Todesfall Anton Koschuh

..und dann muss man auch versuchen, sich in seine Situation hineinzuversetzen: ein sehr heißer, und wohl auch emotional anstrengender Tag, die spontane Idee, mit dem Zug heimzufahren, was mit hohen Zusatzkosten verbunden war, und dann "strandet" man mitten in der Nacht auf irgendeinem Bahnhof und weiß, dass der Anschlusszug sowieso weg ist ( es könnte durchaus möglich sein, dass auch der Akku des Handy mittlerweile schon längst seinen Geist aufgeben hatte)...also wenn ich jetzt Toni gewesen wäre, hätte ich versucht, mir einen einigermaßen geschützten Schlafplatz im Freien zu suchen. Ich denke, er hatte zu diesem Zeitpunkt genug von dem Rummel, von Bahnhöfen, Hotels etc....was macht ein Naturmensch in so einem Fall - Rückzug- und wohin: in die freie Natur...wahrscheinlich war er mittlerweile auch schon schlicht und einfach müde, vielleicht sogar erschöpft..dass man da einen sich sehr schnell herannahenden Zug übersieht- bzw überhört liegt im Bereich des Möglichen. Und es scheint tatsächlich so zu sein, dass an diesem Ort lange ( sehr lange) niemand vorbei gekommenen ist, denn wer lässt ein netbook etc liegen...das Argument mit Blut an den Waggons ist für mich in Wirklichkeit gar keines ( den der Zusammenprall oder Luftsog oder wie auch immer) ist sicher nicht bemerkt worden, und werden die Waggons ja auch zwischenzeitlich des öfteren gewaschen worden sein, wobei es hier ja bereits Waschanlagen gibt und die Reinigung nicht manuell erfolgt...d.h. wem soll da aufgefallen sein, dass am Tag x von einem Waggon eventuell Blut Reste heruntergewaschen wurden..???). Ich gehe weiterhin davon aus, dass Anton NICHT freiwillig aus dem Leben gegangen ist. Ein Mensch, der eine solche Begeisterung für die Schöpfung in sich trägt, wirft sein leben sicher nicht so einfach weg ( auch nicht wegen einer Frau)....

@Interested
schau dir mal das Führerstandsmitfahrtvideo im Tagebuch von Max an. Ab Minute 55.10 wird es für dich interessant

@Interested

Ich habe gerade mal nachgesehen - die DB verfügt über nur zwei Schienenmessgarnituren, die zudem nicht mit Video- sondern mit Ultraschalltechnik arbeiten - für eine Suche also völlig ungeignet und vermutlich auch nicht mal eben so für einen Sondereinsatz abkömmlich.

Ich habe untenstehend einige Zitate aus dem TB de Max K. eingefügt über die ich bei nochmaligem Lesen gestolpert bin ( Einfach nur zum Überdenken ) :


Laut Kontoauszug hat Toni am 22.Juli, am Tag seines Verschwindens, um 20:19 Uhr, beim DB BAHN REISECENTER Hamburg, ein Ticket im Wert von 272,60 Euro gekauft. Es ist nicht bekannt um welches Ticket und um welches Reiseziel es sich dabei handelt. Bei der Online-Preisrecherche (Zug an einem Montag, ab Hamburg) finde ich kein Ticket nach Graz, Wien, oder sonstwohin nach Europa, das annähernd 272,60 Euro kostet. Nichteinmal erste Klasse Nachtzug.



Währenddessen ist eine weitere furchtbare Erkenntnis ans Licht gekommen, die ich heute mit meiner Familie besprechen werde. Bezüglich der neuen Erkenntnis hasbe ich die österreichischen und deutschen Behörden angerufen. Die Art und Weise wie man auf meine Nachfrage ausgewichen ist, lässt auf eine schreckliche Gewissheit schließen.


( Zu diesem Zeitpunkt hatte Max K. noch NICHT die traurige Gewissheit der DNA -Analyse ! )


•Warum wurde beim Knochenfundort keine Kleidung gefunden? Meinung eines Sachverständigen: "Da kann etwas nicht stimmen. Bei einem Unfall oder Suizid MUSS muss Kleidung, Schuhe, Brille, etc. gefunden werden."

•Mit welcher Person hat sich Toni so intensiv unterhalten?

•Wie lauten die Inhalte der unzähligen SMS?

Die Polizei schließt einen Suizid vollkommen aus.

Bisher wurden noch keine Hinweise für ein Gewaltverbrechen gefunden, aber die Polizei schließt zum gegenwärtigen zeitpunkt selbst ein Verbrechen nicht mehr aus.

