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An Atheisten

6.938 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glauben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

An Atheisten

03.07.2007 um 12:13
@Xedion65

Selbst wenn er zu einem Ziel führt könnte man nicht von einer
sinnhaftigkeit sprechen wenn es kein übergeordnetes System gäbe, wo dieser "Weg" einen
Unterschied machte.


Wenn es aber dieses übergeordnete System gäbe, dann könnte
ich mir die Frage stellen, wieso es da ist. Nun, wenn man jetzt sagt, dieses System
braucht keinen Sinn, dann kann ich doch gleich den Sinn des eigenen Daseins absprechen
anstatt das ganze auf eine Transzendenz zu verschieben.
Die ganze Sache selbst ergibt
keinen Sinn, wenn alles eben dazu führt, wir bräuchten so ein System.

...denn
gerade wenn man die Menschen nur als Haufen Atome sieht dürfte es doch eigentlich kein
weiter Weg mehr zu der Position sein, dass Leben eigentlich völlig bedeutungslos
ist.


Du scheinst das Gefühl zu haben, dass ein Haufen Atome eine Abwertung des
eigenen Daseins sei. Und hier sehe ich zum Teil den Grund, wieso der Mensch an Gott
glaubt, es geht ihm darum etwas besonderes gegenüber einer wichtigen Instanz zu sein,
sozusagen er versucht sich damit selbst zu bestätigen in dem er in Augen jemand anderem
wichtig erscheint. Das beweist auch der Umstand, dass der Mensch zwar eine höhere Instanz
fordert, damit sie dem ganzen zwar einen Sinn gibt, jedoch selbst diesen Sinn nicht
braucht. Das sind Dinge die zu dem Denken des Menschen gehören und sind eine Ursache der
Biologie und Evolution.

Für mich jedoch hat es keinen Unterschied ob Atome oder
Seele. Es geht mir eher um die Funktion die so ein Wesen hat. Und Atome scheinen
logischer zu sein als eine Seele.

Wobei ich den Schluss, dass wir nicht anders
handeln können mal so im Raum stehen lasse. Das ist einfach eine Annahme, über die ja
momentan noch gestritten wird.


Ohne Determinismus sehe ich keine weitere
Möglichkeit alle Lücken zu schließen um so eine Frage nach dem Sinn ordnungsgemäß
beantworten zu können. Und ob da noch gestritten wird, ist mir egal, hab meine eigenen
Erkenntnisse.:)

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An Atheisten

03.07.2007 um 12:27
@Xedion

Jo das ist es ja eben. Natürlich macht es einen Unterschied. JETZT.
Später einmal nicht mehr, aber das muß auch dann nicht mehr unsere Sorge sein. Wirkönnen darüber einfach nur kaum was wissen. Warum muß man diese Dinge dann überhaupt inunsere Rechnung reinpacken?
Du setzt einen sehr sehr großen Bezugsrahmen. Und zwar sogroß, das er ausserhalb unserer Erfahrungsmöglichkeiten liegt.
Wenn ich einenkleineren Bezugsrahmen setzte, hier, innerhalb des Lebens, dann können dessen Inhaltedurchaus objektiv sein.
Es ist die Frage "wie" wir werten wollen. Du entscheidest obDir Schokolade schmeckt, die Schokolade selber weiss nix davon.
Wenn ich nun auf dieFrage komme: >>Wäre dann nicht eine Aussage wie "Religionen sind die Geisel derMenschheit" absolut unbegründet?<<
Dann würde ich für so eine Kritik keine Begründungsuchen, welche ausserhalb des Lebens steht. Im Gegenteil, ich könnte argumentieren, dassie die Probleme nach hinten verschiebt, in ein Jenseits, wo es dann so wie wir beidemeinen egal ist. Keinen Unterschied mehr macht.
Jedoch habe ich selber keine Lustirgendeinen für seine Reli zu verurteilen.
Das ist wie mit der Schoki,Geschmackssache.
Mechanismen wie Unterdrückung usw. würde ich aber dennochanprangern.


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An Atheisten

03.07.2007 um 12:28
Sorry Xedion, ich hinke mit der Beantwortung ein bisschen hinterher.

