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Die Zeugen Jehovas

38.195 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Glaube, Sekte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 09:03
@Libertin
Zitat von LibertinLibertin schrieb:die zumindest bisher bekannt gewordnenen Missbrauchsfälle dort leugnen oder?
Welche sind denn bekannt gewordene Missbräuche? Damit meine ich Fälle, die auch wirklich nachgewiesen wurden, und nicht nur durch "Hören-Sagen" weitergegeben werden?
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Daß in quasi "jeder" ZJ-Familie Missbrauchsfälle vorkommen
Es kommen eher "in so gut wie garkeinen ZJ-Familien, solche Fälle vor"!

@Doggygirl
Zitat von DoggygirlDoggygirl schrieb: Erst wenn man selbst betroffen ist und diese Erfahrung macht
Ich habe diese Erfahrung doch gemacht. Ich bin ausgeschlossen worden (oder eher selbst ausgetreten; war so ein 50:50 Ding).
Ich habe zu der Zeit zu Hause gewohnt, und dennoch haben meine Eltern und Geschwister, sowie viele Freunde noch Kontakt mit mir gehabt.
Meine Familie hat mit mir Sachen unternommen und mich mit einbezogen. Der Kontakt zu Freuden innerhalb der Versammlung war natürlich geringer als vorher. Lag aber auch daran, dass ich von Tag zu Tag assozialer wurde. UND TROTZDEM brach meine Familie nicht den Kontakt ab.

Und so ging es auch bei Freunden, die ausgeschlossen wurden ab.

Es gibt ganz sicher Beispiele, wo der Kontakt abgebrochen wird oder wurde. Aber da sollte man sich fragen, ob es nicht eher an dem eigenen Verhalten oder ähnliches liegt?!

@perttivalkonen

Genau so habe ich die Erfahrung gemacht. Und so kenne ich das größtenteils auch. Es gibt kaum friedlichere Menschen auf diesem Planeten als Zeugen Jehovas. Die sind sicher nicht an Familieninternen Auseinandersetzung, Streitereien und Kriege interessiert.



Und noch mal abschließend:

Es gibt bestimmt den ein oder anderen Fall der Misshandlung innerhalb der ZJ. Aber das kann man doch nicht verallgemeinern! Es gibt doch unzählige Vorfälle ausserhalb der ZJ von schwerer Kindesmisshandlung, Vergewaltigung, Folterung usw. Heißt es dann auch, dass jeder der gleichen Religion, wie sie dieser abstoßenden Spinnern angehören, so ist?? Sicher nicht.

Aktuell gutes Beispiel sind die Flüchtlinge: Man hört von einem Fall, dass es zu einer Vergewaltigung kam, und direkt heißt es, ALLE Flüchtlinge sind Vergewaltiger.
Oder von Hunderttausende Flüchtlinge sprengen sich 5 in die Luft und dann heißt es, ALLE Flücjtlinge sind Terroristen.

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Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 09:17
Zitat von whiteboiwhiteboi schrieb:ob es nicht eher an dem eigenen Verhalten oder ähnliches liegt
nein. du hattest einfach nur Glück, dass sie sich nicht an den Wachtturm halten. Das ist nicht die Regel.
Lies selber:

Wachtturm vom 15. April 2012

Jehova schaut nun darauf, ob wir uns an das Gebot halten, keinen Kontakt mehr mit jemandem zu haben, der ausgeschlossen ist
(Lies 1. Korinther 5:11-13.)
Hält sich eine Familie treu an Jehovas Anweisung, nicht mit ausgeschlossenen Verwandten zu verkehren, kann das viel Gutes bewirken, wie folgendes Beispiel zeigt.
Ein junger Mann war über 10 Jahre lang ausgeschlossen. In dieser Zeit hatten sein Vater, seine Mutter und seine vier Brüder „keinen Umgang mehr“ mit ihm. Manchmal versuchte er, sich ihnen anzuschließen, wenn sie etwas unternahmen, aber jeder in der
Familie vermied lobenswerterweise konsequent jeden Kontakt mit ihm.
Nach seiner Wiederaufnahme erklärte er, er habe die Gemeinschaft mit seiner Familie sehr vermisst, vor allem wenn er abends allein
in seiner Wohnung gewesen sei. Aber, so räumte er ein, hätten seine Angehörigen auch nur hin und wieder Umgang mit ihm gehabt, hätte ihm das genügt.
Da jedoch keiner aus seiner Familie auf ihn zuging, um sich mit ihm auszutauschen, war der starke Wunsch, wieder mit ihnen zusammen zu sein, eines der Motive dafür, seine Freundschaft mit Jehova zu reparieren. Gibt einem das nicht zu denken, falls man je versucht sein sollte, sich über Jehovas Gebot hinwegzusetzen und mit ausgeschlossenen Angehörigen Umgang zu haben?


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Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 09:28
@whiteboi

für Minderjährige ist nur ein Mindestkontakt ( körperlichen Bedürfnisse) vorgesehen:
Ist dein Kind ein getaufter Christ, zeigt aber keine Reue, erhält es womöglich Zucht in der strengsten Form: den Gemeinschaftsentzug.
Inwieweit du dann Kontakt zu ihm hast, hängt von seinem Alter und anderen Umständen ab. Wenn das Kind minderjährig ist und noch bei dir zu Hause wohnt, kümmerst du dich natürlich um seine körperlichen Bedürfnisse.
Ansonsten gilt:
Es gibt allerdings auch Fälle, in denen ein Diener Jehovas kein Erbarmen zeigen darf. (Vergleiche 5. Mose 13:6-9.) Für einen Christen kann es zu eine r echten Prüfung werden, mit einem engen Freund oder einem Verwandten, der ausgeschlossen wurde, „keinen Umgang mehr . . . zu haben“. In einem solchen Fall ist es wichtig, Gefühlen des Mitleids nicht nachzugeben (1. Korinther 5:11-13).



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Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 11:00
@Bishamon
Na wenn du meinst, dass es Glück war :D

Das Gute an der Sache ist ja, dass ich wirklich weiß, wie es bei den Zeugen abgeht. Ich kenne beide Seiten und bin kein Ausgeschlossener, der in seinen Gefühlen oder seiner Ehre verletzt ist und deshalb irgendein Mist vebreiten muss, wie es sehr viele hier tun. Und zudem haben die meisten hier ihre infos nur vom Hören.

Aber das war damals schon so hier und ist heute noch so .

Fakt ist: Wenn alle Menschen Zeugen wären, wäre die Welt friedlich. Und das ist mir deutlich lieber, als eine Welt wie sie aktuell ist :)


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Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 11:08
Zitat von whiteboiwhiteboi schrieb:Fakt ist: Wenn alle Menschen Zeugen wären, wäre die Welt friedlich. Und das ist mir deutlich lieber, als eine Welt wie sie aktuell ist :)
Lol, das würde doch praktisch auf alle zutreffen. Wären alle Menschen überzeugte Katholiken, überzeugte Hindus, überzeugte sunniten..... ja selbst eine Welt voll überzeugter Nazis, ohne Homosexuelle und andere "Fremdkörper", wäre doch scheinbar eine friedliche Welt.

Zumindest in den Köpfen solcher Menschen.

Man könnt auch behaupten die Welt wäre friedlich, würden alle Menschen Atheisten sein und gar keinen Glauben haben.


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Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 11:13
Zitat von whiteboiwhiteboi schrieb:Welche sind denn bekannt gewordene Missbräuche? Damit meine ich Fälle, die auch wirklich nachgewiesen wurden, und nicht nur durch "Hören-Sagen" weitergegeben werden?
Missbrauchsfälle sind äußerst schwierig nachzuweisen wenn diese systematisch unter den Teppich gekehrt und die Opfer unter Druck gesetzt werden.
Dazu fällt mir der Missbrauchsskandal aus Ausstralien ein:

Zeugen Jehovas vertuschten über Jahrzehnte sexuellen Missbrauch

Bei den Zeugen Jehovas in Australien gibt es einen großen Missbrauchsskandal. Das wurde durch die Arbeit einer Untersuchungskommision enthüllt.

