taren schrieb:Es ist also eine Frage wie weit wir unseren Planeten belasten möchten und am Ende ob die Menschheit über diese Kapazität wachsen soll.
Dieses Problem kann schon mal sehr weit runtergeschraubt werden, wenn der Mensch einmal kapiert, dass Statussymbole, wie ich
hier auf Seite 22 erwähnte, nicht notwendig sind.
Es würde die irdischen Ressourcen schon sehr schonen, wenn man nicht unbedingt zur NichtErdbeerZeit diese aus weit entferntet Ländern ankarrt. Und das gilt für sehr, aber seeeehhhhhr viele Dinge.
CharlyPewPew schrieb:Für die Rohstoffgewinnung braucht es keine bewohnten Habitate im Gürtel.
Da bin ich etwas anderer Meinung. Nicht ALLES kann von automatisch funktionierenden Maschinen erledigt werden. Selbst ein Vollautomatisches Verteilerzentrum (Zentrallager) hat permanent ein Überwachungspersonal vor Ort. Jede Minute Anreisezeit vom Servicepersonal kann einen eintretenden Schaden nur noch schlimmer machen.
Und wenn man die abgebauten Rohstoffe schon mal vor Ort "behandelt" um den nutzlosen Transport vom Abraum einzudämmen, kann ich mir schon eine notwendige bemannte Industrie dort vorstellen. Auch für Reparaturen von Werkzeugen, Bedarfsorientierter Entwicklung von Werkzeugen/Maschinen für den Abbau werden wohl Menschen benötigt. Und um diese zu Versorgen, bedarf es natürlich auch andere Professionisten (vom Bauern bis zum Arzt), die diese Menschen versorgt. Etwa so wie im Ruhrgebiet oder Saarland. Dort sind ja auch nicht nur die Schwerarbeiter (Metaller), sondern auch Bauern, Gastwirte medizinische Einrichtungen usw.... usw....
CharlyPewPew schrieb:Falls es in 500–600 Millionen Jahren tatsächlich noch eine raumfahrende Zivilisation auf der Erde gibt, wird sie sich überlegen müssen, die Erde zu verlassen
Wer weis denn schon was in x-Mio Jahren möglich ist. Im Idealfall hat sich die Menschheit bis dahin zu friedvollen "Terranern" geeinigt und ist sogar technisch so weit, dass die der verglühenden Sonne wieder Feuer unterm Hintern machen können.
taren schrieb:Die Erde ist nichts anderes als ein großes Generationenschiff
Und das nicht mal abstrakt gesehen.
taren schrieb:Warum sollte jemand auf einem Generationenschiff beschissen leben?
Das frage ich mich auch. Das, irgendwo angesprochene leben auf einer einsamen Insel bedeutet lange nicht, dass deren Bevölkerung an Langeweile leidet. Die finden sicherlich passende Unterhaltungsmöglichkeiten, ohne verblö....-Medien. Da wird halt wieder Mensch-Ärgere-Dich-Nicht und nicht World-Of-WarCraft gespielt.
CharlyPewPew schrieb:Du hast unbegrenzten Zugang zu Nahrung, Frischluft, Wasser. Du kannst in einem gewissen Rahmen tun und lassen was du willst in Deutschland. Du kannst reisen, Bier trinken, abends an der Feuerschale sitzen. Du kannst zig tausend Dienstleistungen genießen.
Wer sagt, dass das nicht auch in einem ONZ möglich wäre? In so einem Habitat wird es auch Dörfer mit Landwirtschaft, Seen, kleine Berge und Städte geben. Da kann auch Bier, Wein erzeugt werden. Aus der Sicht der Bewohner ändert sich da nichts relevantes. Wenn das Habitat groß genug ist, wird sicherlich auch für genug Unterhaltung (Theater, Restaurants usw.) gesorgt sein. Die Crew besteht ja nicht nur aus mehreren Schichtdiensthabenden wie Käpt'n Kirk, Spock, McCoy, Sulu, Scotty, Uhura und Chekov.
Jede Art von Professionisten wird da vorhanden und notwendig sein (außer unnötige, unfähige Politiker 😁 ). Somit ist eine gewisse Mindestpopulation notwendig und das Habitat muss groß genug sein. Dieses habe ich u.A. auch Seite 18 schon mal angerissen.
CharlyPewPew schrieb:Du kannst reisen...
In einem mit, ich sag mal 1Mio Menschen bestücktem Habitat, ist das schon soooo groß, dass man da schon mal Reisen kann. Nur nicht gerade mit einem (eigenen) Wohnmobil. Solche Einrichtungen gehört zum Gemeinschaftsgut. Sonstige Transportmittel wie autonom fahrende Vehikel (auf Abruf) sollten da schon vorhanden sein.
(aber bitte keine Otto-Bahn 😁 )Was nicht möglich ist (und auch unsinnig ist), ein Flug in die Malediven, einen Ritt mit seinem 350PS-Vehikel auf der Autobahn. Wenn man DAS als die "Freiheit" nennt, dann ist der sowieso schon mal nicht für so ein Projekt ernst zu nehmen.
