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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

13.01.2022 um 18:11
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wenn ich Ermittler wäre und ich vor dieser Aussage sässe und wüsste, dass die Nachbarn in den weiter entfernten Häusern etwas gehört haben, AD aber nichts gehört haben will, dann würde mich das sehr aufhorchen lassen.
und im weiteren Verlauf der Ermittlungen wird die Luft dann immer dünner für Darsow.

-ach er war allein zu Hause in der Tatnacht?
-ach er hatte in der Vergangenheit mehrfach Probleme mit der Familie Toll?
-ach er hat sich gegenüber Arbeitskollegen über die Familie Toll beschwert?
-ach von seinem Firmen-Rechner aus wurde nach Anleitungen für einen SCHALLDÄMPFER gegoogelt und diese Anleitung sogar ausgedruckt?
-ach dieser Firmenrechner ist jetzt plötzlich defekt?
-ach an seinen Gegenständen wurden Schmauchspuren gefunden die in ihrer charakteristischen elementaren Zusammensetzung identisch mit denen des Tatortes sind?
-ach Darsow hat sich auf seinem Privat-Rechner nach der Tat schonmal über Spurensicherungsverfahren und Rechtsbeistand erkundigt?


...ja dann, ermitteln wir doch mal weiter in Richtung Hell Angels und belangen den guten Herrn Darsow mal nicht. Ironie Off.

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Doppelmord Babenhausen

13.01.2022 um 18:44
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Das Haus macht ja zumindest von Außen einen guten Eindruck, es ist schön zentral gelegen, AD brauchte nur wenige Minuten bis an seinen Arbeitsplatz, dazu vielleicht noch andere Vorteile des Hauses von denen wir nichts wissen.

Möglich dass andere Häuser eben diese Annehmlichkeiten nicht bieten konnten (ich schätze das Immobilienangebot wird im Dreieck Frankfurt-Darmstadt-Aschaffenburg aufgrund der hohen Nachfrage auch nicht sehr groß gewesen sein).
Steht doch im Urteil begründet: Aufgrund der Immobilienkrise konnten Darsow das Haus nicht einfach so verkaufen ohne Verlust. Deshalb konnten sie auch kein anderes Haus erwerben. Ihr Traum war ja wohl ein freistehendes Haus, bzw selbst zu bauen.
Als Ausweg hat man sich Mietwohnungen angesehen, was aber für Andreas ein Schritt zurück gewesen wäre in seiner Lebensplanung.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:ch muss nochmal die Frage stellen, wie das eigentlich möglich sein soll, dass Schüsse, Ohrstöpsel hin oder her, die im Nachbarhaus (Wand an Wand) abgefeuert werden (ca. 100 - 120 Dezibel) von Darsow nicht gehört worden sein sollen?
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich kaufe AD nicht ab, dass er die Schüsse nicht gehört haben will, wenn er denn unschuldig wäre.
Sogar Nachbarn, die weiter entfernt leben, haben die Schüsse gehört.
Aber wohl auch nicht alle Nachbarn.
Ich sehe das keinesfalls als Indiz für Darsows Schuld. Wenn er denn mit Ohrstöpseln geschlafen hat, hätte er das vielleicht auch nicht hören können mit Schalldämpfer.
Selbst wenn er keine Ohrstöpsel benutzt hätte, hätte er einen so tiefen Schlaf haben können, das man ihm nicht zum Vorwurf machen kann, nichts mitbekommen zu haben. Schließlich war er Lärm inzwischen gewöhnt, so hätte ein nicht von der Hand zu weisendes Argument der Verteidigung angeführt werden können.
Zitat von LentoLento schrieb:Das sehe ich anders. Dass er die Schüsse nicht gehört haben will, würde ich erst dann als Indiz sehen, wenn entsprechende phonetische Untersuchungen gemacht worden wären, also ein Schallpegelmessung in dem Schlafzimmer unter Berücksichtigung der Ohrstöpsel, welche AD verwendet haben soll. Erst dann wären im Ansatz gegebe, das zu bewerten.
Genau so. Es hat keinerlei Aussagekraft, das A.D, angegeben hat nichts gehört zu haben von den Schüssen.