@Rho-ny-theta

Macht Sinn. Da es dort wohl wirklich viele Senken gibt, kann es auch dort noch mehr zu entdecken geben.

@lisabetta77
Irgendwie hängen hier alle an diesem Wort 'Naturmensch' fest. Wir wissen immer noch nicht, in welchem Zug er gesessen hat und wir wissen entsprechend nicht, wie seine Pläne waren. Hier heißt es jetzt schon, der Akku hätte auch noch seinen Geist aufgegeben - alles nur Spekulation. Denn hier wird ja eine Pechsträhne nach der anderen genannt, die sich quasi die Hand geben und dann, nach Zug verpasst, Akku leer, auch noch auf Mörder getroffen - das ist mir persönlich einfach too much.

@Lars01
@Rho-ny-theta

Danke.

@lisabetta77

Die erste Hälfte deines Posts könnte ich nachvollziehen.
Die zweite , mit dem Zug , eher nicht.

Rho-ny-theta schrieb:…für das Absuchen der Begrünungen und des weiteren Gleisumfeldes nur sehr eingeschränkt nutzbar. Da muss man notgedrungen von Hand suchen und auch in Gebüschen, Senken usw. nachsehen.

Dafür verwenden sie scheinbar Eisenstangen. "Von Hand" suchen ist fast immer sehr zeitaufwendig und selten wird bei 2 oder 3 mal suchen, was "handfestes" gefunden. Suchhunde ermüden auch.

@Thuqlove85

Thuqlove85 schrieb:Was mich bis heute wundert, kein Bericht in irgendeiner Presse oder seitens der Bahn. Garnichts.

Die Presse hält so weit es geht aus prophylaktischen Gründen die Informationen über Suizide sehr zurück, aus gutem Grund; denn aus der Suizidforschung ist bekannt, dass es sonst zum sogenannten Werther-Effekt kommt, d.h. es nehmen sich mehr Menschen das Leben als sonst.
http://www.kriseninterventionszentrum.at/dokumente/pdf3_Leitfaden_Medien.pdf
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-11/suizid-medien

Umgekehrt wird durch eine verantwortungsvolle Berichterstattung über die Arbeit der Kriseninterventionszentren, psychosozialen Dienste, Telefonseelsorge, Kummernummer, Kriseninterventions- und Notfallseelsorgeteams und andere mehr die Hemmschwelle herabgesetzt, solche Angebote im Krisenfall anzunehmen. Weil es den Menschen besser bewusst wird, dass Krisen eine normale Reaktion der Psyche auf außergewöhnliche bzw. Umstände sind. Durch Menschenbilder-Interviews mit Persönlichenkeiten, die schildern, wie sie lebend aus Krisen wieder herausgekommen sind, wird Hoffnung geweckt ("Papageno-Effekt", "Trotzdem Ja zum Leben sagen").

@Lars01
Habe ihn entdeckt! Aber wie man aus Sicht des Zugführers, also aus der Kabine heraus sehen kann, würden Körper, Tiere usw. auch gesehen werden - also hat da niemand lange gelegen!

@Sherlox

Sherlox schrieb:Dafür verwenden sie scheinbar Eisenstangen.

Mit "von Hand" meinte ich, dass da halt Menschen rumlaufen und suchen müssen, mit Technik ist da wenig zu machen.

@Interested : ich habe noch keine Sekunde an Mord gedacht, viel mehr an einen Unfall...und ja - solche Tragödien basieren zumeist auf einer Verkettung unglückseliger Umstände....und jeder von uns hat so etwas schon mal erlebt...nur, dass es nicht so schlimm ausging! In diesem Fall ging es katastrophal aus und daher fühlen sich auch so viele Menschen betroffen.

Rho-ny-theta schrieb:Mit "von Hand" meinte ich, dass da halt Menschen rumlaufen und suchen müssen, mit Technik ist da wenig zu machen.

Dafür bräuchte es aber hunderte von (Fach)Leuten.
Wie man es auch dreht, schlußendlich wird vielleicht durch puren Zufall was gefunden werden.

cetraria schrieb:Die Presse hält so weit es geht aus prophylaktischen Gründen die Informationen über Suizide sehr zurück, aus gutem Grund; denn aus der Suizidforschung ist bekannt, dass es sonst zum sogenannten Werther-Effekt kommt, d.h. es nehmen sich mehr Menschen das Leben als sonst

Daher hege ich Verdacht, dass der Fall schon längst geklärt ist - ohne dass wir etwas davon erfahren haben. Und vor allem gehe ich nicht davon aus, dass es sich um ein Verbrechen handelt. Wenn die Polizei auch nur den geringsten Hinweis auf ein Verbrechen hätte, würde sie mit Hochdruck nach einem unbekannten Täter fahnden und über alle Kanäle versuchen, Informationen zu Tathergang und Täter zu bekommen.
Ich gehe davon aus, dass es sich entweder um einen Unfall oder um einen Suizid, mithin also um eine Privatangelegenheit handelt. Ein öffentliches Interesse wird i.d.R. nur gesehen und bedient, wenn es sich um ein Verbrechen handelt.

