Wie kann man einen Atheisten überzeugen, dass er eine Seele hat?

Niselprim schrieb:Für ein Leben nach dem Tod braucht es natürlich etwas, was vom körperlichen Tod unabhängig ist.

mitH2CO3 schrieb:Deshalb war mir dieses ICH so interessant. ICH ist für mich (als ganzheitliche Betrachtung von Seele und Körper) besser verständlich als der doch sehr unterschiedlich definierbare Begriff "Seele".

Das ICH nimmt jeder psychisch weitestgehende gesunde -ob nun gläubige oder nichtgläubige- Mensch bei sich wahr. Dieses ICH entscheidet für sich, was es u.A. glauben will.

Das Bewußtsein aber ist körperlich abhängig, weil es ist ja sozusagen das Produkt von Körper und Geist @mitH2CO3 und da ja der Geist im Gehirn (also körperliche Abhängigkeit) gebildet wird und dieser beim Sterben "verschwindet", ist das Bewußtsein folglich nachvollziehbar nicht körperlich unabhängig. Das bedeutet also, dass das Bewußtsein - was du als Ich bezeichnest - nach dem körperlichen Tod nicht weiter existiert.

Klar nimmt das Bewußtsein - oder das Ich - jeder als sich selbst wahr, denn jeder ist. Aber musst man immer noch unterscheiden, ob man von "Seele" (was es ja bei Nichtgläubigen nicht gibt) oder von "Psyche" (was ja synonym für "Seele" bei Nichtgläubigen angewendet wird) spricht, wenngleich "Psyche" ganzheitlich als Bewußtsein anerkannt werden kann.

Stellt sich also die Frage, ob sich das Bewußtsein etwa in der Seelenwanderung fortpflanzen kann, obwohl körperliche Abhängigkeit besteht. Kommt also wieder die körperlich unabhängige Komponente ins Spiel, welche die Seelenwanderung sozusagen möglich macht.

AgathaChristo schrieb:Was Spiritualität oder Glauben betrifft, braucht man mm keine Logik, sondern Herz, Verstand und Mitgefühl

Was für eine komische Aussage @AgathaChristo Wie soll ich irgendwie etwas glauben, für wahr halten, annehmen oder mich überzeugen, wenn ich es nicht als folgerichtig nachvollziehen kann?

Niselprim schrieb:Was für eine komische Aussage @AgathaChristo Wie soll ich irgendwie etwas glauben, für wahr halten, annehmen oder mich überzeugen, wenn ich es nicht als folgerichtig nachvollziehen kann?

Versuche mal, deinen Beitrag zu verstehen. Ich kann nicht folgerichtig etwas nachvollziehen, wenn ich daran Zweifel habe. Kann an alles glauben, aber die Bestätigung dessen muss ich selbst für mich fabulieren. Hoffe, du verstehst mich, klappt nicht immer mit meiner Wortwahl.

AgathaChristo schrieb:Versuche mal, deinen Beitrag zu verstehen. Ich kann nicht folgerichtig etwas nachvollziehen, wenn ich daran Zweifel habe. Kann an alles glauben, aber die Bestätigung dessen muss ich selbst für mich fabulieren. Hoffe, du verstehst mich, klappt nicht immer mit meiner Wortwahl.

Versuch du doch erstmal meinen Beitag an dich zu verstehen @AgathaChristo Klar zweifelst du, wenn du nicht folgerichtig nachvollziehen kannst. Das ist ja umgekehrt genau das, was ich sage, dass ich nicht glauben kann, wenn ich nicht folgerichtig nachvollziehen kann. Demnach also funktioniert der Glaube nicht ohne Logik. Fabulieren also muss ich nicht, um etwas zu glauben, sondern muss ich mich lediglich dafür überzeugen.

Niselprim schrieb:Demnach also funktioniert der Glaube nicht ohne Logik. Fabulieren also muss ich nicht, um etwas zu glauben, sondern muss ich mich lediglich dafür überzeugen.

Ja, habe verstanden.

