Vermisstenfall Madeleine McCann

Also hochrangige Beamte nur für eine Entschuldigung nach England zu schicken, klingt etwas abwegig - sowas muss auch immer unter Kosten/Nutzen zu rechtfertigen sein, sind schließlich Steuergelder.
Entweder es gibt noch etwas anderes oder es stimmt nicht.

Der Guardian berichtet über die "Entschuldigung" der portugiesischen Polzei bei den Eltern:
https://www.theguardian.com/uk-news/2023/oct/30/portuguese-police-apologise-to-madeleine-mccann-parents
Der Artikel basiert auf einem Bericht der BBC, aber enthält nichts wirklich Neues:
https://www.bbc.co.uk/news/uk-67229219

Kleiner Hinweis, im Artikel seitens der BBC kann man folgendes entnehmen:

A delegation of senior officers travelled from Lisbon to London earlier this year, BBC Panorama has been told.

Quelle: https://www.bbc.com/news/uk-67229219

Das gleiche gilt für den Artikel im Guardian:

Officers apologised to parents of missing girl earlier this year for their handling of investigation and treatment of family

Earlier this year, a delegation of police officers travelled from Lisbon to London to apologise for the handling of the investigation and how the family was treated, according to BBC Panorama.

Quelle: https://www.theguardian.com/uk-news/2023/oct/30/portuguese-police-apologise-to-madeleine-mccann-parents

Ist also eher aufgewärmter Kaffeesatz als wie das man hier von der Topnews des Tages / Woche reden kann. Keine Ahnung warum sich sogar die BBC und auch der Guardian an diesem Sturm im Wasserglas beteiligt hat.

Cappucinto schrieb:hochrangige Beamte nur für eine Entschuldigung nach England zu schicken, klingt etwas abwegig - sowas muss auch immer unter Kosten/Nutzen zu rechtfertigen sein, sind schließlich Steuergelder.
Entweder es gibt noch etwas anderes oder es stimmt nicht

Ich finde, auch wenn es bereits ne Weile her ist, diesen Einwand hier sehr berechtigt. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass die Leute durch die Gegend fliegen lassen um sich Jahrzehnte später zu entschuldigen.

Dieser Artikel der BBC beschreibt dem case detailliert:
https://www.bbc.com/news/uk-61183857
E

Portugal's office of public prosecutions said the move was not driven by timing, but by "strong indications" of the practice of a crime.

Sie haben also "starke Indikatoren"?
Was genau das ist?

FadingScreams schrieb:man ist überzeugt.. - ich persönlich habe keinen Zweifel dass man mit Christian B. den richtigen hat..

Überzeugt Sein ungleich Wissen. Man war auch mal überzeugt, dass Ulvi K. Peggy ermordet hat oder dass Gustl Mollath in die Psychiatrie gehört. Wolters gebetsmühlenartige Statements sind seit mittlerweile fast dreieinhalb Jahren immer dieselben und man ist seitdem keinen Schritt weitergekommen und noch immer weit davon entfernt, ihn in der Sache anzuklagen, sofern das überhaupt je passieren wird.

Edna schrieb:ch finde, auch wenn es bereits ne Weile her ist, diesen Einwand hier sehr berechtigt. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass die Leute durch die Gegend fliegen lassen um sich Jahrzehnte später zu entschuldigen.

Ich denke auch, dass das so nicht stimmen kann. Nur dafür wird man niemanden von Portugal nach England fliegen. Viel eher wird das wohl Teil eines längeren Gesprächs oder einer längeren Verhandlung gewesen sein, wo man sich vielleicht nebenbei für die Umstände der bisherigen Ermittlung entschuldigt hat. Und die Medien schnappen das natürlich sofort auf und tun so, also ob das jetzt in dem Fall eine relevante Wendung wäre.

Epomis schrieb:man ist seitdem keinen Schritt weitergekommen und noch immer weit davon entfernt, ihn in der Sache anzuklagen, sofern das überhaupt je passieren wird.

Achja? Dann hast du bestimmt exklusives Wissen, woher du weißt, dass man "immer noch weit davon entfernt" ist, das du mit uns teilen möchtest? Oder ist das etwa nur eine aus der Luft gegriffene Behauptung, ohne dass du irgendetwas Substanzielles weißt oder jemals wuisstest??

wolfi7777 schrieb:Sie haben also "starke Indikatoren"?
Was genau das ist?

