Doppelmord Babenhausen

jamie71 schrieb:Reine Vermutungen, basierend auf konstruierten Wirklichkeiten aus einem wirklich schlechten Urteil.

Natürlich ist jedes Urteil schlecht, das einen Freund zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch sehr gute Urteile - wie dieses - sind dann schlecht.

Deus_ex_Machin schrieb:Natürlich ist jedes Urteil schlecht, das einen Freund zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch sehr gute Urteile - wie dieses - sind dann schlecht.

Nicht jedes Urteil, das einen Freund zu lebenslanger Haft verurteilt ist schlecht. Das Urteil aus Darmstadt ist hingegen grottenschlecht, genauso wie deine Rückschlüsse daraus, was Tatwaffe , Beschaffung, Besitz und Täter betrifft. Und das ist auch verständlich, denn deine Denkbasis ist eben ein grottenschlechtes Urteil.

Woher die Waffe stammt und wo sie abgeblieben ist, weis nur der Täter .
Einfach mal googeln wievielte unregistrierte Waffen in Deutschland schätzungsweise in Umlauf sind. Ich habe mal was von 2,5 mio unregistrierten Waffen gelesen, wobei ich mich da nicht festlegen will und jetzt hier unterwegs im Café sitzend auch schlecht recherchiert kann.

Wie dem auch sei, wenn nur Der jenige verurteilt werden würde , dem man eindeutig die Waffe zuordnen kann. Man bräuchte nur die Tatwaffe verschwinden lassen und schon gib es Freispruch ?
Letztens wurde übrigens hier in Berlin eine P38 aus nem Kanal geholt. Wurde als Weltkriegswaffe in der Presse beschrieben, kann aber erst maximal 10 Jahre drin gelegen haben so wie sie aussah.

Ich hab da schon eine bestimmte Idee, wo A.D. die Waffe her gehabt haben könnte. Aber da kann man bei Millionen unregestrierter Waffen ne Menge spekulieren.

@jamie71
Ich finde es gut, schlüssig herausgearbeitet.
Vor allem wie man den Rückschluss von den Bauschaumpartikeln auf die Webseite und von Da auf den Server ermittelt hat. Hut ab vor den Ermittlern. Und dann noch an der Spur geblieben obwohl zwischenzeitlich Beweismaterial vom Täter vernichtet wurde.
Aber komplett ging das halt nicht wegen des Druckerspoiler,der ihn dann doch verriet.

Das mit der Sendungwusste ich nicht. Wurde erst heute der link eingestellt und da stand Sendung vom 3.8.
Hat mich schon gewundert, das so ein Auftritt momentan eher kontraproduktiv für Strate wäre

Nightrider64 schrieb:Wie dem auch sei, wenn nur Der jenige verurteilt werden würde , dem man eindeutig die Waffe zuordnen kann. Man bräuchte nur die Tatwaffe verschwinden lassen und schon gib es Freispruch ?

Ist mir auch neu, dass man einen Angeklagten, dem zur Last gelegt wird, jemanden erschossen, erstochen, erschlagen, erdrosselt zu haben, nur dann verurteilen kann, wenn man ihm zuvor haarklein nachgewiesen hat, wie er an das jeweilige Tötungswerkzeug gekommen ist.

Ma_Ve schrieb:Bist du so freundlich und erläuterst inwiefern der Vergleich gewaltig hinkt?

lieber nicht, sonst wirds wieder unfreundlich
Aber ganz schön "mutig" ein Beschußgutachten, das zudem noch im Gegensatz zu allen bisherigen Beschußgutachten steht, mit daktyloskopischen Spuren, die ein Individuelles Merkmal eines jeden Menschen sind, zu vergleichen.

Man könnte auch sagen nahezu hahnebüchend die Argumentation und das ist noch harmlos ausgedrückt.

@Andante
Da müsste jeder Täter nur die Waffe verschwinden lassen und dann leugnen. Freispruch automatisch!??
Auf was hier manche kommen ist unglaublich.