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13.01.2022 um 19:03
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Aber wohl auch nicht alle Nachbarn.
Ich habe auch nicht von ALLEN Nachbarn gesprochen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Selbst wenn er keine Ohrstöpsel benutzt hätte, hätte er einen so tiefen Schlaf haben können, das man ihm nicht zum Vorwurf machen kann, nichts mitbekommen zu haben. Schließlich war er Lärm inzwischen gewöhnt, so hätte ein nicht von der Hand zu weisendes Argument der Verteidigung angeführt werden können.
Hätte man tun können, dann hätte man aber indirekt (oder ist das dann schon DIREKT) die Ruhestörung ja zugeben müssen.
Auf lange Sicht gesehen hätte AD diese Argumentation eher geschadet, weil er damit ja im Prinzip das Hauptmotiv eingesteht.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Genau so. Es hat keinerlei Aussagekraft, das A.D, angegeben hat nichts gehört zu haben von den Schüssen.
dennoch ist es ein weiteres Puzzlestück das mal wieder irgendwie nicht so wirklich passen will.


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Doppelmord Babenhausen

13.01.2022 um 19:16
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wenn ich Ermittler wäre und ich vor dieser Aussage sässe und wüsste, dass die Nachbarn in den weiter entfernten Häusern etwas gehört haben, AD aber nichts gehört haben will, dann würde mich das sehr aufhorchen lassen.
Wie gesagt, es kommt auf die Umstände an. Hat der weiter entfernte Nachbar mit Ohrstöpseln geschlafen?

Ermittler sollten sich da aus meiner Sicht vor voreiligen Schlüssen in Acht nehmen, wie gesagt, die ersten Schüsse erfolgten von der abgewandten Seite des Hauses. Die Häuser, welche sich im Sudwesten befanden werden von dem Schall sicher mehr abbekommen haben. An der Wand von Tolls Haus ist der Schall sicher gut reflektiert worden. Andere reflektierende Flächen, welche den Schall wieder auf Tolls Hauis zurück geworfen hätten sind da doch recht weit entfernt. Sicher "krümmt" sich Schall auch um Ecken, aber doch stark abgeschwächt. Wie der Schuss sich über die doppelte Wand im Innern übertragt, kann man nicht wissen, die Ermittler sollten sich da auch vorher ausreichen informieren, da Ermittlungen nicht in möglicherweise falsche Richtungen laufen.

In diesem Fall wird das vermutlich erfolgt sein, in das Verfahren ist dies jedenfalls nicht eingeführt worden.


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13.01.2022 um 20:27
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Zitat AD:"Die Familie Toll war isoliert, komplett in der ganzen Nachbarschaft, mit denen hat keiner geredet..es waren einfach unangenehme Menschen gewesen"
Ich finde an dieser Aussage auch bemerkenswert das AD hier überhaupt nicht zwischen den Familienmitgliedern der Familie Toll differenziert.
DIE FAMILIE TOLL, so werden die verbal abgehandelt.
D.h. er bezieht in diese Aussage die Tochter mit Handicap mit ein.
Völlig fehl am Platz.
Ist "Unangenehm" wirklich die korrekte Beschreibung für einen Menschen mit Behinderung?

Deswegen wäre hier eine Nachfrage seitens des Reporters schon wichtig gewesen
"in wiefern denn, Herr Darsow?"

Man spricht ja oftmals von "Täterwissen".
Darsow offenbart hier etwas anders, und zwar "Täterdenken".
Er schert die Familie Toll komplett über einen Kamm.
Und das sogar vor einer laufenden Kamera ohne jeden Skrupel, wohl wissend wie das rüber kommt.
Für die Fehltritte des Einen, sind automatisch ALLE verantwortlich egal ob Behinderung, psychische Erkrankung oder whatever.
Genauso hat der imaginäre "wahre Täter" ja auch agiert.
ALLE müssen sterben.
ALLE über den gleichen Kamm.

