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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 10:33
@alle:

Guten Morgen zusammen.

@QiK

Meiner Erinnerung nach wurde A.D. mit einem halbvollen Müllsack gesehen, der Zeuge konnte aber nicht angeben, wohinein der Sack oder sein Inhalt entsorgt wurde.
Da die Mitarbeiter gehalten waren ihren Müll selbst zu trennen und zu entsorgen, dürfte in dem Betrieb so gut wie jeder mal jemand anderen mit irgendwelchem Müll auf dem Weg zum Container gesehen haben.

Gut, dass Du Dich da im Detail nochmal einlesen willst, vier Augen sehen mitunter mehr als zwei.

Ähnliches dürfte ( oder meinetwegen "könnte" ) für einen "Eingriff am offenen PC-Tower" gelten. Wenn die Kiste sich schwer tat, könnte es z. B. daran gelegen haben, dass das Kühlgebläse sich mit Wollmäusen zugesetzt hatte. Es reicht, bei der Beseitigung so einer Panne mal zugesehen zu haben, um das gelegentlich auch mal selbst zu machen, ohne dass man dafür König der Heimwerker sein müsste.

Unser Hirn liebt keine Lücken in Geschehnisabläufen, also baut es Brücken, die aber beileibe nicht immer was mit Erinnerung zu tun haben müssen. Nachdem A.D. in den Focus der Ermittlungen geraten war, liegt es durchaus nahe, dass der Kollege diese Beobachtungen miteinander verknüpfte. Insbesondere, wenn zwischen der angeblichen Beobachtung und der Aussage ein längerer Zeitraum lag.


@soisser

Der geistig-gesundheitliche Zustand der beiden Frauen Toll ist uns zumindest Ansatzweise bekannt. Und selbst da ist es schwierig, zu entscheiden, inwieweit man Aussagen von ihnen hätte verwerten können.
Einem ( hypothetischen ) "Herrn Jemand" oder einem von ihm ( hypothetisch ) gedungenen Auftragsmörder stand dieses Wissen nicht zur Verfügung, kann also bei einer Beurteilung eines ( hypothetischen ) Mordauftrags zur Beseitigung möglicher Zeugen für einen Kontakt "Herr Jemand" - Herr Toll nicht als Ausschlusskriterium herhalten.


@Akkarsy

Was treibt mich um?
Ich bin weder verwandt, noch verschwägert mit irgendwelchen Beteiligten. Ich kenne auch niemanden dort, ich war noch nie in Babenhausen und bin auch nicht Mitglied im Monte-Christo e. V.

Ich habe ein allgemeines Interesse an Kriminalfällen und kann mich noch sehr gut an meine Reaktion erinnern, als die Meldung über das Verbrechen im Radio kam. Ohne auch nur irgendwas Näheres als die Radiomeldung zu wissen war mein erster Gedanke: "Der ist mit den Russen aneinandergeraten, für die gilt ein Leben nichts und da haben sie gründlich aufgeräumt."
Kurioserweise dachte meine Frau fast wortwörtlich das Gleiche.

Ich habe das nicht weiter verfolgt und bin erst viel später zufällig wieder auf das aufmerksam gemacht worden, was aus dem Fall geworden war. Da habe ich mich dann etwas näher damit beschäftigt und fand die Vorgehensweise der Justiz unbefriedigend.

Mein Gerechtigkeitsempfinden sträubt sich immer häufiger gegen das, was ich da so lese, wenn ich die Berichterstattung über Kriminalfälle verfolge. Ein Grund, den ich für diese immer weiter klaffende Schere sehe, ist der aus meiner Sicht immer größer werdende Spalt zwischen der hochgebildeten Justiz ( also Richtern, Staatsanwälten, Anwälten ) und der Bevölkerung und deren Realität, über die diese Leute entscheiden.

Hierbei stehe ich keinesfalls immer reflektorisch-automatisch auf der Seite der Angeklagten, es ist meistens eher umgekehrt.
In diesem geradezu grotesk-komischen Fall z. B.:
http://www.rp-online.de/niederrhein-sued/moenchengladbach/nachrichten/lesben-mordkomplott-sechseinhalb-jahre-haft-1.3530450
ist es m. E. den Täterinnen gelungen, der Staatsanwaltschaft Sand in die Augen zu streuen und Reue zu heucheln. Für mich haben die ihrem Beziehungskonflikt da ausgetragen.

