knattert und rattert ohne eine Funktion.
Man kann wohl beide Versionen für wahr halten aber ich nehme mir die, die mir mehr Sinn macht.
Wie Viktor Frankl erkannte, ohne Sinn ist Alles nichts.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 21:46
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Im Zufall gibt es keinen Sinn, er ist Sinnlos.
Und: Man kann den Lückenbüßer-Zufall streng genommen genauso wenig widerlegen wie den Lückenbüßer-Gott.

Dazu auch:

Nun ist allerdings der Hinweis auf den Zufall gar keine Erklärung. Der Begriff Zufall ist (nach Kant) ein limitativer Begriff, ein Grenzbegriff, der etwas verneint, ohne selbst eine konkrete Bestimmung zu haben: Zufall ist in den Naturwissenschaften Nicht-Gesetz, er markiert lediglich die Grenze der Berechenbarkeit und Vorhersagbarkeit durch Gesetze. Der Zufall bewirkt nichts. (Aus: Hans-Dieter Mutschler - Zum Spannungsverhältnis zwischen Physik und Theologie, In: Praxis der Naturwissenschaften. Physik, 46 (1997))

Oder anders gesprochen: "Zufall" ist nicht Ursache für etwas, sondern Etikett für etwas, was wir (noch) nicht gesetzmäßig beschreiben können (außer in der Quantenmechanik bzw. im Rahmen der Kopenhagener Deutung).


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 22:58
Zitat von benihispeedbenihispeed schrieb:Wurstsaten schrieb:
: Die Menschen erschaffen sich ihren Gott, und der Gott erschafft im Gegenzug die Menschen, um sich selbst anzuschauen.
Ob das Ziel dann tatsächlich „immer umfassenderes Bewusstsein“ ist – oder ob das nur die schönste Geschichte ist, die wir uns dazu erzählen – bleibt wohl offen.

Wir erschaffen keinen „Gott“ wir erklären uns einen „Gott“
Das ist genauso Rational wie den „Zufall“ als Gott einzusetzen.
Im Zufall gibt es keinen Sinn, er ist Sinnlos.
Ein Universum ohne Sinn ist eine riesige Tinguely - Maschine die vor sich hin knattert und rattert ohne eine Funktion.
Man kann wohl beide Versionen für wahr halten aber ich nehme mir die, die mir mehr Sinn macht.
Wie Viktor Frankl erkannte, ohne Sinn ist Alles nichts.
Man kann sich alles Mögliche erklären – aber ohne belastbare Evidenz bleibt es eben Kopfkino.
Erinnert mich an Klaus von Dohnanyi in den 80ern: der hat auch stundenlang abstraktes Zeug geredet, wir nannten das damals »Donanieren.« 😉


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 23:26
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:benihispeed schrieb:
Im Zufall gibt es keinen Sinn, er ist Sinnlos.

Und: Man kann den Lückenbüßer-Zufall streng genommen genauso wenig widerlegen wie den Lückenbüßer-Gott.

Dazu auch:

Nun ist allerdings der Hinweis auf den Zufall gar keine Erklärung. Der Begriff Zufall ist (nach Kant) ein limitativer Begriff, ein Grenzbegriff, der etwas verneint, ohne selbst eine konkrete Bestimmung zu haben: Zufall ist in den Naturwissenschaften Nicht-Gesetz, er markiert lediglich die Grenze der Berechenbarkeit und Vorhersagbarkeit durch Gesetze. Der Zufall bewirkt nichts. (Aus: Hans-Dieter Mutschler - Zum Spannungsverhältnis zwischen Physik und Theologie, In: Praxis der Naturwissenschaften. Physik, 46 (1997))

Oder anders gesprochen: "Zufall" ist nicht Ursache für etwas, sondern Etikett für etwas, was wir (noch) nicht gesetzmäßig beschreiben können (außer in der Quantenmechanik bzw. im Rahmen der Kopenhagener Deutung).
Zufall ist kein Lückenbüßer – er lässt sich statistisch modellieren.
Nur weil man die Ursache nicht kennt, ist das nicht automatisch »Gott.«


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

13.08.2025 um 23:58
Kritikinstanz = unser innerer »Realitätsfilter«.
Sortiert automatisch Gedanken und Eindrücke aus, die nicht zur Erfahrung passen.
Beispiel: Hohlmasken-Illusion – Gesunde sehen konkave Gesichter als konvex, weil Gesichter in echt immer konvex sind. Bei manchen Psychosen fällt dieser Filter aus, und man sieht die Maske tatsächlich konkav.