Offenbar wurden Fälle sexueller Gewalt an Kindern über Jahrzehnte hinweg nur intern untersucht, aber nie an die Polizei gemeldet.


http://www.sueddeutsche.de/panorama/australien-zeugen-jehovas-vertuschten-ueber-jahrzehnte-sexuellen-missbrauch-1.2587889


Man müsste schon annehmen, daß sämtliche Opfer der mehr als 1000 mutmaßlichen Täter dreiste Lügner wären um die Augen davor zu verschließen.
Zitat von whiteboiwhiteboi schrieb:Es kommen eher "in so gut wie garkeinen ZJ-Familien, solche Fälle vor"!
Du kannst jedoch auch nur von dem ausgehen von dem Du weißt. Missbrauchsfälle kamen schon in den "besten" Familienkreisen vor auch wenn sie natürlich (glücklicherweise) generell (also nicht nur bei den ZJ) keine mehrheitliche Norm darstellen. Doch die Dunkelziffer dürfte zudem noch höher liegen wenn man hinzuzieht, daß nicht jedes Opfer seine Peiniger anzeigt.

Mir geht es hier auch nicht speziell um die ZJ diese pauschal zu verurteilen denn es sollte klar sein, daß Missbräuche in so vielen verschiedenen Gemeinden und Familienkreisen vorgekommen sind. Mir geht es nur darum, daß davor nicht die Augen verschlossen wird nach dem Motto "in unseren Glaubenskreisen kommt sowas praktisch nie vor" und da würde ich generell zu jeder Zeit widersprechen.


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Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 11:16
Zitat von whiteboiwhiteboi schrieb:zudem haben die meisten hier ihre infos nur vom Hören
es gibt/gab hier sowohl Ex- als auch noch gläubige ZJ.


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Die Zeugen Jehovas

02.08.2017 um 11:58
@whiteboi
Es geht sich weniger um die Tatsache, dass es auch unter den Zeugen Jehovas Kinderschänder gibt, sondern eher darum, wie sie damit umgehen.
Gib einfach mal child abuse Jehovas Witnesses bei Google ein, da wirst in überreicher Menge fündig. Auch diverse Urteile sind schon ergangen und können gefunden werde, wenn man nur will.
Allein schon die "Zwei-Zeugen-Regel" ist in diesem Zusammenhang an Hirnverbranntheit nur schwer zu überbieten.
Das hat natürlich weiterem Missbrauch, manchen Fälle ziehen sich ja über viele Jahre, Vorschub geleistet.
Der Verantwortung haben sich die Zeigen zu stellen.
Aber du weisst ja, helleres Licht kommt selten dann, wann man es braucht.


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Die Zeugen Jehovas

03.08.2017 um 16:03
Es wird sehr viel über das Fehlverhalten der Z.J. geschrieben. Dabei sind sie menschlich gesehen einfach so wie viele Menschen sind und diese auch überall gibt. Ob in einer Religion, Sekte oder sonstwo. Aber es berichtet eigentlich niemand ob ihre Glaubenslehren wahr sind. Worauf beruhen die denn? Die Bibel wurde von Kaiser Konstantin ca.3.Jahrhundert zusammen gestellt. Er,ein Heide, der seine ganze Familie umbringen liess und erst auf dem Sterbebett zum Glauben fand. Dieses von einem nicht gläubigen Menschen zusammen gefasste Buch soll unser Wort Gottes sein? Es gibt ganz viele andere Briefe und Aufzeichnungen die man ganz bewusst ausgelassen hat. Die setzten die Bibel in ein anderes Licht. Aber da müsste man sich mal informieren, mal was anderes lesen, als die Vorgaben der Z.J.Literatur. Es ist ok, wenn sich dort jemand wohl fühlt, aber bestimmt nicht weil die Zeugen so toll sind. Ich behaupte mal ganz dreisst, das Menschen sich dort geborgen fühlen, weil sie Grenzen brauchen. Ich kann auch ohne Zeugen ein guter Mensch sein und vor allem ,GLÜCKLICH! Ich brauche niemanden der mir ständig mit der Rache Jehovas droht, wenn ich nicht seine Gesetze,oder die der Organistation, halte. Und wenn ich Harmagedon überleben sollte, dann nach tausend Jahren, wenn der Teufel uns wieder mal drangsalieren darf, wieder von neuem meinen Glauben unter beweis stellen muss. Nein Danke! dieses ewige Buckeln, ....was für ein rachsüchtiger Gott!


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Die Zeugen Jehovas

03.08.2017 um 16:56
Zum Kontaktverbot gibt es auch Lehrvideos von JW:
"Familienprobleme - Bewahre Loyalität mit einem geeinten Herzen"

https://tv.jw.org/#de/mediaitems/FamilyChallenges/pub-jwbai_201611_1_VIDEO (Archiv-Version vom 04.08.2017)


Ab Minute 2:50:  Mutter hebt Telefon nicht ab, da Kontaktverbot


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03.08.2017 um 17:00
JW-Lehrvideo:

Biblische Grundsätze berücksichtigen: Jehovas Urteile loyal unterstützen


https://tv.jw.org/#de/mediaitems/pub-jwbcov_201605_3_VIDEO (Archiv-Version vom 04.08.2017)

Ab Minute 5:00: Mutter hebt nicht ab, da Kontaktverbot


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Die Zeugen Jehovas

03.08.2017 um 17:59
Zitat von DoggygirlDoggygirl schrieb: Die Bibel wurde von Kaiser Konstantin ca.3.Jahrhundert zusammen gestellt. Er,ein Heide, der seine ganze Familie umbringen liess und erst auf dem Sterbebett zum Glauben fand. Dieses von einem nicht gläubigen Menschen zusammen gefasste Buch soll unser Wort Gottes sein? Es gibt ganz viele andere Briefe und Aufzeichnungen die man ganz bewusst ausgelassen hat.
Das war dann doch ein klein wenig anders.

Kaiser Konstantin der Große war spätestens seit dem Sieg über Maxentius 312 dem Gott der Christen verpflichtet, da ihm in einer Vision sowie einem Traum der Sieg unter dem Christuszeichen angekündigt wurde (was übrigens auch aus zeitnaher heidnischer Seite soweit bestätigt wurde, nur daß da von "einem Gott" die Rede ist). Bereits 313 konnte Konstantin seinen oströmischen Kollegen Kaiser Licinius zur offiziellen Gleichstellung des Christentums bringen (jedenfalls zeitweise), und er ließ Festprägungen drucken mit seinem Konterfei und dem Christusmonogramm auf seinem Helm. Wann genau er zum christlichen Glauben gewechselt ist, ist nicht sicher. Irgendwann zwischen 312 und 324, auf keinen Fall erst auf dem Sterbebett. WIe in jener Zeit weit verbreitet ließ Konstantin sich erst kurz vor dem Tode taufen, um zwischen Taufe und Tod nicht noch Sünden auf sich zu häufen.

Konstantin ließ durchaus Mitglieder seiner Familie umbringen, zu einer Zeit, wo er bereits Christ war. Die Ursachen dafür sind nicht bekannt, und es ist auch so schon schlimm genug, daß er hier eine antike Herrschertradition weiterpflegte, da mußt Du nicht gleich behaupten, er habe seine gesamte Familie töten lassen.