Hier mal einLink, der einen kleinen überblick über die Theoriedarstellt
http://tobiasthelen.de/ipd/gesamt.html

Mathematik ist objektiv, aberda gibt es bezüglich der Moral erst mal ein Problem,aber dazu später...


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An Atheisten

03.07.2007 um 12:29
intruder

Ich finde diesen Ansatz auch völlig in Ordnung, denn er dientletzendlich dem Zusammenleben besser als irgendein philosophisches Konstrukt. Philosophiehat oftmals relativ wenig praktischen Nutzen. Jedoch glaube ich, dass dieser Punktzumindest beim Thema Rechtfertigung eben nicht übersehen werden darf. Und gerade darumgeht es mir ja eigentlich. Natürlich handeln viele Religionen, viele Menschen meinemVerständnis nach"schlecht". Aber kann/darf ich das objektiv bewerten?


Tyranos
Zitat von TyranosTyranos schrieb:Nun, wenn man jetzt sagt, dieses System
braucht keinen Sinn, dann kannich doch gleich den Sinn des eigenen Daseins absprechen anstatt das ganze auf eineTranszendenz zu verschieben.
Die ganze Sache selbst ergibt keinen Sinn, wenn alleseben dazu führt, wir bräuchten so ein System
Letzendlich ist das ja genauder Punkt. Die Frage hier ist eben, ob es in irgendeiner Form möglich ist, dass sich einSEIN, SELBST einen OBJEKTIVEN Sinn verleiht. Wäre dies nicht möglich, so ist allessubjektiv.
Zitat von TyranosTyranos schrieb:Du scheinst das Gefühl zu haben, dass ein Haufen Atome eineAbwertung des eigenen Daseins sei.
Nun, dieses Gefühl habe ich wirklich.Nicht weil es um irgendeinen falschen Stolz geht, oder was auch immer. Vielmehr weil esbedeuten würde, dem Leben seinen Eigenwert abzuerkennen. Denn wenn man das erst einmal sopostuliert hat stellt sich doch die Frage, was eine Maus wertvoller macht als ein Stein.Was einen Mensch wertvoller macht als ein Häufchen Erde..
Ob man damit nun dieEntstehung der Idee Gottes erklären kann, das halte ich für zweifelhaft, es mag seineAnteile daran haben. Wobei natürlich klar sein sollte, dass dies ohnehin nix über das FÜRund WIDER aussagt.
Selbst wenn man es "nur" auf Funktion reduziert, macht es dasbesser? Auch das halte ich für gefährlich, nur den "Nutzen" zu sehen.
Zitat von TyranosTyranos schrieb:OhneDeterminismus sehe ich keine weitere
Möglichkeit alle Lücken zu schließen um so eineFrage nach dem Sinn ordnungsgemäß
beantworten zu können. Und ob da noch gestrittenwird, ist mir egal, hab meine eigenen
Erkenntnisse.
Dann will ich dirdiese Erkenntnisse mal nicht streitig machen, ich habe da eine andere Meinung zu :)


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An Atheisten

03.07.2007 um 12:36
intruder

Wie gesagt, Spieltheorie ist mir nicht fremd :)
Aber darauf bezog ichmich ja überhaupt nicht.


jimmybondy

Ich denke hier muss man sich überdie Frage einig werden, was denn Objektivität überhaupt ist. Ist es falsch denBezugsrahmen groß zu wählen um alles reinzuüacken, was irgendwie eine Antwort daraufliefern könnte? Ich denke nicht - aber Moral wird ja nicht deshalb schlechter weil siesubjektiv ist, sie ist eben nur nicht mehr allgemein gültig.
Das Beispiel mit derReligion war evtl. auch noch unvollständig. Eine solche Erkennntnis, dass Religionschlecht für die Menschheit ist, wäre wohl durchaus begründbar, da hast du Recht. DieBegründung wäre dann evtl., dass so viele Menschen sterben usw. Der Schluss daraus, dasssie abgeschafft gehören usw - den sehe ich jedoch etwas differenzierter weil man dasSpielchen mit dem "warum" eben immer weiter treiben kann. Warum ist es schlimm, dass soviele Menschen sterben, wegen dem Leid. Warum ist Leid schlimm, usw. Mag aber auchAnsichtssache sein.