@Niselprim

Niselprim schrieb:Das Bewußtsein aber ist körperlich abhängig, weil es ist ja sozusagen das Produkt von Körper und Geist @mitH2CO3 und da ja der Geist im Gehirn (also körperliche Abhängigkeit) gebildet wird und dieser beim Sterben "verschwindet", ist das Bewußtsein folglich nachvollziehbar nicht körperlich unabhängig. Das bedeutet also, dass das Bewußtsein - was du als Ich bezeichnest - nach dem körperlichen Tod nicht weiter existiert.

Klar nimmt das Bewußtsein - oder das Ich - jeder als sich selbst wahr, denn jeder ist. Aber musst man immer noch unterscheiden, ob man von "Seele" (was es ja bei Nichtgläubigen nicht gibt) oder von "Psyche" (was ja synonym für "Seele" bei Nichtgläubigen angewendet wird) spricht, wenngleich "Psyche" ganzheitlich als Bewußtsein anerkannt werden kann.

Ich gebe zu, dass ich mir mit den Begrifflichkeiten noch immer nicht Eins bin. Hab' mir gerade auch noch mal den Vortrag von Dr. Jill Bolte Taylor angesehen, in welchem die Hirnforscherin vom eigenen Schlaganfall und ihren damit verbundenen Wahrnehmungen spricht. Sie verwendet die Begriffe Ich, Psyche, Bewußtsein etc. wohl auch eher umgangssprachlich. (Es gibt noch weitere Videos von ihrem Vortrag, aber ich stelle hier nur mal den ersten rein.) Die rechte Gehirnhälfte ist nach meinem Verständnis die uns mit allem verbindende, und die linke Gehirnhälfte wirft uns auf uns selbst zurück.

Meine Annäherungen zu erfassen, welcher Teil da von uns nach dem Tod aufsteigt und aufgeweckt wird, bleiben für's Erste offen. Ich werde mich damit noch weiter beschäftigen, und es zunächst bei dem mich nicht zufrieden stellenden Begriff "Seele" belassen.

Jill Bolte Taylor - "Wie cool! Ich habe einen Schlaganfall...!"

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mitH2CO3 schrieb:Ich werde mich damit noch weiter beschäftigen, und es zunächst bei dem mich nicht zufrieden stellenden Begriff "Seele" belassen.

Wie bereits erklärt, ist die Seele die Psyche als auch das Bewußtsein @mitH2CO3 Die Begrifflichkeiten werden je nach Aspekt verwendet.

mitH2CO3 schrieb:Meine Annäherungen zu erfassen, welcher Teil da von uns nach dem Tod aufsteigt und aufgeweckt wird, bleiben für's Erste offen.

Wenn etwas von dir "aufsteigt", dann wohl der Teil von dir, würde ich sagen.

off-peak schrieb:UNd warum? Zeig doch mal auf, wo Deiner Meinung nach die Schwächen liegen sollen.

Hatte ich im anderen Thread schon gemacht, mittlerweile sogar schon in zwei anderen.

Als kleine Ergänzung zu dem dort Geschriebenen noch 2 Zitate aus dem Liber Al vel Legis (aus diesem Büchlein darf ich ja zitieren, denn es ist für jeden frei zugänglich):
Auch Begründung ist eine Lüge; denn da ist ein Faktor unendlich und unbekannt; und alle ihre Worte sind schiefe Weisheiten
(Hadit)
Ich verbiete Beweisführung. Erobere! Das ist genug.
(Ra-Hoor-Khuit)

emanon schrieb:Was ohne Kopfgewichse den Menschen möglich ist, kann man sich auf dem Friedhof anschauen.

Ich hab´s echt versucht, aber ich verstehs nicht. Was kann man sich auf dem Friedhof anschauen?

off-peak schrieb:Genau hierin liegt aber der Denkknoten in der Lehre, die von der Auferstehung spricht, so wie Jesus auferstanden sein sollte. Und der soll ja, wie hinlänglich bekannt, direkt aus dem eigenem Grab gekrabbelt. Noch drei Tagen in diesem Klima ohne Einbalsamierung bereits von einer eindeutigen Duftnote umgeben.

Der auferstandene Christus hatte einen verklärten Leib, deswegen haben ihn seine Jünger nicht sofort erkannt. Mit Auferstehung des Leibes meine ich, dass die Menschen als körperliche Wesen wieder auferstehen und nicht unmittelbar als körperlose Seelen nach dem Tod weiter leben und zum Beispiel aus dem Himmel ihrer eigenen Beerdigung zuschauen.