Auf Inhalt und Umfang der im Christentum für verbindlich gehaltenen christlichen Schriften ("Neues Testament") hatte Konstantin keinen Einfluß. Nicht einmal die großen ökumenischen Konzilien der Spätantike hatten den. Die diversen Schriften wurden schon sehr früh nicht nur in christlichen Versammlungen verlesen, sondern auch auf Anfrage von anderen Gemeinden hin abgeschrieben (ursprünglich waren z.B. die beiden Briefe des Paulus an die Korinther ja nur in Korinth vorhanden und gelesen). Manche Schriften fanden so Verbreitung unter allen Christengemeinden, andere fanden nur in einigen Regionen bzw. unter bestimmten Strömungen ihre "Liebhaber".

Als um 160 Marcion erstmals für seine Anhänger einen Kanon zusammenstellte, also eine Liste aller für verbindlich gehaltener christlicher Schriften, erschienen hierauf nur Schriften, die auch heute noch im NT vorkommen, jedoch deutlich weniger. Nur ein Laodizenerbrief kam noch vor. Marcion lehnte alles ab, was zu starke Bezüge auf das AT besaß, wie er überhaupt das AT ablehnte - weswegen er ja einen Schriftenersatz benötigte. Und obwohl es damals bereits Schriften gab, die dem Marcionismus (eine gnostische Strömung) gut gepaßt hätten, tauchte keine dieser Schriften auf Marcions Liste ("Kanon") auf. Marcion wendete also die Regel an, daß nur das "heilige Schrift" sein kann, was allgemein verbreitet und akzeptiert ist. Wie gesagt, da kamen nahezu nur NT-Schriften auf der Liste vor.

Aus einem gnostischen Brief an eine gewisse Flora, in dem der protognostische Schreiber Ptolemaios um die Vereinbarkeit seines gnostischen Glaubens mit dem Glaubensfundament des allgemeinen Christentums ringt und wirbt, zitiert er neben dem AT auch diverse christliche Schriften, von denen er wußte, daß diese bei den Christen allgemein anerkannt sind. Und bezeichnenderweise zitiert Ptolemaios einzig und allein aus Evangelien und Briefen, die auch heute noch im NT vorkommen, nicht eine außerbiblische Schrift wird zitiert.

In Auseinandersetzung mit Marcion und seinem Kanon fingen die CHristen nun selbst an, sich Gedanken über den "offiziellen", allgemeingültigen Umfang der christlichen Schriften zu machen. Aus dem Jahr 180 ist der sogenannte Kanon Muratori bekannt, eine kommentierte Liste. Dort stehen fast alle NT-Schriften drauf und ein paar weitere Schriften, weniger als Finger an einer Hand. Zu jeder Schrift wird bemerkt, ob sie allgemein anerkannt wird, bzw. aus welchem Grund eine Schrift zwar weitgehend anerkannt ist, dennoch aber fraglich scheint. Einzig Schriften, die auch heute im NT stehen, gelten da als sicher; die wenigen zusätzlichen Schriften sowie einige NT-Schriften werden für fraglich gehalten.

Von solchen Kanones gibt es noch weitere, jüngere, und stets bleibt das Bild so, daß fast ausschließlich die Schriften des späteren NT erscheinen und nur ebensolche dann auch als sicher gelten. Erstmals einen vollständigen NT-Kanon ohne Erwähnung weiterer Schriften gibt es aus dem Jahr 367. Der damalige Bischof von Rom / Papst verkündete diese Liste als Summe der verbindlichen Schriften (neben dem AT) in einem Osterbrief. Wirklich offiziell kanonisiert wurde das NT erst auf dem Konzil zu Trient - im 16.Jh.!

Aus der Zeit vor bzw. bis zum Jahr 300 besitzen wir zahlreiche Schriften bzw. Fragmente einzelner NT-Schriften wie ganzer Schriftensammlungen (jedoch keine komplette Sammlung), in denen ein großer Teil des neutestamentlichen Schrifttums vorliegt. Wir können also den Text dieser Handschriften aus der Zeit vor Konstantin mit alten Handschriften aus der Zeit nach Konstantin vergleichen und feststellen, ob da Inhalte verändert wurden. Fazit: Wurde nicht.

Was Konstantin tatsächlich anordnete, das war, die aufgrund früherer Verfolgungen nur noch wenigen erhaltenen Exemplare neutestamentlicher Schriften zu vervielfältigen, damit sie keine Mangelware mehr seien. Das aber ist etwas anderes als eine Anordnung, die Bibel zu schreiben bzw. umzuschreiben, wie gelegentlich behauptet wird.


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Die Zeugen Jehovas

15.08.2017 um 08:21
@Doggygirl
Aber es berichtet eigentlich niemand ob ihre Glaubenslehren wahr sind. Worauf beruhen die denn?
da liegt ja schon der irrglaube.
ein glaube kann niemals wissen sein, sonst wäre es kein glaube.
also glaubt schön weiter.


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Die Zeugen Jehovas

12.09.2017 um 23:52
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 03.08.2017: Marcionismus (eine gnostische Strömung)
M. E. hat Markion mit der Gnosis rein gar nichts zu tun.
Der Markionitismus ist eine völlig eigenständige Richtung gewesen, was sich allein darin ausdrückte, daß er eine eigene missionarische Kirche gewesen ist, wohingegen die Gnostiker esoterische Zirkel gewesen sind, die ihr Wissen (Gnosis) nur einigen Auserwählten kundgetan gehabt haben.


Markion hat seine Erkenntnisse eines "Fremden (nicht: Unbekannten) Gottes" allen auf die Nase binden müssen.
In der Gnosis hat Arkandisziplin geherrscht gehabt.

Auch hat Markion nichts mit Spekulationen am Hute gehabt.


Die Faszination des Markionitismus hat darin bestanden, daß er einen "gerechten" und einen "gnädigen" Gott gepredigt hat (was völlig Neues!) Dieses Thema hat in der Gnosis kaum eine Rolle gespielt gehabt.
Es ist deshalb kein Zufall, daß er, namentlich im Luthertume, immer einen Sympatisantenkreis gehabt hat.

Markion hat mit Basilides und Valentinian (den beiden Supergnostikern) rein gar nichts verbunden gehabt.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 03.08.2017:Aus einem gnostischen Brief an eine gewisse Flora, in dem der protognostische Schreiber Ptolemaios um die Vereinbarkeit seines gnostischen Glaubens mit dem Glaubensfundament des allgemeinen Christentums ringt und wirbt, zitiert er neben dem AT auch diverse christliche Schriften, von denen er wußte, daß diese bei den Christen allgemein anerkannt sind. Und bezeichnenderweise zitiert Ptolemaios einzig und allein aus Evangelien und Briefen, die auch heute noch im NT vorkommen, nicht eine außerbiblische Schrift wird zitiert.
Es gäbe eine Vergleichsmöglichkeit heutzutage: Rudolf Steiner könnte man mit Fug und Recht als den Valentinian des 20. Jahrhunderts bezeichnen und er wäre ob eines Ptolemaios hellauf begeistert aber bestimmt nicht ob Markions.
Rudi stimmte Dir betreffs des Schriftverständnisses voll zu wahrscheinlich!
Zitat von whiteboiwhiteboi schrieb am 02.08.2017:Genau so habe ich die Erfahrung gemacht. Und so kenne ich das größtenteils auch. Es gibt kaum friedlichere Menschen auf diesem Planeten als Zeugen Jehovas. Die sind sicher nicht an Familieninternen Auseinandersetzung, Streitereien und Kriege interessiert.
Ich käme nie und nimmer auf den Trichter ein ZJ zu werden, aber angesichts der Tatsache, daß alle bei Adolph mit gezogen gehabt haben, aber die ZJ sich einen grünen Winkel haben im KZ verpassen lassen, haben sie bei mir einen Stein im Brette!
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 03.08.2017:Kaiser Konstantin der Große war spätestens seit dem Sieg über Maxentius 312 dem Gott der Christen verpflichtet, da ihm in einer Vision sowie einem Traum der Sieg unter dem Christuszeichen angekündigt wurde (was übrigens auch aus zeitnaher heidnischer Seite soweit bestätigt wurde, nur daß da von "einem Gott" die Rede ist). Bereits 313 konnte Konstantin seinen oströmischen Kollegen Kaiser Licinius zur offiziellen Gleichstellung des Christentums bringen (jedenfalls zeitweise), und er ließ Festprägungen drucken mit seinem Konterfei und dem Christusmonogramm auf seinem Helm. Wann genau er zum christlichen Glauben gewechselt ist, ist nicht sicher. Irgendwann zwischen 312 und 324, auf keinen Fall erst auf dem Sterbebett. WIe in jener Zeit weit verbreitet ließ Konstantin sich erst kurz vor dem Tode taufen, um zwischen Taufe und Tod nicht noch Sünden auf sich zu häufen.
Konstantin hat sich eher der Kirche verpflichtet gefühlt gehabt als dem Christentume.
Die Katholika hat ihm schließlich aus einer fürchterlichen Patsche geholfen gehabt, nämlich der Misere seiner fast vollständig zusammengebrochenen Verwaltung und den einzig funktionierenden Apparat hat nunmal nur die Katholika gehabt.

