Doppelmord Babenhausen

Alice_im_Wl schrieb:Es gibt keine Neuigkeiten

Doch, wahrscheinlich gibt es schon einen Verwerfungsbeschluss oder es wird ihn sehr bald geben.

Deus_ex_Machin schrieb:Doch, wahrscheinlich gibt es schon einen Verwerfungsbeschluss oder es wird ihn sehr bald geben.

Dann lasse uns doch bitte nicht in Ungewissheit sterben und nenne uns eine Quelle oder zumindest Fakten. Das wäre echt lieb und nett.

Alice_im_Wl schrieb:Außer Ansreas und der Mörder?

Der Mörder? Nicht DIE Mörder?

Die Wahrscheinlichkeit eines "Justizirrtums" ist gegeben, statistisch aber gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass man aus der Ferne einen Sachverhalt besser nachvollziehen und bewerten kann, als fünf Richter, zwei Staatsanwälte und drei Verteidiger, ist gleich Null.

Es erstaunt mich daher immer wieder, wie von mit vor Überzeugung geschwellter Brust sagen kann, der Verurteilte sei es gar nicht gewesen.

Aber es gibt sie, die Überzeugten. Statistisch betrachtet gar nicht mal so selten.

Alice_im_Wl schrieb:nenne uns eine Quelle

Die Quelle ist die Entscheidungsfreife des WA-Antrags: Beide Staatsanwaltschaften haben sich zu ihm nunmehr verhalten und die Verteidigung wiederum zur Stellungnahme der Behörden. Ab diesem Zeitpunkt ist es eine Frage von Wochen, maximal wenigen Monaten, sofern die erkennende Kammer nicht völlig überlastet ist, was aber in Kassel eher nicht zu besorgen ist. Diese Woche wird es einige Presseanfragen nach Kassel geben und vielleicht wissen wir schon in ein paar Tagen mehr.

Also die Hunde vom Nachbar bellen noch immer mehrmals täglich minutenlang, obwohl die Polizei den Nachbarn auf einen nächtlichen Plausch besucht haben und der direkte Nachbar streitet sich noch immer mit dem Nachbarn darüber.
Aber vielleicht waren das auch nur schlecht ausgebildete und/oder wenig engagierte Polizisten, die nicht die möglichen Rechtsmittel eingesetzt haben um die Lärmbelästigung für den Nachbarn dauerhaft zu unterbinden.
Aber: Leider habe ich den Polizeieinsatz nicht selbst gefahren und die mir vorliegenden "Beobachtungen" sind somit bitte nicht zu werten.

Alice_im_Wl schrieb:Ob es sich um ein Justizirrtum oder einen zurecht verurteilten Mörder handelt. Wer weiß es genau?

Nun ist es aber Aufgabe von Richtern, zu entscheiden, wenn sie angerufen werden, wie das in Strafsachen von der StA aus geschieht. In Zivilprozessen gibt es Kläger, die vom Gericht eine Entscheidung wollen.

Das Gericht kann dann sich nicht einfach wegducken und sagen „Leute, geht nach Hause, wir wissen es auch nicht“, sondern muss sich positionieren und dies nach Recht und Gesetz begründen, was nicht immer einfach ist.

Im Fall AD hat es das getan. Man kann die Begründung teilen oder auch nicht, aber immer bloß sagen, dass alles falsch ist, was im Urteil steht, ohne selber zu begründen, WARUM es falsch ist, ist zu einfach.

Deus_ex_Machin schrieb:Doch, wahrscheinlich gibt es schon einen Verwerfungsbeschluss oder es wird ihn sehr bald geben.

Als „nicht Jurist“ weiß ich aktuell nicht zu deuten, warum sich das alles so hin zieht. Wenn es so klar ist, wie Du als „Volljurist“ beschreibst, hätte Kassel das doch schon längst vom Tisch kehren müssen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob Kassel so ausgelastet ist oder Du mit Deiner juristischen Wahrsagekraft jetzt voll daneben liegst.

Lichtenberg schrieb:Es erstaunt mich daher immer wieder, wie von mit vor Überzeugung geschwellter Brust sagen kann, der Verurteilte sei es gar nicht gewesen.

