Doppelmord Babenhausen

J.Josef schrieb:Vielleicht noch ein Hinweis zu Schmauchspuren/ Bundeswehr: Schießübungen bei der Bundeswehr finden auch auf Truppenübungsplätzen statt, hier sind auch andere Länder der Nato tätig, es könnte ja auch daher eine passende Schmauchspur /Munition verwendet worden sein.

Sehr weit hergeholt (vgl. Wikipedia: Ockhams Rasiermesser). Zudem würde dies den unglaublichen Zufall nicht plausibel erklären können, dass ausgerechnet mit dieser Munition die Nachbarn ermordet worden seien, wobei im Übrigen unabhängig hiervon auch andere Indizien auf den Verdächtigten deuteten.

Gulatsch123 schrieb:Wenn zwei Sachverständige zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht so war, wie Pfoser sagte, dann kann man dies nicht einfach so ausblenden. Das tut aber die Justiz.

Nein, tut sie nicht. Sie hält sich ans Gesetz. Und im Gesetz ist nicht vorgesehen, dass rechtskräftig abgeschlossene Verfahren schon dann jedesmal immer wieder neu aufgerollt werden können, wenn der Verurteilte ein anderslautendes Privatgutachten bringt.

Ansonsten würde die Justiz ja von WA-Anträgen überschwemmt. Und das will der Gesetzgeber nun mal nicht.

J.Josef schrieb:Vielleicht noch ein Hinweis zu Schmauchspuren/ Bundeswehr: Schießübungen bei der Bundeswehr finden auch auf Truppenübungsplätzen statt, hier sind auch andere Länder der Nato tätig, es könnte ja auch daher eine passende Schmauchspur /Munition verwendet worden sein.

Nicht unbedingt. Es gibt TrÜbPl auf denen ausschließlich die BW tätig ist. Das kann man alles ausfindig machen.
Auf welchen TrÜbPl war der Verurteilte, wer hat damals dort geschossen? Ist alles minutiös dokumentiert.
Aber ich als einfacher Soldat denke, Schmauch bekommst Du nur ab, wenn Du selber schießt, nicht wenn Du Dich irgendwo bewegst.
Selbst wenn solche Details geklärt werden sollten, gibt es halt andere, neue Ausreden ala Hose Kumpel geliehen, der hat mal in Babenhausen bei den Amis auf der Kaserne geschossen usw....hier kommt man vom Hundertsten ins Tausendste weil man es einfach nicht wahrhaben möchte, das so viele Indizien ein gesamtes, stimmiges Puzzle ergeben

@Heribert
das kann ich von hier aus selbstverständlich nicht beurteilen, da ich die Ermittlungsakte der Polizei nicht kenne.
Natürlich könnte es so gewesen sein... es könnte aber auch anders gewesen sein.

@J.Josef

Die NATO-Munition ist standartisiert. Deswegen sagt man ja auch "NATO". Daher kann die Zusammensetzung nirgends sonst her stammen.

Hallo in die Runde,
es wird immer wieder erwähnt, der Arbeitskollege von D. sei ein "Waffennarr" und sei wahrscheinlich selbst auf dieser Internetseite gewesen . Ich kann nicht ernsthaft glauben, dass ein Mitarbeiter einen Kollegen ins " offene Messer" -sprich in einem Mordprozess mit voraussichtlich lebenslanger Haft- laufen lässt, wenn man durch ehrliche Fakten (zugeben, dass man selbst auf dieser Seite war) dieses Indiz entkräften könnte. Noch dazu, wenn man nachweislich selbst keinerlei Verbindung zu Fam. T. hatte. Leider kann man die Zeugenaussage des Mitarbeiters nicht recherchieren. Wäre sicherlich interessant.
Des Weiteren wird immer wieder kritisiert, man hätte nicht einmal überprüft, ob die BW-Hose noch passte. Wenn ich als Ehefrau die Unschuld meines Mannes dokumentieren möchte, würde ich doch schreiben, dass die Hose nicht passte. Also? Passte sie vielleicht doch?
Sollte ich hiermit manche Kommentare wiederholen, bitte ich um Nachsicht....

peterlee schrieb:Dann könnte er als nicht mehr Tatleugner bessere Haftbedingungen bekommen

Sog. Tatleugner und Nicht-Tatleugner haben keine unterschiedlichen Haftbedingungen. Sie haben den gleichen Anspruch auf ausreichend Platz in der Zelle, Zugang zu Medien, Umfang des Besuchsrechts, Berufsausbildung im Gefängnis, Freizeitmöglichkeiten, ärztliche Betreuung.. Da sind Tatleugner nicht schlechter gestellt.

