Auftriebskraftwerk

@kasmichl
Nachtrag:
Rein spekulativ natürlich nur.

Die Roschis (speziell Detlef und Christian T.) haben mit der Idee, die traditionsreiche, aber kaum mehr aktive AFKEM AG als Hülle für ihre Geldgewinnungsaktivitäten an der Börse aufzukaufen, da grandios gehandelt.

Blöderweise gibt es unter den Aktionären (es ist nicht erkennbar, ob es sich um alte aus Hamburger Zeiten oder um neue Aktionäre nach der Rosch-Übernahme handelt) sehr viele, welche nicht so strunzdumm sind wie die potentiellen Großinvesoren, welche in Spich und wohl auch bald in Thailand empfangen und eingelullt werden.

Sowohl bei der Hauptversammlung 2017 als auch 2018 waren auffallend viele Kapitalvertreter anwesend, die entweder für andere Anleger vertraten oder im Auftrag einer Anlegergesellschaft dort waren. Detlef hat wohl jetzt noch schlaflose Nächte, wenn er an die Hauptversammlungen zurückdenkt und die lästigen Fragen. Wie man in der Zusammenfassung Beitrag von uatu (Seite 2.665) liest, wurden bereits 2017 teils hochkomplexe, vor allem aber kritische Fragen gestellt. Und fast genauso oft wurde entweder die Antwort verweigert oder darauf hingewiesen, dass gar so viel gerade in Ausarbeitung sei und bald vorliegen werde. Sowas ist rein taktisches Hinauszögern, in Sehnsucht nach dem erlösenden Ende der Hauptversammlung.

Dumm nur, dass auch bei der Hauptversammlung 2018 die "Ausarbeitungen" nicht vorgelegen sind bzw immer dann, wenn es um Fragen nach konkreten Zahlen (tja liebe Roschis, wofür SONST sollte sich ein Aktionär interessieren, das Büffet wird es eher nicht sein??) ging, auf interne Geheimnisse verwiesen und die Auskunft verweigert worden ist.

So ist es eben gekommen, dass ein Aktionär Nichtigkeits- und Anfechtungsklage gegen die üppige Kapitalerhöhung erhoben hat, und Detlef am 22.02. von Thailand nach Köln zum Landgericht jetten darf.

@ Detlef (ich gehe davon aus, dass das Allmy zu deiner täglichen Lektüre gehört), ein gutgemeinter Tipp: Besorge dir ein Ganzkörper-Nikotinpflaster, das erleichtert die nervlichen Strapazen der Befragung. Nicht dass du so wie damals in Linz Schweißperlen auf der Stirn hast, wenn du dem Richter von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehst.

Weil es mir in letzter Zeit aufgefallen ist: Da wollen DDD und CT eine milliardenschwere Geldmaschine inszenieren, und dann schwächelt der Internetauftritt und kommt daher wie eine lahme Ente. Vielleicht ist ja @Webmutti nicht zum Relaxen und Dolce Vita nach Thailand mitgenommen worden und deswegen ist sie sauer und macht nur noch Dienst nach Vorschrift. Recht viel anderes kann ich es mir nicht erklären, warum die Internetseite zunehmend schlampig betreut wirkt. Jedenfalls eines Weltkonzerns nicht mehr würdig.

Die Einladung der AFKEM AG zur angekündigten ausserordentlichen Hauptversammlung ist im Bundesanzeiger erschienen:

Wir laden unsere Aktionäre zu der am

Montag, den 11. März 2019, um 09:00 Uhr

in den Geschäftsräumen der Gesellschaft AFKEM AG,
Brüsseler Straße 15, 53842 Troisdorf, Raum Halle 1,
stattfindenden

außerordentlichen Hauptversammlung

ein.

Tagesordnung

1. Anzeige des Vorstands über den Verlust der Hälfte des Grundkapitals gemäß § 92 Abs. 1 AktG

Der Hauptversammlung wird angezeigt, dass bei der Gesellschaft ein Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals eingetreten ist.

Zu dem einzigen Punkt der Tagesordnung ist keine Beschlussfassung der Hauptversammlung vorgesehen, da er sich entsprechend der gesetzlichen Regelungen auf die Anzeige des Vorstands über den Verlust der Hälfte des Grundkapitals gemäß § 92 Abs. 1 AktG beschränkt.

(bundesanzeiger.de)

Bundesanzeiger-Einträge sind meines Wissens nach nicht direkt verlinkbar. Einfach auf bundesanzeiger.de gehen, und bei Suchbegriff afkem ag eingeben.

Hat jemand ausreichend Fachwissen, um diesen Termin inhaltlich zu erklären? So wie ich das aus dem Einladungstext heraus verstehe, wird dort nur das verkündet, was im wesentlichen bereits den Einladungstext ausmacht. Höchstens unterlegt mit genaueren Zahlen und der wortreichen Begründung.

