Vermisstenfall Madeleine McCann

@maad_Heidelber
Da hast du natürlich recht.

@Tamins
Wenn ein belgischer Pädophilenring ein Kind in Portugal bestellt, dann doch kein britisches Kind, das da gerade Urlaub macht, oder? Ist schwer einzuschätzen, ohne Details zu dieser Aussage zu kennen.

Allerdings würden dann wenigstens die ganzen Sichtungen Sinn machen, wenn er sie mit dem Bus nach Belgien gebracht hätte und dann anschließend selbst nach Deutschland gekommen wäre.

PurePu schrieb:Allerdings würden dann wenigstens die ganzen Sichtungen Sinn machen, wenn er sie mit dem Bus nach Belgien gebracht hätte und dann anschließend selbst nach Deutschland gekommen wäre.

man weiss aber doch wie das ist mit diesen ganzen Sichtungen und Zeugenaussagen.
Das ist doch meistens nur BS.

PurePu schrieb: Ich mache ihnen keinen Vorwurf, aber es ist wohl legitim, darüber zu schreiben, dass ihr Verhalten dumm war. Die Kinder nicht nur an einem Abend, sondern gleich die ganze Woche abends alleine zu lassen, das wird leider jemand als Einladung gesehen haben. Gerade wenn es wirklich öffentlich zugänglich in diesem Reservierungsbuch stand.

Es ist so, dass man, wenn man 18 Jahre lang für ein Kind verantwortlich ist, leider, trotz bestem Bemühen nicht immer die schlausten Entscheidungen trifft. Und oft merkt man das hinterher.

Viele Eltern hätten sich in dem Moment anders verhalten und anders entschieden. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen - sie waren im Fokus dieses Kinderschänders und ihre Tochter hat für die Entscheidung, dass sie das Tapas Restaurant als sicher und den Abstand als gering einschätzten, mit Qualen und dem Tod bezahlt - etwas, was ihr Leben für immer verändern wird.

Man darf sich als Elternteil nicht in Sicherheit wiegen - das ist doch die Argmumentation, die dahinter steht. "Ich hätte das nicht gemacht, ICH bin vorsichtiger, mir kann das nicht passieren ...." - man wiegt sich da in falscher Sicherheit, weil man sich moralisch überlegen fühlt. Siehe die 72 Jährige in dem Fall - du kannst natürlich auch in deinen eigenen vier Wänden Opfer eines Verbrechens werden.

Und eigentlich ist Madeleine nichts anderes passiert - sie schlief in einem ruhigen kleinen Küstenort in einer gepflegten Ferienanlage mit ihren Geschwistern im Raum friedlich in ihrem Kinderbett, alle 30 Minuten schaute ein Erwachsener vorbei und ihre Eltern waren eigentlich in der Nähe. Die Verbrecher sind nicht die Eltern, die diese Sicherheitsvorkehrungen als ausreichend beachten (und meistens wären sie das ja auch völlig ausreichend gewesen) sondern der Mann, der vorsätzlich kam, sie mitnahm, vermutlich missbrauchte und entsorgte. Das darf man nicht aus dem Blick verlieren und die moralische Mitschuld der Eltern überhöhen.

Karamell_Katze schrieb:man weiss aber doch wie das ist mit diesen ganzen Sichtungen und Zeugenaussagen.
Das ist doch meistens nur BS.

Ich sage ja nicht, dass sich damit alle Sichtungen erklären lassen würden, aber die ein oder andere sicherlich.

PurePu schrieb:Wenn ein belgischer Pädophilenring ein Kind in Portugal bestellt, dann doch kein britisches Kind, das da gerade Urlaub macht, oder? Ist schwer einzuschätzen, ohne Details zu dieser Aussage zu kennen.

Karlssohn schrieb (Beitrag gelöscht):Was ist den über diesen Ring aus Belgien sonst noch bekannt? Sind da wieder irgendwelche hochrangigen Persönlichkeiten involviert wie bei Dutroix?