Was du meinst, ist die Frage einer vorzeitigen Haftentlassung, die um so eher in Betracht kommt, je einsichtiger ein Verurteilter sich zeigt.

Erklärt mir jemand bitte mal plausibel , wie sich ein Strafverteidiger seine Sachverständigen auswählt ? Geht er da nach Erfahrung oder eher in Richtung, opportune, Ergebnisorientierte Auswahl ? Mir wurde hier und in anderen Threads desöfteren vermittelt, dass man so lange nach einem gutachter/ Gutachten sucht, bis es den Wünschen entspricht. Also aussagekräftig konträr zu den bisherigen Gutachten .

Ist meine Annahme richtig , dass gemessen am Fall AD , eigentlicher jeder rechtsmässig verurteilte Straftäter , die Möglichkeit hat , den gleichen Weg wie AD zu wählen ? So er über die erheblichen Mittel, Zugang zu einem willigen Strafverteidiger und über eine große öffentliche sowie private unterstützung verfügt? ( was die große mediale Aufmerksamkeit und einen Platz im allmy Olymp mit einschließt)

Ich stelle mir vor, wie sich andere rechtmäßig verurteilte fühlen , angesichts dessen .hat ja irgendwie alles auch eine Signalwirkung oder?

@EinElch
der Nato Standard bezieht sich auf den Kaliber nicht auf den Hersteller des Geschosses

Lichtenberg schrieb:Woher "weißt" Du das? Warum sollten Tatleugner schlechtere Haftbedingungen erhalten, als Tatgesteher

Im Konjunktiv heisst dass ich es vermute. Es gibt Fälle in denen Tatleugner zb nicht früher aus der Haft kamen weil sie sich nicht mit der Tat auseinandersetzen was im Gefängnis gewünscht wird. Das betrifft zb den Lehrer arnold der unschuldig der Vergewaltigung bezichtigt seine Strafe bis zum letzten Tag absitzen musste.

peterlee schrieb:Das betrifft zb den Lehrer arnold der unschuldig der Vergewaltigung bezichtigt seine Strafe bis zum letzten Tag absitzen musste.

Ja, in den wirklich sehr seltenen Fällen, in denen irrtümlich ein Unschuldiger zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, ist das ein Dilemma.

Natürlich könnte der Verurteilte trotz objektiver Unschuld sich einsichtig zeigen, um früher entlassen zu werden. Will er das aber nicht, kann halt die Folge sein, dass er die Strafe bis zum Schluss absitzen muss. Eine Lösung für diese absoluten Ausnahmefälle ist noch nicht gefunden.

Für Darsow trifft das aber nicht zu. Nichts spricht dafür, dass er unschuldig im Gefängnis sitzt.

Andante schrieb:Nein, tut sie nicht. Sie hält sich ans Gesetz. Und im Gesetz ist nicht vorgesehen, dass rechtskräftig abgeschlossene Verfahren schon dann jedesmal immer wieder neu aufgerollt werden können, wenn der Verurteilte ein anderslautendes Privatgutachten bringt.