Mich irritiert nämlich der Zusatz, dass keine Beschlussfassungen vorgesehen sind. Im "Heidelberger Kommentar zum Aktiengesetz" (gefunden auf books.Google) lese ich hingegen, dass der Zweck einer solchen HV sei, dass die Aktionäre u.a. Maßnahmen zur Beseitigung der Notlage beschließen können:

https://books.google.at/books?id=dnrR4qhcr5AC&lpg=PA586&ots=g53fohpz8F&dq=verlustanzeige nach %C2%A7 92 abs 1 aktg&hl=de&pg=PA586#v=onepage&q=verlustanzeige nach %C2%A7 92 abs 1 aktg&f=false

Bedeutet das also, dass die Roschis einerseits nach Aktiengesetz zwingend eine HV machen müssen, aber zugleich keinerlei Abstimmung WOLLEN und das gleich im Vorfeld signalisieren? (was die Profis unter den Aktionären bloß noch mehr anstacheln wird - Stichwort Vorstandsgehälter ohne bisherige Gegenleistung und vor allem ohne erzielten Gewinn).

@kasmichl: Sehr schöner Link.

Laienhaft sage ich mal: Der 11.03.2019 wird ein eher ungemütlicher Tag für den Vorstand und dessen Vorsitzenden. Da wird sich herausstellen, was sich die Aktionäre und Aktionärsvertreter noch weiterhin vorlügen und hinhalten lassen wollen.

kasmichl schrieb:die Aktionäre u.a. Maßnahmen zur Beseitigung der Notlage beschließen können

Vorschlag: man könnte beschließen, mit dem restlichen Geld ein paar Handschellen und Zwangsjacken anzuschaffen.

2017 war die Hauptversammlung der Afkem AG mit der Inquisition von Christian T.
Dessen zwei Hauptargumente, den Rosch-Betrug mit perpetuum mobiles nicht sofort zuzugeben waren:

- Steht nicht auf der Tagesordnung
- Unterliegt der Geheimhaltung

Es ist doch sehr seltsam, dass es das Afkem - Rosch - Konstrukt immer noch gibt und dass die Rosch-Verantwortlichen noch frei herum laufen!

@poipoi
Die Aktionäre könnten auch beschließen, mit den letzten noch vorhandenen Euros eine Detektei zu beauftragen. Wäre ja durchaus aufschlussreich, was ein Aufsichtsratsvorsitzender, der als Qualifikation "beratender Betriebswirt" angibt, so um die Jahrtausendwende und in den 8 Jahren danach gemacht hat.

Womit wir vielleicht gleich wieder beim Thema Handschellen wären ;)

Ich kann auch nicht verstehen, wie Aktionaere die in der Lage sind, qualifizierte, begruendete Fragen zu stellen, sich mit der Begruendung "geht euch garnix an" abspeisen lassen ohne direkt eine Untersuchung/Offenlegung zu fordern!
Dieses Offensichtliche "Aktien kaufen- Maulhalten" muss doch mehreren als nur dem Einen auffallen! Ansich muss da doch fast ein externer (Konkurs-) Verwalter bestellt werden.



:mlp:

uatu schrieb:Montag, den 11. März 2019, um 09:00 Uhr

in den Geschäftsräumen der Gesellschaft AFKEM AG,
Brüsseler Straße 15, 53842 Troisdorf, Raum Halle 1,
stattfindenden

Hat da jemand Zeit, Flugblätter zu verteilen? Man könnte auch eine Demo gegen betrügerische Machenschaften mit leichtgläubigen FE-Schafen organisieren, dann hätte man sogar Polizeischutz!

skagerak schrieb:Aber antworten müssen die doch irgendwann, oder nicht?

Syndrom schrieb:Ich kann auch nicht verstehen, wie Aktionaere die in der Lage sind, qualifizierte, begruendete Fragen zu stellen, sich mit der Begruendung "geht euch garnix an" abspeisen lassen ohne direkt eine Untersuchung/Offenlegung zu fordern!

Solange die unzufriedenen Aktionäre in der Minderheit sind, können sie nicht viel mehr machen als lästige Fragen stellen. Jeder ihrer Anträge wird von der Aktionärsmehrheit abgeschmettert.
Zivilrechtlich dürfte wohl kaum etwas zu erreichen sein. Viel Aufwand auf Kosten der Kläger.
Nur wenn die Verwaltungsräte gegen das Aktiengesetz oder andere Vorschriften verstossen, riskieren sie eine mögliche Verurteilung. Unzufriedenheit der Aktionäre reicht dazu aber nicht aus.

Es wäre nicht schlecht, wenn wir einen Berichterstatter vor Ort hätten. Hat jemand, für den Troisdorf nicht zu weit weg ist, Zeit, und 'nen Euro für 'ne Aktie übrig? ;)

Müssten nicht eigentlich die angereisten Vorstände gleich mal in Haft genommen werden? Ich bin in solchen Dingen nicht bewandert, aber wenn die Herrschaften - so sie überhaupt erscheinen - nach der Ao HV wieder nach Thailand zurückkehren, sind sie dann für die deutsche Justiz überhaupt noch greifbar?

uatu schrieb:Hat jemand, für den Troisdorf nicht zu weit weg ist, Zeit, und 'nen Euro für 'ne Aktie übrig? ;)

Huch!