Betreffs der Taufe: mir ist kein Gewaltherrscher bekannt, der sich je ob seiner Verbrechen einen Kopf gemacht hätte.
Licinius (den ich nicht als Kollegen betrachte, sondern seinen letzten verbliebenen Erzrivalen) hat er schließlich auch ein paar Jahre später abmurksen lassen.
Und dann doch die Taufe? - Man wüßte ja nicht, ob sie doch noch zu was gut sein könnte!

Und das Konzil von Nikaia ist wohl in allererster Linie mal ein Politikum gewesen, daß der Heide Konstantin wie ein Kirchenfürst eingefädelt hat.
Er hat ja nicht ahnen können, was er seinen Nachfolgern mit der Kirche für ein dickes, politisches Ei ins Nest gelegt hat; denn seit Theodosios I. sind Kirchenquerelen endgültig zu Staatsangelegenheiten geworden gewesen.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb am 02.08.2017:Lol, das würde doch praktisch auf alle zutreffen. Wären alle Menschen überzeugte Katholiken, überzeugte Hindus, überzeugte sunniten..... ja selbst eine Welt voll überzeugter Nazis, ohne Homosexuelle und andere "Fremdkörper", wäre doch scheinbar eine friedliche Welt.
Diesen Vergleich halte ich für reichlich daneben!
Leute, die sich haben von Adolph ins KZ verfrachten lassen mit gerade dem gleichzusetzen?! Reichlich merkwürdig!

@perttivalkonen
Kanon hin, Kanon her; Apokalypse und Hebräer sind beide drin, weil Osten und Westen einen Kuhhandel abgeschlossen gehabt haben.
Die Kanonbildung ist reichlich menschlich vorgegangen gewesen.

@whiteboi @Bishamon

Das Problem von Nähe und Distanz mit Renegaten gibt es auch bei den "seriösen" christlichen Sekten!


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Die Zeugen Jehovas

13.09.2017 um 01:24
@BluesBreaker
Zitat von BluesBreakerBluesBreaker schrieb am 15.08.2017:ein glaube kann niemals wissen sein, sonst wäre es kein glaube.
also glaubt schön weiter.
Das wäre der akademische Glaubensbegriff.
Der christliche setzt Glauben mit Wissen gleich.



Ansonsten könnte man zwischen "Glauben" und "Geglaubtheiten" unterscheiden.
Als Variante des protestantischen Dogmen-Fundamentalismus wären die ZJ keine "Gläubigen", sondern "Glauber".
Somit definierten sie sich nicht über DEN Glauben, sondern über DAS Glauben; sprich: derjenige, der die größte hirnamputierteste und hirnrissigste Geglaubtheit präsentierte, der wäre der wahrhaft Gläubigste.

Beispiel:
Schöpfung wäre "Glaube", 6-Tagewerk und der Lehmklumpen aus dem Garten Eden (als Tüpfelchen aufs I) wären "Geglaubtheiten".

Wenn der Fundamentalist sagte, die Wissenschaft wäre der Feind des Glaubens, so meinte er damit immer der Geglaubtheiten.

Auf die Frage, was ich mir als allmächtiger Gott von Geglaubtheiten kaufen könnte, habe ich von Fundamentalisten bislang immer nur eine Antwort zu hören bekommen: das Schweigen im Walde.

Aber ob Glaube oder Geglaubtheiten, das bliebe jedem selbst überlassen.
Und Unglaube wäre genauso Privatsache.


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Die Zeugen Jehovas

13.09.2017 um 14:04
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:M. E. hat Markion mit der Gnosis rein gar nichts zu tun.
Der Markionitismus ist eine völlig eigenständige Richtung gewesen, was sich allein darin ausdrückte, daß er eine eigene missionarische Kirche gewesen ist, wohingegen die Gnostiker esoterische Zirkel gewesen sind, die ihr Wissen (Gnosis) nur einigen Auserwählten kundgetan gehabt haben.
Markion lehnte den Gott des AT als Demiurgen ab, weswegen er aus den unter den Christen verbreiteten Evangelien und Episteln jene heraussuchte, die so wenig alttestamentliche Bezüge wie möglich besaßen, und er legte sogar noch selbst Hand an, die ausgewählten Schriften dahingehend zu bereinigen. Markion hatte also die gnostische Auffassung vom passiven Gott, der nichts erschuf, und von dem falschen Gott, der die Welt erschuf und die Menschen vom wahren Gott fernhält.

Und wenn Du glaubst, daß die Gnostiker nicht missionarisch aktiv waren, dann verwechselst Du die antiken Gnostiker mit heutigen. Das Wissen der Gnosis war vor allem den Archonten unbekannt und sollte diesen nicht preisgegeben werden. DOch wollten die Gnostiker genauso alle Pneumatiker und bedingt sogar die Psychiker um sich sammeln und sie durch die Gnosis befreien, also mit der Erkenntnis, mit ihrem Wissen. Gnostiker versuchten auch andere Christen zu werben, wie man am  Brief des Ptolemaios an Flora sehr gut erkennen kann. Letztlich versuchten die Gnostiker, das jüdisch verwurzelte Christentum durch das, was sie für neuplatonische Philosophie und Gedankenwelt hielten, der hellenistischen Weltompatibel und interessant zu gestalten - um zu missionieren, natürlich.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:In der Gnosis hat Arkandisziplin geherrscht gehabt.
Nein. Nur was das Wissen betraf, welches nötig war, um an den Archonten vorbei ins Pleroma aufzusteigen. Nur diese Art Wissen gaben sie nicht beliebig preis. Daß es dieses Wissen gab und man damit erlöst ist, daraus machten sie keinen Hehl, damit warben sie auch um Mitglieder.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Markion hat seine Erkenntnisse eines "Fremden (nicht: Unbekannten) Gottes" allen auf die Nase binden müssen.
Der fremde Gott ist der unbekannte Gott. Der fremde Gott ist der nicht vertraute Gott. Erst Jesus machte den fremden Gott nach Markion bekannt. Genau wie bei den Gnostikern.

Die Schwierigkeit ist natürlich die, daß die Gnosis keine einheitliche Strömung ist. Nicht alle glaubten dasselbe, nicht alle besaßen jenes Arkanwissen, nicht bei allen galt der Demiurg als böse. Vor allem in der ersten Zeit, bis in die zweite Hälfte des 2.Jh. hinein, waren die gnostischen Strömungen noch fern vom klassischen Gnosis-Bild, daß man oft von Protognostikern sprach, einige das Wort gleich gar nicht verwenden.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Markion hat mit Basilides und Valentinian (den beiden Supergnostikern) rein gar nichts verbunden gehabt.
Und nicht einmal die Begründer und theologischen Väter klassischer gnostischer Gruppierungen gelten in der Forschung noch unwidersprochen als Gnostiker, da ihre Auffassungen zwar gnostische oder protognostische Elemente umfassen, aber noch kein gnostisches System bilden, keinen Mythos.