Ansonsten würde die Justiz ja von WA-Anträgen überschwemmt. Und das will der Gesetzgeber nun mal nicht.

segen und fluch zugleich....dass ein fall mit einem neuen gutachten nicht automatisch neu aufgerollt werden kann

segen weil ein prozess in einer art endlosschleife sonst bis zur späteren entlassung nie ein ende finden würde

fluch weil (mal bei angenommener schuld von AD) irgendwo ein wirklich unschuldiger sitzt....der mit einem weiteren gutachten seine unschuld beweisen könnte....aber weiter einsitzen muss

beispiel de montgazon....deren gutachten sicherlich auch in einem WA antrag abgeschmettert worden wäre.....zum glück ist das urteil in der revision gekippt worden...so dass ihr eigenes gutachten in einer neuverhandlung es dann leicht hatte den irrtum deutlich zu machen

achne schrieb:segen und fluch zugleich....dass ein fall mit einem neuen gutachten nicht automatisch neu aufgerollt werden kannsegen weil ein prozess in einer art endlosschleife sonst bis zur späteren entlassung nie ein ende finden würde

Und da hat sich der Gesetzgeber eben für den Segen, sprich für Rechtssicherheit und Rechtsfrieden für alle Bürger auch um den Preis dessen, dass sehr selten im Fall eines einzigen Bürgers ein Fehlurteil Bestand hat, entschieden.

Das Bundesverfassungsgericht hat bis heute stets der Rechtssicherheit und dem Rechtsfrieden einen großen Wert beigemessen. Man stelle sich vor, alle Urteile, auch Zivilurteile, und alle Bescheide von Behörden einschließlich Steuerbescheiden könnten über Jahre und Jahrzehnte immer wieder neu angefochten werden.

Dann wäre es in diesem Land nicht möglich, zu heiraten, geschieden zu werden, Verträge zu schließen, Autos und Grundstücke zu kaufen und zu verkaufen, sicher in einer Mietwohnung zu leben, auf einen Rentenbescheid zu vertrauen etc. Also müssen irgendwann gerichtliche und behördliche Entscheidung rechtskräftig sein, auch wenn sie im Einzelfall mal falsch sind. So sieht es das Bundesverfassungsgericht, und es sieht das mE auch richtig.

Was mich bei dem Ausdruck schockt, ist die hohe Zahl an Abrufen in der Gegend. Deshalb würde mich wirklich interessieren, was alles noch auf der Seite war.






Man kann doch nie 100 % sagen, ob es jemand war oder nicht. Deshalb ist es genauso wie im Fall Arnold oder Montgazon (bei der ja nur der neue Gutachter einen Fehler aufdeckte, der ja zur Verurteilung führte) ok was dagegen zu versuchen.

@Andante



Das ist sicher besser so.


Aber wenn man der eine dann selbst ist, sieht man es sicher anders.



Dazu kommt für mich, dass es bei allen anderen Verfahren vor Gericht Tatsacheninstanzen gibt, die alles neu begutachten und entscheiden. Egal um welche Bagatellen es geht.


Aber bei so etwas wichtigem, etwas was so massive Auswirkungen hat, geht es nur um Formfehler und neue Beweise (an letztere kommt man als eingesperrte Privatperson nicht ran und von Staats wegen wird nicht mehr ermittelt).



Ich bin mir sicher, im Fall Arnold hat man gut ermittelt. Trotzdem wurde erst nach seiner Entlassung aufgedeckt, dass weder die Zeitspanne, noch ihr Auftreten im anschließenden Unterricht, die Unversertheit ihrer Kleidung, die angegebene Stellung, eine Vergewaltigung unmöglich machten.




Kann hier natürlich ganz anders sein, aber weiss man es wirklich?



Es gibt für viele Handlungen nur Annahmen zwischen Indizien. Es kann so gewesen sein, er kann es auch anders gemacht haben oder auch garnicht.

Was mich besonders interessiert in seiner Stellungnahme führt Strate mehrfach an dass die Videoaufnahmen des Schiessens mit der PET Flasche nicht vom Gericht eingesehen wurden und dass es ganz leicht sei seine Meinung durch In Augenschein Nahme bestätigt zu sehen.

Wie verhält es sich damit?

Man unterstellt doch, dass er sie nicht verwendet hat.

@Katinka1971

Das verstehe ich jetzt nicht

Er hat es geplant, funktionierte nicht. Er hat so geschossen.

Ja ok mein Fehler es ging um den Bauschsum. Hab nicht richtig gelesen. Aber die Frage bleibt warum behauptet Strate die Richter hätten sich die videofilme nicht angesehen und jeder würde durch das gucken auf seine Strates Schlussfolgerungen kommen