Anthroposophen nennen diesen Filter den »Kleinen Hüter der Schwelle« (GA 10, GA 17).
Sie versuchen, ihn durch Meditation gezielt zu umgehen, um in die geistige Welt zu kommen.
Problem: Aus psychologischer Sicht schwächt das die Realitätskontrolle – Risiko für Realitätsverlust oder Psychose steigt.

  • »Ajna-Chakra« (Drittes Auge) im Hinduismus und New Age: gilt als »Zugang zur höheren Wahrnehmung«.
  • »Opening the Third Eye« in okkulten Kreisen: oft Atem- oder Meditationspraktiken, die Trance- und Halluzinationserlebnisse hervorrufen.
  • Astralprojektion« und »Remote Viewing«: oft ebenfalls mit Techniken verbunden, die die Kritikinstanz schwächen.


Quellen:
Rudolf Steiner – Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? (GA 10)
Rudolf Steiner – Die Schwelle der geistigen Welt (GA 17)

Witz:
Was ist der rote Punkt auf der Stirn der Inder?
Ein Rubbellos.
Und was kann man gewinnen?
Ein drittes Auge.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

14.08.2025 um 00:12
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Zufall ist kein Lückenbüßer – er lässt sich statistisch modellieren.
Erstens: Auch ein exaktes Wahrscheinlichkeitsmodell sagt nicht, warum ein einzelnes Ereignis eingetreten ist, sondern nur, wie sich viele gleichartige Ereignisse im Schnitt verhalten. Beispielsweise lässt sich auch der exakte Ort, an dem ein geworfener Dartpfeil auf die Scheibe trifft, statistisch modellieren (etwa als Streuung um das Bullseye), obwohl er in Wirklichkeit hinreichend durch die physikalischen Anfangsbedingungen (Wurfbewegung, Luftströmungen, Materialeigenschaften) determiniert ist.

Zweitens: Ein derartiges Modell haben wir weder für die Entstehung von Leben, noch für die Entstehung des Universums - beides Szenarien, wo historisch immer wieder der Lückenbüßer-Zufall (genauso wie der Lückenbüßer-Gott) als "Erklärung" herhalten musste. Die Aussage "Das Leben und das Universum sind eben zufällig entstanden" hat ohne Modellierung denselben Erklärungswert wie "Gott hat das Leben und das Universum geschaffen" - sie ersetzt fehlende Ursachenkenntnis nur durch ein Etikett.

Drittens: In diversen Bereichen (klassische Mechanik, Thermodynamik) ist Zufall rein epistemisch zu verstehen, er beschreibt unzureichendes Wissen oder Komplexität, nicht ontische Eigenschaften der Realität. Die Unvorhersagbarkeit des Wetters, das scheinbar zufällige Auftreten bestimmter Krankheiten oder das Auftreten bestimmter Merkmale in der Familie galten ebenfalls lange als Zufall, bis zugrunde liegende, wenn auch komplexe, Ursachen und Mechanismen erkannt wurden (etwa Chaostheorie, Keimtheorie und Vererbungslehre).
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Nur weil man die Ursache nicht kennt, ist das nicht automatisch »Gott.«
Stimmt. Und nur weil man die Ursache nicht kennt, ist das nicht automatisch Zufall.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

14.08.2025 um 00:22
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Wurstsaten schrieb:
Zufall ist kein Lückenbüßer – er lässt sich statistisch modellieren.

Erstens: Auch ein exaktes Wahrscheinlichkeitsmodell sagt nicht, warum ein einzelnes Ereignis eingetreten ist, sondern nur, wie sich viele gleichartige Ereignisse im Schnitt verhalten. Beispielsweise lässt sich auch der exakte Ort, an dem ein geworfener Dartpfeil auf die Scheibe trifft, statistisch modellieren (etwa als Streuung um das Bullseye), obwohl er in Wirklichkeit hinreichend durch die physikalischen Anfangsbedingungen (Wurfbewegung, Luftströmungen, Materialeigenschaften) determiniert ist.

