lilienherz schrieb:Die Schulmedizin besteht nicht nur aus Hausärzten.
Die Schulmedizin, der Hahnemann so unversöhnlich gegenüber stand, gibt es heute zum Glück nicht mehr. Wir haben Hochschulmedizin. Zu Hahnemanns Zeiten waren studierte Ärzte noch die Ausnahme und für den Großteil der Bevölkerung nicht verfügbar.
lilienherz schrieb:Die Homöopathie hingegen sehe ich als helfende Unterstützung zur Schulmedizin an. Sie geben sich beide die Hand.
Hört man ständig. Davon wird die Aussage aber nicht sinnvoller. Selbst einige der größten Kritiker, wie beispielsweise E. Ernst, gestehen der H einige positive Aspekte zu.
"Für mich besteht die Medizin nicht nur aus Wissenschaft, sondern auch aus Heilkunst. Erst beides zusammen ist gute Medizin. Leider fehlt bei konventionellen Ärzten oft die Kunst. Und bei der Alternativmedizin fehlt oft die Wissenschaft. Beides ist schlecht, weil es für den Patienten nicht optimal ist."(Ernst)
Daraus lässt sich aber kein Hand in Hand ableiten. Weil man somit unterstellt, dass beides irgendwie gleichartig und hilfreich wäre oder dass man den Nutzen durch bloße Addition vergrößern könnte.
So ist es eben nicht, denn Nutzloses bleibt auch nach "Fusion" nutzlos.
Und das ist bei der Homöopathie allen voran die Globulypse, die ihrerseits das zentrale Wesen der Hom darstellt. Ohne Globulypse keine Hom, somit keine Hom mit spezifischer Wirkung.
Und da enden bereits alle Fusions-(Hand-in-Hand-)Gedanken, denn sie leistet keine positiven Beitrag. Sie kostet (ohnehin knappes) Geld, das sinnvoller eingesetzt werden könnte (Zahnersatz, Brille, Forschung o.ä)
Der Vorteil der Hom liegt ausschließlich in der "besseren" (meint ausführlicheren) Behandlung durch die "hom. Anamnese". Hierbei nimmt sich der Behandelnde eben mehr Zeit, weil er es kann und weil es ihm die Zeit vergütet wird.
Würde jeder Hausarzt so vorgehen, dann behandelt er am Tag etwa 8 bis 10 Patienten. Der Rest würde mit guten (Überlebens-)Wünschen weggeschickt.
Dumpingpreise fördern Fließbandmedizin
Auch Ärzte wollen leben, müssen teils erhebliche Kosten decken und Belegschaft pünktlich bezahlen.
Der Hom bekommt für's Erstgespräch 90 EUR + Repertorisation+Analyse 40EUR (plus jede Folgeanamnese 45EUR)
Der "Normaldoc" bekommt für die Behandlung der "Normalpatienten" 30EUR. Egal wie oft der im Quartal aufprallt, wie viele Nachuntersuchungen/Gespräche nötig werden.
Da braucht man sich nicht wundern über unsere "medizinischen Zustände". Qualitativ handelt es sich wohl um die beste ärztliche Betreuung die die Menschheit je hatte. Doch dass da hinsichtlich "Wohlfühlfaktor" gewaltig Abstriche gemacht werden müssen, liegt.irgendwie auf der Hand. Ist ein intrinsisches Problem, aber kein medizinisches.
Wer etwas verbessern möchte, der zahlt dem tatsächlichen Aufwand angemessen und nicht
kommunistischpauschal. Dann lässt sich der Doc auch mehr Zeit. Deren Lebenstraum bestand schließlich nicht im Fließbandarbeit-Akkord.
Nur bräuchten wir dann ein paar 10.000 Ärzte mehr! Die Kosten würden explodieren! Das wird nichts. Da brauchen wir nicht drauf hoffen (oder uns davor fürchten).
Zum Nutzen gehört eben auch die Einbeziehung der Kosten. Niedrige Kosten garantieren ein möglichst breite Versorgung, dafür muss man qualitative Abstriche hinnehmen.
Homs können Dank ihrer Sonderrolle anders vorgehen. Somit schaden sie dem Gesamtsystem.
Da ist nix Hand in Hand.
Da gibt es Protagonisten und Antagonisten. Wie in der schmierlappigen Hollywoodschmonzette.
Die einen helfen, andere saugen an den dicken Dingern.
Nix Hand in Hand. Beschiss, Nepp, Täuschung zu Lasten eines Patienten (und indirekt aller Patienten).
So schaut's aus.