Markion jedenfalls lernte von Kerdo.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Rudolf Steiner könnte man mit Fug und Recht als den Valentinian des 20. Jahrhunderts bezeichnen und er wäre ob eines Ptolemaios hellauf begeistert aber bestimmt nicht ob Markions.
Ein Valentinianer wäre über Ptolemaios' positive Wertschätzung des Gottes, der dem Mose das gute Gesetz gab, alles andere als begeistert. Er würde zusammen mit Markion aus gemeinsamem Grund Ptolemaios ablehnen.

Für Dich scheint die Gnosis ein monolithischer Block gewesen zu sein, und sobald eine Lehre mit einer gnostischen Ausprägung im Widerspruch steht, könne diese nicht gnostisch sein. Dem ist aber nicht so.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Konstantin hat sich eher der Kirche verpflichtet gefühlt gehabt als dem Christentume.
Die Katholika hat ihm schließlich aus einer fürchterlichen Patsche geholfen gehabt, nämlich der Misere seiner fast vollständig zusammengebrochenen Verwaltung und den einzig funktionierenden Apparat hat nunmal nur die Katholika gehabt.
Dafür hätt ich jetzt aber gerne mal nen Beleg, sowohl für die zusammengebrochene römische Verwaltung als auch dafür, daß (und ab wann) die Kirchenstruktur für Konstantin diese Funktion übernommen hat. Welche Verwaltungsaufgaben soll die Kirche denn übernommen haben? Die regionale Exekutive? Die allgemeine Besteuerung? Daß ab der Gleichstellung des Christentums vermehrt Christen in öffentliche Ämter kamen, hing noch nicht mit einer gezielten Förderung zusammen, sondern damit, daß für Christen eine gewichtige Hürde weggefallen war, um solche Ämter übernehmen zu können.

Ohnehin war die reichsweite Einheitlichkeit der Kirche zunächst mehr ein Potential als eine Realität. Denn innerhalb der Kirche existierten verschiedene theologische Strömungen und kein reichsweiter Konsens, der ein einheitliches Fungieren gar nicht erlaubte. Konstantin setzte sich zwar spätestens ab Nikaia für eine theologisch einheitliche Kirche ein, doch muß ihm klar gewesen sein, daß eine theologische Vereinheitlichung des Christentums im Reich nicht per Konzilsbeschluß von jetzt auf gleich Realität wird. Daß diese Einheit und damit ein reichsweiter Verwaltungs-Ersatz nicht zu seinen Lebzeiten zustandekommen wird, war ihm sicherlich bewußt.

Und bitte sprich von Katholiken und katholischer Kirche bzw. von Christen(tum) und Kirche. Eine Katholika gibts nicht, nur ein Katholikon (Plural Katholika), aber das meint was anderes.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Betreffs der Taufe: mir ist kein Gewaltherrscher bekannt, der sich je ob seiner Verbrechen einen Kopf gemacht hätte.
Licinius (den ich nicht als Kollegen betrachte, sondern seinen letzten verbliebenen Erzrivalen) hat er schließlich auch ein paar Jahre später abmurksen lassen.
Und dann doch die Taufe? - Man wüßte ja nicht, ob sie doch noch zu was gut sein könnte!
Es ist eine Sache, sich nicht um sein öffentliches Ansehen zu scheren (oder sein Tun mit Lügen und Legenden zu kaschieren), wenn einer blutige Politik betreibt, und es ist eine andere Sache, sich um sein persönliches Seelenheil für die Zeit nach dem Ableben zu sorgen.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Und das Konzil von Nikaia ist wohl in allererster Linie mal ein Politikum gewesen
Nicht, was die Themen des Konzils betrifft, und schon gar nicht, was deren Umsetzung betrifft. Wenn für Konstantin politische Gründe mitwirkten, dann scheinen diese sich nicht sonderlich aufzeigen zu lassen. Siehe Verwaltung.

Klar wird zu Konstantin gerne dergleichen behauptet. Nur mit den Belegen haperts halt.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Kanon hin, Kanon her; Apokalypse und Hebräer sind beide drin, weil Osten und Westen einen Kuhhandel abgeschlossen gehabt haben.
Die Kanonbildung ist reichlich menschlich vorgegangen gewesen.
Das ist doch aber gerade der Clou meiner Aussage, daß die Kanonsbildung ein demokratischer Prozeß war, der nicht ohne allgemeine Akzeptanz, nicht ohne Mehrheiten erfolgte.
Naja, und Kuhhandel. Kannst Du sagen, welche Abmachungen getroffen wurden, damit der Westen den Hebräerbrief akzeptierte und der Osten die Offenbarung? Und wo man das nachlesen kann?
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Das Problem von Nähe und Distanz mit Renegaten gibt es auch bei den "seriösen" christlichen Sekten!
Falls Du damit Katholiken und Protestanten meinst, so irrst Du Dich. Sieh nur mal, wie Rom sich um die Lefebrianer gemüht hat. Na und im evangelischen Bereich muß man schon das Christentum selbst aufgeben, um mit Kirchens in Konflikt zu geraten, siehe Lüdemann. Aber rausgeworfen aus der Kirche wurde auch der nicht.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Das wäre der akademische Glaubensbegriff.
Der christliche setzt Glauben mit Wissen gleich.
Nope.


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Die Zeugen Jehovas

13.09.2017 um 19:15
@perttivalkonen
Betreffs Markions werden wir uns wohl nicht einig werden und betreffs der Gnostiker betrachte ich Ptolemaios als Pennäler Valentinians.

Außer dem Dualismus sehe ich keine Verbindung Markions mit der Gnosis und sein fremder Gott ist nicht der unbekannte Gott des Hellenismus, sondern er hat eine neue Qualität hinsichtlich des Gegensatzes zur Gerechtigkeit (Todesstrafe für Falschparken), die er dem jüdischen Schöpfergotte zugeschranzt gehabt hat und nicht irgendeinem undefinierbaren Grauen.
Ansonsten hätte Markion nur einen Ladenhüter hervorzaubern können.

Betreffs der Mission der Gnosis: Gnostiker wäre man und als solcher erkennte man sich ohne große Worte; das ginge ratzfatz!
Ansonsten empfehle ich Tertullian, der beschreibt die Probleme an die Brüder überhaupt erst herankommen zu können.



Konstantin ist erst mal Imperator gewesen und dann nochmal Imperator und dann erst recht Imperator.
Das Theologengezänk ist ihm erst mal ein Kollateralschaden gewesen, aber unter seinen Nachfolgern seit Theodosios I. hat es sich zu einem Kapitalschaden entwickelt gehabt, was schließlich zum Verluste der orientalischen Provinzen geführt hat (einer von mehreren Gründen).
Den Kopten ist der Kalif alle male lieber gewesen als der Kaiser von Konstantinopel, weil sie den nämlich für einen Ketzer gehalten gehabt haben. Und die Kopfsteuer ist sie auch billiger gekommen als die profane Steuer des Kaisers.

Kaiser Konstans II. hat das Theologengewäsch derart zum Halse herausgehangen gehabt, daß er jegliche theologische Diskussion bei Strafe verboten gehabt hat. Das hat allerdings nichts gebracht gehabt, da sich plötzlich die Streithämmel einig gewesen sind, sich partout keinen Maulkorb verpassen zu lassen.

Und ansonsten: wenn man sich die verschiedenen Positionen aus mal anguckte, dann zeigte sich, daß jede irgendwie eine Richtigkeit hätte; Wahrheit und Schönheit lägen nun einmal immer im Auge des Betrachters!