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An Atheisten

03.07.2007 um 12:48
@Xedion

Jo eigentlich war ich im Bezug auf Religion auch nicht ganz fertig.
Und zwar ist die entscheidende Frage die was ist, wenn Du weisst, das die Schokinicht bekömmlich ist, etwa vergiftet. Ist es dann noch eine Frage des Geschmackes?
Warum Leid bei andern schlimm ist würde ich damit beantworten, das ich mich nicht gutfühlen würde wenn ich um dieses Leid wüsste, es meinen Kreis betrifft und ich esverhindern könnte. Warum ich mich dabei nicht gut fühlen würde? Meine Erziehung undPrägung, Umwelt in der Zeit und dem Ort usw.
Ich finde es ist eher störend denBezugsrahmen SO groß zu wählen, das der Überblick nicht mehr gegeben ist. Der Sinnwelchen wir erfinden! ist dann von vornerein verwässert und noch viel schwieriger zufinden. Wir packen ne 100g Schokitafel ja auch nicht in eine 1000 Kg Verpackung.
Davon ab halte ich Moral eh nicht für allgemeingültig, auch nicht meine eigene undauch nicht meine Gefühle, welche ich grade kurz im Bezug auf das Leid erwähnte.
Ichglaube die Objektivität welche Du meinst gibt es also so oder so nicht.
Warum wir sieauch nicht weiter beachten bräuchten.
Oder sehe ich da was falsch?


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An Atheisten

03.07.2007 um 13:10
jimmybondy

Nun wie schon erwähnt, das mag Ansichtssache sein. Ich denke wenn maneine solche Aussage trifft, muss man sie begründen können. Und letzendlich läuft das ebendarauf hinaus, dass es keine OBJEKTIVE Begründung dafür gibt, warum ich etwas tue.
Umzu Leben brauchen wir sie auch garnicht, da hast du Recht. Im Prinzip wendet sich dieseFeststellung aber gegen alle, die vor diesem Hintergrund gegen Religion oder Glaubeallgemein argumentieren und meinen es sei falsch.
Ist es OBJEKTIV schlecht wenn einMensch sein Leben lang daran glaubt, dass ein Regentanz tatsächlich Regen bringt, auchwenn es nachgewiesen wäre, dass dies nicht so ist? Oder wenn sich die Menschheit ebenniemals über die Steinzeit hinaus entwickelt? Ich denke das ist es bestenfalls subjektiv,weil ein Individuum eben davon profitiert oder eben nicht. Aber selbst da müsste mannachhaken. Ist es für ein Individuum von Bedeutung wenn es eben sein Leben lang damitglücklich wird? Man sollte sich das Leben nicht schwerer machen als es ist - aber da imTod der Status quo ohnehin erreicht ist, dürfte Subjektivität alles sein, was unsbleibt.

Deshalb finde ich auch solche Aussagen wie "Jemand, der an Gott glaubt undsich an die Regeln hält, verschwendet sein Leben" so absurd. Verschwenden setzt voraus,dass es einen Zweck gibt, der nicht erfüllt wurde. Dass etwas seinen Sinn nicht erfüllte.Aber der subjektive Sinn ist hier ja das Leben selbst und mit dem Tod haben beide dasgleiche davon, nämlich nix. Keine Erfahrung, keine Erinnerung (sofern danach eben nichtsmehr kommt). Das macht den Unterschied zwischen objektiv und subjektiv. Objektiv gesehenspielt es keine Rolle was wir tun, sofern die Welt ansich sinnlos ist. Subjektiv ist esganz sicher von belang, weil es uns selbst betrifft. Wir müssen mit der Entscheidungleben!

Nun bin ich aber erst mal weg, bis heute Abend evtl. :)


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An Atheisten

03.07.2007 um 13:36
Was ich noch kurz erwähnen wollte, bezüglich subjektiver und objektiverMoral.