Sehr aufschlussreich in meinen Augen.


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13.01.2022 um 20:49
Ich muss doch noch etwas zu den Schussgeräuschen nachtragen, Messungen scheinen erfolgt zu sein:

In dem von Frau D kommentierten Urteil auf Seite 24 schrieb sie:
Am 5. Juni 2009 fand die Schussrekonstruktion am Tatort statt. In unserem Schlafzimmer wurde ein Geräuschpegelmesser aufgestellt um festzuhalten wie laut die Schüsse waren. Es wurde mit einem nachgebauten Schalldämpfer, ohne Schalldämpfer und mit Original Schalldämpfer geschossen. Die Schüsse konnte man nicht hören! Wie kann dann die Staatsanwaltschaft behaupten, dass es Ruhestörungen gegeben hat, wenn man noch nicht mal die Schüsse gehört hat.
Ich denke Frau D hat sich den für AD günstigsten betrachten Fall rausgesucht, vermutlich bei verschlossenen Fenstern. Ich denke, dass davon auch die StA ausgehen musste, wenn sie es als belastendes Indiz hätte ansehen wollen. Für mich ist dieses Ergebnis auch nachvollziehbar, wie gesagt, bzgl. der Schüsse hat das Haus von Toll gegenüber dem Haus von AD vermutlich ausreichend abgeschirmt.

Andere Geräusche der Familie sind sicher nicht nur von dieser Seite erfolgt, daher führt diese Argumentation von Frau D bzgl. der Geräuschbelästigung durch die Familie Toll selber ins Leere.


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13.01.2022 um 21:09
Zitat von LentoLento schrieb:In dem von Frau D kommentierten Urteil auf Seite 24 schrieb sie:Am 5. Juni 2009 fand die Schussrekonstruktion am Tatort statt. In unserem Schlafzimmer wurde ein Geräuschpegelmesser aufgestellt um festzuhalten wie laut die Schüsse waren. Es wurde mit einem nachgebauten Schalldämpfer, ohne Schalldämpfer und mit Original Schalldämpfer geschossen. Die Schüsse konnte man nicht hören! Wie kann dann die Staatsanwaltschaft behaupten, dass es Ruhestörungen gegeben hat, wenn man noch nicht mal die Schüsse gehört hat.
da offenbaren sich die Logikfehler auf der Unterstützerseite.

Wurde denn am 5. Juni 2009 nachts oder am Tag geschossen?
Tagsüber ist das ja schon grundsätzlich was anderes.
Da ist das "Hintergrund"-Rauschen (Verkehrsgeräusche, Vögel, Personen die sich draußen aufhalten, laufende Radios etc.) ja bereits höher als nachts.
Zitat von LentoLento schrieb:Andere Geräusche der Familie sind sicher nicht nur von dieser Seite erfolgt, daher führt diese Argumentation von Frau D bzgl. der Geräuschbelästigung durch die Familie Toll selber ins Leere.
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass die Schussgeräusche in der Tatnacht auch nicht nur über die Wand gekommen sein müssen.
Die ersten Schüsse auf Herrn Toll wurden ja vor der Türe oder zumindest bei noch geöffneter Tür abgegeben.

Bleiben wir mal noch bei der Aussage das man die Schüsse nicht hören konnte.
Ja wo wurde im Rahmen dieser Tests denn geschossen?
Darsow hat sich ja während des Tatgeschehens durch das Haus der Familie Toll bewegt und dabei an mehreren verschiedenen Orten und Stockwerken Schüsse abgegeben.