Daß die Gnosis nicht per se antijudaistisch wäre, dürfte wohl die Kabbalah beweisen, in der ein Jud namens Karl Marx ein recht hohes Prestige hat!
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Falls Du damit Katholiken und Protestanten meinst, so irrst Du Dich. Sieh nur mal, wie Rom sich um die Lefebrianer gemüht hat. Na und im evangelischen Bereich muß man schon das Christentum selbst aufgeben, um mit Kirchens in Konflikt zu geraten, siehe Lüdemann. Aber rausgeworfen aus der Kirche wurde auch der nic
Lefevre hätte man dahin schicken sollen, wo er hingehört hätte: zum Teufel!
Der Theologie der Befreiung hätte man sich am liebsten wie eines tonnenschweren Mühlsteines entledigt. Da ist nicht so viel Federlesens gemacht worden wie um den Ultra Lefevre; einmal Boxhandschuhe, einmal Glacishandschuhe!

Ansonsten habe ich damit gemeint gehabt, wie z. B. verbohrte Katholiken und vernagelte Protestanten aufeinander losgehen könnten oder sich die unterschiedlichen Typen der jeweiligen Großvereine untereinander bekriegten.
Auch im privaten Bereiche kommt es zu Repressalien zu Renegaten, weshalb die ZJ diesbezüglich kein Monopol anzumelden hätten.

Zur Ergänzung: neben der Katholica gibt es auch noch eine Evangelica.
Der Michel verfährt mit ihnen in seiner Behandlung wie mit Schwulen und Lesben.
Die Katholica wird verwixt und die Evangelica wird ignoriert.


Und generell: Du darfst das alles nicht so eng sehen, Du mußt das alles etwas globaler sehen!


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Die Zeugen Jehovas

13.09.2017 um 20:09
@perttivalkonen
Daß Markion und die Gnosis nichts miteinander zu tun haben, dürfte Adolph von Harnack: Markion, das Evangelium vom fremden Gotte, bewiesen haben. Ich wüßte nicht, weshalb man Markion neuerdings als Gnostiker bezeichnen sollte und ob dieser Kerdon überhaupt existiert hätte, wäre auch so eine Sache.

Markion ist m. E. Genie genug gewesen, ohne einen Vorturner (Kerdon) auszukommen!


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Die Zeugen Jehovas

13.09.2017 um 22:51
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:betreffs der Gnostiker betrachte ich Ptolemaios als Pennäler Valentinians.
Ja, das wird überliefert. Gut möglich. Anders als die Valentianer verwirft Valentinian z.B. die Schöpfung nicht als ungöttlich, negativ. Bei ihm sind die Schöpfer dann aber die Engel, nicht wie bei Ptolemaios ein (noch wertfreier) Demiurg. Na jedenfalls mag Valentinian Ptolemaios' Ansichten geteilt, befürwortet, geachtet haben oder dergleichen. Ein späterer Valentinianer dagegen - und davon sprach ich - wäre bei Ptolemaios' Sichtweise alles andere als in helle Begeisterung ausgebrochen.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Außer dem Dualismus sehe ich keine Verbindung Markions mit der Gnosis
Das aber ist ein wesentlicher Punkt der Gnosis. Der Schöpfergott hat die abzulehnende Schöpfung verursacht, der wahre Gott befreit aus ihr. Nichts sonst kann zwingend "gnostisch" genannt werden, jede andere gnostische Auffassung muß nicht notwendig Teil eines gnostischen Systems sein - und es gibt m.W. auch nichts anderes, das sich außer diesem einen Punkt in allen gnostischen Strömungen findet.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:sein fremder Gott ist nicht der unbekannte Gott des Hellenismus
Natürlich nicht. Er ist vielmehr der Gott der Platoniker, speziell der Mittelplatoniker Numenios und Harpokration von Argos. Eben der höchste, der gute Gott, der selbst passiv bleibt, aus dem die Ideen emanieren. Und erst ein anderer Gott, der Demiurg, erschafft in Anlehnung an die Ideen ein materielles Abbild, die materielle Welt. Und die Menschen erkennen wie in der Höhle nur die Abbilder, nicht aber die Ideen, den Schöpfergott, aber nicht den obersten, den guten Gott. DIeser platonische Gott hat nichts mit dem griechischen "unbekannten Gott" zu tun, der gelegentlich verehrt wurde, wovon wir auch archäologische Zeugnisse haben.

Diese platonische Gottesvorstellung begegnet bei Markion wie bei den anderen Gnostikern gleichermaßen. Nenn ihn unbekannt, nenn ihn fremd, es kommt aufs selbe raus.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Betreffs der Mission der Gnosis: Gnostiker wäre man und als solcher erkennte man sich ohne große Worte; das ginge ratzfatz!
Wenn, dann ist man Pneumatiker, Psychiker und Hyliker per se und unabänderlich. Daß man sich als solche gegenseitig erkennen könne, davon habe ich nichts gelesen oder gehört. Vielmehr ist das ne tautologische Einteilung nach der Stellung zur Gnosis. Weswegen in manchen Strömungen auch die Psychiker eine gewisse Erlösung erlangen können.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Ansonsten empfehle ich Tertullian, der beschreibt die Probleme an die Brüder überhaupt erst herankommen zu können.
Dann wären die Gnostiker nach einer Genertion ausgestorben gewesen, zumindest die mit Ehelosigkeit. Nee, ein an der Gnosis Interessierter mußte die Brüder ja ebenfalls finden können - und da nützt eine Glaubensauffassung, daß Pneumatiker einander erkennen könnten, herzlich wenig für die Praxis.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Konstantin ist erst mal Imperator gewesen und dann nochmal Imperator und dann erst recht Imperator.
Na und? Deswegen war Nikaia nicht in erster Linie politisch.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Den Kopten ist der Kalif alle male lieber gewesen als der Kaiser von Konstantinopel
Das hat ja nun nichts mit Konstantin dem Großen zu tun. Vor allem war dies nicht politisch begründet, sondern religiös, ging es doch um den SZweinaturenstreit und das Konzil von Chalzedon, welches die orientalischen Kirchen zu Monophysiten und damit zu Ketzern erklärte. DIe von Byzanz eingesetzten melkitischen Patriarchen, zugleich auch Gouverneure, versuchten, die ägyptischen Christen zur Anerkennung der Beschlüsse von Chalzedon zu zwingen, und folterten und töteten dabei zahlreiche Ägypter. Der Bruch mit dem orthodoxen Byzanz wurde so nur umso tiefer. Und dieser Bruch führte dazu, daß die Oberherrschaft von Byzanz als Unterdrückung erlebt wurde, wohingegen die islamischen Eroberer die Situation der Koptischen Kirche zunächst verbesserte, zumindest zu verbessern schien. Tatsächlich aber wuchs die Koptische Kirche zu allen Zeiten unter Rom und Byzanz durch alle Bevölkerungsschichten, aber ab Beginn der ummayyadischen Herrschaft schrumpfte die Kirche kontinuierlich, bis sie nach weiteren 600 Jahren zu einer marginalen ägyptischen Erscheinung vor allem unterer Bevölkerungsschichten geworden war, die unter der höheren Besteuerung als der der Muslime litten.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Daß die Gnosis nicht per se antijudaistisch wäre, dürfte wohl die Kabbalah beweisen, in der ein Jud namens Karl Marx ein recht hohes Prestige hat!
Whow, was für ein Bogen, von Gnosis über Kabbala bis zu Karl Marx! Von Antijudaismus habe ich nirgends gesprochen, unter dem Demiurgen der Gnosis leiden schließlich alle Menschen gleichermaßen (so auch bei Markion). Der unbekannte/fremde Gott ist den Juden nichtmehr oder weniger unbekannt/fremd gewesen wie allen übrigen Menschen.