Für genauso "weichgespült" halte ich ein Staatsanwalt-Richter-Gespann, das in der Beschaffung einer Maschinenpistole ( immerhin eine Kriegswaffe ) keine Tötungsabsicht erkennt.
Das Resultat war ein Beziehungsende, in dem der Liebhaber in ( angeblicher ) Notwehr die erste Garbe von vorne kriegte und daraufhin ( verständlicherweise ) von seinem Vorhaben, der Freundin die in dieser Beziehung üblichen Prügel zu verabreichen abließ und die Flucht ergriff. Damit war die "Notwehr" aber nicht vorbei; die tödlichen Kugeln bekam er auf der Flucht im Treppenhaus von hinten. Aus meiner Sicht Mord zwecks Strafvereitelung, die geladen versteckte MPi erfüllt alle Merkmale der Heimtücke.
Das bei der versuchten Beseitigung der Leiche weggeworfene Ding liegt höchstwahrscheinlich hier noch irgendwo in der Landschaft rum. Urteil: Notwehr, der Waffenbeschaffer und sein Kumpel, die bei der Beseitigung der Leiche tatkräftig Hilfe leisteten, gingen straffrei aus.

Im hier vorliegenden Fall sehe ich das andere Extrem: Ein "Richter Gnadenlos", der eine Verurteilung um jeden Preis durchdrückt, auch wenn seine Indizienkette vor Schwächen strotzt. Ich könnte vielleicht fast sogar noch damit umgehen, ich irgendwo bemerken könnte, dass man sich den Entschluss schwer gemacht hat.
Aber dem stehen der Schreibstil des Richters und Bemerkungen aus den Prozessberichten entgegen, die für mich vor billiger Selbstzufriedenheit und Süffisanz triefen.
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand Spaß an seinem Beruf und einer handwerklich sauberen Arbeit hat, aber hier klingt für mich die Freude an der Macht und der nahezu unangreifbaren Postion durch, der Mann genießt das sichtlich. Das hat in dem Zusammenhang nichts zu suchen, der Mann macht damit sich und seine ganze Profession unglaubwürdig.
Von jemandem mit der Bildung und in der Position erwarte ich einfach mehr.

MfG

Dew

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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 10:50
@KonradTönz1

Auch Kluge Menschen können was übersehn / Fehler machen / sich irren :D aber das hab ich euch schon 40x Vorgekaut, hilft nichts bei euch *grins*

@Dew

Seit wann funktioniert die Erinnerung so, dass sie sich verschieden Dinge zusammenreimt und sie an einen geeigneten Zeitpunkt transferiert?

@Alice_im_Wl
Kriegst gleich Kloppe von MC :P


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 10:50
Zitat von DewDew schrieb:Aber dem stehen der Schreibstil des Richters und Bemerkungen aus den Prozessberichten entgegen, die für mich vor billiger Selbstzufriedenheit und Süffisanz triefen.
Ich würds vielleicht nicht ganz so polemisch ausdrücken, aber über den Stil von Urteilen habe ich mich in einem anderen Fall auch schon gewundert: Dem Böhringerfall. Als Laie stößt es mir komisch auf, wenn ein Tatgeschehen das nur dem Täter bekannt sein kann vom Richter in einem auktorialen Stil geschildert wird.
Weiß jemand, ob dieser Stil individuell begründet ist, oder ob das vielleicht sogar eine formale Festlegung für Urteile ist? Vorstellen kann ich mir jedenfalls, dass bei entscheidenden Aspekten der Urteilsbegründung in Indizienverfahren, der Konjunktiv nicht verwendet werden darf.


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 11:08
@Dew
ok danke für die ausführliche Antwort :)


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13.05.2014 um 11:39
@alle:

Das eben war vielleicht etwas OT, aber den @KonradTönz1 habe ich deshalb nicht vergessen. BTT also:

@KonradTönz1
Dew schrieb:
Deine Reaktion auf die Verwendung der "Gurke" zeigt mir zumindest, dass schon diese eine Ermittlung von einem Profi ablenken könnte. Der Schluss: "Gurke" = kein Profi könnte gewollt gewesen sein.