Bitte nicht falsch verstehen was ich jetzt sage, aber hat irgendjemand auch die Aussagen von anderen Zeugen dieses Tests gehört?
Wenn es da noch 2-3 unabhängige Zeugen gab, dann könnte ich das eher glauben das man wirklich "nichts" gehört hat.
Für mich ist das nahe zu unvorstellbar.
Aber kann natürlich sein.
Aber wenn man selbst im Hause Darsow nichts gehört hat, warum haben es dann andere Nachbarn, zumindest in der Tatnacht gehört?

Dann hätte ich aber dennoch eine Frage.
Darsow trug ja die Ohrstöpsel (laut seiner Aussage) nicht wegen den Tolls sondern wegen den Geräuschen irgendeines Röntgengerätes von der Bundeswehr oder? Oder hab ich da etwas durcheinander gebracht und es handelt sich um ein anderes technisches Gerät?
Hat man eigentlich das auch mal gemessen, wenn man schon so einen Versuchsaufbau macht?

Und jetzt die Gretchenfrage.
Wenn die Wände so dermaßen gut Schall abschirmen, dass man sogar Schüsse im Nachbarhaus, egal ob Tag oder Nacht, nicht hören kann.
Warum haben die selben Wände dann nicht die "Störgeräusche" abgeschirmt gegen die Darsow sich mit Ohrstöpseln (die ihm ja verhasst sind) schützen musste?
Er hätte ja auch bei geschlossenen Fenstern schlafen können, dafür aber ohne Ohrstöpsel.
@Lento all die Fragen gehen nicht explizit an dich persönlich, sondern sind ganz allgemein gestellt.
Zitat von LentoLento schrieb:Andere Geräusche der Familie sind sicher nicht nur von dieser Seite erfolgt, daher führt diese Argumentation von Frau D bzgl. der Geräuschbelästigung durch die Familie Toll selber ins Leere.
Genau so ist es.


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Doppelmord Babenhausen

13.01.2022 um 21:14
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:da offenbaren sich die Logikfehler auf der Unterstützerseite.
Inwiefern besteht denn da ein Logikfehler bei den Unterstützern?
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Wurde denn am 5. Juni 2009 nachts oder am Tag geschossen?
Tagsüber ist das ja schon grundsätzlich was anderes.
Da ist das "Hintergrund"-Rauschen (Verkehrsgeräusche, Vögel, Personen die sich draußen aufhalten, laufende Radios etc.) ja bereits höher als nachts.
Das ist ein guter Gedanke.

Ob die Ermittler dies seinerzeit bedacht haben? Wenn nicht wäre das erneut ein wenigstens verfälschtes Ermittlungsergebnis. Oder?


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Doppelmord Babenhausen

13.01.2022 um 21:21
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Inwiefern besteht denn da ein Logikfehler bei den Unterstützern?
habe ich in dem Beitrag doch lang und breit erklärt.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ob die Ermittler dies seinerzeit bedacht haben? Wenn nicht wäre das erneut ein wenigstens verfälschtes Ermittlungsergebnis. Oder?
Mir ist aktuell noch nicht mal klar, wer diesen Test durchgeführt hat.
Weißt du dazu näheres?

Ich würde nicht soweit gehen zu sagen, dass es ein verfälschtes Ermittlungsergebnis ist.
-Darsow wurde dieses "Ergebnis" ja weder be- noch entlastend ausgelegt.
-Die Täterfrage steht und fällt nicht mit der Frage ob in Darsows Schlafzimmer Schüsse hörbar waren oder nicht. Da sich Darsow während der Tat am Tatort befunden hat, kann er die Schüsse in seinem Schlafzimmer nicht gehört haben.


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13.01.2022 um 21:25
@Ma_Ve
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ob die Ermittler dies seinerzeit bedacht haben? Wenn nicht wäre das erneut ein wenigstens verfälschtes Ermittlungsergebnis. Oder?
Du baust eine Kritik auf Konjunktiv auf?