RogerHouston schrieb:Entweder zu klein, oder in der Riesenhaftigkeit mit reichem Ökosystem, Platz, individueller Entfaltungsmöglichkeit etc. absolut nicht umsetzbar.
Momentan ist das NOCH nicht umsetzbar, aber lass mal das
absolut weg. Dieses Projekt wird nicht 2080 fertiggestellt und auf Reisen geschickt. Ich denke, dass da schon noch paar 100 Jahre notwendig sind.
taren schrieb am 25.07.2025:Meines Erachtens hinkt dein Beispiel weil es so gesehen unsinnig wäre gleich mit einer Bevölkerung zu starten die den Zylinder an das Limit bringt
Start mit einer Mio Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen in einem Habitat, welches bis zu 4 Mio Menschen beherbergen kann, dann ist das nicht am Limit. Es wird halt bestimmte "Gebote" geben, die die Fortpflanzung und das Miteinander-Im-Leben-Auskommen reguliert.
gagitsch schrieb am 25.07.2025:ist für mich der Standfort-Torus eine bautechnisch gute Alternative
Darf ich dem mal ein wenig widersprechen? Da diese Objekte sich im schwerelosen Raum befinden, ist es zwingend notwendig, eine künstliche Schwerkraft zu erzeugen. Afaik ist das zur Zeit nur durch Eigenrotation möglich. Wird eines der Segmente vom Torus schwer beschädigt (Kollision, Explosion oder so), dann kommt es unweigerlich zu einer Unwucht, die den Rest von diesem Torus in Mitleidenschaft ziehen kann. Dazu benötigt dieser verschiebbare Kontergewichte, die dann dementsprechend neu ausgerichtet werden müssen.
Um eine künstliche Schwerkraft die etwa 0,8G beträgt wäre der Mindestradius bei:
eine Umdrehung | notwendiger Radius (grob) | 3 min | 650m |
5 min | 1.787,5m |
8 min | 4.576,0m |
Dabei ist auch der
Coriolis-Effekt zu beachten. Je langsamer, weniger Auswirkung.
Jedoch das ist nur solange notwendig und gültig, bis wir mit anderen technischen Mitteln ein Schwerkraftfeld erzeugen können. Aber das ist vorerst (noch) nicht möglich und widerspricht dem aktuellen Wissensstand.
Fedaykin schrieb:Sehr groß..
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/astronomie/58-kilometer-langes-raumschiff-soll-menschen-zu-alpha-centauri-bringen-133710423
Ich meine, dass gerade mal 1200 Pärchen die Besatzung sein soll echt zu wenig ist. Abgesehen vom technischen Dienst, welcher schon mal einige 100 Mann stark sein müsste, kommen noch die vielen anderen Professionisten dazu, die für das Wohlergehen der Crew zuständig ist. (siehe oben).
Auch sollte die erste Generation NUR 80 Jahre in der Antarktis reisebereit gemacht werden. Ist mMn auch viel zu wenig und sicherlich nicht den Eigenschaften im instellaren Raum gerecht. Da würde ich eher mal 200 Jahre in einer, von der Erde aus erreichbaren Entfernung das Ding parkieren und dort die genannten
...sich auf die abgeschiedenen Lebensbedingungen und die damit verbundenen psychologischen Schwierigkeiten vorbereiten...
aus o.A. Linkzu erforschen und/oder trainieren.
RogerHouston schrieb:Schlechtes Beispiel.
Die leben nicht in einer durch und durch technischen und durchgeplanten Welt und dafür im Einklang mit der Natur, was an sich schon ein hohes Gut ist.
Naja, wenn da die Crew annähernd selbige Bedingungen wie auf einer Insel haben. Also lokale Selbstversorger. Dann ist es ja auch kein gravierender Unterschied. Auch in einem Habitat kann man im Einklang der Natur leben. Ist halt hauptsächlich Erziehungssache.
Bedenke: Auch die Erde ist bedingt als technische Einrichtung zu sehen. Nur eben ein wenig VIEEEL größer als ein, im Weltraum herumfliegendes Habitat mit erdähnlichem Inventar.
Der kleine Einwohner in dem Habitat, der gerade mal einen Apfel vom Baum pflückt, wird in seinem täglichen Leben von der technischen Abhängigkeit kaum etwas mitbekommen, außer es gibt ein totales BlackOut. Er wird zwar gelernt haben, dass die in einer künstlichen Welt leben, aber das wird den wohl wenig stören, wenn der ,al mit seinem Partner einen...... wasauchimmer macht.
Fedaykin schrieb am 25.07.2025:Di darfst Generationsschiff nur bedingt mit Habitaten vergleichen
Wieso? Das eine schließt das andere nicht aus.
Naturnahe Eigenschaften wie Sonnenschein, Regen, Wind und Tag-/Nacht-Zustand sowie, wenn erforderlich eine Ebbe/Flut ist ein komplett anderes Kapitel.