Subjektiv gesehen, kann es für ein Individuum durchaus richtig sein, sichfalsch zu verhalten. Was denn, um es kurz zu machen, ist denn Strafe. Es ist allgemeinerKonsens, dass das einsperren eines Individuums, zum Beispiel in eine Strafanstalt,Unrecht ist, begründet wird diese Sanktion in der Regel durch die Taten des Inhaftierten.Auch wenn man ein Spiel, dass dem Gefangenendielemma in der Auszahlungsmatrix ähnelt,spielt, haben sich bei Wiederholung des Spiels im Experiment die Strategien als dominanterwiesen, die grundsätzlich freundlich waren. Als letztlich effektiv erwiesen sichStrategien, die als "Wie du mir, so ich dir" beschrieben werden können. Spieler, die dieZusammenarbeit verweigerten, um ihren eigenen Nutzen zu maximieren, wurden in dernächsten Runde durch den Gegenüber bestraft, waren aber auch verzeihend, wenn dieGegenseite nach Strafe wieder zusammenarbeiteten, bzw hier, auf den Pfad der Tugendzurückkehren ;)

Was sich aber auch zeigte war, dass der Gesamtgewinn, die eineStrategie erzielen konnte, von der Umgebung abhing, unter der sie zum Einsatz kam. UnterUmgebung sind hier die konkurrierenden Strategien im Experiment zu verstehen. Einefreundliche Strategie tat sich schwerer, wenn Sie nur gegen unfreundliche antrat, womitwir wieder bei subjektiver und objektiver Moral wären. Subjektiv könnte es demnach ineiner "unfreundlichen" Umgebung sinnvoll sein, selber unfreundlich zu sein, während esobjektiv besser wäre, wenn alle freundlich wären. Besser bedeutet in diesem Zusammenhang,alle Individuen (Strategien) können insgesamt einen höheren Gewinn erzielen, wenn siefreundlich wären.


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An Atheisten

03.07.2007 um 13:42
@Xedion

>>Und letzendlich läuft das eben darauf hinaus, dass es keine OBJEKTIVEBegründung dafür gibt, warum ich etwas tue.<<

Doch ja es gibt für mich dieseBegründung. Der Wille ist es, warum ich etwas tue. Ich tue etwas weil ich es will oderweil ich es muß.
Wenn ich meinen Status Quo erreicht habe wie Du sagst, bleibt mirselber nichts mehr, auch nichts subjektives. Und da muß dann auch nichts mehr für michbleiben, es ist nicht mehr mein Erfahrungsbereich.
Aber Du hast vollkommen Recht.Wenn jemand ein Hobby hat, etwa die Religion, so kann ich nicht für Ihn beurteilen ob dasnun Verschwendung ist oder nicht. Das kann nur derjenige alleine wissen. So wie beimFussball.
Der eine mag es, will es, der andere eben nicht.
Wenn mir aber jemandsagt Du mußt glauben, Du mußt Fussball spielen, sonst.... dann sage ich halt stop, wiekommst Du darauf? Und halte es auch für falsch und werde harte Worte benutzen.

Die Welt ansich kann nicht sinnlos sein, solange immer noch irgendwer Ihr einenSinn gibt. Ist keiner mehr da der dies könnte mag sie sinnlos geworden sein. War esvorher aber eben nicht immer.

Nen schönen Tag und bis später oder so. :D


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An Atheisten

03.07.2007 um 13:53
Noch ein Beispiel, nehmen wir an, es gäbe eine Gesellschaft, in der die persönlichenPräferenzen eines Individuums derart gestaltet sind, dass Spaß an Raub, Mord undTotschlag besonders hoch sind. Jedes Individuum freut sich über das Leid des anderen.Eine solche Gesellschaft würde dazu tendieren, auszusterben. Gäbe es in dieserGesellschaft eine kleine Gruppe, die einer "freundlichere" Strategie verfolgen würde,würde sie sich nach und nach durchsetzen, und die "Unfreundliche" Strategie verdrängen.


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lolle ehemaliges Mitglied

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An Atheisten

03.07.2007 um 14:05
Oder aber, die freundlichen würden alle gekillt werden, weil die gar nicht damit rechnen:)

l


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An Atheisten

03.07.2007 um 14:09
Korrekt @lolle

So oder so, überleben wird eine Population wohl eher, wenn siefreundliche Strategien spielt ;)


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lolle ehemaliges Mitglied

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An Atheisten

03.07.2007 um 15:55
Es könnten aber auch beide überleben, die Egoisten allein, wie raubtiere, dieFreundlichen in der Gruppe.