Es werden genau die "Indizien" sein, die in Folge der langwierigen Ermittlungen gefunden wurden und auf die sich das BKA beruft.
Diese scheinen eindeutitg zu sein - ob diese Indizien letztendlich als Beweise gewertet werden, wird den Richtern obliegen.

nur_die_fakten schrieb:Indizien

M.E. heißt die Übersetzung Hinweise oder Anhaltspunkte.
Inwieweit das "Indizien" sind, wird sich in dem sicher stattfindenden Prozess klären lassen.

Swagger schrieb:Inwieweit das "Indizien" sind, wird sich in dem sicher stattfindenden Prozess klären lassen.

so ist es.. - vor allem wird der bevorstehende Prozess Klarheit bringen mit was für einem Psychopathen man es tun hat. Und selbst wenn der Prozess um das Schicksal von Madeleine, ohne ihre Leiche gefunden zu haben, stattfinden müsste, er wird mit Klarheit überzeugen — davon bin ich überzeugt..

@FadingScreams
Ja - es wird so kommen, dass die Oeffentlichkeit logischerweise informiert wird ueber die Ermittlungsergebnisse, aber da die Ermittlungen noch andauern, sollte man abwarten -
Fuer alle Zweifler:
Es wird spannend !

So sehr ich die Diskussionen hier schätze und ebenso die hier Mitschreibenden: mir kann doch keiner erzählen dass es irgendeinen knallharten Hinweis auf CB gibt.
Also wenn wir hier in den Jahren des Forums eins gelernt haben dann ja wohl dass es immer irgendwo ein Leck gibt, ganz besonders bei einem solchen Fall.
Die Staatsanwaltschaft doktert da seit X Jahren rum ohne mal wirkliche Fakten rauszuhauen, und hier wird das romantisiert vonwegen „wir wissen ja nicht was im Verborgenen läuft“.

So ein (mit Verlaub, aber angesichts der belegten Taten wohl zutreffend) Arschloch hätte man doch schon wegen Falschparkens noch länger verknackt, aber hier sollen „Indizien“ nicht reichen um ihn mir dem Verschwinden von MMc in Verbindung zu bringen?
Also ehrlich, ich denke die haben kaum was in der Hand!

Swagger schrieb:Achja? Dann hast du bestimmt exklusives Wissen, woher du weißt, dass man "immer noch weit davon entfernt" ist, das du mit uns teilen möchtest? Oder ist das etwa nur eine aus der Luft gegriffene Behauptung, ohne dass du irgendetwas Substanzielles weißt oder jemals wuisstest??

Diese rhetorischen Fragen kann ich gerne an dich und die anderen Unterstützer der CB-These zurückgeben. Die Beweislast liegt bei der StA, nicht bei deren Kritikern. Dass man seit gut dreieinhalb Jahren auf der Stelle tritt und immer noch nicht weiß, ob und wann man ihn in der Sache anklagen wird, sagt genug darüber aus, dass die Beweislast so toll nicht sein kann. Oder habe ich was verpasst und es gibt mittlerweile einen klaren Termin für den Prozessbeginn? Da du ja anscheinend alles besser weißt, kannst du mich gerne aufklären.

Swagger schrieb:Inwieweit das "Indizien" sind, wird sich in dem sicher stattfindenden Prozess klären lassen.

FadingScreams schrieb:so ist es.. - vor allem wird der bevorstehende Prozess Klarheit bringen mit was für einem Psychopathen man es tun hat.

Es findet doch gar kein Prozess statt. Eine Anklage im Fall Maddie ist nicht in Sicht. Wovon redet ihr hier also?

nur_die_fakten schrieb:Fuer alle Zweifler:
Es wird spannend !

Schön wärs. ;)

nskandal schrieb:So ein (mit Verlaub, aber angesichts der belegten Taten wohl zutreffend) Arschloch hätte man doch schon wegen Falschparkens noch länger verknackt, aber hier sollen „Indizien“ nicht reichen um ihn mir dem Verschwinden von MMc in Verbindung zu bringen?
Also ehrlich, ich denke die haben kaum was in der Hand!

Ja, das sehe ich auch so. Wenn es ausreichend Beweise gegen CB gäbe, dann gäbe es auch eine Anklage und einen Prozess. Der Fall war vor über drei Jahren bei Aktenzeichen XY (Juni 2020). Und die StA Braunschweig ermittelte sicher schon zuvor. Wenn nach so vielen Jahren keine Anklage steht und kein Prozess in Sicht ist, dann muss die Beweislage ja fast zwangsläufig dünn sein.

