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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
Bauli ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.07.2016 um 23:02
@Lepus

Weiß auch nicht wie der Punkt dahinkam. Aber egal. Der Bericht kann ja gelesen werden.

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.07.2016 um 23:54
@Pan_narrans
Zitat von Pan_narransPan_narrans schrieb am 12.07.2016:Wenn ich mich nicht irre, gibt es sogar genau solche Studien.
Dieser Blogeintrag listet einige Studien auf - mit Verlinkungen:

http://scilogs.spektrum.de/detritus/gesamtschau-der-studien-zur-hom-opathie/


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.08.2016 um 21:46
Nochmal etwas zu den Heilpraktikern. Ich werde die letzte Zeit immer fündig. Weiß gar-nicht wieso.

http://www.extra-tipp-viersen.de/staedte-und-gemeinden/brueggen/gibt-es-weitere-todesfaelle-nach-krebsbehandlungen-aid-1.6160016

Die Sätze auf der Homepage vom Heilpraktiker, das alternative Therapien immer nur ein zusätzlich gemacht werden sollen, sollen wohl über andere Nebenabreden hinwegtäuschen und dem Ganzen einen seriösen Anstrich verleihen. Ich lese aus dem Artikel, das die Alternativmedizin nur eingesetzt wurde. Ob vorher schon die Schulmedizin eingesetzt wurde, steht da nicht


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Bauli ehemaliges Mitglied

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05.08.2016 um 19:03
Praxis wurde heute geschlossen, wie man den Medien entnehmen konnte. Warum wird das nicht bei anderen Heilpraktikern gemacht?


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

10.08.2016 um 21:10
Im BR läuft gerade KONTROVERS über alternative Medizin und Krebs.

Der Titel der Sendung: "Das Geschäft mit der Angst"

Das ist unglaublich, das die Staatsanwaltschaften so lasch gegen Heilpraktiker vorgehen.

Es ist einfach pervers, was dort erzählt wird.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 12:19
Zitat von BauliBauli schrieb:Das ist unglaublich, das die Staatsanwaltschaften so lasch gegen Heilpraktiker vorgehen.
Na ja, eine gewisse Eigenverantwortung ist Menschen ja nicht abzusprechen. Die Frage ist, in wie fern ein Heilpraktiker über den Nutzen vorsätzlich täuscht. Die meisten werden sich auf den Standpunkt stellen, selbst daran zu glauben und werden nur sehr diffuse Versprechen ab geben.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 14:18
@Bauli
ich schätze mal, es ist äußerst schwer, dagegen vorzugehen...
genauso auch bei arztfehlern.
versuch mal als patient, einen kunstfehler nachzuweisen............ :(


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 14:22
Zitat von FinchenFinchen schrieb:versuch mal als patient, einen kunstfehler nachzuweisen
Dem Patienten kommt zugute, dass es bei ungenügender Dokumentation des Arztes eine Beweislastumkehr gibt. Also der Arzt muss dann beweisen, dass die Behandlung nicht den Schaden verursacht hat.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 14:23
Zitat von FinchenFinchen schrieb:genauso auch bei arztfehlern.
versuch mal als patient, einen kunstfehler nachzuweisen............
Wie @kleinundgrün schon sagt..bei Ärzten gilt das sie nachweisen müssen das sie keinen Mist gebaut haben.
Nicht der Patient.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 14:25
@Nerok
@kleinundgrün
ahh gut zu wissen... das könnte mir ggf noch helfen.......

werde mal schauen, ob ich die sendung von kontrovers online finde. hab sie verpasst.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 14:29
@Nerok
Das Hauptproblem bei Arzthaftungssachen ist die Kausalität zwischen Benhadlungsfehler und Schaden. Also es gab einen Behandlungsfehler (der ist in der Regel nachweisbar, da die Behandlung und die Aufklärung dokumentiert werden muss) aber dieser Fehler muss auch die (alleinige oder maßgebliche) Ursache der Beschwerden sein.
Also Fehler bei Knie-OP und nun hat der Patient Schmerzen im Knie. Da muss der Patient den Nachweis führen, dass der Behandlungsfehler die Ursache der Schmerzen ist und nicht etwas anderes (z.B. die Erkrankung, wegen der er die OP erhalten sollte).
Zitat von FinchenFinchen schrieb:das könnte mir ggf noch helfen.......
Geh zu einem Fachanwalt, der sich mit Arzthaftung beschäftigt.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 18:39
@kleinundgrün

Die Eigenverantwortung wird auf den Patienten abgeschoben, habe sie gestern geschildert und dokumentiert. Desweiteren sterben die Patienten, noch bevor Strafantrag gestellt werden kann und dann muß ein Gutachter beweisen, das der Patient noch leben könnte, bzw. eine längere Überlebensphase mit der Schulmediziin gehabt hätte. Genau das ist der Knackpunkt. Man kann es nicht beweisen.