Hat der Profi auch deshalb A.T. exakt so ins Gesicht geschossen, dass sie schwer beschädigt überlebt?

Wenn sich mehrere kluge Menschen, noch dazu mit späterem Wissen über den Verlauf der Ermittlungen über eine Tat beugen, geht das in der Regel zwangsläufig meilenweit an den eigentlichen Umständen der Tat vorbei. Weil kein einzelner Täter in der Lage sein kann, alle denkbaren Ermittlungs und Verfahrensverläufe vorauszusehen und die verschiedenen Abläufe in die Tatbegehung einzuplanen und weil kein Mensch perfekt plant und weil kein Mensch einen Plan perfekt ausführen kann.
Es mag ein nettes Spiel sein, die Einzelaspekte einer Tat so miteinander zu verknüpfen und zu arrangieren, dass ein raffiniertes Gesamtbild herauskommt - bei der Tataufklärung hilft es aber nicht wirklich weiter, wenn man von der falschen Voraussetzung einer perfekten Tatplanung- und Ausführung ausgeht.
Da ich mich in der Anatomie des Kopf-Halsbereiches sehr gut auskenne, könnte ich dem ( hypothetischen ) Profi nichts vorwerfen. Dass bei dem Weg, den die Kugeln nahmen, nicht auch mindestens ein großes Gefäß getroffen wurde, was zu sehr schnellem Verbluten des Opfers geführt hätte, ist ein schon an ein Wunder grenzendes Glück für die jüngere Frau Toll gewesen.
Der Täter konnte davon ausgehen, und die nach den Schüssen sofort eingetretene Bewusstlosigkeit des Opfers hat ihn in dem Eindruck bestärkt, dass die jüngere Frau Toll tot war, bzw. im Höchstfall noch ein, zwei Minuten zu leben hatte.

Den sehr unwahrscheinlichen Fall, der hier eintrat, nämlich dass ein Opfer überlebte, dazu herzunehmen, einen Auftragsmörder auszuschliessen, halte ich für nicht zulässig.

Da die Schüsse bei den liegenden Opfern ähnlich plaziert waren, muss man sich Gedanken machen, wieso der Täter das gerade so machte. Oder wer es ihm beibrachte.
Entsprechende Institutionen sind allgemein recht wortkarg, wenn es um ihre Ausbildungsmethoden geht, daher habe ich bislang noch nichts gefunden, was auf eine militärische oder geheimdienstliche Ausbildung schliessen lässt. Im ehemaligen Ostblock laufen haufenweise arbeitslose Ex-Spezialisten rum, die man mieten kann oder die ihren "Job" in kriminellen Vereinigungen ausführen.

Interessant finde ich, dass ( ausgerechnet ) Du das Verknüpfen von Einzelaspekten dieser Tat als "nettes Spiel" bezeichnest und einen Vorwurf daraus machst. Der Richter hat nichts anderes getan, aber mit anderen Konsequenzen.

MfG

Dew


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 11:40
@KonradTönz1
In der Tat der Böhringer Fall ist auch so ein Urteil wo man die Fantasie des Richters bewundert.Was soll an der Aussage von Dew polemisch sein?Polemisch finde ich eher den Umgang mit den Leuten die dieses Urteil kritisieren.
Konjunktiv scheint echt ein Fremdwort bei manchen Richtern und so kommt ein Urteil raus was immer wieder auf der Fiktivschiene fährt,da kommt man schon ins Grübeln .......und nur damit es besonders Revisionsfest dasteht.Na ja ohne Akteneinsicht werden wir alle nicht schlauer aber ich denke schon das man hätte z.B. zumidest mal alle Besucher der silencer Seite ermitteln dürfen.


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13.05.2014 um 11:48
Ach ja nochmal zu dem Müllsack, wenn es laut Augenzeugen so auffällig war das Herr D. seinen Müll entsorgte (wie es jeder machte in der Firma ),wieso nicht mal nachsehen was da denn so entsorgt wird? Na weil es keine Besonderheit war den Müll zu entsorgen ergo auch niemand auf die Idee kommt nachzusehen.


