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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.764 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 15:07
@Finchen
Hmm, ja, also... Du sprichst nun von Weiterbildung in Traumabehandlung. Meine Hauptkritik bezog sich jedoch auf dieses (aus meiner Sicht unerträgliche) Wochenendeseminar, bei dem Laien im Blitzkrieg, äh Blitzkurs auf Vordermann gebracht werden sollen.
Daher wage ich jetzt beinahe mal die kühle These, dass du mir diesbezüglich eigentlich zustimmen wolltest, dies nur ganz anders zum Ausdruck brachtest.

Dass HPP nicht zwangsläufig Haderlumpen sein müssen, ist mir durchaus bewusst. (hatte ich, glaube ich jedenfalls, auch kurz erwahnt); und dass Psychologen nicht Kraft ihrer Ausbildung automatisch Alleskönner sind, bestreite ich nicht. Dennoch stellen sich mir einige Fragen:
Inwiefern ist eine HPP geeignet eine solche Unterrichtung zu geben?
Inwiefern können Laien per Kurzseminar diesbezüglich fit gemacht werden?
Und warum vertraut ein Flüchtlingsverein auf eine Person, deren "Titel" gewiss nicht automatisch mit Fachkompetenz gleichzusetzen ist, anstatt sich an renommierte Stellen zu wenden? (im Pott wimmelts nur so an einschlägigen Unis. Köln, Essen, Düdo und Bochum kämen mir da auf Anhieb in den Sinn)

Wenn ein HPP seriös arbeitet, sich einschlägig und fachkompetent weiterbildet und "bei seinen Leisten bleibt", sprich seine Grenzen kennt und einhält, dann habe ich nichts dagegen. Es gibt nur nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass die Frau "Möchtegern-Dozentin" entsprechende Eigenschaften mitbringt. Die Erklärungsversuche des Vereins (die haben einen gewaltigen Fäkalsturm erlebt) lassen jedenfalls das Schlimmste vermuten. Von Liebe versprühen bis intuitiver Medizin war da alles vorhanden.

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 15:18
@wuec
von "WE-Seminaren" halte ich auch überhaupt nichts......
gerade PTBS ist sehr komplex und kann sehr schnell verschlimmbessert werden.

Ich muss gleich mal nachlesen, was das für ein Verein ist.

Allerdings muss hier das Gesundheitssystem grundsätzlich verbessert werden.
Es kann nicht sein, dass Opfer mehrere Jahre auf einen von der KK bezahlten Therapieplatz warten müssen.
Dass da einige (wenn sie es sich leisten können) auf zwielichtige Angebote ausweichen, ist leider nachvollziehbar und gibt unseriösen Anbietern auch jede Möglichkeit, Leute zu ködern :(


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 15:22
@off-peak
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Ich finde ebenso die HP weitaus geldgeiler, da sie Zucker zu einem unverschämten Preis verkaufen. Und obendrein verantwortungslos, denn dieser Zucker wirkt ja nicht.
Und auch HP erfinden stets neue Mittelchen, um den Rubel rollen zu lassen. Geldgier ist daher kein Argument für oder gegen die Wirksamkeit von Arzneimittel.
Nur nochmal der Vollständigkeit halber, du hast es glaube ich schon erwähnt aber man kann es nicht oft genug sagen:
Im Gegensatz zu normalen Medikamenten müssen bei Homöopathika gar keine Wirknachweise, d.h. gar keine Studien durchgeführt werden. Diese Studien dauern bei normalen Medikamenten Jahre und verschlingen Millionen an Forschungsgeldern. Bei H. wird einfach wieder, etwas überspitzt gesagt, der selbe Zucker umetickettiert und neu zum unverschämten Preis verschleudert, Gewinnspanne enorm natürlich (und da wird immer über die böse pharmaindustrie geschimpft ;) )


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 15:29
Zitat von FinchenFinchen schrieb:Es kann nicht sein, dass Opfer mehrere Jahre auf einen von der KK bezahlten Therapieplatz warten müssen.
Es ist halt eine Frage der begrenzten Ressourcen. Das Geld muss ja irgendwo her kommen und wenn man nicht signifikant höhere KK-Beiträge berappen möchte, kann man nur noch umverteilen - mit der Folge, dass es woanders fehlt.
Zitat von levifanlevifan schrieb:Diese Studien dauern bei normalen Medikamenten Jahre und verschlingen Millionen an Forschungsgeldern.
Vor allem bringt der überwiegende Teile der ausgaben für F&E gar keinen Ertrag. Wenn sich heraus stellt, dass die Wirkung nicht ausreichend groß ist oder wenn die Nebenwirkungen nicht akzeptabel sind, war alles, was für dieses Medikament aufgewendet wurde, für die Tonne.
Zitat von levifanlevifan schrieb:Bei H. wird einfach wieder, etwas überspitzt gesagt, der selbe Zucker umetickettiert
Ach komm, Zucker. Meistens ist es ja Wasser. Und ob ich da das Extrakt eines Einhorns hineinschüttle oder das, was beim Essen herunter gefallen ist, spielt ja bei D8 keine Rolle.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 17:49
@off-peak
Doch, das beantwortet deine Frage schon, bzw. unterstützt es meine Meinung, dass Pharmakonzerne durchaus befremdlich und geldgeil agieren. Ich habe nirgendwo behauptet, sie sollen umsonst arbeiten, aber mein Beispiel mit den Patentfristen spricht ja Bände über deren Praktiken. Aber darauf bist du natürlich mit keinem Wort eingegangen...warum? Weil dir dazu nix einfällt.