Ich weiß auch nicht inwieweit Eigenverantwortung greift. Kann man von einem hilflosen kranken Menschen erwarten, das er sich auch für die Nachwelt veranwtorten muß? Ich denke eher nicht.

Ich bin aber der Meinung, wenn solche detaillierten Verantwortungsklauseln unterschrieben werden müssen, um den Arzt schon im Vorhinein freizusprechen,dann weiß er doch schon bei wachem Verstand, anders als die Patienten, das er seine Heilversprechen nicht einlösen kann. Hier ging es vornehmlich um Heilpraktiker.

Nimm dir mal die Zeit. Von Anfang an, wo die Heilsversprechen verschiedentlich gemacht wurden, als noch nicht bekannt war, das Kontrovers dahintersteckt.

Bayerischer Rundfunk- Kontrovers-Das Geschäft mit der Angst.

Es ist einfach zum Aufregen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 19:20
Zitat von BauliBauli schrieb:Die Eigenverantwortung wird auf den Patienten abgeschoben
Aber "Eigenverantwortung" bedeutet doch gerade "Eigen".
Natürlich darf ich nicht getäuscht werden - aber wenn meine Willensbildung auf "normalen" Entscheidungskriterien beruht, dass ist das halt ein Tribut an den freien Willen. Wer an Schamanen glaubt und die Möglichkeiten der Gegenprüfung ignoriert, hat eine Mitschuld. Das soll keinesfalls die Scharlatane moralisch entlasten - aber es ist ja nicht so, dass es keine Möglichkeiten der Prüfung gäbe.
Zitat von BauliBauli schrieb: Man kann es nicht beweisen.
Na ja, das kann man schon. Zumindest mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit.
Zitat von BauliBauli schrieb:Es ist einfach zum Aufregen.
Da bin ich voll bei Dir.

Wie gesagt, ich möchte hier keine Scharlatane in Schutz nehmen. Ich hatte nur versucht dar zu legen, wo die Probleme der Verfolgbarkeit liegen.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.08.2016 um 19:59
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber "Eigenverantwortung" bedeutet doch gerade "Eigen".
Natürlich darf ich nicht getäuscht werden - aber wenn meine Willensbildung auf "normalen" Entscheidungskriterien beruht, dass ist das halt ein Tribut an den freien Willen.
Ich glaube, darüber kann man streiten.

Ich sehe das ein bisschen differenzierter. Wenn jemand beispielsweise alleinstehend ist und eine Operation bekommt, die über einen längeren Zeitraum dauert, bekommt er/sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen staatlich vereidgten Betreuer/in oder jemand, der/die die Vorsorgevollacht/Patientenverfügung hat, insofern eine vorhandeln ist.

Ein/e staatliche/r Betreuer/in würde wahrscheinlich eine Meldung an die Gerichte tätigen, wenn er/sie wüßte, das Scharlatane am Werk sind. Ein Bevollmächtigter aus dem privaten Umfeld vielleicht auch, wenn nicht ausdrücklich in der Patientenverfügung festgehalten ist, das der Wille des Vollmachtgebers zählt.

In diesem Fall waren es die Eltern, die mir ein bisschen sehr naiv erschienen, die der Tochter den Rücken freigehalten haben, aber später eine Klageschrift mitverfasst haben, wenn ich das richtig verstanden habe. Frage: Sind dann nicht die Eltern, die sich auf ihre Elternschaft berufen, nicht auch mitanzuklagen, weil der betroffenen Tochter Alternativmedizin nicht ausgeredet wurde? Worauf ich hinauswill, ist, inwieweit zählt der eigene Wille, man schwerkrank ist, wenn der Staat dir einen Betreuer zur Verfügung stellen kann, der u.a. das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommt? Wenn der Betreuer ein realistisch denkender und mit beiden auf den Boden stehenden Füßen ist, wird es wahrscheinlich keine Probleme geben.
Ist hier im privaten Umfeld nicht die Gefahr gegeben, das Patientenverfügungen mißbraucht werden, wenn der Bevolllmächtigte erwiesenermaßen einem Heilpraktiker hörig wäre? INwieweit trifft hier eine freie Willensbildung zu?