Es ist doch noch gar nicht alles abgesucht. Das ist doch mit 30 Leuten an zwei Einsatztage nicht möglich. Wie wir ja bereits gehört haben , ist das Gebiet abgesperrt. Man wird weiterhin suchen und auch mehr finden.

@Sherlox

Ich glaube, das war ganz allgemein gehalten und nicht auf diesen Fall gemünzt.

@lisabetta77
War gar nicht gegen Dich gerichtet. Wenn man sich hier mal die Beiträge so durchliest, wird immer so dieser Naturmensch hervorgehoben, der eben dann auch durch die Nacht wandert, sich im Freien ein Plätzchen sucht, während z.B. der Bruder es da aber ganz anders schildert, nämlich er ein Bett bevorzugt. Und grundsätzlich ist mir das alles zu spekulativ. Wir kennen eben nicht diese Dinge wie, mit wem er telefoniert hat, wo seine Problematik lag an diesem Wochenende, um da gesichert etwas zu vermuten oder auszuschließen. Vielleicht ist der Fall viel banaler als wir annehmen. Und zur Betroffenheit - natürlich ist das schlimm, was passiert ist. Eine Familie hat ein Mitglied verloren - passiert aber tausendfach pro Tag aus unterschiedlichen Gründen heraus.

KonradTönz1 schrieb:Ein öffentliches Interesse wird i.d.R. nur gesehen und bedient, wenn es sich um ein Verbrechen handelt.

Sehe ich nicht so eng. Denn Suizide haben auch viel mit der Oeffentlichkeit zu tun. Sie gefährden sehr oft auch nicht involvierte Menschen und bescheren Ihnen soviel Kummer und Leid. Klar schreibt die Presse wenig über Suizide, vor allem wenn es sich nicht dabei um Stars und Sternchen des Showbusiness handelt.

Das Handy und das Netbook werden mit Sicherheit schon längst ausgewertet sein.

Sherlox schrieb:Sehe ich nicht so eng. Denn Suizide haben auch viel mit der Oeffentlichkeit zu tun.

Das hat nix mit eng sehen oder nicht zu tun - das war von mir nur eine Tatsachenfeststellung hinsichtlich der Informationspolitik der Polizei. Wenn die feststellen dass es sich um einen Suizid gehandelt hat, geben die eben weniger Infos an die Öffentlichkeit heraus, bzw. halten sich gleich ganz bedeckt - insbesondere ist es dann ja eben auch kein Fall mehr für die Polizei.

Ohne zu spekulieren, gab es hier im Raum Suderburg/Unterlüß zwei Monate vor Tonis mutmaßlichem Eintreffen dort, den Versuch eines bewaffneten Übergriffs auf einen Speditionsfahrer, wie az-online und Lokalblätter am 29.05.2012 mitteilten.

Es wurde hier Zeugen gesucht, daher die Veröffentlichung.

Der Fahrer wurde bei Unterlüß von einem Unbekannten mit einer Schußwaffe bedroht. Der Fahrer machte auf einem kleinen Parkplatz in einem Waldgebiet eine Pause als ihn ein Motorradfahrer nach dem Weg fragte.

Als der Speditionsfahrer antworten wollte, zog der Motorradfahrer eine Schußwaffe und erzwang Bargeld.
Er entriss dem Fahrer das Portemonee und flüchtete auf einem dunkelblauen Motorrad mit Kennzeichen WR- ?
Die Fahndung blieb ohne Erfolg.

Muss nichts mit Toni zu tun haben. Aber soviel dazu, dass einem in diesem Waldgebiet "nichts passieren" könne, weil abgelegen.

Na bitte, jetzt gibt es wieder neue Fakten, die der Familie mit Sicherheit auf dem direkten Weg übermittelt werden ( *wink* an die Überbringer).

@Strandschwalbe
Nachdem Du nicht spekulieren möchtest... Wäre es nicht besser, für diesen Fall einen eigenen Thread zu eröffnen?