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13.05.2014 um 11:50
Nehmen wir mal an der Profi nimmt eine Bauschaum-Schalldämpfer Konstruktion um auf Amateure abzulenken. Zudem hat er beiläufig noch das Glück, dass der Bauschaum "höchstwahrscheinlich" in seiner chemischen Zusammensetzung dem Bauschaum in der Firma des AD entspricht
(höchstwahrscheinlich, weil Bauschaum war auf aufgrund der Schaussabgabe angeschmaucht/angebrannt war und dies wohl nicht mehr sicher feststellbar war)


Warum sollte der Profi dann noch eine alte P38 nehmen?
Wenigstens eine moderne Waffe (mit weiter Verbreitung, damit trotzdem noch Amateure als Täter in Frage kommen) sollte man man dem Profi zutrauen, oder?


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 11:55
Zitat von DewDew schrieb:Da die Schüsse bei den liegenden Opfern ähnlich plaziert waren, muss man sich Gedanken machen, wieso der Täter das gerade so machte. Oder wer es ihm beibrachte.
Entsprechende Institutionen sind allgemein recht wortkarg, wenn es um ihre Ausbildungsmethoden geht, daher habe ich bislang noch nichts gefunden, was auf eine militärische oder geheimdienstliche Ausbildung schliessen lässt. Im ehemaligen Ostblock laufen haufenweise arbeitslose Ex-Spezialisten rum, die man mieten kann oder die ihren "Job" in kriminellen Vereinigungen ausführen.
Leute bleibt auf dem Teppich....jetzt ist schon der Ostblock an der Reihe...Kopp schüttel


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 11:55
@mattula
Wieviel Müll fällt denn an einem handelsüblichen Büroarbeitsplatz an?
Einen halbvoller Müllsack läßt doch augenscheinlich schon mal nicht aufs übliche Menge schließen.

Da Herr D nicht sagen kann/möchte was denn "besonderes" in dem Müllsack war, außer "Müll vom Arbeitsplatz" ist das schon sehr fragwürdig.

Zudem: Scheinbar konnte kein Zeuge bestätigen dass er D seinen Büromüll über längere ZEit immer ansammelt und dann in der großen Tüte alle halbe Jahr entsorgte

Was fehlt ist also eine gute Erklärung für den Müllsack seitens Herrn D


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 12:03
..theoretisch hätte A.D. auch am Freitag nach Dienstschluss seinen Büromüll entsorgen können..macht man doch so zum WE....oder?

...warum erst am Montag,(wenn es denn so war) wir wissen es nicht und wir werden es auch nicht erfahren, was drinnen war im Sack.


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13.05.2014 um 12:15
@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:In den genannten Fällen (Mollath, Wörz, usw) haben einzelne Menschen versagt - das System als Ganzes hat aber funktioniert und war in der Lage, Fehler aufzudecken und zu korrigieren.
An den beiden Fällen, deren Zitat Du sonst ja nicht so magst, festmachen zu wollen, dass "das System" funktioniert hätte, bringt mich ein wenig zum Schmunzeln.

Im Fall Mollath hat der öffentliche Druck vor einer Wahl so zugenommen, dass "das System" von oben aufgefordert wurde, den Fall zu korrigieren.
Die Bedingungen für eine Wiederaufnahme sind Euch ja geläufig, in dem Fall eine "falsche Urkunde" herzunehmen, war genauso hanebüchen, wie die Gründe, Mollath in die Geschlossene zu bringen.
Die bemängelte Urkunde ( ein ärztliches Attest ) war nämlich an sich nicht falsch, also eine gefälschte Urkunde im juristischen Sinne. Der unterzeichnende Arzt, der seine Mutter in der Praxis vertrat, war im Moment der Unterzeichnung vollkommen dazu berechtigt und an den attestierten Sachverhalten gab es nichts zu rütteln. Er hatte sie mit "i. V." ( in Vertretung ) sogar mehr als korrekt unterschrieben, in dem Sinne, dass er seine Mutter vertrat. Da er aber die Untersuchung durchgeführt hatte, wäre das nichtmal nötig gewesen, denn er unterschrieb ja einen eigenen Befund.

In Bayern gehen die Uhren nochmal anders, diese Wiederaufnahme war eine politische Entscheidung, wenn Mollath auf eine Selbstüberprüfung des Systems durch das System hätte warten müssen, wäre er in der Klappse verschimmelt. Was gerade das perfide an einer Unterbringung dort ist, denn im Gegensatz zum Gefängnis hört dort der Rechtsstaat vor der Tür auf. Little Guantanomo, das bequeme Abstellgleis für unbequeme Menschen.