Ich persönlich finde es befremdlich und sehr auffällig, das Heilpraktiker sich zunehmend dort tummeln, wo Schulmedizzin nicht den erwünschten Erfolg zu haben scheint, oder weil sie nicht soviel versprechen. Vor allen Dingen die Geburten und Todesindustrie scheint den Heilpraktikern sehr lukrativ vorzukommen, informiert man sich aus der landäufigen Presse.

Einer Gebärenden dann den Globuli-Hokuspokus zu verkaufen finde ich unverschämt, denn dann trifft man wegen der Hormonumstellung andere Entscheidung als in einem normalen Zustand. Ich habe das in Gesprächskreisen mitbekommen, ( kurz bevor ich selbst Mutter wurde)das Hebammen hier ihren Mist an die Frau bringen wollten. Ich finde nicht, das es sich hier um freie Willensbildung handelt. Das war ein augeklügeltes VK-Gespräch.

Ich wollte das nur mal angesprochen haben. Ist aber Sache des BGH`s.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

17.08.2016 um 17:25
Angesichts jüngster bedauerlicher Einzelfälle Nach gefühlten 300 Jahren hat sich nun doch mal eine erste Politikerin mit ein paar längst überfälligen Fragen an ihre Landesregierung (NRW) gewandt.
Zwischen Pyramidenenergiebestrahlung, psychologischer Beratung und offener Wundbehandlung

Warum gibt es keine einheitliche Ausbildung für Heilpraktiker in NRW?
...
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Zugelassene Heilpraktiker dürfen dennoch Injektionen setzen, offene Wunden behandeln oder Gase verabreichen. Auch der Aderlass, Eigenbluttherapie, Blutegeltherapie, Knochenbrüche, Blinddarmentzündungen, Krebs und viele andere schwerwiegende Verletzungen werden von ihnen ohne abgeschlossenes Medizinstudium behandelt. Ausgeschlossen sind nur die Behandlung meldepflichtiger Krankheiten, Zahnmedizin, Geburtshilfe, Strahlentherapie und Leichenschau. Darüber hinaus gibt es keine Vorgabe oder Richtlinie, die die Ausübung der Heilkunde einschränkt.

Die naturheilkundliche Qualifizierung erfolgt ohne jede staatliche Aufsicht. Zu den vermittelten Therapieformen zählen Geistheilung, Homöopathie, Reinkarnationstherapie, Magnetfeldtherapie, Pyramidenenergiebestrahlung und Nosodentherapie. Für die meisten Therapien gibt es keine vorgeschriebenen Standards und sie sind wissenschaftlich weder fundiert noch anerkannt. Potentielle Patienten können daher kaum zwischen einem seriösen Anbieter und einem Scharlatan unterscheiden. Daher mehrt sich auch die Anzahl der Heilpraktiker, die eine einheitliche Ausbildung für ihren Berufsstand fordern. So überschätzen einzelne Heilpraktiker ihre eigenen Kompetenzen oder stellen Esoterik über wissenschaftliche Erkenntnisse. Das bekannte Portal „Heilpraktiker.de“ fragt gar: „Sind wir Heilpraktiker/innen die besseren Ärzte?“ „Wir älteren Heilpraktiker/innen brauchen solche statistische Beweisführung nicht. Wir haben unsere Arbeit – gegen Häme und Verunglimpfung unserer alternativen Therapien als Scharlatanerie und Placebomedizin – stets im Wissen geleistet, dass die körpereigene, natürliche Abwehr immer der beste Arzt bleiben wird.“ Problemtisch zeigt sich auch hier, dass auf unterschiedliche Fachseiten von Heilpraktikern Impfungen kritisiert oder gar abgelehnt werden.

