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Was ist hinter den Grenzen des Universums?

5.925 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Universum, Weltall, Grenzwissen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist hinter den Grenzen des Universums?

18.02.2016 um 13:28
Zitat von ornisornis schrieb:Magst Du erläutern, was Du mit dem Text in Bold meinst?
Ich vermute, die "interne Architektur" war eine Anspielung auf meine "Innenarchitektur" :D

Und er wollte damit wohl drauf hinweisen, dass dein Beitrag zuvor so gedeutet werden könnte, als ob der "Impuls" für die Schöpfung vom Geschöpften selbst käme... oder so ähnlich :D

... aber damit liege ich garantiert vollkommen daneben.

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18.02.2016 um 14:06
@TabbysStar

Dein letzter längerer Beitrag macht mich etwas nachdenklich. Du hast wohl in allem irgendwo recht. Tatsache ist, hier im Forum kennt kaum jemand sein Gegenüber persönlich. Außerdem tummeln sich hier Fachfrauen/-männer jeglicher couleur herum und letztendlich hat jeder irgendwo sein Spezialgebiet, das er eben manchmal auch zeigt und auch zeigen darf. Ob man der Person nun glaubt, ist natürlich auf anderen Blättchen geschrieben. Doch soweit ich in meiner kurzen Zeit hier sehen kann, war Levia stets einer, der äußerst laut rief „hierin bin ich Fachmann!“, und meistens folgte ungefähr noch „…wie kein anderer!“. Manche glauben ihm das erstere immer noch nicht. Wobei die allermeisten nicht einmal merken würden, ob das in Fachfragen kritisierte Gegenüber vielleicht der leibhaftige Lesch, Freistetter oder sonstwer wäre. Und eigentlich ist das auch belanglos. Ich denke, das hat ein solches Forum der echten Freigeister nun mal so an sich und das wird wohl irgendwo auch für Levia seinen speziellen Reiz oder Sinn haben. Ich komme jedenfalls damit klar.


Nun war noch das newtonsche flache Gravitationsgesetz.
(Weil da für mich die ART nichts mehr verloren hat.)

Nicht nur für Dich, mindestens auch @Z.

Wie es newtonsch gedeutet werden könnte? Indem man die Raumkrümmung weglässt und die LG als Entfernung setzt. Was da heraus kommen würde, ist ein winzigst oszillierender Wert nahezu und doch ungleich Null. Gewagte These, ich weiß :)


Für mich ist es eigentlich eine Verhältnisfrage. Woher sollen wir wissen, wo es sich bewahrheitet, dass der Raum definitiv für Berechnungen gekrümmt ist, wenn sich der Punkt der Berechnung längst nicht mehr am ursprünglichen Ort befindet? Wir können die Zusammenhänge nur vermuten, seit es die geeigneten Beobachtungen gibt und sie im Zeitverlauf verifiziert wurden. Doch wie lange ist das her? 100 Jahre? Mehrere 100? Wir projizieren jedoch unsere Aussagen über theoretische mehrere Milliarden Jahre und dort divergiert der „jetzt bei uns sichtbare Messpunkt“ enorm vom „jetzt tatsächlichen Standpunkt“ des gemessenen Objekts. Der weiteste Messpunkt ist statistisch gesehen am allerweitesten von einer gültigen Aussage entfernt, je weiter weg, desto subjektiver wird dadurch die Aussagekraft.

Indem man die Rotverschiebung des sichtbaren Teils des Universums unhinterfragt als reelle Expansion annimmt, wird man ebendiese Komponente dementsprechend in die ART einsetzen und man erhält daraus selbstverständlich solcherlei kategorische Dogmen, wie sie Levia im Aff-Experiment formulierte, wie etwa dass das Licht den Affen von vorne trifft, obwohl es ursprünglich seitlich vorgehalten war.

