Bienen-Pflanzen: Wege zu einem wertvollen Balkon oder Garten

@FlamingO
Deinen (falschen?) Lavendel hatten wir ja schon besprochen.

FlamingO schrieb:aus. Eigentlich wollte ich das kümmerliche Gewächs schon rausrupfen, doch aus irgendeinem Grund tat ich das nicht

Was hast du denn von Stauden im Winter erwartet 🤣
Fast alles, was mehrjährig ist, zieht sich im Winter zurück und wird mit Beginn der Vegeationsperiode zurückgeschnitten, sodass es kräftiger neu austreibt.

Wo sind denn nu die Bienen?

Nemon schrieb:Wo sind denn nu die Bienen?

Sorry, Meister, ich stehe nicht den ganzen Tag am Balkon, um die Gäste des Blumenbuffets zu fotografieren. Mitunter gehe ich auch mal aufs Klo, um zu pieseln, oder ich ziehe mich vor das Fernsehgerät zurück, um mich kulturellen Sendungen hinzugeben.

Doch wenn ich es schaffe, ein Foto von den Insekten-Besuchern zu machen, werde ich das Bild hier zügig einstellen!

FlamingO schrieb:Ich postete meine bescheidenen, aber mich sehr erfeuenden Bilder der Bienen-Gäste schon anderswo. Wenn es hier erwünscht wäre, würde ich zur Wiederholungstäterin werden. ;)

Du hast unmissverständlich Bienen-Fotos behauptet.

@Nemon

Da liegt der Fehler bei mir, denn ich meinte eigentlich Bienen-Gaststätten.

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Dort wo ich die insektenfreundliche Pflanzen eingesät habe, kommen nun große Kapuzinerkresse, wie es Google Lens mir mitgeteilt hat. Ich war erst skeptisch, was das mit insektenfreundliche Pflanzen zu tun hätte, im Internet habe ich jedoch gelesen:

die Blüten werden stark von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen angeflogen

Quelle: https://www.kiefl.de/shop/pflanzenlexikon/beet-balkon/tropaeolum-majus

Da bin ich ja Mal gespannt :)

airl schrieb:was das mit insektenfreundliche Pflanzen zu tun hätte, im Internet habe ich jedoch gelesen:
die Blüten werden stark von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen angeflogen

Liest du immer nur eines der Suchergebnisse? ;)


Das ist nun mal ein Neophyt. Ich befürworte es grundsätzlich, einheimischen Pflanzen den Vorzug zu geben. Insbesondere, wenn es um den Erhalt bedrohter Wildbienen geht.

Nemon schrieb:Das ist nun mal ein Neophyt. Ich befürworte es grundsätzlich, einheimischen Pflanzen den Vorzug zu geben. Insbesondere, wenn es um den Erhalt bedrohter Wildbienen geht.

Ja, vor rund 500 Jahren hier angekommen ist sie längst als Heilpflanze etabliert und essbar, Wildbienen und andere Insekten können die Blüten bis in den späten Oktober hinein besuchen (ungefüllte Blüten vorausgesetzt) und auch der Kohlweißling freut sich. Kapuzinerkresse ist einjährig und deshalb nicht so invasiv, wie das Zitat klingt.

airl schrieb:Dort wo ich die insektenfreundliche Pflanzen eingesät habe

Wenn das so eine Samenmischung war, empfiehlt es sich, die Kressesamen, die oft dabei sind, rauszunehmen, weil sie – wie Du siehst – etwas raumgreifend ist.

sooma schrieb:vor rund 500 Jahren hier angekommen ist sie längst als Heilpflanze etabliert und essbar

Was nun mal der Definition von „Neophyt“ entspricht. Heilpflanze und essbar sind im hier gegebenen Kontext keine relevanten Kriterien.

sooma schrieb:Wildbienen und andere Insekten können die Blüten bis in den späten Oktober hinein besuchen (ungefüllte Blüten vorausgesetzt) und auch der Kohlweißling freut sich. Kapuzinerkresse ist einjährig und deshalb nicht so invasiv, wie das Zitat klingt.

Es gibt auch heimische Pflanzen, die das erfüllen und auf die u.U. bedroht Wildbienenarten angewiesen sind.
Ich habe „invasiv“ hier nicht verwendet. Ich sage immer wieder mal was über invasive Neophyten, aber eben nur dann, wenn ich es auch meine ;)
Davon abgesehen, können auch Einjährige invasiv genug sein, um heimische Bienenweiden zu unterdrücken. Die reproduzieren sich halt sehr stark.

Ich will lediglich das Bewusstsein für diese Sachverhalte schärfen. Ich wusste selbst nichts darüber bis vor Kurzem. Und ich habe selbst mal mit so einer kommerziellen Fantasie-Mischung schlechte Erfahrungen gemacht, die sich als Bullshit erwies, was Insektenschutz betraf.