Ich habe ein kleines Detail aus den PJ-Files angeführt und sogar auch noch betont, diese Info als nur sehr vage zu betrachten. Mich jetzt zu fragen welcher Pädoring denn da gemeint sein könnte oder dass ein solcher überhaupt diesen Auftrag ausgelöst haben könnte ...... weiß nicht, erwartet man hier wirklich eine Antwort von mir?

Mir ging es generell darum, dass eine solche Möglichkeit durchaus bestehen konnte, aber ich hab doch jetzt kein Insiderwissen welche Pädophilenringe in Belgien oder generell da draußen in welchem Umfang und in welcher Form agieren.

MissMary schrieb:alle 30 Minuten schaute ein Erwachsener vorbei und ihre Eltern waren eigentlich in der Nähe.

So war es zumindest geplant. Der handschriftliche Zettel, auf dem die 4 Paare nach den Kindern am fraglichen Abend sehen wollten, wurde sichergestellt. Leider wurde die Reihenfolge nicht eingehalten und es konnte aufgrund widerspruechlicher Aussagen der 8 Erwachsenen nicht mehr mit Sicherheit nachverfolgt werden, wer wann genau nach den Kindern schaute. Auch ob dazwischen mehr oder weniger als 30 Minuten lagen, ist nicht verbuergt.

50 Meter Luftlinie ist zwar vermeintlich nah, aber vom Speisetisch konnte das Appartment und auch der Zugang nicht eingesehen werden.

@MissMary
Ich bin auch der Meinung, dass es nicht in Ordnung ist den Eltern Vorwürfe zu machen. War ich übrigens immer und habe keine Sekunde gedacht, dass die was mit dem Verschwinden zu tun haben. Ich habe auch das Verhalten mit der Bar verstanden, obwohl ich auch mein Kind immer im Buggy mitgenommen habe, aber die MacCanns hatten drei Kinder...

Aber eine kleine Anmerkung unter dem Motto , "hätte, hätte Fahrradkette", das Szenario hätte so nicht passieren können, wenn man ein Babyphon gehabt hätte. Man hätte gehört, dass die Tür geöffnet wird oder das Fenster. Und bei 50 Meter Distanz wäre man ja sehr schnell dagewesen.

Soll kein Vorwurf sein, vielleicht nur ein Tipp.

@MissMary
Das hast Du hervorragend herausgearbeitet.
Ich hätte mich auch in Sicherheit gewogen.Ich sitze im Garten, die Kinder schlafen ich gucke regelmäßig- man hat mal ein bisschen Zeit nicht nur Noch Eltern zu sein 3 Kinder in 2 jahren stell ich mir schon recht stressig vor vor allem mit Zwillingen. Die waren und ich wäre das auch gewesen naiv und gutgläubig.
Ich bin immer wieder an dem Punkt was ist mit dem Anlagenbetreiber? War dessen Verhalten fahrlässig da ja Einbrüche in der Anlage regelmäßig vorkamen und sogar Bedienstete involviert scheinen.
Gab es eine Security? Wenn man es schon nicht an die große Glocke hängen wollte- müsste es mindestens die gegeben haben und dann auch nicht nur 2-3 Leute bei der Größe der Anlage.
Security ist in größeren Anlagen durchaus üblich.

Mich nimmt das ganze mit- einserseits weil ich mir vorstelle das die Eltern das alles ja mitbekommen und ertragen müssen ( mit allen Bildern im Kopf) aber auch weil ich auch so leichtgläubig zu sein scheine und mir sehr wahrscheinlich auch nichts dabei gedacht hätte.
Ich hoffe die McCanns haben psychologischen Beistand

maad_Heidelber schrieb:Ich bin immer wieder an dem Punkt was ist mit dem Anlagenbetreiber? War dessen Verhalten fahrlässig da ja Einbrüche in der Anlage regelmäßig vorkamen und sogar Bedienstete involviert scheinen.
Gab es eine Security? Wenn man es schon nicht an die große Glocke hängen wollte- müsste es mindestens die gegeben haben und dann auch nicht nur 2-3 Leute bei der Größe der Anlage.
Security ist in größeren Anlagen durchaus üblich.