Im Falle Wörz hat auch nicht "das System" sich selbst überprüft, sondern diejenigen, die maßgeblich daran gearbeitet hatten, ihn in den Knast zu bringen, haben den Hals nicht voll gekriegt damit, dass er "saß".
Der an der manipulierten Ermittlung beteiligte Vater des Opfers hat noch eine Zivilklage hinterhergeschoben und die damit konfrontierten Richter ( zu Wörz´ Glück andere ) haben die Hände über dem Machwerk zusammengeschlagen, was die Polizei der Justiz untergejubelt hatte und was die durchwinkten.
Revision und Wiederaufnahmeantrag des Strafverfahrens waren ganz nonchalant abgeschmettert worden.

MfG

Dew


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 12:20
@soisser
..theoretisch hätte A.D. auch am Freitag nach Dienstschluss seinen Büromüll entsorgen können..macht man doch so zum WE....oder?
das hab ich mich auch schon gefragt. Normal macht man das dann Freitags damit der Müll nicht stinkt übers WE. Ist auch so üblich Freitags seinen Arbeitsplatz bzw. Werkbank zu säubern :)


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13.05.2014 um 12:24
@Dew
das es sich um eine gefäschte Urkunde handelte , hat doch der Richter am OLG schön begründet (findest du ja bei Strate online) Deswegen verstehe ich nicht, warum du jetzt hier deine eigene These postulierst, dass es doch keine gefälschte Urkunde war und der Seehofer dem Mollath quasi freies Geleit gegeben hat;)
Trotzdem hatte Mollath natürlich das Glück, dass der Staatsanwalt auch ein WAV für ihn (das sicher auf politischen Druck) ausgearbeitet hat.
Davon ab: Wie jemand rauskommt oder ob überhaupt, der unschuldig einsitzt, ist doch hier nicht das Thema: Es gibt Justizopfer, dazu gehören Mollath und Wörz.. und sicher auch andere von denen wir derzeit gar nichts wissen. Hat aber mit diesem Fall nichts zu tun


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13.05.2014 um 12:32
Zitat von DewDew schrieb:Interessant finde ich, dass ( ausgerechnet ) Du das Verknüpfen von Einzelaspekten dieser Tat als "nettes Spiel" bezeichnest und einen Vorwurf daraus machst. Der Richter hat nichts anderes getan, aber mit anderen Konsequenzen.
Moment: Ich habe nicht das Verknüpfen von Einzelaspekten kritisiert - das macht der Richter ebenso. Vielmehr habe ich die Voraussetzungen kritisiert, von denen dabei ausgegangen wird - und die Annahme eines perfekt planenden und perfekt operierenden Verbrechers, der bei der Planung auch den möglichen Verfahrensverlauf mitberücksichtigen kann ist eine unzulässige Voraussetzung. Davon scheinst du mir aber gelegentlich auszugehen, wenn du das perfekte (nicht von A.D. begangene) Verbrechen anhand der bekannten Aspekte konstruierst - der Richter geht von dieser Annahme nicht aus. Und das ist auch richtig so.


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13.05.2014 um 12:43
Zitat von DewDew schrieb:Im Fall Mollath hat der öffentliche Druck vor einer Wahl so zugenommen, dass "das System" von oben aufgefordert wurde, den Fall zu korrigieren.
Die Bedingungen für eine Wiederaufnahme sind Euch ja geläufig, in dem Fall eine "falsche Urkunde" herzunehmen, war genauso hanebüchen, wie die Gründe, Mollath in die Geschlossene zu bringen.
Ich finde es ganz und garnicht hanebüchen, einen Mann der in seinem Verfolgungswahn Körperverletzungen und Sachbeschädigungen begeht in die Geschlossen unterzubringen. Und von Leuten die sich ernsthaft und professionell mit dem Fall beschäftigt haben wurde das auch nie bemängelt.

Unerhört finde ich , dass die Politik die Mollath Kampagnenwelle aus reinem Populismus mitgeritten und Einfluss auf die Justiz genommen hat. Das ist ein krasser Verstoß gegen das Prinzip der Gewaltenteilung.


