-Therion- schrieb:warum um alles in der welt sollte ich darin eine andere symbolik erkennen als die die es für mich darstellt
Weil du sonnst dein eigenes Weltbild über das des Malers stülpst.
-Therion- schrieb:du kannst mir viel erzählen aber das ist blödsinn .... wenn ich für jedes bild eine anleitung bräuchte um es deuten zu können dann wäre es doch weitaus sinnvoller gleich einen text zu verfassen um nicht missverstanden zu werden und kann mir das malen ersparen.
Was aber wenn die Menschen für die es gemalt ist, die Symbolik verstehen ohne, dass sie eine Anleitung brauchen?
-Therion- schrieb:wenn ich ein bild male dann will ich etwas vermitteln damit und das kann ich nur wenn ich es so male das die menschen die es betrachten genau das sehen was ich damit ausdrücken möchte
Was aber, wenn die Menschen, die dieses Bild betrachten einen anderen sozialen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund haben als du? Willst du etwa sagen, dass nur du und deine Erfahrung und Symbolwelt das Zentrum des Universums ist?
-Therion- schrieb:im besagten bild interpretiere nicht ICH etwas hinein sondern du/ihr dreht es so hin wie es euch passt damit euer weltbild nicht ins wanken kommt
Unser Weltbild brauch garnicht ins Wanken zu kommen, wenn man sich bemüht auch den Maler und seine Intention zu verstehen.
Was du aber sehr deutlich gezeigt hast, ist mit welcher egozentrischen Arroganz man vorgeht um in den Gemälden oder Darstellungen Ufos zu sehen. Es erinnert ein bisschen an die Überheblichkeit der Ethnologen aus dem 18. Jhd. als sie die anderen Kulturen erforschten. Da wurden auch alles vor dem eigenen Hintergrund interpretiert. Da wurden aus der westlichen Sicht Darstellungen interpretiert, die eine ganz andere Aussage haben. Da wurden Schwarze zu Tieren degradiert usw.
Nehmen wir doch mal ganz banale Symbolik. Die schwarze Katze. Ein Deutscher würde sicher sagen Unglückstier. Aber was würde ein Engländer sagen? Für einen deutschen bedeutet schwarze Kleidung Trauer. Bei einem Chinesen wäre Schwarz die Farbe der Bildung. Für einen Christen wären zwei gekreuzte Balken Kreuz an dem Jesus starb, für einen Nichtchristen ist das ein Folterinstrument. Wenn du einen Stern malst, ist das für den einen der Stern von Betlehem für den anderen das Zeichen des Sozialismus usw. usf.
Es geht also in Darstellungen niemals darum, was erkenne ICH darin, sondern immer darum, was der Maler uns sagen wollte. Und wenn der Maler uns das nicht selber hinterlassen hat, dann kann man Vergleiche anstellen und sehen, ob man über Querverweise zu anderen Malern, die das Gleiche zur gleichen Zeit gemalt haben, Einbeziehung des mythologischen, historischen, gesellschaftlichen Hintergrund und religiösen Vorstellungen und eventuellen Intentionen dahinter kommt.
Wenn man aber sagt ICH bin das einzig Wahre und nur das was ich darin sehe ist auch das was der Maler darstellen wollte, dann kann man überall Ufos oder rosa Einhörner sehen. Es zeugt höchstens von einer ziemlichen Überheblichkeit, aber keinesfalls von Beschäftigung mit dem Motiv.
FrankD schrieb:Die Bilder sind so gemalt wie man es wollte. Um das zu verstehen, muss man aber die kulturellen Hintergründe kennen und nicht einfach nach dem "sieht für mich aus wie"-Prinzip vorgehen wie ihr es immer macht.
Kayla schrieb:Nur weil Du ein oder zwei, wie ich finde sterbenslangweilige Bücher geschrieben hast
Spöckenkieke schrieb:Warum bist du der Meinung, dass er es anders wollte?