Im dortigen Aff-Beispiel hoffte ich beschreiben zu können, wie man bei steigender Entfernung auch ohne Raumkrümmung eine leichte Rotverschiebung erreichen könnte, verursacht einfach durch Relativbewegung zum Beobachter. Dann gibt es natürlich noch die hauptsächlich gravitativen Einwirkungen zur Rotverschiebung, auch das Gummituch wäre hierbei recht anschaulich.

Der (Astro-)Physiker betrachtet die Rotverschiebung aus einer anderen Perspektive und damit genau gegenteilig: bereits als Ausdehnung eines gekrümmten Raumes und die gravitativen Einflüsse aus der Urexpansion hervorgehend. Er setzt deshalb wie gesagt genau diejenigen Komponenten in die ART ein, die er für erforderlich hält. Ich streite es ja nicht ab, doch woher möchte er wissen, ab wo das genau gilt?


Nochmal also, ich behaupte auf meine Weise, die entferntesten sichtbaren Objekte befinden sich - im Moment der Sichtung - in der Räumlichkeit höchstwahrscheinlich ganz anderweitig, der Physiker sagt und berechnet es aus der Sicht, sie würden sich insgesamt von einem Urpunkt zu neuen Räumlichkeiten hin entfernen. Er macht das zu seinem kategorischen Urteil und ich denke, ich darf ihn deshalb selbstverständlich fragen, woher er denn das Wissen darüber bezogen haben will, wo wir doch eigentlich überall bloß bereits vorhandenen Raum sehen. Auch als absoluter physikalischer Erstklässler dürfte ich das tun. Und als absoluter physikalischer Erstklässler muss ich die Antwort „weil es eben so ist“ ebenfalls nicht akzeptieren.


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18.02.2016 um 14:24
@ornis

Jedes Phänomen ist Wirkung einer voraufgegangenen Ursache. Das bedeutet, daß Kausalität eine "Gesetz" ist, dem alles unterworfen ist.

In der Grenzfrage des Uranfangs unseres Universums gibt es klassischerweise zwei Alternativen. Entweder hat das Universum einen Anfang, oder es ist unendlich alt, ggf. in Form sich wiederholender zeitlich begrenzter Universen.

Die erstgenannte Variante kollidiert mit dem anfangs benannten Gesetz der Kausalität, denn es müßte eine unverursachte Erstursache geben. Die Alternative kollidiert nun aber ebenfalls mit einem solchen Gesetz, nämlich der Entropiezunahme. Ein ewig altes Universum ist auch schon ewig "ausgebrannt".

Wenn also beides nicht geht, unser Universum dennoch da ist, müssen wir davon ausgehen, daß irgendetwas nicht diesen Gesetzen unterworfen ist. Gesetze übrigens, die wir nur an Objekten / Phänomenen im Innern unseres Universums erkannt haben und bestätigt finden. Dafür haben wir mit der Physik schließlich auch die Gesetze beschrieben. Für das, was wir wahrnehmen, hier "innen". Dafür ist unsere Physik geschaffen und gedacht, und an den Grenzen dieses "hier innen drin" endet auch die Anwendbarkeit unserer Physik. Wenn wir die Grenzen unseres Universums überschreiten, indem wir eine big bouncende Abfolge von Universen annehmen, erweitern wir letztlich nur unser Universum. Sofern wir unsere Gesetze ganz oder teilweise dort ebenfalls anwenden können. Für den Übergang von einem zum anderen (Teil)Universum allerdings bleibt die Frage bestehen, ob das nicht dennoch mit unserer Physik nicht mehr zu erfassen ist, also nur "von außen" beschreibbar wäre.

Ist das ausreichend / verständlich? Den Begriff "interne Architektur" hat TangMi hier eingebracht als Äußerung von Lesch. Ich erinnere mich, die Folge gesehen und dort diesen Begriff gehört zu haben.

