Todesfall Anton Koschuh

@Interested

Ich weiß das ist eine Gratwanderung, was sie tun könnten ist auch schwer zu sagen, am ehesten eben kommunizieren, falls die Polizei hier überhaupt Auskunft geben würde/dürfte.
Aber es könnte schon bei der Aufklärung helfen, z.B. auszutauschen was so über die letzten Tage und Stunden so bekannt ist, oder etwas Näheres über den Menschen AK zu erfahren. Oder eben auch bei den gefundenen Dingen - am ehesten würde die Familie wissen, ob das Brillenscherbenstück zu seiner Brille passt oder was es mit dieser Platine auf sich hat...

@Ylenia

Die werden wir auch nicht finden! Wie schon gesagt wurde, einerseits (angebl.) gesundheitlich angeschlagen, auf der anderen Seite fit genug, für eine lange Zugfahrt. Dann sparsam - aber nicht so sparsam, ein bezahltes Rückflugticket zu nutzen, dafür teure (300.-) Zugfahrt in Kauf nehmen.

Für mich völlig völlig völlig abwegig, dass er nun ausgestiegen sein soll, um irgendwelche Insekten des Nachts zu beobachten. Ohne Vorbereitung, Ausrüstung, Ziel - das will mir nicht in den Kopf und daher sträube ich mich dagegen, wie auch gegen einen Fremdtäter, da wir keinen echten Anhaltspunkt dafür haben - schon gar nicht, eine Bedrohung aus Österreich, die ihm gefolgt ist. Das ergibt alles keinen Sinn.

Ich vermute, es gibt spezielle Punkte, über die wir keine Kenntnis haben, somit finden wir auch keine Lösung.

@Ylenia
Das ist wohl auch das größte Rätsel, vermutlich werden wir das niemals lösen können.

@Interested

so ist es..es passt nix zusammen...viele offene Fragen, aber keine Antworten..

@obskur

ja eben, es lässt sich keine befriedigende Antwort finden, auch keine logische..

@Interested

Bin absolut Deiner Meinung!
Anhand der momentanen Fakten ist alles möglich und zugleich auch unmöglich!

@Marita
ich suche nach einfachen, nachvollziehbaren Gründen. ein ausgebuchter Zug ist für mich ein enfacher, nachvollziehbarer Grund, eine umständliche Verbindung zu wählen.

eine 40 minütige Verspätung, bei der ich keine Chance auf einen Anschlusszug mehr habe, ist für mich ein einfacher, wenn auch eher schwer nachvollziehbarer Grund, die Reise in der Nacht nicht fortzusetzen.

Spekulation wäre es, ihm sei in Uelzen der Geldbeutel abhanden gekommen samt Ticket und er sei ohne Geld und Ticket zurück Richtung Uelzen gelaufen. Vielleicht in der Annahme, dort fündig zu werden?
Spekulation ebenso, jemand hätte ihn an ein Hotel in Suderburg verwiesen .... oder hat die dortige Hochschule günstige Gästezimmer?

@Interested
was machst du, wenn du wegen einer heftigen Zugverbindung zwar noch bis Hannover kommen könntest, es aber von dort in der Nacht nicht mehr weitergeht?
Du dich schon wahnsinnig über den Ticketpreis aufgeregt hast und weder teures Taxi noch ein teures Hotelzimmer für wenige Stunden zahlen möchtest?

Was ist mit der Variante, dass er tatsächlich eine Art Panikattacke hatte und deshalb den vollgestopften Zug mied und eine andere Verbindung wählte?

Hätte sein und könnte. ...

Wenn man eine Zugfahrt macht, und durch Verspätung seinen Anschlusszug nicht mehr bekommt, und es auch die letzte Verbindung des Tages war, bekommt man eine Taxifahrt ans Ziel beziehungsweise ein Hotel für die Nacht bezahlt.

Die Taxifahrer freuen sich immer wenn der letzte Zug Verspätung hatte. Man bekommt sogar ein Taxi bezahlt wenn man zwar ans Ziel kommt, aber Stadtverkehrstechnisch die nächsten 2 Stunden nichts mehr fährt. Das hatte ich mal in Hannover. Mit im Taxi waren noch Fahrgäste die als Ziel Bremen und Oldenburg hatten.

Man muss sich einfach dann an der Information melden. Das wird dann auch im Zug durchgesagt.

@lawine
Lawine ich verstehe Deine Vorgehensweise, die sich von meiner Vorgehensweise nicht unterscheidet. Der Grund des überbelegten Zuges ist nachvollziehbar aber er ist nicht gesichert.
Für mich wiederum ist ein nachvollziehbaren Grund auch, dass er seine Geldbörse verloren hat, weil er sie in die Hosentasche gesteckt hatte. Doch auch das bewegt sich im Bereich des Möglichen oder Nichtmöglichen.
Also lange Rede kurzer Sinn: nachvollziehbar heißt nicht dass es gesichert ist. Die Polizei wird, wenn es für sie relevant sein sollte dem nachgehen oder auch nicht. Im Falle der verlorengegangen Geldbörse tut sie sich schon schwerer, weil sie auf einen Zufallstreffer warten muss. Im Falle des überbesetzten Zuges braucht sie einfach bei der Bahn nachfragen.

Interested schrieb:Die werden wir auch nicht finden! Wie schon gesagt wurde, einerseits (angebl.) gesundheitlich angeschlagen, auf der anderen Seite fit genug, für eine lange Zugfahrt. Dann sparsam - aber nicht so sparsam, ein bezahltes Rückflugticket zu nutzen, dafür teure (300.-) Zugfahrt in Kauf nehmen.