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 12:52
- darüber zu spekulieren, welchen Ausbildungsstand der Schütze hatte, ist so eine Sache.

- fest steht, daß bei K.T. mehrere Schüsse abgegeben wurden, das vielleicht mit dem Stress des Schützen zu tun hatte. Oder die Abwehrhaltungen und das Straucheln des Opfers, nicht zu den gewünschten tödlichen Treffer führte.

-zumal der Schütze bestimmt näher zum Opfer K.T. stand, als im ersten und zweiten Stock, bei der Abgabe der Schüsse auf die Frauen.

- man könnte spekulieren, war der Schütze geübt, oder hatte er einfach Glück bei der Trefferlage, der beiden Frauen.
- da es ja nicht einfach war, mit dieser Konstruktion der Waffe, einen gezielten Treffer zu setzen.

- ich selbst schieße mit einem Revolver .357 Magnum und verwende auch .38 Special. beide Munitionsarten sind sehr unterschiedlich(bedingt durch die Treibladungen, Vollmantel/Teilmantel)
und ab 3 Meter Entfernung zum Ziel, wird es trotz Visiereinrichtung immer schwieriger einen genauen Treffer zu setzen.

- hier in diesem Fall, war die Distanz nicht sehr groß und der Täter verwendete "nur" 9 mm Para, berücksichtigt man noch die ungenaue Visiereinrichtung, müsste man schon wieder spekulieren.


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13.05.2014 um 12:58
Zitat von hängtihnhöherhängtihnhöher schrieb:Es gibt Justizopfer, dazu gehören Mollath und Wörz..
Du vergleichst hier einen, der völlig unverschuldet in eine Art Justizverschwörung geraten ist mit einem, der in seinem abenteuerlichen Verschwörungswahn gewalttätig geworden ist und sich durch generell unkooperatives Verhalten vieles selbst eingebrockt hat.

Mollath ist kein Justizskandal! Die Gründe für die Unterbringung in die Psychiatrie hat nie jemand ernsthaft bewzeifeln können. Es ging lediglich um die Länge der Maßnahme.


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 13:31
@KonradTönz1

Der Stil "kratzt" Dich auch, wie interessant. Ich weiss nichtmal, ob es zulässig ist, über Sachverhalte, die der Richter unmöglich wissen ( geschweige denn auch nur durch ein Indiz untermauern ) kann, so zu schreiben. Wenn an diesem Urteil sämtliche dieser völlig der Phantasie des Richters entsprungenen Passagen gestrichen würden, wäre die Luft weg. Das ist schon so gehalten, dass man darauf reinfallen kann und soll. Es stellt nämlich bei der Lektüre kaum einer die Frage, was daran ermittlungstechnisch bewiesen wurde und was Mutmaßung ist.
Nicht umsonst sprechen auch Fachleute da von einem unnötigen Aufblasen der Geschichte, um sie schwimmfähig zu halten.

@WacciusBaccius

Wenn Du etwas besser verstehen möchtest, wie unser Hirn funktioniert und wie die Evolution das dazu brachte, empfehle ich die Werke von Richard Dawkins. Anschaulich, unterhaltsam geschrieben.

@soisser

Du enttäuscht mich. Ich habe nicht vom Ostblock als im Fall verdächtige Institution gesprochen, sondern von dort herumlaufenden Spezialisten, die jetzt arbeitslos sind. Natürlich rein hypothetisch, weil mich die Ähnlichkeit der finalen Schussverletzungen, also die Ähnlichkeiten der Wege der Geschosse auf den Gedanken gebracht hat, jemand könnte dem Täter sowas beigebracht haben. Es gehört schon eine Menge Kaltblütigkeit ( oder eben Drill ) dazu, in so einer Situation relativ gleichförmige ( man verzeihe mir das Wort, aber ein prägnanteres fällt mir nicht ein ) "Fangschüsse" zu setzen.