[edith]Oder es war Peter und die Innenarchitektur, wie ich gerade beim Weiterlesen bemerkt habe.[/seraphina]


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18.02.2016 um 14:52
@perttivalkonen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Die erstgenannte Variante kollidiert mit dem anfangs benannten Gesetz der Kausalität, denn es müßte eine unverursachte Erstursache geben. Die Alternative kollidiert nun aber ebenfalls mit einem solchen Gesetz, nämlich der Entropiezunahme. Ein ewig altes Universum ist auch schon ewig "ausgebrannt".
Pertti, was wäre bei der ersten Variante, wenn die Kausalität insofern ewig bestünde, dass alles organisiert Existierende bloß einem punktuell Nichtexistierenden entgegentritt? Man hätte jedenfalls keinen Grund anzunehmen, dass es jemals eines Anfangs bedurfte.

Und bei der zweiten Variante könnte man nicht annehmen, wir wären einfach nur zu klein und zu kurzsichtig um die Entropie gültig zu beurteilen, da sie in ganz anderen Größenordungen stattfindet?

Nun, irgendwo dazwischen wirds wohl sein.


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Croco ehemaliges Mitglied

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18.02.2016 um 15:43
Findet die Kausalität, also "Wirkung folgt auf Ursache" bei den extremen Bedingungen des Urknalls bzw. kurz danach überhaupt Anwendung? Und falls nicht, was würde dies dann für die Frage, ob es "Vorgängeruniversen" gegeben hat, bedeuten?


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18.02.2016 um 15:44
Besonders die Debatte Schöpfer VS Multiversum scheint ja irgendwie immer wieder am Ende mehr in ideologische und weniger in sachliche Grabenkämpfe auszuarten. Zumindest hier im Wissenschaftsbord sollte man doch versuchen persönliche Belange möglichst außen vor zu lassen, wobei dieser Thread ja zuletzt voll derlei Eitelkeiten vollgepackt wurde.

Letztlich unterfallen beide gnadenlos Ockhams razor daher sollten beide Parteien in Diskursen zu solchen Grenzfragen doch lieber den Ball flach halten. Emotionskriege haben wir ja im Spiritbord schon mehr als genug und irgendwann macht es auch keine Freude mehr an solchen Threads noch weiter zu partizipieren.


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ornis ehemaliges Mitglied

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18.02.2016 um 15:44
@perttivalkonen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wenn wir die Grenzen unseres Universums überschreiten, indem wir eine big bouncende Abfolge von Universen annehmen, erweitern wir letztlich nur unser Universum. Sofern wir unsere Gesetze ganz oder teilweise dort ebenfalls anwenden können. Für den Übergang von einem zum anderen (Teil)Universum allerdings bleibt die Frage bestehen, ob das nicht dennoch mit unserer Physik nicht mehr zu erfassen ist, also nur "von außen" beschreibbar wäre.
Von Big Bounce war doch aber gar nicht die Rede. Gemeint ist ein Multiversum, in dem mehrere Universen mehr oder weniger "zeitgleich" oder nebeneinander entstanden sind. Die Gesetze, welche in unserem Universum gelten, gelten wahrscheinlich auch in jedem anderen. Lediglich in den Werten der Naturkonstanten unterscheiden sie sich.


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pluss ehemaliges Mitglied

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18.02.2016 um 16:07
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Klingt irgendwie danach, als ob dem, der die nichtbelegten Paralleluniversen nicht annimmt, von denen, die das tun, ein "Beweise mir das Gegenteil" aufs Auge gedrückt wird.
Das war nicht meine Absicht. TangMi hält ihre Schlussfolgerung "es muss einen Schöpfer geben" durch das Prinzip der Parsimonie für folgerichtig, nur weil alle anderen Theorien mehr Annahmen voraussetzen. Das ist ein Fehlschluss, der Zweck von Theorien besteht darin widerspruchsfreie Erklärungen zu erhalten. Genau das tun die von TangMi bemängelten Theorien, ganz im Gegensatz zur Annahme eines "Schöpfers", wo Ockhams Rasiermesser nichts zum abrasieren finden kann.