Ahmose schrieb:Wenn es ausreichend Beweise gegen CB gäbe, dann gäbe es auch eine Anklage und einen Prozess. Der Fall war vor über drei Jahren bei Aktenzeichen XY (Juni 2020). Und die StA Braunschweig ermittelte sicher schon zuvor. Wenn nach so vielen Jahren keine Anklage steht und kein Prozess in Sicht ist, dann muss die Beweislage ja fast zwangsläufig dünn sein.

Für mich stellt sich die Strategie der Staatsanwaltschaft Braunschweig wie folgt da:

Man wartet auf und erhofft sich noch weitere, gerichtsfeste Zeugenaussagen zum Komplex CB / Madeleine McCann (MM).

Diese Zeugen wollen zurzeit noch nicht offiziell und amtlich bezeugen, aus Besorgnis der Rache von CB, wenn der Prozess im Fall MM scheitern sollte. Denn nach jetzigem Stand wäre CB in ein paar Jahren wieder ein freier Mann.

Deshalb versucht Braunschweig all die - noch nicht verjährten - Taten von CB durch vorgeschaltete Prozesse der Reihe nach abzuurteilen, um

- erstens, der Gerechtigkeit willen.

- zweitens, die Liste der Verurteilungen von CB und damit auch seine Lebenszeit in der JVA zu verlängern, eine Subsummierung der Haftstrafen zu verhindern,

- drittens, durch die kommenden Prozesse (schwere Vergewaltigung, sexueller Missbrauch Minderjähriger etc) die Persönlichkeit, Psyche und Neigungen von CB gerichtsfest festzustellen, auch in Hinblick auf Hangtäter, Sicherungsverwahrung,

- viertens, dadurch den zukünftigen Zeugen zum Komplex MM eine Zuversicht zu geben: CB wird nicht mehr freikommen, egal wie ein Prozess MM ausgehen wird; die Zeugen also ohne Angst ihre Aussagen machen können und werden.

Und mit weiteren Zeugenaussagen zum Komplex CB / MM wird deutlich werden, ob und inwieweit CB darin Verantwortung trägt.

Das Risiko ist die Zeit, wichtige Zeugen könnten untertauchen, versterben durch Krankheit oder Unfall.

Wie viel Zeit benötigt die Staatsanwaltschaft Braunschweig, um all die vorgeschalteten Prozesse zu einem Urteil zu führen? Plus mögliche Berufung, Revision? Drei, vier weitere Jahre? - Meine Vermutung.

Haben diese Zeugen vielleicht bereits durch ein Gedächtnisprotokoll, privat hinterlegt bei einem Notar ihrer Wahl, ihre grundsätzliche Aussagebereitschaft vermittelt? Oder einige Aussageinhalte anonym an die Ermittler weiter geleitet?

Das sind ja tolle Ideen, aber die verstossen schon teilweise gegen das deutsche Strafprozessrecht, und auch wenn ich in Braunschweig inzwischen manches für möglich halte, soweit geht es wohl nicht.

Dann bleibt nur noch:

Ahmose schrieb:Ja, das sehe ich auch so. Wenn es ausreichend Beweise gegen CB gäbe, dann gäbe es auch eine Anklage und einen Prozess.

Es gibt eine neue Dokumentation vom BBC. Wolters und Fülscher kommen auch zu Wort. Wolters sagt zwar „ vielleicht“ aber es sieht so aus, als wüsste er, wo Madeleine getötet wurde. Ansonsten nicht all Zuviel Neues. Ist auf englisch.
https://www.youtube.com/watch?v=_yk2LaFPe0g (Video: BBC Documentary: Who Took Madeleine McCann? (2023))

Hyke13 schrieb:... Wolters sagt zwar „ vielleicht“ aber es sieht so aus, als wüsste er, wo Madeleine getötet wurde. ...

Woran genau machst du das fest? Woher soll er das wissen, wenn bisher nicht einmal die Leiche gefunden wurde und es keine forensischen Beweise gibt?

Ahmose schrieb:Woher soll er das wissen, wenn bisher nicht einmal die Leiche gefunden wurde und es keine forensischen Beweise gibt?

Ich verstehe die ganzen „aber sie ist tot und er war es“ Diskussionen auch nicht. Es gibt de facto weder den Beweis für das eine noch für das andere. Lasst die gesetztesmühlen arbeiten und interpretiert nicht in jede Aussage willkürliche Dinge rein.