Von Marx in Verbindung mit Kabbala halte ich freilich gar nichts. Daß die Kbbala dagegen Beziehungen zur jüdischen Gnosis besitzt, glaub ich gerne.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Der Theologie der Befreiung hätte man sich am liebsten wie eines tonnenschweren Mühlsteines entledigt.
Dennoch hatte man sich bei Lefevre immerhin mal zum Ausschluß durchgerungen, bei den Befreiungstheologen hingegen nicht. Kein Bischof wurde seines Amtes enthoben wegen Vertretens der Befreiungstheologie (es gab mal befristete Predigtverbote odgl.), schon gar nicht exkommuniziert.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Ansonsten habe ich damit gemeint gehabt, wie z. B. verbohrte Katholiken und vernagelte Protestanten aufeinander losgehen könnten oder sich die unterschiedlichen Typen der jeweiligen Großvereine untereinander bekriegten.
Aah, also verbohrte Leute. Sagen wir mal sektiererische Leutz in den ansonsten gar nicht so sektiererischen Kirchen. Liegt dann wohl nicht an den Kirchen, sondern am sektenhaften Denken und AUftreten Einzelner. Anders als etwa bei Sekten, wo dieses Verhalten schon mit der Struktur bzw. den Auffassungen der Gesamtinstitution vorgegeben ist.

Na und dann natürlich nicht zu vergessen all die Glaubenskriege auslängst vergangenen Jahrhunderten. Höchst aktuell für die heutige Situation der beiden großen Kirchen hier.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Auch im privaten Bereiche kommt es zu Repressalien zu Renegaten
Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Mann, was hab ich durchgemacht, als ich meinen Eltern gesagt hatte, ich möchte mich taufen lassen. Zwei Jahre lang brannte die Luft in meinem atheistischen Elternhaus. Klar reagieren Familienangehörige oft recht emotional, das kann man ihnen allerdings nicht notwendig als sektiererisch auslegen. Später hat sich dann meine Mutter bei mir ausgeheult, als meine Schwester zu den Zeugen Jehovas gegangen war. Als ich sie Fragte, wieso sie damit zu mir komme, wo ich doch ebenfalls, naja, ... meinte sie, ja, aber Du bist ja nur in ne normale Kirche gegangen.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Und generell: Du darfst das alles nicht so eng sehen, Du mußt das alles etwas globaler sehen!
So sieht ein Griff in die FLoskelkiste aus. Was soll das bittschön besagen?
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Daß Markion und die Gnosis nichts miteinander zu tun haben, dürfte Adolph von Harnack: Markion, das Evangelium vom fremden Gotte, bewiesen haben.
Behauptet, ja. Aber bewiesen? AvH ging noch von einem vor allem aus den Ketzerberichten stammenden einheitlichen Gnosisbild aus. Er war quasi einer der ersten, dem auffiel, wie ungnostisch einer der Gründer gnostischer Strömungen wirkte. Zog daraus aber den zwar scheinbar naheliegenden, wiewohl unrichtigen Schluß. Ich schrieb ja bereits, daß man mittlerweile sämtliche Gründer bzw. theologischen Vordenker gnostischer Strömungen für mehr oder weniger ungnostisch hält, aber eben nur in dem Sinne, daß die Gnosis als Phänomen nicht nur von signifikanten Einzelauffassungen fußt, sondern von einer ausgestalteten Mythologie. So wird selbst Valentinian von Christoph Markschies als ein "Denker, der allenfalls den Weg zu den großen Systemen der 'Gnosis' bereitet, ihn aber noch nicht selbst geht" bezeichnet. Dennoch ist der Kern jeglicher gnostischer Auffassung bei diesen theologischen Vordenkern bereits vorhanden, und in diesem Sinne sind auch sie echte Gnostiker. Protognostiker eben.
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:ob dieser Kerdon überhaupt existiert hätte, wäre auch so eine Sache.
In der Tat hat vor wenigen Jahren Gerhard May in seinem Buch "Markion" im Abschnitt "Markion und der Gnostiker Kerdon" (S.63-73) überzeugend herausgearbeitet, daß in den Darstellungen der Kirchenväter über die Ketzer sämtliche Angaben über die Lehre Kerdons aus der Lehre des Markion herausgefolgert wurden. Inhaltlich ist also nichts über Kerdons Lehre bekannt. Auch biographisch ist nicht wirklich etwas über Kerdon in Erfahrung zu bringen. Andererseits scheinen die Ketzerdarstellungen zu Markion und Kerdon zweimal unabhängig auf Überlieferungen aus der Stadt Rom zurückzugehen, und zwar auf zwei verschiedene Versionen. Damit aber scheint die Person des Kerdons und sein Auftreten als Lehrer sowie sein gnostischer Hintergrund ebenso wie eine Verbindung zu Markion historisch verläßlich zu sein.

Wenn nun aber Markion nach seinem Romaufenthalt seine eigene Lehre aufbaut, die nachweislich gnostische Kerngedanken enthält, dann ist ein Einfluß Kerdons nicht zu bestreiten, auch wenn dder Inhalt und Umfang dieses Einflusses nicht rekonstruierbar ist.


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Die Zeugen Jehovas

14.09.2017 um 04:20
@perttivalkonen
Die Frage "Gerechter Gott versus Gnädiger Gott" ist eine, die mir immer bei extrem hochfrequent zwangsgestörten Leuten begegnet.

Denen geht es nicht um "Gnosis = Erkenntnis", sondern um "Schuld".

Ich weiß von einem ev. Pfarrer, der hat seiner Gemeinde Zettel ins Gesangbuch gelegt "Meine Schuld".
Die haben dann die Leute alle ans Kreuz schlagen dürfen bis auf einen, nämlich IHN!

Er hat Bilder eines Jesus mit einer Nilpferdknute gezeigt gehabt, die er auf die "Schuldigen" hat niedersausen lassen. Der Paffe hat dann gesagt, er als Nachfolger Jesu wäre dazu berufen, Leuten ihre Schuld vorzuwerfen und sie zu zwingen, sie von Jesus vergeben zu bekommen.

Dieser Paffe verkündigt den gerechten Gott und jagt Leuten Schuldkomplexe ein.
Wenn bei solchen Leuten der Leidensdruck groß genug wäre, dann rennte Markion hier offene Türen ein mit seinem gnädigen, eben dem fremden Gotte.
Das "fremd" meinte in diesem Sinne nicht "unbekannt", sondern "fremdartig", sprich dieser Gott eröffnete eine neue Lebenswirklichkeit.

Dieser Paffe hat es sich mit seiner Gemeinde versaut, sich mit dem Kirchenvorstande überworfen und die Kirche leergepredigt gehabt, sodaß man ihn mit Schimpf und Schande davongejagt hat.
Desweiteren hat er unbescholtene Leute verleumdet und seine Schweigepflicht verletzt gehabt, es hat also echte Schuld im Sinne des Strafgesetzbuches vorgelegen gehabt. Einsicht? - Null! - Ganz im Gegenteile!

Aber eigenartigerweise scheint der pathologische Egozentriker bei jungen Leuten super angekommen zu sein.
Wüchse hier etwa eine Generation von Weltverschlechterern heran?


Diesen Kerl hätte man für die Inkarnation von Markions gerechtem, übelwollenden, kleinkarierten Schöpfergotte halten können (Todesstrafe für Falschparken, außer bei dem Herrn Pfarrer selbst natürlich).

Dieses wäre eine Situation, wo Markions fremder, sprich: gnädiger Gott gefragt wäre.

Luthers Frage ist ja auch immer gewesen: "Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?".