Übrigens ich habe mich mit der Anzahl unregistrierter Waffen in Deutschland gewaltig geirrt. Es sind nicht 2,5Mio, sondern bis zu 20Mio

Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/in-deutschland-gibt-es-bis-zu-zwanzig-millionen-illegale-waffen-14030574.html

Hat die schöne Überschrift: "Jeder kommt an eine Kalaschnikow" der Artikel in der FAZ

Ich hoffe, damit hat sich die Diskussion in Richtung; "ein normaler Familienvater kann keine P38 bekommen erübrigt"

Nicht zu vergessen die russischen Soldaten. Bevor die nach Herstellung der deutschen Einheit aus den neuen Bundesländern abziehen mussten, haben sie gegen Westmark damals noch schnell einiges an Waffenbeständen aus der russischen Armee auf dem ostdeutschen Waffenschmarzmarkt verkauft. Kalaschnikows waren auch dabei.

@Andante
Mir wurden damals welche angeboten.
Eine Makarov für DM 100 West.
Falls die Kripo hier mitliest; Nein ich habe keine gekauft !
(Mein Bruder hat einen Walkman gegen eine komplette Matrosenuniform der Ostseeflotte getauscht)

@Nightrider64

Außer Waffen haben die Russen damals auch ihre Arbeitskraft gegen Westmark angeboten. Ich weiß von Fällen, wo sich findige Ossis mit Hilfe der Soldaten gegen sehr wenig Geld, brutto gleich netto natürlich, ihre Keller trockenlegen ließen und sonstiges an häuslichen Bau- und Dienstleistungen erwarben. Aber das ist jetzt OT.

Deus_ex_Machin schrieb:Ihrem Mann ist zu raten, dass er sich schuldig bekennt. Das Gericht muss dies berücksichtigen und die Strafe mildern. Wenn die Kammer aber den Eindruck hat, von dem Angeklagten belogen zu werden, ist das Wiederaufnahmeverfahren völlig sinnlos.

Ist das so, falls AD sich schuldig bekennt das die Strafe abgemildert wird?

Es ist ein eiskalt geplanter Doppelmord.

Frage an die Juristen hier in der Runde: würde sich bei einem Geständnis etwas am Strafmaß ändern?

Aufmischer schrieb:Frage an die Juristen hier in der Runde: würde sich bei einem Geständnis etwas am Strafmaß ändern?

Das wäre es noch -.- Erst die Justizopferkarte, wenn das nicht funktioniert ". Es tut mir soooo leid, was ich getan habe..."

Was jetzt nicht heissen soll, dass bei einem Täter, der zutieftst bereut und vorallem Einsicht zeigt ( diese Täter gibt es ja auch), dieses nicht Einfluss auf eine etwaige frühere Entlassung nehmen sollte.
.

@Aufmischer

Die Höhe der Strafe ist im Gesetz geregelt.

§ 211 Strafgesetzbuch
Mord

(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

(2) Mörder ist, wer

aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.

Rüdiger schrieb:Die Höhe der Strafe ist im Gesetz geregelt.

Das sagt doch nichts über den Zeitpunkt der tatsächlichen Entlassung aus. Gerade bei " besonderer Schwere der Schuld " nicht. Das kann auch mal bis zum Tod sein.

@Rüdiger
Der Paragraph alleine ist nicht aussagekräftig was die tatsächliche Haftdauer betrifft.
Da hat @Frau.N.Zimmer recht.

Worum ging es Dir denn?

Ma_Ve schrieb:Ein Erbstück?

Dann müsste der Erblasser die Waffe allerdings illegal besessen haben.

Da spricht doch überhaupt nix gegen.

In Deutschland liegen mit Sicherheit etliche illegale Waffen in den Schubladen ansonsten unbescholtener Bürger.

Vom Opa geerbt oder irgendwie in der eigenen Bundeswehrzeit drangekommen, das ist so abwegig nicht.

Einen Bekannten ziehst du ernsthaft in Betracht?

Der Bekannte hätte sicher zwischenzeitlich etwas gesagt, zumal der Verkauf der Waffe strafrechtlich verjährt ist.