Wo keine Haare sind, kann man auch keine abrasieren. Oder anders, eine Theorie, die nichts erklärt, gehört unter, aber nicht auf den Tisch der Wissenschaft.


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18.02.2016 um 16:17
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:nun aber ebenfalls mit einem solchen Gesetz, nämlich der Entropiezunahme. Ein ewig altes Universum ist auch schon ewig "ausgebrannt".
das stimmt so nicht. In einem geschlossenem Universum das sich irgendwann wieder zusammen zieht, bleibt ja die Energie erhalten.
Es wären zunächst nur noch schwere Elemente da, die nichts mehr machen. Jedoch ist das in einem schwarzen Loch egal, was da rein kommt.
Das is ja schon bei Neutronensternen so, sie bestehen nicht mehr aus einem bestimmten Element, sondern einfach nur noch aus Neutronen.

Ein neuer Urknall bringt dann wieder alles zum Vorschein! Alles wäre "resettet". Es würde wieder der 1. Wasserstoff entstehen, sich irgendwann die ersten Sterne bilden.

Also es "brennt" nichts aus.


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18.02.2016 um 16:37
@TangMi

Die Hypothese von einer "bewussten Ursache" für die Feinabstimmung unseres Universums erscheint mir redundanter als die des Multiversums.

Begründung:

Bewusstsein bedarf einer materiellen Grundlage - also eines Analogons zu unserem Gehirn. Diese materielle Grundlage setzt ein Universum voraus, aus dem heraus so ein Gehirn-Analogon hätte entstehen können. Dieses Meta-Universum (nicht zu verwechseln mit Multiversum!) müsste folglich ebenfalls feinabgestimmt gewesen sein, um die Entstehung von Bewusstsein zuzulassen. Dieses wiederum feinabgestimmte Universum verleitet zu dem Schluss, dass es seinerseits aus einer bewussten Ursache entspringt.

Auf diese Weise gerät man in einen infiniten Regress, nur dass hier die zahllose Abfolge der Meta-Universen zusätzlich noch mit dem Vorhandensein von Bewusstsein als notwendigem Bestandteil angereichert ist. Bei der Multiversum-Hypothese entfällt diese Notwendigkeit, da hier eine zufällige Auswahl dazu führt, dass unser Universum die beobachtete Feinabstimmung aufweist.


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ornis ehemaliges Mitglied

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18.02.2016 um 17:02
@Monasteriker

Das war das, was ich meinte...


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18.02.2016 um 17:11
Zitat von plusspluss schrieb:Genau das tun die von TangMi bemängelten Theorien, ganz im Gegensatz zur Annahme eines "Schöpfers", wo Ockhams Rasiermesser nichts zum abrasieren finden kann.
Das stimmt nicht ganz. Natürlich mag sich die Annahme eines Schöpfers als letzte Ursache "einfach" anhören doch eine Entität die in Lage ist ein fein-abgestimmtes Universum wie unseres zu erschaffen müsste selbst noch wesentlich komplexer und unnahbarer sein als unsere bekannten Naturgesetze es sind und welche es dann natürlich zu beschreiben gilt sofern man eine solche Erklärung ins Feld führt. Ockhams Rasierer hätte hier offenbar sogar noch weit mehr Arbeit zu verrichten als bei allen Alternativerklärungen zusammen.

Das aber nur als Anmerkung, wollte darüber hier jetzt keine große Debatte anrühren.


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pluss ehemaliges Mitglied

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18.02.2016 um 17:27
Ockhams Rasiermesser kann nichts über die Gültigkeit einer Theorie aussagen, allein deshalb kann dieses Prinzip nicht als alleiniges Auswahlkriterium herhalten.