Aber um diesbezüglich zu informieren, Interesse zu wecken und Erfahrungen auszutauschen, ist der Thread ja da :note:

Nemon schrieb:Liest du immer nur eines der Suchergebnisse?

Meistens die ersten, die angezeigt wurden,da ich wissen wollte,was das für Pflanzen sind.

Nemon schrieb:Das ist nun mal ein Neophyt. Ich befürworte es grundsätzlich, einheimischen Pflanzen den Vorzug zu geben. Insbesondere, wenn es um den Erhalt bedrohter Wildbienen geht.

Einheimische Pflanzen findet man doch kaum noch, wenn es eine Samenmischung ist, oder täusche ich mich da?

sooma schrieb:Wenn das so eine Samenmischung war, empfiehlt es sich, die Kressesamen, die oft dabei sind, rauszunehmen, weil sie – wie Du siehst – etwas raumgreifend ist.

Ja,war es , eine Samenmischung. Dafür müsste man erstmal wissen, wie die Kressesamen aussehen, damit man die aussortieren kann und das mit die hunderten von Samen alles durchzusehen, wer macht das schon?
Ja,das stört mich, dass die so raumgreifend sind, denn die anderen Pflanzen wo dabei sind, haben kaum die Chance durchzukommen und bin echt beim überlegen, diese wieder raus zu reißen.

Allerdings

sooma schrieb:als Heilpflanze etabliert und essbar, Wildbienen und andere Insekten können die Blüten bis in den späten Oktober hinein besuchen

aus diesen Gründen überlege ich mein Vorhaben nochmals, nur sah ich, dass die anderen Pflanzen,die keine Chance hatten, kaputt darunter sind. Also doch lieber raus machen und neu einpflanzen?
Ich habe die Samenmischung geschenkt bekommen, wollte ich Mal ausprobieren.

Nemon schrieb:Die reproduzieren sich halt sehr stark.

Wie gesagt:

sooma schrieb:Kapuzinerkresse ist einjährig und deshalb nicht so invasiv, wie das Zitat klingt.

Die muss ausgesät werden, der Same überlebt den Frost hierzulande nicht.

Solche Mischungen werden auch meist einfach zu dicht gesät. Und wenn dann noch wie hier die Kapuzinerkresse den Raum einnimmt, hat der Rest keine Chance. Deshalb mein Tipp, die gut zu erkennenden Samen der Kapuzinerkresse auszusortieren, im sie ggf. woanders oder in Töpfe anzusiedeln. Oder einfach aufessen. :D

Die fast erbsengroßen Samen der Kapuzinerkresse:
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https://www.gartenjournal.net/kapuzinerkresse-samen

Wertvoll ist sie auf jeden Fall, zwar ist sie nicht überragend ergiebig, aber weil sie spät im Jahr noch blüht, ist sie eine wichtige Nahrungsquelle auch für Wildbienen.

Nemon schrieb:Ich will lediglich das Bewusstsein für diese Sachverhalte schärfen. Ich wusste selbst nichts darüber bis vor Kurzem.

Das ist auch ganz, ganz toll. Setz aber gern voraus, dass sich andere damit auch und auch schon lange beschäftigen. :)

Nachtrag @airl
Ist jetzt vielleicht schon etwas spät, um nochmal neu auszusäen. Da würde ich lieber Pflänzchen besorgen. Und/oder Du lässt sie für dieses Jahr. Bei mir wächst die Kapuzinerkresse auf dem ruhenden Kompost (bzw. da kommen die Samen hin) und wird rege angeflogen.

airl schrieb:wer macht das schon?

Ich! :D Ich bekomme dauernd sowas geschenkt und mitgebracht und sortiere auch noch anderes da raus.

airl schrieb:Ich habe die Samenmischung geschenkt bekommen, wollte ich Mal ausprobieren.

Noch ein Nachtrag: Auf halbwegs vernünftigen Samentütchen sollte auf der Rückseite angegeben sein, für wieviel Quadratmeter sie jeweils ausreichen. Wird zu eng gesät, setzt sich immer etwas durch und anderes schafft es nicht. Eigentlich sollte auch draufstehen, was genau drin ist, ist leider oft nicht oder nicht vollständig aufgeführt.

Für Balkonkästen und -kübel hab ich lieber nur ein paar Einzelsaaten gemischt, die dann nacheinander blühen und sich deshalb nicht ganz so im Weg sind.

sooma schrieb:Auf halbwegs vernünftigen Samentütchen sollte auf der Rückseite angegeben sein, für wieviel Quadratmeter sie jeweils ausreichen

Ich mache von mir aus immer ein wenig mehr, als auf der Packung steht, denn nicht alle Samen werden zu Pflanzen,da sind immer wieder welche dabei, die nichts werden, daher mache ich immer etwas mehr, wie hier zum Beispiel


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Auf einer Wiese sind die Blumen auch alle eng beieinander.

sooma schrieb:Ich! :D Ich bekomme dauernd sowas geschenkt und mitgebracht und sortiere auch noch anderes da raus.