Dazu auch Markus 12,25:

Denn wenn sie von den Toten auferstehen, so werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.

1. Korinther 15 ist in dem Zusammenhang auch lesenswert, ich werde hier aber nicht das ganze Kapitel zitieren

https://www.bibleserver.com/ELB/1.Korinther15

Für mich stellt sich hier vor allem die Frage, warum man das tun sollte. Ob jemand nun mit oder ohne Seele glücklich ist, kann mir doch egal sein.

Doors schrieb:Ob jemand nun mit oder ohne Seele glücklich ist, kann mir doch egal sein.

Vielleicht ist er gläubig, und deswegen ist es ihm nicht egal.

Weinache schrieb:Vielleicht ist er gläubig, und deswegen ist es ihm nicht egal.

Warum sollten Atheisten gläubig sein? @Weinache

Niselprim schrieb:Warum sollten Atheisten gläubig sein? @Weinache

Nicht der Atheist, sondern der, der ihn überzeugen möchte.

"Wie kann man einen Atheisten überzeugen, dass er eine Seele hat?"

Weinache schrieb:Nicht der Atheist, sondern der, der ihn überzeugen möchte.

Das kann ihm doch aber egal sein @Weinache ob Andere mit oder ohne Seele glücklich sind.

Niselprim schrieb:Das kann ihm doch aber egal sein @Weinache ob Andere mit oder ohne Seele glücklich sind.

Laut deinem Weltbild schon, laut meinem nicht.

Weinache schrieb:Laut deinem Weltbild schon, laut meinem nicht.

Nee @Weinache - dieser Einwurf war ja nicht von mir. Sondern meint ja jemand anders, dass es ihm egal sein kann.
Deiner Meinung nach muss er dann trotzdem versuchen zu überzeugen, weil er daran glaubt, obwohl es dem Andern egal ist? Denkst du nicht, dass des dann doch a bisserl aufdringlich ist?

Niselprim schrieb:Nee @Weinache - dieser Einwurf war ja nicht von mir. Sondern meint ja jemand anders, dass es ihm egal sein kann.
Deiner Meinung nach muss er dann trotzdem versuchen zu überzeugen, weil er daran glaubt, obwohl es dem Andern egal ist? Denkst du nicht, dass des dann doch a bisserl aufdringlich ist?

Ich sprach aus der hypothetischen Sicht des Threads:

Weinache schrieb:"Wie kann man einen Atheisten überzeugen, dass er eine Seele hat?"

Und der andere User fragte, wieso man das tun sollte. Nun, vielleicht ist derjenige, der den Atheisten versucht, zu überzeugen, ein Christ, und weiß dementsprechend, was unter anderem mit der Seele nach dem Tod geschieht, und deswegen versucht seinen Freund, den Atheisten, zu überzeugen, damit er sich Gedanken macht, was denn nach dem Tod kommt, damit er nicht verloren geht.

Warum sollten Gläubige Nichtgläubige von einer Seele überzeugen, damit die sich Gedanken über ein Leben nach dem Tod machen können, wenn Atheisten doch nicht davon ausgehen, irgendwie verloren gehen zu können? @Weinache

Niselprim schrieb:Warum sollten Gläubige Nichtgläubige von einer Seele überzeugen, damit die sich Gedanken über ein Leben nach dem Tod machen können, wenn Atheisten doch nicht davon ausgehen, irgendwie verloren gehen zu können? @Weinache

Der Gläubige möchte nun mal nicht, dass der Atheist davon ausgeht, dass er nicht verloren geht. Und dazu gehört, ihm zu zeigen, dass er eine Seele besitzt, die nach dem Tod auch weiterhin existiert.

Weinache schrieb:Der Gläubige möchte nun mal nicht, dass der Atheist davon ausgeht, dass er nicht verloren geht.

Aber doch nur, weil der Gläubige davon ausgeht - den Atheisten ist es aber egal - also drängt man sich mit der eigenen Meinung auf.

Weinache schrieb:Und dazu gehört, ihm zu zeigen, dass er eine Seele besitzt, die nach dem Tod auch weiterhin existiert.

Inwiefern existiert deiner Meinung nach deine Seele, nachdem du gestorben bist? @Weinache