Ich hätte auch eine mögliche Antwort ( und da hast Du mich jetzt drauf gebracht, deswegen streiche ich die Enttäuschung wieder ) auf die gerne gestellte Frage, warum der Täter nicht einfach auf die Stirn gezielt hat.
Zumindest bei Herrn Toll wäre das doch sogar weniger umständlich gewesen, bei den Frauen musste der Täter sich nicht so weit bücken und mit der Munition wäre es normalerweise möglich gewesen. Die 9mm-Para schlägt in der Standardlaborierung ( Du kennst Dich da ja aus ) auf die Entfernung durch jeden Menschenkopf.
Ich habe mich bei den Beschreibungen der Schusskanäle durch die Anatomie der Opfer, besonders bei Herrn Toll gefragt, ob das normal ist, dass die Geschosse solche Ablenkungen erfahren. Aus der jagdlichen Erfahrung kenne ich das nicht so. Und da haben wir es ja mit hochspezailisierten Teilmantelgeschossen zu tun, die noch andere Sachen machen sollen, als einfach nur mal durchzuschlagen.
Ein 9mm-Para-Vollmantelgeschoss stelle ich mir von der menschlichen Anatomie unbeeinflussbarer vor. Es sei denn, jemand habe es vielleicht etwas herunterlaboriert ( für waffentechnisch Unbeleckte: die Treibladung verringert ).
Das ist im Zusammenhang mit der Verwendung eines Schalldämpfers sogar naheliegend, erfordert aber Wissen und Können. Die schwächere Treibladung bedingt weniger Durchschlag und könnte eine Begründung dafür sein, warum der Täter eher auf Weichteile des Kopfbereiches schoss.

Und da hänge ich glatt noch einen dran:
Der Täter gab zehn Schüsse ab. Gehört davon wurden zwischen minimal zwei und maximal fünf. Morgens um 0400, wenn´s allgemein still ist.
Als die Polizei die Situation nachzustellen versuchte, waren ALLE Schüsse hörbar. Die mit Schalldämpfer auch, nur etwas dumpfer empfunden. Warum?

Mögliche Erklärung: der Täter verwendete herunterlaborierte Munition.

Nebeneffekt: mit der ( hypothetischen ) herunterlaborierten Munition hätte der improvisierte SD besser gehalten.

Was haben Polizei und Gericht daraus gemacht?
Die Waffenspezialisten ( wer das Video gesehen hat, hat zu den "Bübchen" keine Fragen mehr ) haben den PET-Bauschaum-SD nach Anleitung gebaut. Beim Test ist er ihnen eindrucksvoll weggeflogen.
Daraufhin gab der Richter die Order, das Ding so lange zu "frisieren", bis es hielt. Unter Einsatz einer Drehbank ( Wisst Ihr, was das ist? Hat hier schonmal einer so ein Ding gesehen oder bedient? Ich weiss es, habe schon öfter bei der Verwendung zugesehen, würde mich aber nicht trauen, sie selbst zu benutzen, obwohl ich handwerklich recht versiert bin. ) haben sie schliesslich den SD so weit "gepimpt", dass er auf der P38 blieb, aber den Krach der Standard-9mm-Para nicht effektiv dämpfte.

Der andere Weg, nämlich die Minution herunterzulaborieren, ist ihnen nicht eingefallen. Für solche Einfälle werden die Jungs aber bezahlt.

Beide Möglichkeiten erfordern erhebliches Wissen und Können, viel Zeit, das entsprechende Equipment ( hat einer von Euch schonmal die Werkstatt eines "Selbst- oder Wiederladers" gesehen? Das ist jemand, der sich seine Munition für Pistole oder Gewehr selbst zusammenstellt und fertigt, ein interessantes Hobby ) und eine Werkstatt, sowie einen Platz zum Testen.
Das ist ´ne Menge Zeug, was man A.D. da unterstellt und für diesen Riesenbrocken gibt es KEINERLEI Hinweise.

So "baut" man Indizien.

MfG

Dew


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Doppelmord Babenhausen

13.05.2014 um 13:38
@KonradTönz1,
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Es ging lediglich um die Länge der Maßnahme.
Nuja, ich vermute Du würdest anders argumentieren, wenn es Dich getroffen hätte.

Der Verschwörungswahn war ja in großen Teilen Keiner, was sich später herausstellte.

Aber zurück zum aktuellen Fall:

Für mich hat das Gericht auch verurteilt, weil zum Angeklagten so gut wie keine Alternative bestand. Rocker, bestellter Suizid das passt nicht zu dem Geschehen, welches auf eine Beziehungstat hindeutet.

@Dew

wurde denn besondere Munition verwendet? Ich ging bislang von "normalen" Patronen aus.


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