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13.01.2022 um 21:25
Der Zivilprozess soll am 9. März stattfinden.


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13.01.2022 um 21:26
@MisterEko

Wie gesagt, es haben solche Schussversuche stattgefunden. Das Ergebnis muss wohl negativ gewesen sein, denn sonst hätte man es ins Verfahren eingeführt. Die Häuser dort sind auch noch nicht so alt, die Fenster werden recht gut den Schall abdichten. Der Bungalow sudwestlich daneben, der sicher direkt den Schall abbekommen hat, wird - falls sie nicht zwischenzeilich ersetzt wurden - Fenster besitzen, die wenig den Schall abhalten. Von der Bauart schätze ich ein Bau aus den 60ern. Auch sind deutlich mehr Häuser auf dieser Seite, welche den Schall dort direkt samt Reflektion an der Wand des Hauses von Tolls abbekommen haben. Das dort die Schüsse gehört wurden, ist sehr wahrscheinlich, zu anderen Seite ist es unwahrscheinlicher.

Wie gesagt, die Messungen werden von den Ermittlern ausgeführt worden sein (am 5.6.2009). Da gab es die Unterstützer gar nicht, daher gehe ich davon aus, dass die Messungen schon richtig erfolgt sind. Denn andernfalls müsste man an den Methoden der Ermittlern/Gutachtern zweifeln.

Außerdem ändert sich der Schall selber nicht durch zusätzliche Geräusche. Ob die Pegelmessung tagsüber oder in der Nacht stattfanden ist egal. Die Gehörempflindlichkeit kennt man und das wird der Gutachter dann entsprechend bewertet haben.

Aber sicher, das entlastet AD natürlich nicht.


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13.01.2022 um 21:34
Zitat von LentoLento schrieb:Wie gesagt, es haben solche Schussversuche stattgefunden. Das Ergebnis muss wohl negativ gewesen sein, denn sonst hätte man es ins Verfahren eingeführt.
Alles gut.
Nur ich persönlich kann dazu gerade nichts finden außer das hier:
Am 5. Juni 2009 fand die Schussrekonstruktion am Tatort statt. In unserem Schlafzimmer wurde ein Geräuschpegelmesser aufgestellt um festzustellen, wie laut die Schüsse waren. Die Schüsse konnte man nicht hören! Wie kann dann die Staatsanwaltschaft behaupten, dass es Ruhestörungen gegeben hat, wenn man noch nicht mal die Schüsse gehört hat.
Nach dieser Schussrekonstruktion waren 8 Polizisten in unserem Haus.
Quelle: https://www.doppelmord-babenhausen.de/Indizien.htm

Ich hätte das einfach nur gerne aus einer unabhängigeren Quelle als Frau Darsow bestätigt bekommen wollen.

Was genau da getestet wurde, weiß ich nicht.
Ob das Ergebnis (egal wie es ausgefallen wäre) überhaupt relevant für das Urteil gewesen wäre, wissen wir ja auch nicht.
Zitat von LentoLento schrieb:Außerdem ändert sich der Schall selber nicht durch zusätzliche Geräusche. Ob die Pegelmessung tagsüber oder in der Nacht stattfanden ist egal. Die Gehörempflindlichkeit kennt man und das wird der Gutachter dann entsprechend bewertet haben.
kann sein.
Bei mir als Laie ist es aber so, das wenn ich im Büro sitze und neben mir andere Leute telefonieren und quatschen, ich dadurch meinen eigenen Gesprächspartner schlechter hören kann:) Weil einiges von dem was ich hören will, im allgemeinen Geräuschpegel unter geht.
Wenn meine Frau anfängt zu quasseln wenn ich was auf Netflix anschaue, muss ich auch den Ton lauter machen:)
Aber egal.
Off Topic.