Genau diesen Punkt habe ich schon öfters erwähnt. Die Eltern wähnten sich in Sicherheit. Sie waren in Urlaub, es ging ihnen gut. 50 Meter von dem Apartement entfernt ist jetzt auch nicht so die riesige Strecke.

Keinen Eltern würde man einen Vorwurf machen, die im Erdgeschoss ihres Wohnhauses ein Glas Wein trinken und einen Film schauen, während im Obergeschoss ihr Kind entführt wird.

Die Betreiber hätten zumindest abends Security vor Ort haben müssen. Es wurde oft eingebrochen. Da wäre es normal, dass ab einer gewissen Uhrzeit das Areal kontrolliert wird.

sehr wahrscheinlich auch nichts dabei gedacht hätte

maad_Heidelber schrieb:sehr wahrscheinlich auch nichts dabei gedacht hätte.
Ich hoffe die McCanns haben psychologischen Beistand

Habe sie bestimmt.
Werden falls mal alles rauskommt, alles erfahren? Als ich das hier mit dem deepth... gelesen habe, ich wusste bisher gar nicht was das ist, war ich schon fertig :( das ist sowas von krank. Da weiß man von solchen Chatverlauf, der typ hat schon frauen missbraucht, man hat Filme auf dem usb stick gefunden etc etc und der konnte so lange noch frei herumlaufen und jetzt reicht es nicht mal für eine Anklage? Ich verstehe nichts mehr..

@PurePu

wenn das mit B. tatsäschlich stimmen sollte, dann könnte ein britisches Kind gewissermassen Sinn in dem Zusammenhang machen, das es die Anweisungen eher verstehen könnte .
Vielleicht war der Auftrag auch ein blondes Mädchen ( es gruselt mich gerade, wenn Kinder wie Ware angeboten werden).

Der Fall war wenn ich mich recht erinner vor M. Dutroux oder?

@renasia
Dutroix wurde, soweit ich weiß, bereits 1996 festgenommen. Es war also nach seiner Zeit, aber das heißt natürlich nichts.

@vernon2
Sie hatten ein Babyphon aber das soll gestört haben. Das wurde gestern bei Markus Lanz erzählt.

-Dreamy- schrieb:Sie hatten ein Babyphon aber das soll gestört haben. Das wurde gestern bei Markus Lanz erzählt.

War das nicht ein anderes Paar? Sicher, dass es die McCanns waren?

@PurePu
So weit ich das gestern bei RTL verstanden habe, war es das befreundete Paar und nicht die McCanns, die das Babyphone hatten

Tamins schrieb:Mir ging es generell darum, dass eine solche Möglichkeit durchaus bestehen konnte, aber ich hab doch jetzt kein Insiderwissen welche Pädophilenringe in Belgien oder generell da draußen in welchem Umfang und in welcher Form agieren.

Nein, so meinte ich es auch nicht; sondern ich dachte da gäbe es mehr in der Öffentlichkeit, was ich überlesen hätte.

PurePu schrieb:Dutroix wurde, soweit ich weiß, bereits 1996 festgenommen. Es war also nach seiner Zeit, aber das heißt natürlich nichts.

Zumal man die Hinterleute nicht genau benannte.

Es ist wirklich unglaublich - und das alles in Mitteleuropa im 21. Jahrhundert. Es ist nicht zu fassen.