Ok :D

sooma schrieb:Ist jetzt vielleicht schon etwas spät, um nochmal neu auszusäen

Ja, leider, es gibt auch kaum noch solche Packungen zu kaufen, jedenfalls hier bei mir.

airl schrieb:Einheimische Pflanzen findet man doch kaum noch, wenn es eine Samenmischung ist, oder täusche ich mich da?

Das trifft auch für die Baumärkte mit ihren Tausenden von Quadratmetern an Pfanzensortimenten mit grotesken Sorten-Züchtungen zu. Ich suche mir die Bestellungen bei Staudengärtnereien online aus. Bin ich schon mehrmals drauf eingegangen. Ich suche mir Pflanzen gezielt nach diversen Kriterien aus — wie im Thread dargestellt — und sehe dann, was jeweils am Standort wirklich funktioniert. Das kann ein ziemliches Hin und her sein.

airl schrieb:Meistens die ersten, die angezeigt wurden,da ich wissen wollte,was das für Pflanzen sind.

Die Reihenfolge ist kein Kriterium für die Qualität 🤓

sooma schrieb:Das ist auch ganz, ganz toll. Setz aber gern voraus, dass sich andere damit auch und auch schon lange beschäftigen. :)

Ich sage „seit kurzem“ und du antwortest mit „auch schon lange“ ;) Außerdem sehe ich diese Voraussetzung eben nicht, wenn ich vom ersten Beitrag des Threads an Kriterien aufzähle.

sooma schrieb:Die muss ausgesät werden, der Same überlebt den Frost hierzulande nicht.

Wenn es denn überhaupt noch Frost gibt….

Nemon schrieb:Ich suche mir die Bestellungen bei Staudengärtnereien online aus. Bin ich schon mehrmals drauf eingegangen. Ich suche mir Pflanzen gezielt nach diversen Kriterien aus — wie im Thread dargestellt — und sehe dann, was jeweils am Standort wirklich funktioniert. Das kann ein ziemliches Hin und her sein.

So mache ich es auch, wenn ich nachpflanzen möchte oder bestelle entsprechende Samen – und trotzdem klappt nicht immer alles. Oder es sucht sich selber seinen Platz. Da hab ich schon manches Mal gestaunt, wo etwas Verlorenes wieder auftauchte.

In diesen "Bienenweide"-Samentütchen ist das leider oft einfach irgendwie zusammengemixt, ein Standort reicht da dann eigentlich nicht. Deshalb: Samen besser selber nach eigenen Kriterien mischen, idealerweise so, dass überschneidend bis in den Frühherbst Nahrungsangebot da ist.

Nemon schrieb:Ich sage ... und du antwortest

Dann lass das zweite "auch" weg oder ersetze es durch ein energisches "zwar", wenn es so für Dich keinen Sinn ergibt. :D

Nemon schrieb:Wenn es denn überhaupt noch Frost gibt….

Hier gibt es den schon noch.

sooma schrieb:Da hab ich schon manches Mal gestaunt, wo etwas Verlorenes wieder auftauchte.

Das geht mir gerade auch so. Die ausgesäten Reseden kamen überhaupt nicht überall; ein Beet dominieren sie aber auf einmal sehr stark, weil sie sich offensichtlich zuverlässig selbst aussäen, wenn der Standort stimmt. Dto. stachys recta.
Die Beete draußen sind auf Dauer ohnehin ein „Mal sehen, wer gewinnt …“.

sooma schrieb:Frühherbst

Spätherbst natürlich!

Deshalb ist die Kapuzinerkresse nicht unnütz, die blüht echt ausdauernd, ist robust und wird gut besucht – ganz wegrupfen würde ich sie deshalb an @airl s Stelle nicht. Aber vielleicht auf einen Topf beschränken.

@sooma
Ich lass jetzt wie es ist. Für das nächste Mal weiß ich es :)

@airl :Y:


https://www.flickr.com/photos/lenslord/5869710943

weil hier ab und an ja auch nach Heckensträuchern (oder auch Solitärsträuchern) gefragt wurde:
Absoluter Bienenmagnet bei mir auf der Streuobstwiese:
Gemeiner Faulbaum (Rhamnus Frangula).
Blüte völlig unscheinbar,der Strauch hat auch sonst nichts auffälliges...aber das Gesumme ab Juli-August ist schon phänomenal.

Leider scheinen Hasen und Rehe den Strauch auch zu lieben.