Erst kürzlich wurde die Handlungsnotwendigkeit in diesem Bereich aufgezeigt. So verhandelt das Amtsgericht Kelheim aktuell einen Fall, bei dem einem Heilpraktiker fahrlässige Tötung durch Unterlassung vorgeworfen wird. Er soll trotz bekannter Brustkrebsdiagnose homöopathische Präparate zur Behandlung einer vermeintlichen Entzündung eingesetzt haben und so wissentlich eine wirksame Krebstherapie verhindert haben. Die betroffene Frau ist in der Folge verstorben (DAZ.online vom 21.07.2016)</a style>
...

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

Welche Ausbildungsstandards kann ein Patient in NRW von einem zugelassenen Heilpraktiker erwarten?

Wie bewertet die Landesregierung die bisherige Praxis der Kenntnisüberprüfung vor dem Hintergrund der einheitlichen Qualitäts- und Standardsicherung für das Berufsbild der Heilpraktiker und der Vielseitigkeit der auf Grundlage der Erlaubnis gestatteten medizinischen Anwendungen wie Injektionen setzen, offene Wunden behandeln oder Gase verabreichen?

Wie bewertet die Landesregierung die aktuelle Situation bei der Erteilung sektoraler Heilpraktikererlaubnisse zur eigenständigen Heilbehandlung in einzelnen Berufsfeldern?

Wie bewertet die Landesregierung Bestrebungen, eine einheitliche Ausbildung wie in anderen Berufsbildern im Rahmen der Durchführungs-Richtlinien auf Landesebene oder durch Änderung des Heilpraktikergesetzes auf Bundesebene umzusetzen?

Wie bewertet die Landesregierung die verschiedenen naturheilkundlichen Anwendungen von Heilpraktikern aus wissenschaftlicher Sicht?
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD16/12700&quelle=alle

Veranlassung zu übermäßiger Hoffnung erkenne ich nicht, aber die Antwort dürfte mindestens aufschlußreich, vielleicht sogar überaus witzig werden. Und Lachen soll ja gesund sein - wenigstens das.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.08.2016 um 09:38
@wuec
Zitat von wuecwuec schrieb am 17.08.2016:Veranlassung zu übermäßiger Hoffnung erkenne ich nich
Sogar mäßige Hoffnung wird vermutlich enttäuscht werden ... NRW hat ja als Gesundheitsministerin eine Homöogläubige

http://blog.gwup.net/2013/08/06/13-globuli-ministerin-steffens-raumt-ab-beim-eso-check/

http://www.ruhrbarone.de/serie-wie-esoterisch-ist-mein-gesundheitsministerium-teil-8-nrw


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.08.2016 um 09:52
Auch für eine Gläubige kann es politisch schnell mal eng werden, wenn nur der Druck genügend steigt. Nur kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen stellen, dass letzteres eintritt. DHU et al sind dem Vernehmen nach nicht nur für Grüne prima Gastgeber und welche Partei kann es sich schon leisten wundergläubige Wähler zu vergraulen? In Berlin hockt jedenfalls kein Grüner auf dem Minsterposten und der tut was?
Ganz genau: nichts!
Eigentlich nicht mal das, selbst Nichtstun wäre überaus wünschenswert, ist aber in weiter Ferne. Regierende aller Parteien halten es für ein schicke Idee traumatisierte Flüchtlinge in die Hände von HPP-Klempnern statt in kompetente zu legen. Das sagt doch wohl absolut alles.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.08.2016 um 12:05
Zitat von wuecwuec schrieb: Eigentlich nicht mal das, selbst Nichtstun wäre überaus wünschenswert, ist aber in weiter Ferne. Regierende aller Parteien halten es für ein schicke Idee traumatisierte Flüchtlinge in die Hände von HPP-Klempnern statt in kompetente zu legen. Das sagt doch wohl absolut alles.
Traumabewältigung durch Placebos?
Klar, wozu brauchen wir dann noch die Schulmedizin sowie ausgebildete Psychologen und Therapeuten.