Der Bekannte, der Herrn Darsow eine Waffe verkauft hat, hätte sicher zwischenzeitlich was gesagt, der Admin, der nach der Bauanleitung für den Schalldämpfer gesucht und diese ausgedruckt hat (das wurde hier ja unter anderem von dir behauptet, wenn ich mich recht entsinne), verschweigt das und lässt einen Unschuldigen in den Knast gehen.

Klingt das für dich logisch?

Darüberhinaus musste die Waffe jungfräulich sein und bislang bei keinem Tötungsdelikt verwendet worden sein.

Deswegen ist es für mich am wahrscheinlichsten, dass er die Waffe bereits besessen hat (s.o.)

Im Übrigen gilt das auch für einen Alternativtäter.

Cassandra71 schrieb:Darüberhinaus musste die Waffe jungfräulich sein und bislang bei keinem Tötungsdelikt verwendet worden sein.

Das heisst ja auch nicht, dass die Waffe nie als z.B. Drohmittel bei einem Überfall zum Einsatz kam. "Jungfräulich" ist schon etwas naiv.

Du hast das nur zitiert. Lässt sich nicht kenntlich machen :)

jamie71 schrieb:Die einzige Tasache ist, dass weder du, noch sonst jemand sagen kann, was im Kontext Tatwaffe , Beschaffung, Besitz und Täter wirkliche Tatsache war. Reine Vermutungen, basierend auf konstruierten Wirklichkeiten aus einem wirklich schlechten Urteil. Und das ist dann deine Realität. Angelesen und einfach alles unkritisch hingenommen. Das ist wahrlich keine Denkleistung.

Nur mal zur Info, die Beschaffung der Tatwaffe wird in der Urteilsbegründung nicht näher thematisiert...eben, weil man letzendlich nur mutmaßen kann, wie er an die Waffe gelangt ist.

Frau.N.Zimmer schrieb:Das heisst ja auch nicht, dass die Waffe nie als z.B. Drohmittel bei einem Überfall zum Einsatz kam. "Jungfräulich" ist schon etwas naiv.

Stimmt...es muss ja nicht zwangsläufig damit geschossen worden sein.

Man kommt manchmal auf die einfachsten Sachen nicht... ;)

@jaska
@Frau.N.Zimmer

Die Strafvollstreckung ist dann in § 57 a Strafgesetzbuch (StGB) geregelt.

Das Gericht setzt die Vollstreckung der restlichen lebenslangen Freiheitsstrafe, mit fünf jähriger Bewährungszeit aus, wenn fünfzehn Jahre der Strafe verbüßt sind.

Da hier noch die Strafverschärfung besondere Schwere der Schuld haben ist eine Haftentlassung auch nach Ablauf von fünfzehn Jahren nicht möglich.

Die Haftdauer darf wegen dem Gebot der Verhältnismäßigkeit und der Menschenwürde jedoch maximal 25 Jahre betragen.

Ich denke in diesem Fall wäre mit eine Haftentlassung nicht vor 2030 zu rechnen.

Nach Artikel 109 Verfassung des Landes Hessen allerdings, ist eine Begnadigung durch den Ministerpräsidenten möglich.

In einem Artikel der OP vom 15.04.2010 steht:

Bei der Walther P 38 handelt es sich um ein millionenfach für Wehrmacht und Bundeswehr produziertes Fabrikat.
In einem Umkreis von 100 Kilometern hatte die Polizei rund 650 legal gemeldete Pistolen dieses Typs untersucht, die Tatwaffe war nicht darunter.

https://www.op-online.de/region/babenhausen/jahr-danach-keine-heisse-spur-715766.html

650 Waffen dieses Typs. Ich finde das erstaunlich viel. Man ahnt gar nicht wie viele illegale aber auch legale Waffen hier im Umlauf sind und wie viele Bürger (die nicht kriminell sind) eine Waffe besitzen.
Also, warum sollte AD nicht auch so eine Waffe besessen haben ?

Allerdings finde ich es müßig darüber zu diskutieren, da die Tatwaffe nicht gefunden wurde.