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18.02.2016 um 17:48
Zitat von plusspluss schrieb:Ockhams Rasiermesser kann nichts über die Gültigkeit einer Theorie aussagen, allein deshalb kann dieses Prinzip nicht als alleiniges Auswahlkriterium herhalten.
Das sollte und kann es auch nicht. Der Rasierer kann lediglich als Kritikpunkt einer bestimmten Erklärung eingebracht werden um die Relevanz wissenschaftlicher Vorgehensweisen zu verdeutlichen von nicht mehr Annahmen als nötig auszugehen.


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pluss ehemaliges Mitglied

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18.02.2016 um 17:57
Eben, wenn alle n-Theorien, inkl. die des Schöpfers, lediglich die Aussage enthalten: "ist halt so wie es ist"
müsste die Schöpfer-Theorie wenigstens den Zusatz: "ist halt so wie es ist, weil der Schöpfer es so wollte" enthalten.

Jetzt kann man Ockhams Rasiermesser walten lassen.
Wer landet dann im Skat - der Schöpfer.


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18.02.2016 um 17:57
Zitat von CFGaussCFGauss schrieb:was wäre bei der ersten Variante, wenn die Kausalität insofern ewig bestünde, dass alles organisiert Existierende bloß einem punktuell Nichtexistierenden entgegentritt? Man hätte jedenfalls keinen Grund anzunehmen, dass es jemals eines Anfangs bedurfte.
Erstens beschreibt das nicht die erste Variante (sondern versucht diese zu umschiffen, womit das zweite Dilemma dran ist), und zweitens sind das nur Worthülsen und keine plausiblen, nachvollziehbaren Mechanismen.
Zitat von CFGaussCFGauss schrieb:Und bei der zweiten Variante könnte man nicht annehmen, wir wären einfach nur zu klein und zu kurzsichtig um die Entropie gültig zu beurteilen, da sie in ganz anderen Größenordungen stattfindet?
Würde ein Gottgläubiger damit ankommen, Gott sei schließlich größer und wir könnten nicht beurteilen, wie Er denkt und was Seine Ratschlüsse sind, käme sicher - und nicht zu unrecht - der Vorwurf einer billigen Ausrede.

Wenn Du keine Erklärung hast, dann hast Du eben keine, ist doch in Ordnung.
Zitat von CFGaussCFGauss schrieb:Nun, irgendwo dazwischen wirds wohl sein.
Damit ist die Floskelkiste fürs erste ordentlich geplündert worden.

(Und nein, ich bion nicht bösartig, ich bin nur direkt.)


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18.02.2016 um 18:21
Zitat von ornisornis schrieb:Von Big Bounce war doch aber gar nicht die Rede.
Ich hab das schließlich auch nur nebenbei erwähnt, der Vollständigkeit halber. Von nem ewigen Universum war schließlich auch nicht die Rede, aber bei Kosmogonie-Fragen gehören die beiden Hauptalternativen (und eigentlich auch schon das Multiversums-Dingens als drittes) mitbedacht.
Zitat von ornisornis schrieb:Gemeint ist ein Multiversum, in dem mehrere Universen mehr oder weniger "zeitgleich" oder nebeneinander entstanden sind. Die Gesetze, welche in unserem Universum gelten, gelten wahrscheinlich auch in jedem anderen. Lediglich in den Werten der Naturkonstanten unterscheiden sie sich.
Naja, wenn wir Occam mal hinzubitten, erschließt sich beim Universum mit Anfang wie beim Universum ohne solchen gleichermaßen eine Größe, die dieses Universum lostritt oder weitertritt, ohne a) Teil dieses Universums zu sein und b) unter den Gesetzen dieses Universums zu stehen. Das ist keine Zusatzannahme, sondern eine Feststellung. Eine notwendige, zwingende Folgerung.