Ich selbst denke nicht in Schuldkategorien und von daher ist der Markionitismus nicht meine Erlebniswelt, aus der ich meine Freiheit beziehen müßte.
Aber zwangsgestörte Christen, denen man Schuldkomplexe eingetrichtert hat, daß sie nicht mehr wüßten, ob sie Männlein oder Weiblein wären, dürften Gott für Markion auf Knien danken, wenn sie erst mal begriffen hätten, wozu diese Religion fähig ist!

Aber da Opfer gerne auch zu Tätern werden, geben sie ihre geistigen Perversionen auch weiter, sprich: sie wollen ihren Schuldwahn andern einimpfen.
Und wenn man solchen Leuten begegnete, gäbe es nur 3 Formen der Abwehr.
1. Knoblauch, Keil und Kruzifix
2. Markion
3. Kalaschnikow.

Deshalb: Markionitismus und Gnosis wären immer 2 Paar Stiefel!!!






Platons Reich der Ideen hat sein Pennäler Aristoteles bereits ad absurdum geführt gehabt und da hat dieser Kotzbrocken von Platon ausnahmsweise mal Größe gezeigt, seinen Bockmist einzusehen.
Dieser mittlere Platon ist dank Aristoteles bereits zu Platons Lebzeiten auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet gewesen und daher für folgende Philosophien erledigt gewesen.

Weshalb hätte Markion also auf so einem Stuß seine Ungnosis aufbauen sollen?

Dieses dürfte umso mehr für die Gnostiker, die eine echte Gnosis aufgebaut haben, gelten!
"Rudolf der Unheilige" hat das ja schließlich auch nicht getan.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Na und? Deswegen war Nikaia nicht in erster Linie politisch.
Na gerade deshalb ist Nikaia ein Politikum.
Ohne Konstantin hätten Arius und Athanasius (die beiden Quatschköpfe) so viel interessiert, wie wenn jetzt in Moskau ein Fahrrad umfiele.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Mann, was hab ich durchgemacht, als ich meinen Eltern gesagt hatte, ich möchte mich taufen lassen. Zwei Jahre lang brannte die Luft in meinem atheistischen Elternhaus. Klar reagieren Familienangehörige oft recht emotional, das kann man ihnen allerdings nicht notwendig als sektiererisch auslegen. Später hat sich dann meine Mutter bei mir ausgeheult, als meine Schwester zu den Zeugen Jehovas gegangen war. Als ich sie Fragte, wieso sie damit zu mir komme, wo ich doch ebenfalls, naja, ... meinte sie, ja, aber Du bist ja nur in ne normale Kirche gegangen.
Deine Eltern mögen Atheisten sein, aber sie sind religiöse Leute.
Unreligiösen wären Spinnereien und Eseleien wie Taufe usw. schnurzpiepegal!
Religion hat noch nie eines Gottes Bedurft wie Marxismus (4. abrahamitische Religion), Stoa und Buddhismus beweisen.
Und immer noch besser die Zeugen Jehovas als die BergMormonen aus Utah!
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Das hat ja nun nichts mit Konstantin dem Großen zu tun. Vor allem war dies nicht politisch begründet, sondern religiös, ging es doch um den SZweinaturenstreit und das Konzil von Chalzedon, welches die orientalischen Kirchen zu Monophysiten und damit zu Ketzern erklärte. DIe von Byzanz eingesetzten melkitischen Patriarchen, zugleich auch Gouverneure, versuchten, die ägyptischen Christen zur Anerkennung der Beschlüsse von Chalzedon zu zwingen, und folterten und töteten dabei zahlreiche Ägypter. Der Bruch mit dem orthodoxen Byzanz wurde so nur umso tiefer. Und dieser Bruch führte dazu, daß die Oberherrschaft von Byzanz als Unterdrückung erlebt wurde, wohingegen die islamischen Eroberer die Situation der Koptischen Kirche zunächst verbesserte, zumindest zu verbessern schien. Tatsächlich aber wuchs die Koptische Kirche zu allen Zeiten unter Rom und Byzanz durch alle Bevölkerungsschichten, aber ab Beginn der ummayyadischen Herrschaft schrumpfte die Kirche kontinuierlich, bis sie nach weiteren 600 Jahren zu einer marginalen ägyptischen Erscheinung vor allem unterer Bevölkerungsschichten geworden war, die unter der höheren Besteuerung als der der Muslime litten.
Die Christen sind nicht zwangsbekehrt worden, wie gerne beahuptet wird, sondern haben die Religion wie das Hemd gewechselt gehabt.
Die Omajaden haben die Kopfsteuer bereits im Staatsetat verplant gehabt und die Massenkonversionen sind ihnen ein einziger finanzieller Nachtmahr gewesen; sprich: sie haben ein riesiges Loch in den Staatssäckel gerissen gehabt!

Es möge den Kopten unter den Kalifen bisweilien dreckig ergangen sein, aber unter dem Kaiser ist es ihnen saudreckig ergangen. Der hat ihnen immer in die koptische, miaphysitische Suppe gereihert gehabt und dafür auch noch die Hand aufgehalten gehabt in Gestalt seiner Steuereintreiber.
Wenn ich Alexandriner damals gewesen wäre, dann hätte ich auch die Araber als Befreier willkommen geheißen und den Kalifen als Herrn anerkannt gehabt; denn der hätte mir wenigstens ein bescheidenes Leben in Ruhe und Frieden gewährleistet und mich vor dem ketzerischen Brutalinski von Kaiser geschützt.
Herakleios hat die Westgoten und Franken aufgehetzt, feindliche Übernahmen der Synagogen vorzunehmen.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wenn, dann ist man Pneumatiker, Psychiker und Hyliker per se und unabänderlich. Daß man sich als solche gegenseitig erkennen könne, davon habe ich nichts gelesen oder gehört.
Das wäre aber so!
Wenn ich einem Esoteriker begegne, dann wäre in aller Regel spätestens nach dem 3. Satze klar, daß eine Verbindung zwischen uns bestünde, auch wenn ich selbst kein Gnostiker bin.

Tja, Pardon!
Du gehörst nun mal NICHT zum Club!

Deshalb: Mission wäre immer nur eine "Mission Impossible".
Mit einem Markioniten hätte man immer diskutieren können, aber mit keinem Gnostiker!
Damals so und heute so.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:In der Tat hat vor wenigen Jahren Gerhard May in seinem Buch "Markion" im Abschnitt "Markion und der Gnostiker Kerdon"
Ich habe das Buch auch!
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Na und dann natürlich nicht zu vergessen all die Glaubenskriege auslängst vergangenen Jahrhunderten. Höchst aktuell für die heutige Situation der beiden großen Kirchen hier.
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Wenn im 30 jährigen Kriege die Katholiken eine Stadt erobert haben, dann haben sich die Huren und Nutten den Landsknechten sich schon in den Stadttoren feilgeboten gehabt.
Wenn aber die Protestanten eine Stadt genommen haben, dann hat erst einmal Zucht und Ordnung geherrscht gehabt.




Betreffs Theologie der Befreiung: Ohne die wäre die Katholika in Lateinamerika vermutlich die Bach heruntergegangen.
Die hat nämlich erkannt gehabt, daß die Militärs, die Handfeger der Amis, ihr mit ihrem Terror die Leute vergrault gehabt haben.
Und da Rom auch erkannt gehabt hat, daß der Apparat als solcher in Gefahr geraten gewesen ist, hat man sie wohl oder übel gewähren lassen müssen.
Bis dato hat man 500 Jahre die "Gottgewollte Armut" gepredigt gehabt oder "Ewige Verdammnis".
Aber das hat eben nicht mehr gezogen.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:So sieht ein Griff in die FLoskelkiste aus. Was soll das bittschön besagen?
Ganz einfach!
Den Epikureiismus in einen Satz gepackt: "Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist ist ein König!"

Du darfst das alles nicht so eng sehen, Du mußt das alles etwas globaler sehen!


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