@PurePu
Ich hatte das so verstanden, dasssie es sich von Bekannten geliehen hatten und es ging nicht. Aber eigentlich hat man bei drei Kindern auch ein eigenes. Und ich sehe es wie du man lässt seine Kinder nicht alleine.

vernon2 schrieb:Soll kein Vorwurf sein, vielleicht nur ein Tipp

Der leider auch nichts mehr hilft da er das Rad Nicht mehr zurück dreht - sondern es ist das schrecklichste passiert und es hilft jetzt gar nichts mehr.
Das Kind ist in den Brunnen gefallen.

petitprince schrieb:Werden falls mal alles rauskommt, alles erfahren? Als ich das hier mit dem deepth... gelesen habe, ich wusste bisher gar nicht was das ist, war ich schon fertig :( das ist sowas von krank.

Das sollten Sie eigentlich nicht hören müssen das ist zerstörend finde ich und das gepaart mit jahrzehntelangen selbstzweifeln - das ist so abscheulich und widerlich ebenso die Vorstellung dein Kind wäre Tieren zum Frass vorgeworfen worden.

JamesRockford schrieb:Die Betreiber hätten zumindest abends Security vor Ort haben müssen. Es wurde oft eingebrochen. Da wäre es normal, dass ab einer gewissen Uhrzeit das Areal kontrolliert wird.

Ist das nie in Erwägung gezogen worden?
Unverständlich

JamesRockford schrieb:Genau diesen Punkt habe ich schon öfters erwähnt. Die Eltern wähnten sich in Sicherheit. Sie waren in Urlaub, es ging ihnen gut. 50 Meter von dem Apartement entfernt ist jetzt auch nicht so die riesige Strecke.

Keinen Eltern würde man einen Vorwurf machen, die im Erdgeschoss ihres Wohnhauses ein Glas Wein trinken und einen Film schauen, während im Obergeschoss ihr Kind entführt wird.

Es war für frische Eltern ein Traum- die Kinder sind versorgt man hat ein paar Tage mal wieder Zeit für sich- die Sonne scheint und es ist Urlaub.
Dein Vergleich ist prima- danke

Da hier immer auch wieder das Verhalten der portugiesischen Kriminalpolizei (PJ) in Frage gestellt wird, darf ich kurz einmal etwas ausholen und erklaeren, weshalb die PJ ab einem bestimmten Zeitpunkt den Fall nicht mehr so prioritaer weiterverfolgte, wie sich es gar mancher gewuenscht haette und es sich auch heute einige noch wuenschen.

Politikum.
Die PJ hatte infolge der Sachlage auch die Eltern im Visier, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass ein etwaiger Tod Maddies auf einen Unfall zurueckzufuehren ist und im Anschluss die Leiche verschwinden musste.
Das war wohlgemerkt nur einer von mehreren Erklaerungsansaetzen, die eine Kriminalpolizei anstellt und anstellen muss. Nachdem die PJ Mc Cann´s anstatt wie bis dato im Rahmen der Zeugenbefragungen dann als moegliche Verdaechtige vernhmen wollte, packten Beide ihre Sachen und reisten mit dem naechstbesten Flieger (Easyjet) aus und gingen in der Folge nicht mehr auf die PJ ein und liessen sich auch nicht mehr im Rahmen der Amtshilfe von Sotland Yard befragen.

Hier kam Clarence Mitchell ins Spiel. Mitchell war 2007 enger Berater von David Camerons (Premierminister) und mit dem Ehepaar Mc Cann befreundet.
Wikipedia: Clarence Mitchell

Vieles sprach damals dafuer, dass Scotland Yard ab diesem Zeitpunkt befangen war und politisch beeinflusst wurde, so dass eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der PJ nicht mehr moeglich und von britischer Seite auch nicht mehr erwuenscht war.

Aus Sicht der portugiesischen PJ war es deshalb nicht mehr moeglich, unabhaengig und frei zu ermitteln und der Fall wurde mehr schlecht als recht weiter verfolgt.

Es ist unabdingbar, dass Ermittlungsbehoerden unbeeinflusst in jede Richtung ermitteln koennen und dass die Eltern ihre Tochter durch einen misslichen Unfall verloren haben, war damals eben auch nich auszuschliessen.