Ich glaube eher die schlucken wahrscheinlich selbst zuviel von diesem Zeug.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.08.2016 um 12:39
Äh nein. Das ginge ja beinahe noch. Wäre zwar nach wie vor ein Skandal, aber weniger schauderhaft als die traurige Realität. HPP sind die sog. "kleine Heilpraktiker". Von der Qualifikation her also noch minderwertiger.
Und da sind wir leider endgültig beim Schamanismus angekommen. Wedeln fürs Gemeinwohl. Quatschiquatschi zur Dämonenbekämpfung.
Der HPP ist der Psychotherapeut, quasi ein Hirnklempner ohne Klempnerbefähigung. Der vorakademische Gegenpart zum Psychologen.
Nun mag ich nicht alle in einen Topf werfen, ich vermute und hoffe, dass es da auch anständige gibt, die einfach nur " ihr Ohr für Sorgen öffnen" und für Gespräche bereitstehen und nicht zögern einen Patienten zumFacharzt zu verweisen.
Aber da halt auch hier die Anforderungen denkbar niedrig sind, gibt es wie nicht anders zu erwarten halt haufenweise Eierköpfe, die sich als Wunderheiler wähnen, die Unimedizin ablehnen und sowieso alles besser wissen. Und was bleibt da noch, wenn man durch und durch Alternativ gestrickt ist? Meridian-Klopfen, EFT (Emotion Freedom Tec), NLP bis hin zu Karmastreicheln und allen denkbaren und undenkbaren Scheißdreck. (natürlich gerne "Homöopathie-verstärkt", weil's dann richtig dröhnt)

Das Problem dabei ist: das lässt sich nicht sauber abgrenzen. Beim Homöopathen kannste mit Sicherheit sagen, dass er "nur" mit Placebos ballert. Bei PT erkennt man die Scharlatanerie nicht auf den ersten Blick, weil die Grenzen zur Psychologie verwischt und verwässert sind. Natürlich gibt es auch da die Placebowirkung, aber für traumatisierte ist das wohl a bisserl arg dünn, würde ich mal sagen.

Aber das interessiert offensichtlich niemanden und das Geschäft (mit dem Asyl) brummt. Kostenträger Landratsamt. Läuft.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.08.2016 um 13:46
Und wenn das Wedeln die Gier nicht genügend zu sättigen vermag, dann kann man die Cashcow zu Tode melken.
Brandaktuell:
Kleiner Schönheitsfehler:

Die Dame ist keine Psychologin, sondern “Heilpraktikerin/Psychotherapie” mit Weiterbildung in “energetischer Psychologie”. In dem Seminar, das sich an die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer richtet, soll die “Trauma Buster Technique TBT nach Rehana Webster” vermittelt werden...
Nichtsdestotrotz will die Flüchtlingshilfe Solingen ihre Mitarbeiter von einer “TBT-Practitioner, ausgebildet von Rehana Webster im April 2014″, für den Umgang mit psychisch belasteten Flüchtlingen trainieren lassen.

Honorarnote: 3300 Euro (2800 Euro soll das Kompaktseminar kosten, eine spätere Supervision wird mit 500 Euro veranschlagt).
http://blog.gwup.net/2016/08/21/nichts-gelernt-fluchtlingshilfe-solingen-will-mitarbeiter-von-heilpraktikerin-fortbilden-lassen/

Man beachte:

Zur TBT findet sich unter den wiss Publikationen rein gar nichts. Das gilt in manchen Kreisen als fehlende Falsifikation und somit als mindestens so gut(wenn nicht sogar weit besser) belegt wie die Gravitationstheorie, die bekanntlich ja nur eine Theorie ist. Gaga halt.

Da sollen völlige Laien (!) In einem WE-Seminar im Umgang mit psychisch Auffälligen/Erkrankten geschult werden. Das ist total witzig, wenn's nicht gar so traurig wäre.

Die Qualifikation der "Dozentin" würde ich (freundlich wie ich eben bin) als a bisserl fragwürdig bezeichnen. Hat die denn wenigstens den Ausbilderschein? Weiß die auch nur annähernd was über Erwachsenenbildung? Unklar.

Der Preis! Bei aller Liebe, das ist ja mal ein echter Hammer. Da kommt kein C-Promi 1st class aus Mallotze eingeflogen. Von solchen Gagen können selbst hochdekorierte Profs oft nur träumen. Aber für die Schamlosen gilt das vermutlich noch als gemäßigt. In der Esoterik ist halt alles möglich.

Eigentlich sinnlos noch zu erwähnen, dass der Ansbacher Attentäter und der Münchner Amokläufer wegen einschlägigen Problemen in Behandlung waren. In Solingen will man darauf offenbar antworten. Mit durch Laien in ein paar Stunden "geschulte" Laien. Kann man ja mal versuchen. Ich würde jedoch nicht allzuviel erwarten.


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