Ohne Zusammenarbeit kaum Technischer Fortschritt, weiljeder seine Erfindungen nur für sich einsetzt und sie mti ihrem Tot verschwinden, und dieEgoisten würde wohl irgendwann deformieren und zu aggressiven Tieren werden, diefreundlichen ca so wie wir weiter leben, halte ich für am warscheinlichsten :p

l


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An Atheisten

03.07.2007 um 16:06
intruder

Ich stimme mir in Sachen Strategie zu, weil ich hier auch eigentlichweniger Diskussionsbedarf sehe. Das ist es nicht was ich meinte und ich finde es durchausrichtig was du schreibst :)

jimmybondy

Nun ja, dann würde ich mich nichtso sehr an der Begrifflichkeit festbeißen, ich denke mein "Wille" ist durchaus subjektiv,eigentlich ist es wohl eins der subjektivsten Dinge, die mir so einfallen :)

Undklar, das lässt sich auch umgekehrt verwenden. Sowohl an Gott zu glauben als auch nichtan ihn zu glauben sind unter der Voraussetzung, dass es KEINE Rolle spielt gleichwertigeLösungen. Es geht ja im Wesentlichen darum wie ICH mein Leben am besten, amglücklichsten, "er"leben kann.
Wobei ich hier natürlich den Unterschied sehe, dass einGläubiger im Regelfall auf einen Gott/Transzendenz als sinngebende Instanz zurückgreift(wie sinnvoll das ist, sei mal dahingestellt), sprich es wäre, falls er recht hat, danneben doch nicht egal. Daher würde ich, um zu begründen, warum ich an den speziellen Gottmeines gegenübers nicht glaube, einen anderen Weg gehen. Ich frage hier also nicht nachder Rechtfertigung der Moral sondern danach, ob es denn die richtigeist.
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Die Welt ansich kann nicht sinnlos sein, solange immer noch irgendwerIhr einen Sinn gibt. Ist keiner mehr da der dies könnte mag sie sinnlos geworden sein.War es vorher aber eben nicht immer.
Ich denke da kann ich nicht so ganzzustimmen, aber das spielt wohl auch keine Rolle, weil es evtl. nur sprachlicheUnterschiede sind. Ein subjektiver Sinn ist in meinen Augen immer vorhanden, wenn jemanddem Leben einen Sinn gibt. Einen objektiven würde es jedoch nie geben, objektiv gesehenwäre die Welt deshalb durchaus sinnlos, subjektiv sicher nicht.


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An Atheisten

03.07.2007 um 16:40
@Xedion65

Denn wenn man das erst einmal so postuliert hat stellt sich doch dieFrage, was eine Maus wertvoller macht als ein Stein. Was einen Mensch wertvoller machtals ein Häufchen Erde..

Nichts, sie sind nur anders, mehr nicht.
In wiefern ist eine Maus wertvoller als ein Stein? Was heißt überhaupt wertvoll? Man kannvielleicht zu einem Tier eine engere Beziehung aufbauen als zu einem Stein, aber heißt esetwa in der Existenz der Dinge werden Mäuse mehr bevorzugt als Steine bzw. soll es sosein? Wenn das Leben so heilig ist, wieso geht es zu ende, wieso verändert es sich? Wiesowar das Leben nicht als erstes da und dann Steine oder ansich die Materie?
Ganzeinfach, weil alles von der individuellen Funktion abhängt. Diese allein definiert dasIndividuum. Der Mensch jedoch bevorzugt Dinge, die näher zu ihm stehen und nur so kannsich diese Wertigkeit auszeichnen, nur durch den menschlichen Verstand.

Nun,dieses Gefühl habe ich wirklich. Nicht weil es um irgendeinen falschen Stolz geht, oderwas auch immer.

Hm, ich glaub hab das etwas falsch beschrieben. Also diesesübergeordnete System soll die Besonderheit des Menschen gegenüber anderen Dingen oderLebewesen aus der eigenen bzw. menschlichen Sicht rechtfertigen.

