Doppelmord Babenhausen

1cast schrieb:Schon verwunderlich das jemand der selber als Makler arbeitet ein Haus mietet und dadurch das Vermögen aufgefressen wird. Die Familie T. hatte ja auch ein anderes Haus geerbt.

Nun ja, es gibt auch männliche Frauenärzte....Das andere Haus wurde doch von der Oma der Tochter vermacht und der Erlös war eigentlich auf einem separaten Konto geparkt und sollte der Tochter zu Gute kommen, wenn die Eltern mal nicht mehr da sind.
Das Ersparte wurde ja nur aufgebraucht, weil das Maklergeschäft nicht mehr lief, nachdem Konkurrenz vor Ort aufkam.

Cassandra71 schrieb:Das Haus war gemietet.

Darsow muss sich ja wohl auch an den Vermieter gewandt haben...von dem bekam er aber nur zu hören, dass die Tolls pünktlich ihre Miete zahlen und er nichts unternehmen wird.

Recht haste!

1cast schrieb:Schon verwunderlich das jemand der selber als Makler arbeitet ein Haus mietet und dadurch das Vermögen aufgefressen wird.

Ich würde auch vermuten, dass Makler i.d.R. keine Mietimmobilie bewohnen, aber es gibt bekanntlich Ausnahmen - und bei Herrn Toll war das ja nun mal unstreitig der Fall. Finde ich jetzt nicht diskussionswürdig, zumal es OT wäre.

Ich würde auch vermuten, dass die Lärmbelästigung aus dem Hause Toll den Verkehrswert des Hauses der Familie Darsow gesenkt hätte, falls ein Verkauf tatsächlich realisiert worden wäre. Insofern hatte Herr AD die Wahl zwischen finanziellen Verlusten oder der weiteren Hinnahme der Ruhestörungen aus dem Nachbarhaus ohne dass für ihn ein Ende absehbar war.

Ludwig01 schrieb:Ich würde auch vermuten, dass die Lärmbelästigung aus dem Hause Toll den Verkehrswert des Hauses der Familie Darsow gesenkt hätte, falls ein Verkauf tatsächlich realisiert worden wäre.

Ich hatte im Verlauf des Threads ja schon mehrfach die Bedenken geäußert, dass ein Haus mit solchen Nachbarn praktisch unverkäuflich sein könnte, denn das ist m.E. ein Mangel, dessen Verschweigen einer arglistigen Täuschung gleichkommen würde. Evtl. kann da ein User mit entsprechendem juristischem Hintergrund was zu sagen?

Aber sowas passiert doch sicher ständig das zb Mieter umziehen oder Wohnungen verkauft werden weil man vielleicht Probleme mit den Nachbarn hat und dem Nachmieter oder Käufer wird man das sicher nicht auf die Nase binden.

Aber da fragt man sich doch durch, wer wohnt denn sonst noch so in der Nachbarschaft.
Da spricht man mit den Leuten, denen man begegnet.

Ludwig01 schrieb:Insofern hatte Herr AD die Wahl zwischen finanziellen Verlusten oder der weiteren Hinnahme der Ruhestörungen aus dem Nachbarhaus ohne dass für ihn ein Ende absehbar war.

Ein Umzug aufs Lande war geplant, ließ sich aber finanziell nicht realisieren nach der Immobilienkrise.
Ich glaube den Lärm dfarf man beim Verkauf nicht unerwähnt lassen. Das bedeutete wohl Unverkäuflichkeit so lange die Lärmquelle nicht beseitigt ist.
Und der Verursacher, der Halunke, hat einem das Haus auch noch persönlich angedreht und an dem Deal verdient
Ein zusätzliches Motiv

Hatte das Haus von Familie D. eigentlich einen Vorbesitzer ?

1cast schrieb:Hatte das Haus von Familie D. eigentlich einen Vorbesitzer ?

Davon ist auszugehen, was täte das zur Sache?

Das die Familie D das Haus ja auch gekauft hat und keine Infos zu den Nachbarn bekommen haben und auch im später sich nicht darauf berufen konnten das man ihnen das hätte sagen müssen. Vielleicht hatten die Bewohner davor auch schon Probleme mit Familie T.

1cast schrieb:Vielleicht hatten die Bewohner davor auch schon Probleme mit Familie T.