Isjagut, ich red morgen mal mit meiner Bank 8-) ...

Ein Update zu Beiträgen von @Pflaume und @poipoi vor einem knappen Jahr:

poipoi schrieb am 26.02.2018:

Pflaume schrieb am 26.02.2018:In der Slowakei ist die Infinity SAV seit 21.12.2017 angemeldet

Darauf war ich auch schon mal gestoßen, war aber im Zweifel, ob das mit "unserem" Infinity zu tun hat. Die Firma hat irgendwie merkwürdige Geschäftszwecke, von Generator, Energie, etc. nichts zu lesen. Ist aber vielleicht Absicht, um unverdächtig zu wirken.

Inzwischen hat das Unternehmen http://esmot.gov.sk/vypis.asp?lan=en&ID=448076&SID=4&P=0 eine Website (Archiv-Version vom 08.12.2021), die die Frage eindeutig beantwortet. Bemerkenswerterweise wurde letzen Oktober von den gleichen Personen ein weiteres Unternehmen http://esmot.gov.sk/vypis.asp?lan=en&ID=445222&SID=4&P=0 gegründet, an dem Andrij S. höchstpersönlich mit 50% (3750 EUR Nennkapital) beteiligt ist.

In der kroatischen Zeitschrift Telegram, einem der meistgelesenen politischen Wochenmagazine in Kroatien, ist im August 2018 in der Rubrik "Politik & Kriminalität" ein Artikel erschienen, in dem ein uns wohlbekanntes Thema erwähnt wird:

Was ist mit dem bombastisch angekündigten Bau eines Kraftwerks passiert?

Es wäre auch gut für [den Bürgermeister von Vukovar] Ivan P., zu erläutern, in welchem ​​Stadium sich ein anderes Projekt befindet, das Anfang November 2014 bombastisch auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Vukovar angekündigt wurde. Rosch Innovations Balkans, Teil der Holdinggesellschaft Save the Planet AG, die wie Immo Invest ihren Hauptsitz in der Schweiz hat, sollte in der Vukovar-Wirtschaftszone das erste kinetische Kraftwerk in diesem Teil der Welt errichten.

Das Kraftwerk sollte eine Leistung von 5 MW haben, und, wie der Vertreter des Schweizer Unternehmens Dejan S. erklärte, 43,2 Millionen kWh Strom pro Jahr zu einem Preis von drei Cent pro kWh erzeugen. Begleitet von Bügermeister P. erklärte S. damals, es handle sich um eine völlig neue Technologie der Stromerzeugung nach dem Prinzip des Drucks von Wasser in Tanks. Die Investition, für die 16 Millionen Euro veranschlagt wurden, sollte sich in viereinhalb Jahren amortisieren, aber obwohl die bombastische Ankündigung des Baus schon vier Jahre zurückliegt, gibt es keine Spur davon.

(telegram.hr am 11.08.2018 -- Übersetzung von mir)

kasmichl schrieb:Mich irritiert nämlich der Zusatz, dass keine Beschlussfassungen vorgesehen sind. Im "Heidelberger Kommentar zum Aktiengesetz" (gefunden auf books.Google) lese ich hingegen, dass der Zweck einer solchen HV sei, dass die Aktionäre u.a. Maßnahmen zur Beseitigung der Notlage beschließen können:

Ich bin zwar auch kein Experte im Aktienrecht ... aber beides ist richtig. Über die Verlustanzeige selbst ist kein Beschluss zu fassen (Hölters/Müller-Michaels AktG § 92 Rn. 9). Insoweit ist der Satz in der Einladung schon richtig.

Allerdings: "Der Zweck des Abs. 1 ist die Vermittlung von Informationen über die kritische Situation der Gesellschaft. Die Hauptversammlung und die Aktionäre sollen in die Lage versetzt werden, Beschlüsse zu fassen, um die Kapitalsituation zu verbessern. Als geeignete Maßnahmen kommen dabei vor allem Veränderungen der Kapitalstruktur (§§ 182 ff., 229 ff.) und notfalls ein Auflösungsbeschluss (§ 262 Abs. 1 Nr. 2) in Betracht." (Hölters/Müller-Michaels AktG § 92 Rn. 1). Ob und inwieweit Beschlüsse gefasst werden können, richtet sich nach den §§ 121 ff. AktG.

Es ist also möglich, dass unter bestimmten Voraussetzungen doch im Termin Beschlüsse gefasst werden können. Wahrscheinlicher dürfte aber sein, dass weitere Termine von den Aktionären selbst beantragt werden, in denen dann Beschlüsse gefasst werden können.

@uatu
Und wieder wundert es einen, dass bei so einem kritischen Artikel, bei dem offensichtlich auch eine kleine Recherche stattgefunden hat, die Stichworte "perpetuum mobile" , "physikalisch unmöglich" und "Betrug" fehlen.