Zweitens: Ein derartiges Modell haben wir weder für die Entstehung von Leben, noch für die Entstehung des Universums - beides Szenarien, wo historisch immer wieder der Lückenbüßer-Zufall (genauso wie der Lückenbüßer-Gott) als "Erklärung" herhalten musste. Die Aussage "Das Leben und das Universum sind eben zufällig entstanden" hat ohne Modellierung denselben Erklärungswert wie "Gott hat das Leben und das Universum geschaffen" - sie ersetzt fehlende Ursachenkenntnis nur durch ein Etikett.

Drittens: In diversen Bereichen (klassische Mechanik, Thermodynamik) ist Zufall rein epistemisch zu verstehen, er beschreibt unzureichendes Wissen oder Komplexität, nicht ontische Eigenschaften der Realität. Die Unvorhersagbarkeit des Wetters, das scheinbar zufällige Auftreten bestimmter Krankheiten oder das Auftreten bestimmter Merkmale in der Familie galten ebenfalls lange als Zufall, bis zugrunde liegende, wenn auch komplexe, Ursachen und Mechanismen erkannt wurden (etwa Chaostheorie, Keimtheorie und Vererbungslehre).

Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:
Nur weil man die Ursache nicht kennt, ist das nicht automatisch »Gott.«

Stimmt. Und nur weil man die Ursache nicht kennt, ist das nicht automatisch Zufall.
Zu 1: Dass ein Wahrscheinlichkeitsmodell nicht erklärt, warum ein einzelnes Ereignis eintritt, ist eine triviale Aussage – das gilt für jede Statistik. Aber genau das ist der Punkt: In der Naturwissenschaft beschreibt man Prozesse, nicht Einzelfälle. Bei der Evolution ist der Prozess klar: zufällige Variation + gerichtete Selektion. Das ist keine Lücke, sondern ein messbarer Mechanismus.

Zu 2: Für die Entstehung des Lebens haben wir Modelle – von Miller-Urey bis RNA-Welt. Das sind keine fertigen Erklärungen, aber weit mehr als »Etikett Zufall«. Der Vergleich mit »Gott hat’s gemacht« ist unzulässig, weil »Zufall« hier kein metaphysischer Platzhalter ist, sondern eine naturgesetzlich definierte Eigenschaft stochastischer Prozesse.

Zu 3: Dass früher Dinge als Zufall galten und später erklärt wurden, spricht gerade für die wissenschaftliche Methode – nicht dagegen. Der Zufallsbegriff in Biologie und Chemie ist wohldefiniert (etwa als Verteilung von Mutationsereignissen) und kein Synonym für Unwissen. Evolution arbeitet seit Milliarden Jahren genau so: Mutationen passieren ohne Ziel, die Umwelt sortiert. Fertig.

Und über »Gott« brauchen wir hier gar nicht zu reden – Nietzsche hat ihn schon vor über 140 Jahren für tot erklärt.
Was übrig bleibt, sind Erklärungsmodelle, die sich messen lassen müssen. »Gott« als Ursache ist nicht falsifizierbar – und damit keine wissenschaftliche Hypothese, sondern reiner Glaube.


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Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?

14.08.2025 um 05:51
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Der Vergleich mit »Gott hat’s gemacht« ist unzulässig,
Nach meiner Meinung nicht „Gott hat‘s gemacht sondern „Gott“ hat‘s möglich gemacht.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Und über »Gott« brauchen wir hier gar nicht zu reden – Nietzsche hat ihn schon vor über 140 Jahren für tot erklärt.
Nietzsche hat in seinem Zarathustra darüber geschrieben was passiert wenn man den Glauben an einen übergeordneten Sinn verliert.
Dann nähmlich mutiert man zum „letzten Mensch“ der blinzelnd sagt „ich habe das Glück gefunden“,aber weiter vor sich hinlebt und jegliche Unannehmlichkeit vermeidet.
Sein Übermensch ist von mir aus gesehen ein Gottesersatz.


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