Und zum Thema Forschung und was das alles kostet:
Bayer beschäftigt 37.000 Leute im Marketing, aber nur 1.600 in der Forschung.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:00
Zitat von gardnergardner schrieb:37.000 Leute im Marketing
Im Leben nicht. Vertrieb vielleicht, da fiele Marketing mit rein. Aber nur Marketing? Nie im Nebel.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:02
@wuec
Tja, leider wahr.

Siehe: Hans Weiss "Korrupte Medizin", op. cit., S. 229.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:04
@gardner
Leider falsch. Siehe Geschäftsbericht 2011. Voila: 41000 MA im Vertrieb.
Wie vermutet.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:05
Ich hab eine Quelle angegeben, du nicht...schätze mal schon, dass meine Zahlen stimmen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:07
@gardner
Zitat von gardnergardner schrieb:Siehe: Hans Weiss "Korrupte Medizin", op. cit., S. 229.
Und diese behauptung rechtfertigt deiner meinung nach den Betrug an leichtgläubigen menschen? Bzw das riskieren deren leben?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:07
@gardner
Hab ich das je behauptet? Vertrieb ist nicht gleich Marketing. Das hab ich behauptet und das stimmt auch, unabhängig davon was Herr Weiss weiß oder zu wissen meint.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:09
@interrobang
Hab ich das jetzt behauptet?? Nö, hab nur untermauert, warum Pharmakonzerne meist Dreck am Stecken haben.

Und ich habe mich auf das skurrile Verhältnis zwischen der Anzahl der Forscher und der Anzahl der Leute vom Marketing bezogen. Und das stimmt ja auch, denn 37.000 zu 1.600 ist schon markant, wie ich finde.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:10
Unbenannt
Geschäftsbericht Bayer 2015
40% im Vertrieb. Beim Globalplayer dürfte das nicht allzu unnormal sein. Schätze wir haben mehr Vertriebler.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:11
Wo finde ich Marketing??


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:12
@gardner
Das ist im Vertrieb mit drin! Da steckt alles drin, was mit "vertreiben" zu tun hat. Ist irgendwie naheliegend, oder?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:14
@wuec
Tja, eben. Und bei 45.000 ist ja wohl Platz für 37.000.... ;-)

Ich leg eine Quelle vor, die detailliert das Marketing betrifft, du legst eine allgemeinere Quelle vor und meinst, dadurch hättest du Recht.....lustig irgendwie...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:16
@gardner
Hmm, ich sehe 2 Möglichkeiten.
1. Du kennst Unternehmen nur aus Comics
2. Du willst mir den schönen Abend versauen.

Keine Option gefällt mir.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:26
Ich sehe jemanden, der eine allgemeine Quelle über eine detailliertere stellt und dann meint, den anderen beleidigen zu müssen. Da sehe ich nur eine Möglichkeit: Lerne zu diskutieren.

Andere Anekdote aus der sauberen Pharmawelt:

Geht um die Zulassung von Fluoxetin, nennt sich auch Prozac, in Schweden.
Da gab es Probleme mit den Probanden, und John Virapen, Exchef von Lilly, hat einen "unabhängigen" Facharzt, der die Beurteilung für die schwedischen Behörden vorgenommen hat, um kleine Änderungen gebeten. Natürlich im Austausch von Geld und einem Forschungsauftrag für Fluoxetin.

Ursprüngliche Fassung:

"Von 10 Leuten, die den Wirkstoff "xyz" einnahmen, bekamen 5 Probanden Wahnvorstellungen und versuchten, sich umzubringen, was 4 der Probanden auch gelang."

Überarbeitete Fassung:

"Bei einem Teilnehmer lief alles wie geplant, bei 4 Probanden konnte eine Gewichtsreduktion festgestellt werden, und bei weiteren 5 Probanden passierte Sonstiges."


Ja, ja, alles aufrichtige Leute, die Menschen aus der Pharma... ;-)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:29
@gardner
Gibt es eine Quelle für Dein Geschichtlein?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.08.2016 um 18:30
@Pan_narrans
Na immer doch:

John Virapen, "Nebenwirkungen", op. cit.., S. 105.


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