Um die Feinabstimmung unseres Universums zu beantworten, kann man natürlich auf ein Multiversum zurückgreifen. Aber das ist nicht zwingend gefolgert und damit eine Zusatzannahme. Genauer sind das mehrere Zusatzannahmen, denn so machst Du es denn auch, und so hatte ich es zuvor angesprochen. nun erklärst Du schon, wie das dort mit a) den Naturgesetzen und b) den Naturkonstanten-Werten aussieht. Was, wenn in einem Multiversum sämtliche Universen die selben Konstanten mit der selben Wertfüllung haben? Dann wäre mit dem Multiversum mitnichten die Feinabstimmung geklärt. Die Antwort läge nochmals woanders, das Multiversum wäre für diese Antwort sogar überflüssig.

Man kann sich jeden Schei* ausdenken. Viele Paralleluniversen etwa. Und daß das Aufkommen und die Wertgröße sämtlicher Naturgesetze und Naturkonstanten a) purer Zufall ist oder b) jedes Mal gleich ausfällt. Na und? Nur weil sich jemand sowas ausdenkt, muß ich das jetzt ernstnehmen? Müssen Wissenschaftler auf jede neue Flause eines EvD eingehen und in Nature besprechen sowie verreißen, nur weil jemand sagt "möglich wärs doch"? Muß an den Schulen neben der Evolutionstheorie auch jeder Schöpfungsmythos aller Religionen mitbesprochen werden, zumindest der ID-Kram? Lesch hats in ner Podiumsrunde als Antwort auf ne Publikumsfrage ziemlich treffend gesagt: wenn all diese in der Öffentlichkeit fälschlich Theorie genannten Hypothesen mal was Verifizierendes vorzuweisen haben, dann könn'wa drüber reden.


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18.02.2016 um 18:27
Zitat von plusspluss schrieb:Das war nicht meine Absicht. TangMi hält ihre Schlussfolgerung "es muss einen Schöpfer geben" durch das Prinzip der Parsimonie für folgerichtig, nur weil alle anderen Theorien mehr Annahmen voraussetzen.
Schon klar, das ist natürlich Quark. Da gilt, was Libertin gesagt hat:
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Letztlich unterfallen beide gnadenlos Ockhams razor daher sollten beide Parteien in Diskursen zu solchen Grenzfragen doch lieber den Ball flach halten.
. Und ich würde sogar so weit gehen. Gott als Erklärbär für ein diskutiertes Phänomen hat hier gleich gar nichts zu suchen - und Multivers genauso wenig! Wenn eines von beidensich wissenschaftlich sauber verifizieren läßt, dann ja, dann gehörts hier hin umd muß als Erklärungsangebot für XY ernsthaft in Betracht gezogen werden (dürfen).
Zitat von plusspluss schrieb:Genau das tun die von TangMi bemängelten Theorien, ganz im Gegensatz zur Annahme eines "Schöpfers"
Dem stimme ich nicht zu!

Und nenn das nicht Theorie.


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18.02.2016 um 18:31
Zitat von knopperknopper schrieb:das stimmt so nicht. In einem geschlossenem Universum das sich irgendwann wieder zusammen zieht, bleibt ja die Energie erhalten.
In jedem abgeschlossenen System bleibt die Energie erhalten. Trotzdem gilt gerade für diese, daß die Gesamtentropie zwingend zunimmt.
Zitat von knopperknopper schrieb:Ein neuer Urknall bringt dann wieder alles zum Vorschein! Alles wäre "resettet". Es würde wieder der 1. Wasserstoff entstehen, sich irgendwann die ersten Sterne bilden.
Hier geriert der Big Bounce zum Zaubererhut, aus dem die zerrissene Zeitung wieder intakt herausgezogen wird. Benenn die Mechanismen Deiner Behauptung, ansonsten trickst Du nämlich nur.


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Was ist hinter den Grenzen des Universums?

18.02.2016 um 18:32
@perttivalkonen
Moin...
Sobald es ums Bounce geht, gibts Crunch und Bang nur im Doppelpack. Die mögen dann Big sein oder Soft oder Silent oder Slow...