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13.01.2022 um 21:36
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Dann hätte ich aber dennoch eine Frage.
Darsow trug ja die Ohrstöpsel (laut seiner Aussage) nicht wegen den Tolls sondern wegen den Geräuschen irgendeines Röntgengerätes von der Bundeswehr oder?
Das war ein Röntgenauto der Amerikaner nach den Anschlägen auf das WTC 2001. Die benachbarte Kaserne wurde übrigens 2007 geschlossen, Wie Frau Darsow erklärt, dass trotzden weiterhin Ohrstöpsel getragen wurden, müsste man bei Interesse raussuchen. IIRC Gewohnheit.

Da die Darsows sich über nächtliches Treppengepolter aus dem Nachbarhaus beklagt haben, kann man die Unhörbarkeit von Schüssen glauben -- oder auch nicht.


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13.01.2022 um 21:37
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Mir ist aktuell noch nicht mal klar, wer diesen Test durchgeführt hat.
Weißt du dazu näheres?
Es gibt dazu Zeitungsartikel.

https://www.op-online.de/region/babenhausen/wieder-fallen-schuesse-tatort-336723.html

Kurz gesagt man hat die Tat rekonstruiert. Dazu wurden Schüsse mit und ohne Schalldämpfer abgegeben. Mehrere Serien wurden geschossen.

Den Gedanken, dass dadurch Schmauchspuren eingeschleppt werden können gebe ich an dieser Stelle mal zu bedenken.
Zitat von LentoLento schrieb:Aber sicher, das entlastet AD natürlich nicht.
Laut Anja Darsows Anmerkungen waren die Schüsse bei ihr im Haus nicht zu hören.

Alles andere spricht für sich.

Man könnte das Motiv Ruhestörung damit schon ins Wanken bringen aber das sehe ich vermutlich alleine so.


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13.01.2022 um 21:41
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Es gibt dazu Zeitungsartikel. https://www.op-online.de/region/babenhausen/wieder-fallen-schuesse-tatort-336723.htmlKurz gesagt man hat die Tat rekonstruiert. Dazu wurden Schüsse mit und ohne Schalldämpfer abgegeben. Mehrere Serien wurden geschossen.
Danke für den Link.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Kurz gesagt man hat die Tat rekonstruiert. Dazu wurden Schüsse mit und ohne Schalldämpfer abgegeben. Mehrere Serien wurden geschossen. Den Gedanken, dass dadurch Schmauchspuren eingeschleppt werden können gebe ich an dieser Stelle mal zu bedenken.
Durch Schüsse die im Hause Toll abgegeben werden, werden also im Hause Darsow Schmauchspuren eingeschleppt?
Über die Luft oder was?
Ich glaube die Ermittlungsbehörden sind professionell genug um so einen groben Fehler auszuschließen.
Darauf gibt es keinerlei Hinweise.
Außerdem könnten die dann ja diesen Schmauch ihren eigenen Waffen zuordnen. Nehme ich mal an.


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13.01.2022 um 21:46
@MisterEko
Es tut mir leid, eine unabhängige wird man nur in den Akten finden.

Aber wie gesagt, ich halte es für nachvollziehbar, weil der Schall in Richtung Südwesten geworfen sein wird. Dort ist der Schalldruck deutlich höher als woanders. Die Wand richtet den Schall einfach in diese Rcihtung.

Ich denke, wenn es einen solche Messung nicht gegeben hat, dann wäre es ein Fehler der Ermittler. Da es nicht ins Verfahren eingeführt wurde, gehe ich von einem negativen Ergebnis aus, was für mich anhand der Lage schon sehr klar ist. Das ist quasi ein indirekter Beweis für meine These.

Man sollte sich die Seite mal auf Google Maps oder Google Earth ansehen. Und wie gesagt eine doppelte Wand isoliert ebenfalls sehr gut (bei den Schüssen innen). Ein Teil des Schalls wird durch die erste Wand geschluckt, dann kommen die Isoliermatten, die dann weiter den Schall abschwächen (andere Frequenzen) und dann kommt die nächste Hauswand. Die den Restschall noch weiter abschwächt. Ob dann das Schlafzimmer von AD überhaupt an dieser Wand lag oder noch eine weitere Wand dazwischen lag, wissen wir nicht.