Aber es gibt sie, die Überzeugten. Statistisch betrachtet gar nicht mal so selten.

Es wird mehr. Alleine hier auf Allmy laufen gleich mehrere Threads, in denen sich völlig Unbeteiligte, angespornt von privaten Kampagnen gegenseitig in die Überzeugung hineinreden, dass ein Urteil grundsätzlich falsch sei. Dabei geht es meistens um Indizienurteile, weil es da besonders einfach ist. Das Prinzip ist immer dasselbe: zyklisch wird nacheinander jeder Einzelaspekt herausgegriffen und isoliert von allen anderen Aspekten in Zweifel gezogen. dann geht es weiter mit dem nächsten Aspekt und irgendwann fängt man wieder beim ersten Aspekt an. Wenn das viele genug oft genug getan haben, kommt irgendwann kollektiver Zweifel am gesamten Urteil auf, der sich sodann mit jedem neuen Zyklus weiter verfestigt.

Dabei offenbart bereits die isolierte Betrachtung einzelner Indizien ein fundamentales Missverständnis über das Wesen von Indizienurteilen.

Alice_im_Wl schrieb:Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob Kassel so ausgelastet ist oder Du mit Deiner juristischen Wahrsagekraft jetzt voll daneben liegst.

Das Problem ist: Wenn es einen Beschluss gäbe, gibt es einige Gründe, die dagegen sprechen, dass Strate ihn sofort veröffentlichen würde. Wir hängen deshalb etwas in der Luft. Aber aus juristischer Sicht besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Entscheidung entweder bereits ergangen ist oder sehr bald ergehen wird.

Deus_ex_Machin schrieb:Das Problem ist: Wenn es einen Beschluss gäbe, gibt es einige Gründe, die dagegen sprechen, dass Strate ihn sofort veröffentlichen würde. Wir hängen deshalb etwas in der Luft. Aber aus juristischer Sicht besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Entscheidung entweder bereits ergangen ist oder sehr bald ergehen wird.

Warum bist Du dir so sicher, dass ein Beschluss ergangen sein könnte oder aber kurz bevorsteht? Und was sind das für Gründe, die gegen eine sofortige Veröffentlichung von Strate sprechen?

Auch wenn die Entscheidung des Gerichts im Fall Sabolic etwas über zwei Monate gedauert hat, muss dies ja nicht auch für Kassel gelten.

Lichtenberg schrieb:Auch wenn die Entscheidung des Gerichts im Fall Sabolic etwas über zwei Monate gedauert hat, muss dies ja nicht auch für Kassel gelten.

Aber auch hier wurde alles umgehend veröffentlicht. Warum sollte es jetzt anders sein?

falstaff schrieb:Es wird mehr. Alleine hier auf Allmy laufen gleich mehrere Threads, in denen sich völlig Unbeteiligte, angespornt von privaten Kampagnen gegenseitig in die Überzeugung hineinreden, dass ein Urteil grundsätzlich falsch sei.

Na ja, es ist heutzutage allgemein „schick“ und vermeintlich von intellektueller Reife zeugend, das Handeln von Legislative, Exekutive und Judikative in Frage zu stellen. Medial kommt so etwas auch immer sehr gut. Ich erinnere an die Rundumschläge des Bruders der getöteten Sophia Lösche, wonach sowohl die bayrische wie die sächsische wie auch die spanische Polizei bei den Ermittlungen alles falsch gemacht haben (nur der Bruder mit seiner Truppe hat alles richtig gemacht, klaro).

In nicht wenigen Fällen ist Kritik ja berechtigt, aber in der Häufigkeit, wie sie öffentlich geübt wird, fragt sich schon, wie ernst man das noch nehmen kann. Über Handwerker- oder Ärztepfusch wird viel weniger berichtet als über angebliches Polizei- oder Justizversagen. Dabei sind Polizisten und Richter sicher nicht dümmer, unwilliger, unfähiger oder bösartiger als Handwerker oder Ärzte.

@Lichtenberg

Der User @DerElch ist Journalist und wird morgen bei der Pressestelle des Landgerichts offiziell anfragen. Vielleicht wissen wir dann mehr.