Selbst wennman es "nur" auf Funktion reduziert, macht es das besser? Auch das halte ich fürgefährlich, nur den "Nutzen" zu sehen.

Ich halte es für gefährlicher bzw.ungünstiger etwas oder jemandem einen Sonderstatus zu verleihen oder abzusprechen. DieseWertigkeit bestimmt unter anderem unsere Gesellschaft. Z.B. jemand der mehr Geld verdientals ein bestimmter Rest ist somit grundsätzlich besser als diejenigen die wenigerverdienen. Aus meiner Sicht besteht nur der Unterschied zwischen dem Einkommen, besserist da niemand. Und genau so die Sache mit dem Haufen Erde und dem Menschen. Der Menschist ein Mensch und Erde ist Erde, mehr gibt es da nicht zu "bewerten". Dass wir zum einenmehr hingezogen sind als zum anderen hat auf den Stellenwert im Dasein keine Bedeutung.Gut man kann eine Bedeutung hinzudichten, macht es das besser? Wir Menschen suchen auchDinge nach Eigenschaften aus, also sozusagen nach Nutzen und nicht nach gottgegebenerBewertung.


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An Atheisten

03.07.2007 um 16:47
@Xedion

Danke, hat Spaß gemacht sich mit dir zu unterhalten, letztlich wollte ichnur aufzeigen, wie man auch ohne den Glauben, allein aufgrund rationaler und logischerGedankengänge, zu einem ähnlichen Wertesystem gelangen kann.

Obwohl ich mich schonFrage, wenn ich mir die übrigen Threads in diesem Bereich angucke, wer diese Gläubigeneigentlich sein sollen ;)

Schlussendlich möchte ich noch einmal den Anhalterzitieren :D

"Macht es, kosmisch betrachtet, wirklich was aus, wenn ich nichtaufstehe und arbeiten gehe?"

Objektiv "Nein"
Subjektiv "Ja"


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An Atheisten

03.07.2007 um 16:51
Tyranos

Naja du sprichst ja gerade das aus, der Eigenwert des Lebens ist nichtmehr vorhanden. Dann jedoch dürfte man sich auch nicht darüber aufregen, dass einIslamist sich mit einem Bombenattetat in die Luft jagt, denn was passiert? Ein paarAtomhaufen verändern ihre Konstellation..that's it.

Im Übrigen sehe ich es so,dass ein Mensch nicht objektiv mehr Wert ist als ein Tier. Nur als Mensch sehen wir daseben anders. Jedoch meine ich schon, dass der Wert eines Lebewesens etwas ist, was mannicht so einfach wegreden sollte. Aber das kommt wohl auf das Weltbild an. Im Pantheismusist es ja auch so, dass alles eins ist, somit gibt es auch kein mehr oder weniger wert,bestenfalls dann wenn man das Leben als Ausdruck des Seins betrachtet, was ein Steinnicht leisten könnte - Ansichtssache :)
Das bezieht sich ja auch auf die Bedeutung.Eine solch "materialistische/funktionale" Sicht der Dinge steht einem Sozialdarwinismusdoch sehr nahe. Objektiv mag das stimmen, vielleicht ist wirklich alles "wertlos", abersubjektiv dann eben doch nicht. In sofern bewerten wir automatisch alles, wir "dichten"eine Bedeutung hinzu, ganz automatisch.


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An Atheisten

03.07.2007 um 17:10
@Xedion

>>Nun ja, dann würde ich mich nicht so sehr an der Begrifflichkeitfestbeißen, ich denke mein "Wille" ist durchaus subjektiv, eigentlich ist es wohl einsder subjektivsten Dinge, die mir so einfallen<<

Ich meine da nimmst Du nun einenanderen Bezug zu diesem Umstand als vorher.

>>Und letzendlich läuft das ebendarauf hinaus, dass es keine OBJEKTIVE Begründung dafür gibt, warum ich etwastue.<<

Wenn ich sage das der Wille der Grund ist "warum" ich was tue heisst diesnicht, das der Wille selber objektiv ist. Das sind verschiedene Dinge, meine ichzumindest.