Durchaus möglich, aber aus dem Urteil geht wohl hervor, das dies im Laufe der Zeit schlimmer wurde.
Tut nur insofern was zur Sache, daß die Ruhestörer einem ja selbst noch das Haus angedreht haben.

@Nightrider64
@1cast

Also wie zunächst richtig bemerkt, war es ja Herr Toll selbst, der das Haus an die Familie Darsow vermittelte.
Davon abgesehen haben wir schon oft festgestellt, dass Ruhestörung und die persönliche Lärmbelastungsgrenze eben rein subjektiv ist. Wenn du da eine lebhafte Familie vorher wohnen hattest, haben die die Tolls vielleicht in ihrem eigenen Tohuwabohu gar nicht bemerkt.

Trotzdem schürt das natürlich zusätzlich Hass

EinElch schrieb:Davon abgesehen haben wir schon oft festgestellt, dass Ruhestörung und die persönliche Lärmbelastungsgrenze eben rein subjektiv ist.

Eben, und deshalb glaube ich nicht das man als Verkäufer verpflichtet ist dem Käufer Auskunft darüber zu geben ob man seinen Nachbar als störend empfindet.

So wie ich das verstanden habe, war das Erstbezug.

https://strate.net/wp-content/uploads/2019/08/LG-Kassel-Beschluss-19-08-19.pdf
Seite 2 unten beginnend.

Nightrider64 schrieb:Tut nur insofern was zur Sache, daß die Ruhestörer einem ja selbst noch das Haus angedreht haben.

Ich denke da wäre ich auch sauer gewesen, dass mein Makler der mir ein Haus verkauft, Geld verdient hat von und mit mir. Und mich dann in der Ruhe stört.
Das ist schon unfair, oder?

Gut, das er beim Verkauf nicht darauf hingewiesen hat, das er mir Familie nicht ganz leicht im Umgang sind, verstehe ich. Sonst hätte der AD nicht gekauft

Traurig - das auch Hr. T. im Urteil nicht gutbürgerlich kommt was insbesondere die nächtliche Lärmbelästigung angeht, durch Müll wegbringen frühmorgens um 04.00 Uhr und das „ohne jegliche Rücksicht“. Unverständlich

Heribert schrieb:Traurig - das auch Hr. T. im Urteil nicht gutbürgerlich kommt was insbesondere die nächtliche Lärmbelästigung angeht, durch Müll wegbringen frühmorgens um 04.00 Uhr und das „ohne jegliche Rücksicht“. Unverständlich

Richtig.
Das Verhalten der Mordopfer war unmöglich und niemanden zumutbar.
Wenn mein Nachbar, unmittelbar neben meinem Haus um 04.00 die Mülltonner rückt, währen ich um 8 Uhr ausgeschlafen bei der Arbeit sein müsste, gäbe es auch Ärger.

Hätte Andreas mal einfach zum zufällig herumstehenden Kantholz gegriffen und den Nachbarn bei so einer Polteraktion erschlagen im Affekt.
Er wäre längst draußen nach ein paar Jahren.
Aber da wollte wohl einer das perfekte Verbrechen begehen um seine Probleme zu lösen.
Leider ging das, wie so häufig daneben.

1cast schrieb:Hatte das Haus von Familie D. eigentlich einen Vorbesitzer ?

Das Haus wurde 1999 von den Darsows gekauft, und im Urteil ist zu lesen, dass die Tolls ebenfalls 1999 als eine der ersten Familien in den Gebäudekomplex eingezogen sind (Urteil Seite 2).

Den Zusatz "zunächst noch zur Miete" (Toll) kann ich nicht so richtig einordnen, anscheinend ein Patzer des Gerichts?

Jedenfalls ist davon auszugehen, dass es keine Vorbesitzer gab.

Cassandra71 schrieb:Cassandra71

Es wäre doch nicht unüblich, wenn das so vereinbart war, erst mal zur Miete zu wohnen und wenn alles gut läuft, dann den Kauf fix zu machen. Viele Leute versuchen, ihr Mietobjekt zu kaufen. Das spräche dafür, dass anfangs alles zur Zufriedenheit lief oder dass D. eine größere Geldmenge erwartete, die ihm zum Kauf noch fehlte. Denn 10% hätte er ja mindestens als Anzahlung leisten müssen, sonst hätte die Bank wohl nicht mitgezogen.