Für mich völlig völlig völlig abwegig, dass er nun ausgestiegen sein soll, um irgendwelche Insekten des Nachts zu beobachten. Ohne Vorbereitung, Ausrüstung, Ziel - das will mir nicht in den Kopf und daher sträube ich mich dagegen, wie auch gegen einen Fremdtäter, da wir keinen echten Anhaltspunkt dafür haben - schon gar nicht, eine Bedrohung aus Österreich, die ihm gefolgt ist. Das ergibt alles keinen Sinn.

Ich vermute, es gibt spezielle Punkte, über die wir keine Kenntnis haben, somit finden wir auch keine Lösung.

Wie kam AK zu der Stelle im Wald? Eine unbedingt zu klärende Frage. Ist er wirklich jeweils 7 Km entweder von Unterlüß oder Suderburg dort hingewandert? Zweifel bleiben.

Zur geklauten Brieftasche (ev. inkl. Ticket):
Zumindest in Österreich ist es so, dass man, wenn man kein Ticket vorweisen kann und mangels genügend Bargeld die Strafe nicht vor Ort zahlen kann, sehr oft aus dem Zug geworfen wird.
Ich war schon ein paar Mal dabei, wo das sogar den letzten Zug betroffen hat, also schon fast zu Mitternacht. Manchmal sind das ganz junge Personen. Ich habe schon ein paar Mal versucht zu intervenieren, aber immer ohne Erfolg.

Scheint in Deutschland auch üblich zu sein:
http://www.spiegel.de/panorama/bahn-verweis-fuer-16-jaehrige-ich-tue-nur-meinen-dienst-steigen-sie-aus-a-674844.html

@Allgemeines
Ja, ich hab da auch meine Erfahrungen. Da hast Du dann noch Glück gehabt, wenn Dich beim raushauen nicht die Polizei in Empfang nimmt.

@Blueday
Davon gehört hab ich auch schon, dass die Bahn angeblich gewisse Aufwendungen erstattet. In der Realität erlebt habe ich das nie. Ich kenne da eher das Szenarium, dass der Schaffner sagt:"das kann ich Ihnen nicht beantworten. Da müssen Sie sich an Managementblabla wenden."
Du weißt nie, muss ich das im Vorfeld beantragen, gibt es spezielle Hotels der Bahn oder darf ich einfach in ein Taxi einsteigen?
Ich kenne es, dass es bei der Bahn bzgl. Erstattungen daraum geht, ob die Ursache der Verspätung bei der Bahn liegt oder Naturgewalt etc in Frage kommen....(also Verursacherfrage).
(Bin mal auf dem Weg von Sachsen nach Graz in München nicht weitergekommen wegen Unwetterschäden. Da gab es nix.)
Manchmal sitzt man auch nachts in einem Kaff fest und da ist dann da gar kein Ansprechpartner von der Bahn.


Was ich sagen will, zwischen Theorie und Praxis liegen meist erhebliche Welten. Und man muss das Szenarium wahrscheinlich schonmal durch erlebt haben, um zu wissen, wie das dann läuft im Fall der Fälle, das man nachts irgendwo festsitzt.

Meint ihr es könnte möglich sein, dass er den Zug verlassen musste, weil er ein "falsches" (nicht für diese Strecke) Zugticket hatte?

Aber daran könnte sich ein Schaffner vielleicht erinnern.

@Rona64
Wurde schon mehrfach überlegt. Klar, kann so was sein.

@Allgemeines
Ich habe es gerade gelesen. Schlimm!

@Blueday
du hast völlig recht, wie du die Nutzung der Fahrgastrechte aufzählst.

Einen kleinen Schönheitsfehler hat das Ganze

Blueday schrieb:Man muss sich einfach dann an der Information melden. Das wird dann auch im Zug durchgesagt.

welche Information? um 19 Uhr, spätestens 20 Uhr schließen die Schalter in kleineren Bahnhöfen.

wenn das Zugbegleitpersonal nicht besonders auskunftsfreudig ist, bezüglich Weiterreisemöglichkeiten/Fahrgastrechte/Taxi- Hotelnutzung bist du in einer verzwickten Situation.

Sein Zug fuhr bis Hannover. da wären schon Mitarbeiter an der Information gewesen. war sogar bei mir so, und es war nach 1 Uhr in der Nacht. ;)

das zugpersonal hat bei mir auch keine Auskunft gegeben. das einzige was gesagt wurde war das die Anschlüsse nicht mehr erreicht werden und das man sich in Hannover an den Informationsschalter wenden sollte, da die Mitarbeiter da auch schon bereit standen. Die haben sich dann wirklich um alles gekümmert. In dem Fall betraf es zwar nur für alle Taxi und wer zu welcher Gruppe gehört (nach Bearbeitung wurden die Ziele dann aufgerufen und dem jeweiligen Taxifahrer übergeben), aber natürlich sind die Mitarbeiter dann auch dazu bereit einem ein Hotel zu vermitteln. Und Anton wird, sollte es so gewesen sein, doch bestimmt den Kontrolleur im Zug gefragt haben was er machen soll. Und wenn er das gemacht hat wurde ihm sicher geraten in Hannover zur Information zu gehen. Hannover ist ein Knotenpunkt, da erreicht man immer Jemanden.