Wie gesagt, die Aussage von Frau D ist für mich nachvollziehbar und ich denke, dass sie auch den Tatsachen entspricht (weil es auch nicht ins Verfahren eingeführt wurde).

Mehr werden wir hier nicht rausbekommen. Dass AD jedenfalls sicher etwas gehört hätte (wenn er nicht der Täter war), ist vor diesem Hintergrund jedenfalls nicht begründbar.


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13.01.2022 um 21:48
@MisterEko
Hier 2 Zeitungsartikel, die das genauer beschreiben.

Hier die Ankündigung:


fr.de, 02. Juni 2009
https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/polizei-schiesst-tatort-11479767.html
Um das rätselhafte Gewaltverbrechen in Babenhausen aufzuklären, rekonstruiert die Polizei am Mittwoch den Tatablauf - und wird dabei vor Ort Schüsse abgeben.
Mit Schussabgaben am Tatort in der Friedrich-Ebert-Straße 36 in Babenhausen wollen am Mittwoch (3.6.) Polizei und Staatsanwaltschaft Tatabläufe rekonstruieren und damit Erkenntnisse gewinnen, die im Zusammenhang mit den Schüssen stehen.
Ab 18 Uhr kann es daher bis in die Abendstunden wegen Schussgeräuschen und Absperrmaßnahmen zu Beeinträchtigungen kommen. Mit Handzettel wurden am Dienstag die Anwohner in der Friedrich-Ebert-Straße und der näheren Umgebung über die Aktion informiert.
und einige Resultate:
fr.de, 04. Juni 2009
https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/eigentlich-nicht-ueberhoeren-11479770.html
achbarn des im April ermordeten Babenhausener Ehepaars Klaus und Petra T. hörten am Mittwochabend Schusssalven durch ihr Wohnviertel peitschen. Zeugen eines tatsächlichen Verbrechens wurden sie dabei aber nicht, denn rund ein Dutzend Kripobeamte stellte mit scharfen Waffen das damalige Tatgeschehen nach. "Ich staune", sagt ein Anwohner, als die vier ersten Schüsse verhallt waren. "Das war laut und eigentlich nicht zu überhören." ...

Bis zum Mittwoch wussten die Kripoleute nicht, ob Nachbarn der Eheleute die tödlichen Schüsse überhaupt gehört haben können. ...

Täter benutzte selbstgebauten Schalldämpfer

... Da der oder die Täter selbst gebaute Schalldämpfer benutzten, stellten die Beamten am Mittwoch in Babenhausens Osten nicht alle Schüsse mit der gleichen Lautstärke nach. "Mit der Rekonstruktion der Schussabgabe im Haus verfolgen wir eher eine Idee als ein Ziel", sagt Polizeisprecher Kärchner. "Es geht nicht nur um die Lärmentwicklung."

... Zum Vergleich der Schusslautstärke feuerten die Beamten am Mittwoch in drei Versionen scharfe Munition ab: bauartgetreu, mit Schalldämpfer und schallgedämpft "Marke Eigenbau" - so wie der Täter.

Anwohner bezeugen nach dem Einsatz der polizeilichen Waffenexperten, nur den Unterschied zwischen den Schüssen mit und ohne Schalldämpfer wahrgenommen zu haben. Zu weiteren Details schweigt Kärchner. Die in die Nachbarhäuser vorübergehend eingezogenen Kripoleute werden beim Ablesen ihrer Phon-Messgeräte mehr "gehört" haben und ihre Erkenntnisse intensiv vergleichen. "Und die Anwohner wissen jetzt besser, was sie überhaupt gehört haben könnten", resümiert Kärchner.
...



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13.01.2022 um 21:50
@jaska
danke für den Link.


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