>>Ich denke da kann ich nicht so ganz zustimmen, aber das spielt wohlauch keine Rolle, weil es evtl. nur sprachliche Unterschiede sind. Ein subjektiver Sinnist in meinen Augen immer vorhanden, wenn jemand dem Leben einen Sinn gibt. Einenobjektiven würde es jedoch nie geben, objektiv gesehen wäre die Welt deshalb durchaussinnlos, subjektiv sicher nicht<<

Das liegt nur wieder am Bezugsrahmen der haltriesig groß ist.
der so groß ist, das wir Ihn nicht überschauen können.
Der Menschselber ist es, welcher den Dingen Sinn oder eben auch nicht zuordnet. Ist das eineErgebnis subjektiv, ist es das andere doch eigentlich ebenso. Beides ist nur einKonstrukt, abgeleitet aus einer Frage die wir stellen.


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An Atheisten

03.07.2007 um 19:32
jimmybondy
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Ich meine da nimmst Du nun einen anderen Bezug zu diesem Umstandals vorher.
Hm wie meinst du das? Ich glaube eben nicht, dass "Wille" inirgendeiner Form eine objektive Gültigkeit besitzt :)
Klar ist der Wille der Grundmeines Handelns, denke darüber muss man nicht streiten. Nur finde ich ist dies bei dieserFrage eben nicht von Belang :)
Aber wie schon gesagt, den Sinn, den ich etwas verleiheist immer nur subjektiv. Das sagt nix darüber aus, ob es einen objektiven Sinn gibt, oderob die Welt ansich sinnlos ist. Wenn ich jedoch davon ausgehe, dass der großeBezugsrahmen objektiv sinnlos ist, dann gilt dies auch für den kleinen. Das steckt ebendahinter. Keine Frage, dass diese Frage wiederum für die meisten eh keine Rolle spielt,weil wir diesen Bezugsrahmen niemals erfahren. Es geht dabei allein um die Rechtfertigung


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An Atheisten

04.07.2007 um 11:31
@Xedion

Moin, ja wir drehen Uns im Kreis. :D
Egal, ich versuche es auchnochmal, mich deutlicher auszudrücken.

Ich glaube auch nicht, das die Forderungeneines Willens zwingend objektive Gültigkeit haben müßen. Nur war das ja nicht Deineursprüngliche Frage zu meiner Antwort. Die Frage war ja in dem Fall diese nach dem Grunddes Handelns, so wie Du es selber sagst. ;)

Wenn ich mich jetzt dem Hauptpunktnäherere gebe ich Dir Recht.
"Wenn" wir davon ausgehen das der große Bezugsrahmenobjektiv sinnlos ist dann ist auch alles innerhalb von kleineren Bezugsrahmen welche mitdem großen Bezugsrahmen in Zusammenhang stehen objektiv sinnlos.
Vielleicht aberdennoch erst in dem Augenblick, wo die Dinge beendet sind, wo etwa das betreffendeIndividuum eben tot ist.

Da hab ich wohl nicht genug aufgepasst den tatsächlichgehe ich ja selber nicht davon aus das alles objektiv nun sinnlos ist.
Ich vermuteviel eher, das wir es bisher allgemein nicht wissen ob dieser wohlmögliche großeBezugsrahmen jemals erdacht werden könnte und dann auch objektiv Bestand hätte. Genau sowenig wie wir bisher wissen, ob dies nun nicht der Fall ist.
Wenn wir nun im kleinenanfangen mit Dingen, welche allgemein als Objektiv verstanden werden und wir weiterhindort einen größeren Rahmen drumbasteln welcher immer noch objektiv Bestand hat, solltedies dafür genügen, seinem eigenen Leben ebenso objektiv einen Sinn zu geben, bis zu demPunkt wo man eben Tod ist und diese Dinge sich dann in diesem Augenblick auflösen unddann weder subjektiv noch objektiv, sondern bedeutungslos "werden". Unter dem Aspekt Zeitwelchen wir nicht ausser acht lassen können, macht das doch eigentlich --> Sinn. loool
Ich denke so hast Du mich auch verstanden. Was ist daran für Dich jetzt genau falsch?


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