Die Google-Suche nach "soft bang" Rebhahn jedenfalls bringt gerade mal 205 Treffer, immer noch üppig angesichts der Suche nach Urschwung Rebhahn mit stattlichen sechs Treffern. Dieser Impact Factor des Internets zum Urschwung ist sowas von Soft Bang!

Die Rechnung, daß und wie eine Instabilität in solch einem statischen Mikro-Universum von 10^80kg/m³ mit v=0 "soft" startet und dann erst allmählich bis hoch in die Inflation beschleunigt, das ist eine Sache. Die andere Sache, die mich mehr interessieren würde, wie ein Vorgänger-Universum an seinem Ende einen solchen - zunächst - Ruhezustand jenes (instabilen) Mikro-Universums einnehmen kann.
Oberer Absatz:
1. Nein dem ist nicht so. Crunch muss nicht folgen. Crunch ist eines möglicher Szenarien, wird jedoch mittlerweile Mainstream ausgeschlossen. Wenn dann "schon eher RIP" und diesen könnten wir durchaus, am Ende einer ähnlich langen Periode relativ des anfänglichen Szenarios, wieder als Mikro-Universum vereint sehen. Das ist sehr komplex, aber nicht das Thema.
Dazu unten.

2. Eckhard Rebhan ist ein Titan in Sachen Mainstream. ;) Hier auf öffentlich (Google) nur dürftige Aufmerksamkeit abstellen zu wollen ist...Nebensache. https://singapore.kinokuniya.com/products?is_searching=true&restrictBy%5Bauthor%5D=Rebhan+Eckhard&taxon=6
Allein zählt dessen Reputation und Fachwissen, wer wollte denn jemanden anhand Google oder populären Zeitschriften Publikationen messen? ;) Dazu unten.

3. Kommen wir zum eingemachten.
Soft Bang, diverse Big Bounce (BP) Modelle, Friedman le Maitre haben zwar einen gemeinsamen Übergang, ab 10 hoch-36 s,
hier war es jedoch nicht das Ziel ein mögliches Ende (Rip /Crunch) nach dieser Zeitspanne zu beschreiben, sondern apriori die Dynamik eines möglichen "Anfangs" zu erörtern dessen ureigentlich gegeben Expansions-Faktoren nach wie vor von statten gehen, somit ohne ein später eingebautes Inflatonfeld* (möglicher Weise zufällig zustandekommend) auskommen.

Ergo einem determinierten Anfangs-Zustand welcher die gesamte Expansion bis heute bestimmt. (Ohne*)
Welcher ausserhalb des Planckregimes aggiert (zB. anfängliche Zeitliche-Singularität Räumliche-Singularität etc. vermeidet).
(s.auch deine Einwände auf Planckeinheiten basierend)

Und das ist zum Bsp der Soft Bang/Urschwung/Rebhan:
http://arxiv.org/abs/astro-ph/0602515
Der bis zur beschleunigten Expansion von 10 hoch-36 Sek. kaum vom Big-Bounce Model zu unterscheiden ist.
Siehe zb. Grafik Seite 19. Paper. Der lediglich ein statisches Mikro-Universum davor setzt. Dieses bounce´st sozusagen auf Grund eines "Abpralls von Vakuum" (Instabilität eines statischen Materie-Zustandes.... zwischen Vakuumenergie und Gravpotential=Energie-Materie-Zustand des Mikro-Universums). Das dürfte auch deine Frage beantworten, warum ähnliche Anfangsbedingungen jedoch womöglich andere Endszenarien haben können. Obwohl wie gesagt, imho eine Big Rip Szenario oder gar ein Crunch-Szenario zu einem diesen am anderen Ende folgenden Mikro-Universum um-modelliert werden könnten.

Auch der Slow freeze wäre noch geeignet:
https://www.uni-heidelberg.de/presse/news2014/pm20140225_universum.html
http://arxiv.org/abs/1401.5313

NG


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